Montag, 14. Dezember 2009
Revolte in der Unterwelt
Der große Gewinner der Ostküstenpreise war nicht wie befürchtet Jason Reitmans Flugmeilen-Dramödie "Up in the Air", sondern Kathryn Bigelows Comeback-Film "The Hurt Locker". Nach Boston und Los Angeles gestern, räumte der Kriegs-Actioner heute noch in New York ab. Und obwohl ich aktuell unter einem enormen Awards-Backlash leide, den ich meistens bekomme, wenn die verwässernden Golden Globes ihren ersten Auftritt haben, befeuert mich doch, was bei AwardsDaily abgeht: Dort steht nämlich sei neuestem im Best Picture-Chart "Inglourious Basterds" auf Platz drei, gleich hinter besagten "Up in the Air" und "The Hurt Locker".

Woher kam der gewaltige Sprung? Ich meine durch die BFCAs, die so genannten Critics' Choice Movie Awards, welche noch mal die Kritikerschaft in ihrer Gesamheit zusammenfassen. In dieser scheinbar mitvorentscheidenden Nominierungsflut holte Tarantinos Film mit zehn Nennungen die höchste Trefferzahl. Für "Inglourious Basterds" spricht einfach, abgesehen davon, dass Tarantino wieder dran ist, er in der Academy ein verdammt gutes Standing hat, sein Film ein weltweiter Blockbuster und gefeierter Kritikerliebling war, dass er in in vielen kleineren Oscarkategorien gute Möglichkeiten besitzt. Die BFCAs nominierten ihn für Picture, Supporting Actor, Ensemble, Directing, Screenplay, Cinematography, Art Direction, Editing, Costume Design und Best Action Movie. Die Kategorie 'Best Action Movie' außen vor gelassen, sind das genau die Kategorien, unter die ein Film bei den Oscars kommen musste, um einer der fünf auserwählten Filme zu sein, die am Ende auf dem Thron Platz nehmen durften.

Ich bin dagegen gespannt, wie lange die Oscarneulinge und Reitman-Groupies von InContention noch die Arroganz durchhalten, "Inglourious Basterds" nicht unter den letzten zehn Filmen zu führen. Veteran-Oscarblogger David Poland gab den Herren ja bereits für ihre Frechheit, den Kamerapreis der Los Angeles-Filmkritiker für "Das weiße Band" in Frage zu stellen, gewaltig eins auf den Hut. Zurecht!

Link: - David Poland

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Sonntag, 13. Dezember 2009
L.A. Kritiker wählen kunterbunt
Die Österreicher regieren Hollywood! Wie in alten Zeiten!

Picture: THE HURT LOCKER
[Runner-Up: UP IN THE AIR]

Director: Kathryn Bigelow, THE HURT LOCKER
[Runner-Up: Michael Haneke, THE WHITE RIBBON]

Actor: Jeff Bridges, CRAZY HEART
[Runner-Up: Colin Firth, A SINGLE MAN]

Actress: Yolande Moreau, SERAPHINE
[Runner-Up: Carrey Mulligan, AN EDUCATION]

Screenplay: UP IN THE AIR
[Runner-Up: IN THE LOOP]

Supporting Actor: Christoph Waltz, INGLOURIOUS BASTERDS
[Runner-Up: Peter Capaldi, IN THE LOOP]

Supporting Actress: Mo'Nique, PRECIOUS
[Runner-Up: Anna Kendrick, UP IN THE AIR]

Kamera: Christian Berger, THE WHITE RIBBON
[Runner-Up: Barry Ackroyd, THE HURT LOCKER]

Foreign Film: SUMMER HOURS
Animation: FANTASTIC MR. FOX
Docu: THE BEACHES OF AGNES & THE COVE
Score: CRAZY HEART
Production Design: DISTRICT 9

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New Yorker Kritiker wählen "Avatar"
Die New Yorker sind sehr arty-farty, und das ist auch gut so. Letzte Gewinner waren "Milk", "United 93", "Sideways", "Far From Heaven" und "Mulholland Drive". Die Herren und Damen haben also Ahnung von ihrem Beruf! Und sie scheuen auch nicht die abseitigere Wahl, wie beispielsweise 1999, als "Topsy-Turvy" gewann.

Habe gerade über Twitter gelesen, dass "Inglourious Basterds" bereits vier von fünf möglichen Preisen eingesackt hat. Strike!

Picture: AVATAR
Foreign Film: THE WHITE RIBBON

Director: Kathryn Bigelow, THE HURT LOCKER
[Runner-Up: James Cameron, AVATAR]

Actor: Jeff Bridges, CRAZY HEART
Actress: Meryl Streep, JULIE & JULIA
Screenplay: INGLOURIOUS BASTERDS
Kamera: Robert Richardson, INGLOURIOUS BASTERDS
Supporting Actor: Christoph Waltz, INGLOURIOUS BASTERDS
Breakthrough Performance: Christoph Waltz, INGLOURIOUS BASTERDS
Ensemble: IN THE LOOP
Doku: THE COVE

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Boston-Kritiker lieben "The Hurt Locker"
Die Bostoner Filmkritikervereinigung gehört zu meinen Lieblingen. Wenn es mir dabei nur um Auszeichnungen für die Basterds gehen würde, hätte ich auch die Detroiter Kritiker im Blog posten können (Fünf Nominierungen, u.a. Film u. Regie). Aber ehrlich gesagt, habe ich auf die noch nie geachtet. Aus Boston kenne ich Ty Burr, Wesley Morris und neuerdings David Chen. Letzte Gewinner waren "Slumdog Millionaire" & "Wall-E", "No Country for Old Men", "The Departed" und "Brokeback Mountain". Und sie wählen dieses Jahr:

Picture: THE HURT LOCKER
Director: Kathryn Bigelow, THE HURT LOCKER
Actor: Jeremy Renner, THE HURT LOCKER
Actress: Meryl Streep, JULIE & JULIA
Screenplay: A SERIOUS MAN
Supporting Actor: Christoph Waltz, INGLOURIOUS BASTERDS
Supporting Actress: Mo'Nique, PRECIOUS
Foreign Film: ???
Cinematography: Barry Ackroyd, THE HURT LOCKER
Editing: THE HURT LOCKER
Animated Film: UP
Documentary: THE COVE
New Filmmaker: Neill Blomkamp, DISTRICT 9
Ensemble: PRECIOUS & STAR TREK

"The Hurt Locker" gewinnt Film, Regie, Hauptdarsteller, Kamera und Schnitt. Welch eine Erholung, mal nicht Everbody's Darling "Up in the Air" ganz oben wiederzufinden. Der "Platoon" des neuen Jahrtausends ist zurück!

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Samstag, 12. Dezember 2009
GameOne-Plauschangriff zu Tarantino online
Hier!

Kurzeinschätzung: Sehr kurzweilig. Fühlte sich nicht wie drei Stunden Podcast an, habe ihn auch in zwei Teilabschnitten gehört. Sehr unterhaltsam. Nicht so unterhaltsam wie der Sommerblockbuster-Podcast. Bin bei dem Thema Tarantino besonders kleinlich. Ich könnte in hundert Punkten widersprechen, allein es fehlt an Motivation und Sinn. Nur eine elementare Sache: Ein Wahnsinn, wie ihr "Death Proof" unter- und "Planet Terror" überbewertet! Da habt ihr es euch verdammt einfach gemacht! Am "Pulp Fiction"-Audiokommentar wäre ich sehr interessiert, allein schon weil es keinen offiziellen gibt, und das technisch heute recht einfach machbar ist. Noch lieber wäre mir aber am Ende des Jahres ein Podcast zum Kinojahr 2009.

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Freitag, 11. Dezember 2009
Deutsche Wochen: Vol. 11
Gegen den Trend gibt es Freitagabend noch keinen D-Trend von InsideKino. Dafür schätzt im Forum der todesmutige User Arnie75, dass "Zweiohrküken" (600k) dem neuen Disney "Küss den Frosch" (350k) trotzen und locker die Chartsspitze verteidigen könnte. Und auch "Niko" (60k) würde noch mal zulegen. Na ja, abwarten und Tee trinken. Wenn es aber so käme, liefe Til Schweigers Fortsetzung in ein paar Wochen auf die vier Millionen-Marke zu, was dem deutschen Marktanteil sehr gut tun würde. Für die von Teilen der deutschen Filmkritik euphorisch aufgenommene Störtebecker-Verfilmung "12 Meter ohne Kopf" (7k) mit Matthias Schweighöfer sähe es dagegen sehr dunkel aus.

Update: Samstagmittag gibt's den I. D-Trend: Die Flüsterzahlen waren gut, die Realität, oder zumindest die Schätzung der Realität, sieht noch besser aus. "Zweiohrküken" (625k) käme demnach insgesamt schon auf 1,8 Mio. Zuschauer. "12 Meter ohne Kopf" steigert sich auf 10k. "Niko" (50k) und "Die Päpstin" (30k) sind nicht vergessen.

Update #2: Sonntagmorgen nimmt "Zweiohrküken" (650k) weiter zu und verliert der Disney "Küss den Frosch" (325k) weiter an Boden.

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Peter Travers' Top Ten
Der Herausgeber des Rolling Stone ist seit Jahren der absolut beste Oscarindikator, den Hollywood zu bieten hat. Kein Preis und kein Kritiker kommt der letztlichen Oscar-Nominierungsliste so nahe wie eben jener Peter Travers. Und so sehen seine Anregungen aus:

01. Precious
02. Up in the Air
03. The Hurt Locker
04. An Education
05. Up
06. Where the Wild Things Are
07. A Serious Man
08. District 9
09. 500 Days of Summer
10. The Messenger

Er bringt "Precious", der etwas unter dem Nationa Board of Review zu leiden hatte, als großen Oscarfavoriten zurück ins Rennen. Er sichert die Plätze von "Up in the Air", "The Hurt Locker", "An Education", "Up" und "A Serious Man" ab. Dann wird es interessant: Einen seiner zwei vier Sterne-Filme, "Where the Wild Things Are", setzt er nur auf den sechsten Platz. Und er nennt mit "District 9", "500 Days of Summer" und "The Messenger" die Außenseiter, die sich wieder Chancen ausmalen, wenn "Avatar", "Nine" und "A Single Man" nicht bei der Academy stechen. Was weiterhin auffällt: Keine Liebe für "Invictus", "Inglourious Basterds" oder "Star Trek". Na ja, Travers hat nun mal nur zehn Plätze zu vergeben. Und mit drei Sternen gab er dem Tarantino-Film die schlechteste Wertung unter den bedeutenden Kritikern.

Links:
- Leichtes Update der Oscar-Übersicht
- Alle Listen zum Oscar Buzz

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Freitag, 11. Dezember 2009
Anne Thompsons Top Ten
(Quelle: indieWIRE)


Die Filmbloggerin Anne Thompson beeindruckt mich: Weniger durch ihren Filmgeschmack, als durch ihre emsige Akribie und ihr nicht endenwollendes Fachwissen. Wenn Sensationsbloggerin Nikki Finke die böse Hexe des Westens ist, dann ist die unendlich leidenschaftliche Filmliebhaberin Thompson das genaue Gegenstück. Reibt sich Finke wie wild die Hände, weil sie die nächste Entlassung minutiös vorhergesagt hat, kennt man Thompson ins Gespräch vertieft mit den Filmemachern unserer Zeit, die sich wie ein Teenager darüber freuen kann, dass sie Daniel Brühl auf einer Release-Party getroffen hat.

01. Bright Star
02. A Serious Man
03. A Prophet
04. Up
05. Red Cliff
06. Summer Hours
07. Coraline
08. The Hurt Locker
09. Up in the Air
10. An Education

Jane Campions Oscar-Außenseiter "Bright Star" steht, seit dem Cannes-Filmfestival und dem Geschwärme gewisser Personen, aber auch vertieft durch den atemberaubend romantischen Trailer, der mich vor "Das weiße Band" ins Herz traf, ganz oben auf meiner To-Watch-Liste. Dass Thompson "Bright Star" weiter pusht, gefällt mir also sehr. Und ich habe den neuen Coen nicht vergessen, den ich fast ebenso gerne schauen möchte. Gar nicht zu reden von Jacques Audiards Propheten, dessen Kinoerfahrung neulich jemand mit dem ersten Mal "Mean Streets" verglichen hat. An solchen Superlativen können selbst die stärksten Filme scheitern! Und ich liebe es, dass da schon wieder Assayas' "Summer Hours" auftaucht. Spätestens jetzt werde ich ihn mir ganz sicher ansehen, hatte ich das Jahr sowieso einen Fimmel für neue französische Filme entwickelt.

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Kenneth Turans Top Ten
(Quelle: Los Angeles Times)
Zumindest seine Top Ten der besten fremdsprachigen Filme. ;) Und sind wir doch ehrlich, das sind letztlich auch insgesamt die besten. Kenneth Turan von der Los Angeles Times gehört zu den ganz Großen. Sein Wort hat Gewicht. Seine Meinung ist - noch - relevant, auch wenn er wie fast alle US-Kritiker gegen den aktuellen Trend ankämpfen muss:

* Coco Before Chanel
* Everlasting Moments
* Flame & Citron
* Il Divo
* The Maid
* Moscow, Belgium
* Revanche
* Summer Hours
* Seraphine
* A Woman in Berlin

Eine alphabetische Top Ten, die sich keinem Aktualitätswahn unterwirft, die auch nicht frei von Durchschnittlichem ist ("Flame & Citron") und mir trotzdem sofort ans Herz wächst. Da ist zum Beispiel "Everlasting Moments", der mich nun schon seit zwei Jahren als heiße Empfehlung verfolgt und sofort an Ingmar Bergman denken lässt. Am 25. Februar 2010 laufen "Die ewigen Momente der Maria Larsson" dank des Arsenal Filmverleihs auch in den deutschen Kinos. Und da ist der chilenische "The Maid", der bei den Oscars noch eine bedeutende Rolle spielen könnte. Da sind der tolle österreichische "Revanche" oder auch der neue Juliette Binoche-Film dabei. Nicht zu vergessen ist Max Färberböcks schwieriges und doch lohnenswertes Werk "Anonyma" mit einer atemberaubenden Nina Hoss, das in den USA einen tollen Achtungserfolg bei Zuschauern und - überwiegend - Ostküsten-Filmkritikern feiern konnte.

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Mittwoch, 9. Dezember 2009
Richard Corliss' Top Ten
(Quelle: InContention)
Nach Urgestein David Denby folgt mit Time Magazine-Autor Richard Corliss das nächste Schwergewicht. Der animationsphile Filmkritiker weiß in seinen Parametern noch zu überraschen:

01. The Princess and the Frog
02. Up
03. Fantastic Mr. Fox
04. The Hurt Locker
05. Up in the Air
06. The White Ribbon
07. A Single Man
08. Of Time and the City
09. District 9
10. Thirst

Der neue altmodische Disney-Zeichentrickfilm auf der Eins schlägt ein wie eine Bombe. Er bestätigt "The Hurt Locker" und "Up in the Air" als Oscarfavoriten, er preist den Arthouse-Gott mit zwei Cannes-Filmen, wobei Chan-wook Parks "Thirst" eine besonders schöne Überraschung ist. Und er ist bisher der erste, der Tom Fords "A Single Man" richtig unterstützt. Chapeau, Richard Corliss!

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Dienstag, 8. Dezember 2009
Deutscher Marktanteil stabilisiert sich bei 25,9%
Nachdem "2012" und "New Moon" die europäischen Kinos kurzzeitig geflutet haben, erringen wieder einheimische Produktionen die Chartsspitze: Arthur und seine Minimoys regieren in Frankreich, die Zweiohrküken ziehen in Deutschland, die katalanische Filmparodie "Spanish Movie" startet auf Platz eins durch, und selbst die Italiener haben den einheimischen Komödien-Hit "Cado dalle nubi" zu feiern.

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Sonntag, 6. Dezember 2009
Washington Filmkritiker nominieren "Inglourious Basterds" vier Mal
Die komplette Liste gibt's hier.

"Inglourious Basterds" wurde für bester Film, Regisseur, Original-Drehbuch und Nebendarsteller nominiert. Die meisten Nominierungen staubten indes "Up in the Air" (8x), "Precious" (7x) und "The Hurt Locker" (7x) ab. Die ausgefallendsten Nominierungen: Viggo Mortensen ("The Road") als bester Hauptdarsteller, Maya Rudolph ("Away We Go") als beste Hauptdarstellerin und die Nicht-Nominierung von "Un Prophète" als bester fremdsprachiger Film. Die Gewinner werden am Montag verkündet. Zu den Filmkritikern aus Washington will mir spontan nichts einfallen. Ich wüsste auf Anhieb nicht mal einen bedeutenden zu nennen. Aber die Liste gehört zum Gesamtbild.

Update: Zwei Preise aus Washington sind es geworden: Tarantinos "Inglourious Basterds" gewinnt bestes Original Drehbuch und mit Christoph Waltz den besten Nebendarsteller. Ansonsten sind es die üblichen Gewinner: "Up in the Air" gewinnt bester Film, adaptiertes Drehbuch und mit Clooney den besten Hauptdarsteller. Mulligan und Mo'Nique räumen bei den Frauen ab. Die einzige kleine Überraschung ist Kathryn Bigelow bei der besten Regie geworden.

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Tarantino kauft New Beverly Cinema
Ich habe heute Kris Tapleys neuem Oscar-Podcast von InContention gelauscht. Nett unterhaltsam wie eh und je, auf der Stelle tretend wie immer. Was mich aufhorchen ließ, war ein nettes, nebensächliches Detail. Als es um die DVD-Release-Party von "Inglourious Basterds" ging, erwähnte Tapley, dass Tarantino ja das New Beverly Cinema in Los Angeles gekauft hätte. Das war mir neu, machte aber sofort Sinn. Dieses amerikanische Kino ist nicht umsonst auf der Movies & Sports-Seite verlinkt: War es doch in den letzten Jahren quasi das schmucke Wohnzimmer Tarantinos, wo er gelegentlich zu Vorführungen einlud und auch mal ein Grindhouse-Festival abhielt. Vor kurzem verstarb der ehemalige Besitzer, und das Ein-Raum-Kino stand vor dem Aus. Den Rest kann man sich selbst zusammenreimen.

Jedenfalls war das jetzt für mich eine Gelegenheit, ein weiteres Quentin & Diane spielen Jo & Marlene-Bild in den Blog zu stellen und ein paar Links daran anzuhängen:

- Tarantino schwärmt in der Tavis Smiley-Talkshow kurz vom überbewerteten "District 9". (# 1, 2, 3)

- Kim Morgans Tarantino-Interview, was ich skandalöserweise noch nicht kannte, ist sehr selbstverliebt und untertänig, aber es offenbart beispielsweise, dass sich die Figur des Bear Jew schauspielerisch aus Timothy Carey ("The Killing") und Tony Curtis zusammensetzen sollte. Und ich habe wahrscheinlich den entscheidenden Impuls bekommen, mir den seit Monaten bereitliegenden Robert Aldrich-Film "The Killing of Sister George" anzuschauen. Außerdem wird von Samuel Fuller, Ufa under Goebbels und George Sanders geschwärmt. (Hier)

- Und ich habe eine vor längerer Zeit liebgewonnene Website wiedergefunden, die ich aus den Augen verloren hatte: Sie trägt den opulenten Namen 'Sergio Leone and the Infield Fly Rule', hatte immer schön nerdige Filmfragebögen und vor allem einen Betreiber, der regelmäßig das Kinoprogramm des New Beverly Cinema goutierte. (Hier)

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Samstag, 5. Dezember 2009
Deutsche Wochen: Vol. 10
InsideKinos I. D-Trend sagt für Til Schweigers "Keinohrhasen"-Sequel "Zweiohrküken" am Freitagmittag ein gewaltiges Boxoffice voraus: Nicht in den Dimensionen von "2012" oder etwa "New Moon", aber immer noch groß genug, um das Ergebnis des ersten Teils glatt zu verdoppeln, belaufen sich die Schätzungen auf 850k Zuschauer. Somit wäre die "Twilight"-Saga abgehängt und eine perfekte Grundlage für die kommenden Wochen gelegt, die "Keinohrhasen" erst zu dem Phänomen werden ließen, die die 6 Millionen Zuschauer und die unglaublichen 74 Millionen Dollar Boxoffice vor zwei Jahren auszudrücken vermochten.

Update: Der II. D-Trend schraubt "Zweiohrküken" noch mal ein paar Krümel nach oben auf 875k Zuschauer. "Niko - Ein Rentier hebt ab" läuft immer noch in der fünften Woche sehr toll (60k). Und "Die Päpstin" zeigt auch in der siebten Woche gewisse Steherqualitäten (50k).

Update #2: Am späten Sonntagabend korrigiert InsideKino die "Zweiohrküken"-Prognose drastisch nach unten: 825k Zuschauer. Was ist passiert? Haben zu viele Menschen "Wetten dass" geschaut? Spricht sich die Filmqualität trotz Presseauschlusses doch schneller als erwartet herum?

Update #3: Til Schweigers erfolgreichster Kinostart, nur 712 Kopien und insgesamt 850k Zuschauer, schreibt Blickpunkt:Film am Montagmorgen.

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GameOne bringt 3-stündigen Tarantino-Podcast
Die Überschrift sagt bereits alles. Herr Gardè hat vor ein paar Stunden die frohe Botschaft über Twitter herausgeschickt: Ja, es gibt wieder einen filmbezogenen Podcast der MTV GameOne-Redaktion. Und ja, Meister Quentin Tarantino soll das Thema sein, wenn ich das Kürzel "QT" richtig gedeutet habe. Die Unterhaltungs-Explosion dürfte die nächsten Tage online gehen. Wenn es nur halb so gut wird wie der Film-Podcast Nummer eins zum Thema Sommer-Blockbuster, dann Prost Mahlzeit!

Links: - Kopfkino, - Podcast #1

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David Denbys Top Ten
(Quelle: The New Yorker)
Der Filmkritiker David Denby vom New Yorker gehört zum alten Schlag seiner Zunft. Ich kenne ihn vornehmlich aus Talkshow-Host Charlie Rose' gelegentlichen runden Tischen der Kritikerelite zum feierlichen Jahresausklang oder zur heiß laufenden Oscarsaison, wo sich Denby als streitbarer, aber auch sehr anhörenswerter Zeitgenosse herausgestellt hat. Hier seine Top Ten-Liste:

* The Hurt Locker
* The White Ribbon
* The Messenger
* Funny People
* Adventureland
* Up
* The Last Station
* Me and Orson Welles
* Fantastic Mr. Fox
* Up in the Air

Ich mag seine Liste, obwohl ich normalerweise strikter Gegner der nicht gewerteten Reihenfolge bin, weil ich sie für mutlos und schwer greifbar halte. Wenn man sich schon auf das Spiel einlässt, sollte man es auch zu Ende bringen. Wie dem auch sei, freut mich die Nennung von "The Messenger", der bereits vom National Board of Review eine Menge Liebe bekam. Das zeigt unter anderem, dass der Berlinale-Wettbewerb ständig unterschätzt wird. Ich liebe die Nennung von "Funny People", der kein perfekter Film ist, aber mit jeder Woche an Größe und Schönheit gewinnt. Und die weiteren Independent-Flecken sind aller Ehren wert. Und witzig, dass sich Denby in seiner zarten Kommentierung nicht einer erneuten Rechtfertigung widersetzen kann, warum er "Inglourious Basterds" für einen misslungenen Film hält. Scheinbar lässt Tarantino selbst die 'Gegner' nicht mehr los.

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Donnerstag, 3. Dezember 2009
National Board of Review: "Up in the Air" bester Film, Eastwood bester Regisseur
Die großen Gewinner des National Board of Review heißen für den Moment Jason Reitmans Flugmeilen-Dramödie "Up in the Air" (Film, Drehbuch, Hauptdarsteller), "Invictus" (Regie, Hauptdarsteller), "The Messenger" (Top Ten, Nebendarsteller) und "An Education" (Top Ten, Hauptdarstellerin). Ein bisschen atemberaubend finde ich das Auslassen von "Precious" und "Nine" als beste Filme, das völlige Ignorieren von "A Single Man" sowie "Bright Star", und dass es "Inglourious Basterds" in die Liste geschafft hat. Tollere Überraschungen sind "Star Trek" und "Where the Wild Things Are", auch wenn sie auf den Listen der Oscar-Geeks vorkamen.

Best Film
UP IN THE AIR

Letztes Jahr: Slumdog Millionaire

Top Ten Films
(in alphabetical order) 500 DAYS OF SUMMER, AN EDUCATION, THE HURT LOCKER, INGLOURIOUS BASTERDS, INVICTUS, THE MESSENGER, A SERIOUS MAN, STAR TREK, UP, WHERE THE WILD THINGS ARE

Best Foreign Language Film
A PROPHET

Letztes Jahr: Mongol

Top Five Foreign Films
(in alphabetical order) THE MAID, REVANCHE, SONG OF SPARROWS, THREE MONKEYS, THE WHITE RIBBON

Best Documentary
THE COVE

Letztes Jahr: Man on Wire

Top Five Documentaries
(in alphabetical order) BURMA VJ, CRUDE, FOOD INC., GOOD HAIR, THE MOST DANGEROUS MAN AMERICA

Top Independent Films
(in alphabetical order) AMREEKA, DISTRICT 9, GOODBYE SOLO, HUMPDAY, IN THE LOOP, JULIA, ME AND ORSON WELLES, MOON, SUGAR, TWO LOVERS

Best Actor
George Clooney, UP IN THE AIR & Morgan Freeman, INVICTUS

Letztes Jahr: Clint Eastwood, GRAN TORINO

Best Actress
Carey Mulligan, AN EDUCATION

Letztes Jahr: Anne Hathaway, RACHEL GETTING MARRIED

Best Supporting Actor
Woody Harrelson, THE MESSENGER

Letztes Jahr: Josh Brolin, MILK

Best Supporting Actress
Anna Kendrick, UP IN THE AIR

Letztes Jahr: Penelope Cruz, VICKY CRISTINA BARCELONA

Best Ensemble Cast
IT'S COMPLICATED

Letztes Jahr: DOUBT

Breakthrough Performance By An Actor
Jeremy Renner, THE HURT LOCKER

Breakthrough Performance By An Actress
Gabourey Sidibe, PRECIOUS

Best Director
Clint Eastwood, INVICTUS

Letztes Jahr: David Fincher, THE CURIOUS CASE OF BENJAMIN BUTTON

Best Directorial Debut
Duncan Jones, MOON & Oren Moverman, THE MESSENGER & Marc Webb, 500 DAYS OF SUMMER

Best Adapted Screenplay
UP IN THE AIR

Letztes Jahr: SLUMDOG MILLIONAIRE & THE CURIOUS CASE OF BENJAMIN BUTTON

Best Original Screenplay
A SERIOUS MAN

Letztes Jahr: GRAN TORINO

Best Animated Feature
UP

Letztes Jahr: WALL-E

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Link: Völlig überarbeitete Oscar-Übersicht

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Elvis Mitchell is on fire!
Die nächsten Tage werden die Listen der amtierenden Kritiker Amerikas hier eingehen und von mir mit größter Sorgfalt begutachtet werden. Von meinen beiden amerikanischen Lieblingskritikern wird es dagegen keine Top Ten geben. Der eine ist Chefkritiker bei Variety und hält sich aus diesen neckischen Spielchen heraus. Der andere publiziert leider nicht mehr, leitet dafür seit Jahrzehnten die anregendste und smarteste Interviewsendung zum Thema Filme. Die Rede ist natürlich von Elvis Mitchell und seiner Treatment-Reihe auf KCRW. Nur werde ich seine Liste nicht wirklich vermissen, weil seine Gästeliste für mich bereits die größtmögliche Empfehlung ist, die ein Kritiker aussprechen kann. Besonders in den letzten Wochen sind seine Gespräche wieder faszinierende, sehr unterhaltsame Tiefenforschungen gewesen, die ich nur allzu gerne verlinken will.

Links:

- Werner Herzog ("Bad Lieutenant"), - Chris Weitz ("New Moon"), - Lee Daniels ("Precious"), - Nicolas Winding Refn ("Bronson")

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