Samstag, 20. Juli 2019
Kore-edas „The Truth“ eröffnet die Mostra

© 3B Productions/Bun-Buku/MI Movies/France 3 Cinéma
Besser als Hollywood: Das Filmfestival von Venedig eröffnet mit dem neuen Werk des Gewinners der letztjährigen Goldenen Palme in Cannes.

Der letztjährige Gewinner der Goldenen Palme, der japanische Regisseur Kore-eda Hirokazu, eröffnet mit seinem neuen Werk „The Truth“ („La vérité“) das Filmfestival von Venedig. Der Film mit Catherine Deneuve, Juliette Binoche und Ethan Hawke wurde bereits in Cannes erwartet. Aber den Zuschlag bekam jetzt Venedig-Chef Alberto Barbera. Die Deneuve spielt eine französische Schauspielerin, die ihre Memoiren veröffentlicht. Binoche ist ihre Tochter und mit Ethan Hawke verheiratet. Als die beiden Frauen sich wiedersehen, kommt es zu Konflikten.

Kore-edas grandioser Vorgängerfilm „Shoplifters“ wurde nach dem Gewinn der Goldenen Palme auch für den Golden Globe und den Oscar nominiert. In seiner Heimat sahen ihn 3,6 Millionen Menschen. „The Truth“ ist nicht nur der Eröffnungsfilm am 28. August, sondern auch im offiziellen Wettbewerb. Wenn nicht schon der Regiename für Euphorie ausreichen würde, könnte die gleichzeitige Einladung in den Wettbewerb als weiteres Qualitätskriterium verstanden werden.
Barbera: Poetische Mutter-Tochter-Reflexion
„Wir haben den Film vergangenen Herbst in zehn Wochen gedreht“, sagte Kore-eda. Die Besetzung sei prestigeträchtig, aber es sei eine kleine Familiengeschichte, die hauptsächlich in einem Haus spiele. Festivaldirektor Barbera betont, dass es Kore-edas erster Spielfilm außerhalb Japans ist. Er bezeichnet seinen Eröffnungsfilm als „poetische Reflexion der Beziehung zwischen Mutter und Tochter und über den komplexen Beruf des Schauspielers“.

Venedig lud Kore-eda, der 1962 in Tokio geboren wurde, bereits mit seinem Debütfilm „Maborosi“ in den Internationalen Wettbewerb ein. Der Film gewann auch gleich die Goldene Osella für die beste Kamera. Dann machte er aber bis zum Jahr 2017 mit „The Third Murder“ eine Pause. Sein Stammfestival wurde Cannes, wo er regelmäßig im Wettbewerb lief („Our Little Sister“, „Nobody Knows“, „After Life“).

Die 76. Mostra findet vom 28. August bis 7. September statt. Jurypräsidentin ist die argentinische Regisseurin Lucrecia Martel, Ehrenpreisträger der spanische Regisseur Pedro Almodóvar. Der Blog Negative Space wird vor Ort berichten.

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