Montag, 22. Januar 2018
Weltpremieren von Lav Diaz und Steven Soderbergh auf der Berlinale

„Season of the Devil“ (Lav Diaz) | © Giovanni D. Onofrio
Ein Anti-Musical von Lav Diaz, Daniel Brühl als Terrorist und Soderberghs iPhone-Horror werten das Programm der Berlinale weiter auf.

Der neue Lav-Diaz-Film „Season of the Devil“, der Steven-Soderbergh-Horrorfilm „Unsane“ und der José-Padilha-Thriller „7 Days in Entebbe“ sind heute für das Programm der Berlinale vermeldet worden. Allein diese drei neuen Produktionen bringen ungleich mehr Aufregung und Interesse am Prunkstück des Festivals, dem internationalen Wettbewerb, als dass das bisher der Fall gewesen ist. Zuletzt war Soderbergh in Berlin mit seinem Film „Side Effects“ im Jahr 2013.

Bei dem Horrorfilm „Unsane“, den Soderbergh auf dem iPhone gedreht haben soll, spielen Claire Foy und Juno Temple die Hauptrollen. Es geht um eine junge Frau, die gegen ihren Willen in eine Irrenanstalt eingeliefert wird und sich ihrer größten persönlichen Angst ausgesetzt sieht. Auch der Brasilianer José Padilha ist für das Festival ein alter Bekannter: Sein Film „Tropa de Elite“ gewann 2008 den Goldenen Bären für den besten Film. Sein neuestes Werk „7 Days in Entebbe“ handelt von der israelischen Geiselbefreiung einer Air-France-Maschine im Jahr 1976, die von deutschen und palästinensischen Terroristen entführt wurde. Daniel Brühl und Rosamund Pike spielen die Hauptrollen.
Anti-Musical von den Philippinen
Bei dem neuen Film des berühmtesten philippinischen Regisseurs Lav Diaz, der vor allem in Festivalkreisen einen ausgezeichneten Ruf genießt und als Vertreter des Slow Cinema für seine exorbitanten Lauflängen bekannt ist, soll es eine Art Rock-Opera und Musical handeln. „Season of the Devil“ soll aber eher die klassischen Momente dieses Genres verweigern und ein Anti-Musical sein. Diaz hatte mit seinem vorherigen Film „The Woman Who Left“ den Goldenen Löwen von Venedig gewonnen. Auf der Programm-Pressekonferenz am 6. Februar werden noch zwei weitere Filme zum Wettbewerb ergänzt.

Außerdem gibt es auf der Berlinale als Special den letzten Film des verstorbenen deutschen Regisseurs Ulli Lommel zu sehen. „America – Land of the Freeks“ wird von der Berlinale als Tribut an den Regisseur von „Die Zärtlichkeit der Wölfe“, „Jodels is ka Sünd“ und „The Boogey Man“ angeführt.

Zudem gemeldet wurden unter anderem der Film „Ága“ von Milko Lazarov, „Museum“ von Alonso Ruizpalacios mit Gael Garcia Bernal und das Astrid-Lindgren-Biopic „Becoming Astrid“ mit Alba August und Trine Dyrholm. Sowohl die Teilnahme von „7 Days in Entebbe“ als auch die von „Unsane“ hatte der Blog Negative Space vorhergesagt. Die Berlinale findet vom 15. bis zum 25. Februar statt.

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