Montag, 21. August 2017
Berlinale: Wieland Speck gibt Panorama-Leitung ab

V. l. n. r.: Wieland Speck, Paz Lázaro, Michael Stütz und Andreas Struck | © Ali Ghandtschi / Berlinale 2017
Die neue Leiterin der Berlinale-Sektion Panorama heißt Paz Lázaro. Gemeinsam mit ihren Kollegen Michael Stütz und Andreas Struck kuratiert sie zukünftig das Programm, das Wieland Speck in den vergangenen 25 Jahren geprägt hat.

Der langjährige Leiter der Berlinale-Sektion Panorama, Wieland Speck, wird seine Kompetenz künftig als Berater des Programms einbringen. Ab 1982 hatte Speck an der Seite von Manfred Salzgeber das Panorama - seit 1980 eine eigenständige Sektion - mit aufgebaut und es als renommiertes Programm im Arthouse-Bereich etabliert. Berlinale-Chef Dieter Kosslick hat jetzt Paz Lázaro zu seiner Nachfolgerin als neue Leiterin der Sektion berufen. Gemeinsam mit Michael Stütz und Andreas Struck wird sie das Panorama-Programm kuratieren.

Alle drei haben lange an der Seite von Speck gearbeitet: Lázaro war seit 2006 Programmmanagerin der Sektion. Michael Stütz, bislang im Panorama für die Programmkoordination verantwortlich, wird künftig zusätzlich zur Koordination des Teddy Award die Sektion als Programmmanager und Kurator mitgestalten. Andreas Struck, seit 2006 unter anderem Programmberater im Panorama, wird neben der kuratorischen Arbeit die Kommunikation des Panorama-Programms redaktionell verantworten.
Spanierin mit Produzentenerfahrung
Lázaro, die 1972 in Sevilla geboren wurde, studierte spanische und englische Philologie sowie Soziologie. Sie arbeitet seit 2000 bei der Berlinale und ist seit 2006 Programmmanagerin der Sektion Panorama. 2007 wurde sie in das Auswahlkomitee für den Wettbewerb berufen. Sie gehört außerdem dem Team der Berlinale-Delegierten für iberoamerikanische Filme und dem Auswahlkomitee der Berlinale Special Series an. Bevor sie Filmfestival-Kuratorin wurde, arbeitete Lázaro in der Filmproduktion, vorwiegend in Spanien, sowie in der Theaterproduktion, unter anderem mit Constanza Macras und der Dorky Park Company.

„Ich danke Wieland herzlich für seine fantastische Arbeit beim Panorama. Er hat für den anspruchsvollen Independent-Film eine Plattform geschaffen, die ihn erfolgreich mit dem internationalen Markt verbindet“, sagte Festivalchef Kosslick: „Ich freue mich ganz besonders, dass er uns künftig mit seiner Expertise und Erfahrung beim offiziellen Festivalprogramm zur Seite stehen und das Jubiläumsprogramm des Panorama 2019 kuratieren wird.“

Speck übernahm 1992 die Leitung des Panorama. In den vergangenen 25 Jahren hat er das Profil der Sektion geprägt und dem 1987 mit Manfred Salzgeber gegründeten Teddy Award als weltweit erstem und bislang bedeutendstem Filmpreis für queeres Kino internationale Anerkennung verschafft.

Der britische Filmhistoriker Peter Cowie hat das Panorama in Berlin vom Stellenwert her mit der Un Certain Regard-Reihe in Cannes verglichen: Es sei die angesehene Sektion für Filme, die ihren Weg aus welchen Gründen auch immer nicht in den offiziellen Wettbewerb gefunden hätten. In den vergangenen zwei Jahrzehnten war es vor allem ein Forum für das Queer Cinema. Das Panorama entdeckte Regisseure wie Gus van Sant und Pedro Almodóvar für das Weltkino. Im Februar feierte hier die spanische Genre-Sensation "Pieles" ihre Weltpremiere. Auch der bislang beste Film des Jahres, "Call Me by Your Name", lief direkt nach Sundance als internationale Premiere.

Link: - Wettbewerbs-Tipps 2017

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