Samstag, 2. Dezember 2017
Streaming-Tipp: Das neue RBTV-Format „Film Fights“

„Film Fights“: Auf den Spuren von Screen Junkies | © Rocket Beans TV

Am Freitag lief der Pilot zur neuen Sendung „Film Fights“ auf Rocket Beans TV. Es war erstaunlich hitzig – und ziemlich unterhaltsam.

Was sich nach der ersten Ausgabe „Film Fights“ von Rocket Beans TV festhalten lässt: Es ist von einem amerikanischen Format der Screen Junkies entlehnt, aber das haben die Raketenbohnen mit offenen Karten gespielt; es ist extrem unterhaltsam und reizvoll; es ließen sich aber auch kritische Nachfragen stellen: Ist es auf Dauer nicht ein bisschen sehr subjektiv, wenn eine einzige Person darüber entscheidet, wer am besten argumentiert hat? Verschwindet bei diesem Konzept letztlich nicht die eigene Meinung im Hintergrund und geht es dann fast ausschließlich um das Debattiertalent?

Für eine Live-Show mit den vielen Unwegbarkeiten war das auf jeden Fall großes Tennis. Bei „Film Fights“ diskutieren drei Experten über Fragen nach der besten Eröffnungssquenz der Filmgeschichte, oder sie pitchen eine Drehbuchidee zum wichtigsten Weltereignis des Jahres. Vor allem die frischen Kräfte Stefan Titze und Sophie Passmann wussten dabei zu überzeugen. Aber auch die Stammkräfte Etienne Gardé, Florentin Will und Daniel Schröckert fügten sich gut in ihr Aufgabenfeld. Obendrauf gab es eine eher grenzwertige Diskussion zum Thema #metoo und Weinstein-Tornados.
„Film Fights“ jagte „heute-show“ bei Twitter
Es ist vor allem eine Show, bei der man irgendwie immer gerne etwas dazwischenrufen, widersprechen oder zustimmen will. Die angeregte Interaktivität von „Film Fights“ zahlte sich aus: Die Spartensendung schaffte es hinter die „heute-show“ in die Trending Topics bei Twitter. Der Pilotfolge wäre es zu wünschen, dass sie in Serie geht. An den Feinheiten des Konzepts könnte dann gearbeitet werden.

Als Nächstes schlage ich den Raketenbohnen eine Adaption von „Das literarische Quartett“ mit Filmen vor: Die Sendung kommt einmal im Monat; alle vier Diskutanten haben alle zu besprechenden Filme gesehen; jeder Diskutant darf dabei einen Film vorschlagen; ein Diskutant stellt neutral einen Film vor; dann schlagen sich die Teilnehmer verbal für eine Viertelstunde die Köpfe ein. Es gibt drei Stammkräfte und einen wechselnden Gast. Das kann bei Gelegenheit auch mal ein Regisseur oder Drehbuchschreiber sein. Warum dann nicht mal einen internationalen Star wie Edgar Wright einladen, wenn er gerade auf Promo-Tour ist.

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