Dienstag, 2. Februar 2016
Berlinale-Programm online - Was wir wissen

Lav Diaz' Film "A Lullaby to the Sorrowful Mystery" © Bradley Liew
* Der neue, heiß erwartete Lav Diaz-Film "A Lullaby to the Sorrowful Mystery" geht 485 Minuten. Das sind ganze acht Stunden. Was ein Kunstfilm-Brocken! Aber keine Sorge: Es soll eine 60-minütige Pause geben! Wie twitterte doch der Filmkritiker Jonathan Romney so treffend: "With intermission? C'mawwwn - what do they think we are? Tarantino fans?"

* Weil ich am vorvorletzten Tag der Berlinale schon wieder abreisen muss, verpasse ich leider einige der Filmprojekte, auf die ich mich eigentlich am meisten gefreut habe: Dominik Grafs Doku "Verfluchte Liebe deutscher Film", den vielleicht besten Boxfilm aller Zeiten auf großer Leinwand ("Fat City"), die französische Schauspielerin Solène Rigot nach der Filmperle "Tonnerre" endlich wiederzusehen ("Saint Amour"), Ulrike Ottingers zwölfstündige Doku "Chamissos Schatten" in drei Teilen anzuschauen und den wahrscheinlichen Gewinner des Goldenen Bären ("United States of Love").

* Es gilt, die Berlinale-Historiker zu fragen: Aber mit der Nominierung des britischen Filmkritikers Nick James als Jurymitglied scheint mir doch ein gewisses Novum eingetreten zu sein. Sehr spannende Wahl, Dieter Kosslick! Zumal der Sight & Sound-Herausgeber gerade in den letzten Jahren zu einem der treuesten und sachlichsten Begleiter des Festivals geworden ist. Ich vermisse jetzt schon seine Twitter-Einschätzungen zu den diesjährigen Wettbewerbsfilmen. [Eine kurze Recherche ergab: Paul Schrader war zwar 2007 Jury-Präsident, wohl aber eher in seiner Funktion als Regisseur und Drehbuchschreiber. Allerdings fanden sich bereits in Dieter Kosslicks Amtszeit im Jahr 2002 mit Peter Cowie und Kenneth Turan zwei waschechte Filmkritiker in der Jury.]

* Es gibt eine Gelegenheit, Akiz' Münchner Filmfest-Überraschung "Der Nachtmahr" nachzuholen.

* Das Programm sieht wirklich reichhaltig aus. Jetzt bedarf es in den nächsten Tagen den perfekten Schlachtplan!

Links: - Woche der Kritik, - Ottingers Doku-Opus, - Wettbewerb

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