Dienstag, 3. Januar 2017
Bringt Malick-Film "Song to Song" Fassbender, Portman, Gosling & Mara auf Berlinale?

Foto: Benjamin Ellis & Gage Skidmore / CC BY-SA 4.0
Es hat sich per Zufall ein Zeitfenster für einen nächsten potenziellen Berlinale-Coup geöffnet: Terrence Malicks neuer Film "Song to Song" mit Superstars wie Portman, Fassbender, Mara und Gosling hat jetzt einen März-Kinostart.

Was so eine kleine Terminverschiebung alles bewirken kann: Nach dem Aki-Kaurismäki-Coup, den Berlinale-Chef Dieter Kosslick dank des finnischen Kinostarts landen konnte, scheint ihm die nächste Kostbarkeit für den Wettbewerb in den Schoß zu fallen. Jedenfalls ist Terrence Malicks neuer Spielfilm "Song to Song", wie der Branchendienst indieWIRE berichtet, vom späten Mai auf den 17. März vorverschoben worden. Die Hauptrollen des Films, der in der Musikszene von Austin spielt, sind mit Natalie Portman, Michael Fassbender, Ryan Gosling und Rooney Mara edel besetzt. Damit wäre das Festival, was die Star-Power angeht, bereits im grünen Bereich.

Was sind die Unsicherheitsfaktoren? indieWIRE ist die bislang einzige Quelle, die exklusiv berichtet hat. Die amerikanische Produktionsfirma Broad Green Pictures hüllt sich noch in Schweigen, teilte aber die indieWIRE-News über Facebook. Auch die Berlinale hat noch nicht offiziell reagiert. Aber die Terminverschiebung in den März lässt eigentlich kaum Alternativen zu. Das Sundance-Festival hat bereits sein Programm für den Januar bekannt gegeben. Das South By Southwest findet zwar in Austin, Texas statt, ist für solch eine Produktion aber deutlich zu klein. Solch ein Regiename mit solch einem Cast ist eigentlich für Cannes vorprogrammiert. Alternativ hat der Film eine amerikanische Premiere im Nirgendwo. Aber auch das würde keinen Sinn machen.

Der öffentlichkeitsscheue Regisseur Malick, der in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Filmrhythmus hingelegt hat, lief 2015 im Berlinale-Wettbewerb mit "Knight of Cups". Der Film wurde kontrovers besprochen, schien durchgefallen zu sein, bis ihn die Filmkritiker wieder auf ihren Jahreslisten ausgruben und als verkanntes Meisterwerk feierten. Ich konnte ehrlich gesagt auch nicht sonderlich viel mit "Knight of Cups" anfangen, aber ich habe mich erholt und wäre bereit für einen neuen Versuch, zumal ich Malicks Frühwerk sehr schätze.

Mitte Januar schließt Dieter Kosslick mit seinem Berlinale-Team die Filmauswahl des Festivals ab. Dann wird spätestens klar sein, ob der neue Malick-Film in Berlin läuft. Bislang glänzt der Berlinale-Wettbewerb vor allem durch eigene verheißungsvolle Auteurs, aber weniger durch Hollywood-Glamour. "Song to Song" könnte das ändern und eventuell auch die enttäuschten Malick-Fans mit ihrem Idol versöhnen.

Link: - Greta Gerwigs Regiedebüt "Ladybird" in Berlin?

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