Montag, 1. Januar 2018
Israelische Entebbe-Geiselbefreiung mit Daniel Brühl im Berlinale-Wettbewerb?

© Focus Features

"Narcos"-Regisseur und Goldener-Bär-Gewinner Padilha hat die Operation Entebbe mit Daniel Brühl und Rosamund Pike verfilmt. Eine Berlinale-Weltpremiere ist wahrscheinlich.

Der britische Film "7 Days in Entebbe" von José Padilha, in dem es um die israelische Geiselbefreiung einer Air-France-Maschine im Jahr 1976 geht, könnte im Februar auf der Berlinale laufen. Der brasilianische Regisseur Padilha, der im Jahr 2008 den Goldenen Bären in Berlin für "Tropa de Elite" gewann, hat zuletzt zwei Episoden der populären Netflix-Serie "Narcos" gedreht. Der deutsche Schauspieler Daniel Brühl ("Rush", "Inglourious Basterds") und die britische Schauspielerin Rosamund Pike ("Gone Girl", "Stirb an einem anderen Tag") stellen die beiden deutschen Terroristen Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann dar. Der Brite Eddie Marsan ("Happy-Go-Lucky") spielt Schimon Peres.

Da der amerikanische Verleih Focus Features den Film am 16. März in die US-Kinos bringt, bietet sich eine Weltpremiere bei den Berliner Filmfestspielen an. Die 68. Berlinale findet vom 15. bis 25. Februar statt. Abhängig von der filmischen Qualität könnte "7 Days in Entebbe" im offiziellen Wettbewerb, außer Konkurrenz oder in der Special-Reihe laufen.
In den 1970ern gab es bereits drei Verfilmungen
1976 entführten deutsche und palästinensische Terroristen eine Air-France-Maschine. Mit der Unterstützung der ugandischen Regierung in Entebbe unter Diktator Idi Amin hielten sie die überwiegend israelischen Geiseln gefangen. Israelische Elitesoldaten befreiten die Geiseln in Entebbe. Gerade nach der Jerusalem-Erklärung des US-Präsidenten Donald Trump ist der israelisch-palästinensische Konflikt wieder in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt. Die Thematisierung der Operation Entebbe in einem aktuellen Film entbehrt nicht einer gewissen politischen Brisanz. Zumal es eine britische Produktion ist.

Aber Padilhas Film ist nicht der erste: Zeitnahe entstanden in den 1970er-Jahren gleich drei Verfilmungen zu den Ereignissen von Entebbe. Bei dem Film "Operation Thunderbolt" des israelischen Regisseurs Menahem Golan spielten Klaus Kinski und Sybil Danning die Hauptrollen. Irvin Kershner drehte den NBC-Film "... die keine Gnade kennen" mit Peter Finch, Charles Bronson und Horst Buchholz. Es gibt auch den Film "Unternehmen Entebbe" mit Richard Dreyfuss, Anthony Hopkins und Burt Lancaster. Die Befreiungsaktion rückte damals auch so in den Fokus, weil die Terroristen in der Transithalle von Entebbe jüdische von nicht-jüdischen Geiseln trennten.

Links: - Guadagninos Suspiria in Berlin?, - Israel in Berlin 2018

... comment