Mittwoch, 20. Januar 2016
Berlinale-Wettbewerb komplett - einziger deutscher Beitrag "24 Wochen"

Julia Jentsch und Bjarne Mädel in "24 Wochen" © Friede Clausz
Acht weitere Filme vervollständigen den diesjährigen Wettbewerb der Berlinale. 18 der 23 Filme konkurrieren um den Goldenen Bären. Bislang war die Konkurrenz überraschend arm an deutschen Beiträgen gewesen. Deutschland trat nur als Co-Produzent auf. Umso größer wird der Fokus auf den Wettbewerbsbeitrag "24 Wochen" sein. In Anne Zohra Berracheds zweitem Film spielen Julia Jentsch und Bjarne Mädel die Hauptrollen. Es geht um eine schicksalshafte Diagnose während der Schwangerschaft. Berracheds letzter Film "Zwei Mütter" feierte vor drei Jahren seine Premiere in der Perspektive Deutsches Kino. Jentsch gewann im Jahr 2005 den Silbernen Bären als beste Schauspielerin für ihre Rolle in "Sophie Scholl". Mädel schwimmt sich schon seit etlichen Jahren erfolgreich von seiner "Stromberg"-Rolle Ernie frei und erreichte mit "Der Tatortreiniger" eine angenehmere Art von Kultstatus. Umso gespannter darf man sein, was die internationale Kritik von seinen Schauspielkünsten hält.

Die sowieso schon prominent vertretene Filmnation Frankreich erhält jetzt auch Verstärkung im Wettbewerb: Dominik Moll, der Meister des subtilen Thrillers, präsentiert die Komödie "News from Planet Mars". Seinen Hauptdarsteller François Damiens sehe ich unwahrscheinlich gerne. Und nachdem die Schauspiellegende Gérard Depardieu schon einen Film im Forum untergebracht hatte ("The Wandering"), zeigt er sich auch im Wettbewerb mit "Saint Amour". Der Film des Regie-Gespanns Benoît Delépine und Gustave Kervern ("Mammuth") bietet einen zweiten französischsprachigen Liebling von mir auf, nämlich Benoît Poelvoorde.

Dazu gibt es den neuen Lee Tamahori-Film "The Patriarch", in dem Temuera Morrison nach "Die letzte Kriegerin" wieder eine tragende Rolle spielt - das ist immerhin gut 20 Jahre her. Rafi Pitts ist zurück im Wettbewerb mit "Soy Nero", der Tunesier Mohamed Ben Attia debütiert mit "Hedi", was immer spannend ist, China wird von Yang Chaos Film "Crosscurrent" repräsentiert, während Spike Lee seinen neuen Film "Chi-Raq" außer Konkurrenz zeigt.

Links: - Der restliche Wettbewerb, - Mehr Depardieu in Berlin

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