Montag, 18. Februar 2013
Berlinale-Rückblick 2013

"Vic + Flow Saw a Bear" © Yannick Grandmont
Es braucht kein W-LAN, um auf der Berlinale glücklich zu werden. Und auf Platz eins der U-Bahn-Musikcharts befindet sich weiterhin der „Nossa, Nossa“-Song von Michel Telo. Nur zwei Erkenntnisse in einer letztlich doch rundum zufriedenstellenden ersten Berlinale, bei der Nicholas Cage bestimmt der einzige Mensch war, der eine Fresse zog und nach wenigen Momenten schnell wieder in seiner Luxuskarosse verschwand. Ein Rückblick von Michael Müller

„Möchten Sie sich unserer Lawine anschließen?“, fragt Paul Rudd in einem der mit Abstand schönsten Wettbewerbsfilme der diesjährigen Berlinale eine verwirrt umherirrende Frau. Der Komödienstar, der ansonsten immer nur den eintönigen, besser aussehenden und deshalb auch nur leidlich witzigen Charakter in den vulgär-improvisierten Gag-Sammelbecken von Judd Apatow spielen darf, trägt in „Prince Avalanche“ einen dezenten Schnäuzer und probiert sich bei der fremden Frau in einem noch gebrochenen Deutsch, das er für den geplanten Deutschland-Trip mit seiner Freundin täglich verbessert hat. Eine ganz ähnliche Frage stellte ich mir die letzte Woche hinsichtlich des Berlinale-Wettbewerbs, als ich mir mit Dieter Kosslicks Auswahl die Kante gab. Es ist die eine Sache, alljährlich den Couch-Potatoe zu machen, sich vier Lieblingsfilme aus den hart erarbeiteten Favoriten der Frontkämpfer herauszupicken und diese dann gut zu finden, aber eine ganz andere, selbst im Schützengraben zu liegen. Ganze elf Wettbewerbsfilme habe ich gesehen. Und als ich sie sah, wusste ich nicht viel mehr als das Land und den Namen des Regisseurs, der den jeweiligen Film gemacht hatte. Das kann ziemlich reizvoll sein, gerade wenn man in der zweiten Hälfte des Festivals für den eingebrachten Mut belohnt wird und wenn die Filme beginnen, ineinander zu fließen und selbst die schwachen und vergessenswerten Filme ein Eigenleben entwickeln und gelegentlich wieder hochschwappen. Denn nach dieser Woche sind alle Anstrengungen und ist die Langeweile, die man regelmäßig morgens um 9.30 Uhr im Friedrichstadtpalast durchsaß, vergessen. Übrig bleiben nur Seherfahrungen, die wachsen.

Ein Film zum Beispiel wie „A Long and Happy Life“, der russische Wettbewerbsbeitrag um einen jungen Kolchose-Bauern, der von der Stadtverwaltung zum Verkauf seines Landes gedrängt wird, sich aber widersetzt. Sonntagmorgen, nach einer wachgelegenen Nacht, war der doch eine ziemliche Qual. Ein etwas biederer „High Noon“, ohne Frankie Laines melancholische Hymne und den unwiderstehlichen Gary Cooper. Auch hier sucht der Protagonist die Hilfe seiner Mitmenschen, sich dem System entgegenzustellen. Auch hier haben alle zuerst ein großes Maul, dass sie helfen würden. Auch hier ziehen alle den Schwanz ein. Aber das passiert mehr beiläufig. Hauptsächlich widmet sich der Film nämlich dem Versuch des Bauern, einen Hühnerstall aufzubauen. Quälend lange Einstellungen, in denen nichts passiert. Man wartet auf den Knall. Die Beamten haben angekündigt, vorbeizukommen. Die Angestellten des Bauern rüsten sich mit Schusswaffen und Mistgabeln. Aber irgendwann begreift auch der letzte Zuschauer, dass es nicht nur nicht zu diesem letzten Gefecht kommen wird, sondern auch, dass der Film an diesem Suspense überhaupt nicht interessiert war. Das ist sehr schade, weil der Kameramann Pavel Kostomarov heißt und bereits den von mir geliebten russischen Wettbewerbsbeitrag „How I Ended This Summer“ von vor drei Jahren in Bilder kleidete. Das Potenzial dieser Bildgewalt deutet sich immer wieder an: Ein früher spektakulärer Scheunenbrand, bei dem das Löschwasser, bevor es das Dach erreichen kann, zu großen Teilen in der Luft wieder zu frieren beginnt oder eine wahnsinnige Autofahrt in Nahaufnahme, wo die Verzweiflung des jungen Mannes aus der Leinwand zu fließen scheint. Das klingt heute alles nicht schlecht. Aber Sonntagmorgen war das eine herbe Enttäuschung und auch letztlich einer der schwächsten Filme, die ich auf der Berlinale gesehen habe.

So schlecht kann der Wettbewerb dann ja nicht gewesen sein, oder? Ich kann es ehrlich gesagt gar nicht beurteilen. Mir fehlen mindestens zwei große Kritikerfavoriten, die sich nach dem Wochenende schnell herauskristallisierten. Der chilenische Film „Gloria“, der dann nur den Preis für die beste Hauptdarstellerin gewann und über den in der Süddeutschen stand, dass das eine Farce sei, weil er angeblich zu gut für die Konkurrenz wäre und in seiner eigenen Liga spiele. Die kleine Trailershow während der Eröffnungsfeier, die ich noch von Zuhause aus beobachtete, unterstützte diesen Eindruck. Viele Bilder der vorgestellten Wettbewerbsfilme ließen mich kalt. Nur diese eine Szene einer tanzenden, schon über 50-jährigen Frau, die eine tiefe Verzweiflung ausdrückte, zog mich magisch an. Aber zu dem Zeitpunkt, als klar war, dass „Gloria“ wirklich ein Must-See ist, als nämlich Leute wie Guy Lodge oder Nick James über Twitter ihr Daumenhoch gegeben hatten, waren die Berlinale-Vorstellungen dazu bereits wieder vorbei. Und den Gewinner des Goldenen Bären, „Child’s Pose“, hätte ich auch noch ganz gerne überprüft. Die Berlinale ist eben auch immer eine Zelebrierung der verpassten Chancen. Ansonsten habe ich aber mit Ausnahme der Hollywoodfilme, die sowieso in wenigen Wochen regulär ins Kino kommen, alles gesehen, was der Wettbewerb hergab. Und ich habe eine gute Handvoll sehr empfehlenswerter Werke gefunden. Ob das jetzt eine gute Ausbeute ist, wird die Zeit zeigen. Wie viele Filme braucht es, um von einem guten oder von einem herausragenden Berlinale-Wettbewerb zu schreiben? Mir fehlt da der Erfahrungswert. Ich weiß nur, dass ich am Ende ziemlich zufrieden und glücklich war. Viel mehr konnte ich nicht verlangen.

Zwischenzeitlich brauchte es aber Hoffnungsschimmer. Ulrich Seidl und die Amerikaner retteten für mich den Wettbewerb. Eine eigenartige Vorstellung. Der Misanthrop und das seit Jahren schwächelnde Filmland. „Paradies: Hoffnung“, der Abschluss von Seidls Sehnsucht-Trilogie, hat mir extrem gut gefallen. Irgendwo bei Twitter hatte ich aufgeschnappt, dass das Seidls „Babyspeck und Fleischklößchen“ sein sollte. Und es wurde so viel mehr. Ein echter Crowd Pleaser. Das Publikum tobte wie bei einer erstklassigen Komödie. Seidl spielte auf ihm wie auf einer Klaviatur. Kinder und Jugendliche in einem österreichischen Abnehmcamp. Die einzigen Menschen, die keine Probleme mit ihrem Gewicht haben, sind die Kinder selbst. Die Eltern schieben sie dorthin ab, das Fernsehen und die Gesellschaft sagen ihnen, dass sie so nicht weiterleben dürfen. Sadistisch getriezt werden sie von Fitnesstrainern, die sich zwischenzeitlich für Tierdompteure halten. Nur die heimlichen nächtlichen Saufpartys lassen die Jungen und Mädchen normal und unbefangen sein. Im Kern steht aber eine bizarr-zärtliche Liebesbeziehung zwischen einem 14-jährigen Mädchen und dem örtlichen Arzt. Faszinierend, wie sich mit der Zeit die Machtverhältnisse umkehren, wie Seidl auf der Rasierklinge zwischen Pädophilie und Amour tanzt. Ich mochte Seidl schon immer, aber „Paradies: Hoffnung“ lässt mich an mehr denken. Auch habe ich die Rückkehr von Jesse und Celine geliebt. Mit „Before Midnight“ hat Linklater nun offiziell eine der besten Trilogien der Filmgeschichte abgeliefert. Das Paar, das wir nach 1995 und 2004 wiedertreffen – es gehört inzwischen zur Familie. Man ist mit den beiden aufgewachsen, hat viel projiziert und noch mehr nachgeträumt. Aber auch ohne die Nostalgiesoße würde das funktionieren, weil es großartig geschrieben und gespielt ist. Hoffentlich eine vorerst unendliche Geschichte.

Mein Lieblingsfilm des Wettbewerbs war jedoch „Prince Avalanche“, das Comeback von David Gordon Green, der ganz unverhofft nach den doch ziemlich unsäglichen Mainstream-Komödien „Your Highness“ und „The Sitter“ zu seinen filmischen Wurzeln zurückgekehrt ist und einen Homerun rausgehauen hat. Angeblich das Remake eine isländischen Films, von dem ich vorher noch nichts gehört hatte. Zwei Straßenarbeiter im Amerika der 1980er-Jahre, in einer Gegend, in der vor kurzem schlimme Waldbrände gewütet haben und dem emotionalen Wirren der beiden die visuelle Grundlage spendieren. Hier wird das Rad nicht neu erfunden. Das Ganze hatte sowohl Elemente einer Buddy-Komödie als auch eines Road Movies, aber es wurde schon lange nicht mehr so gut und emotional so befriedigend erzählt wie in „Prince Avalanche“. Ein Feel-Good-Movie auf verbrannter Erde. Melancholisch, sehr komisch, sehr tiefgehend und persönlich. Und somit eigentlich ein Film, der das „Sehr“ auf der Stirn stehen hat, der aber seine Passion und Schmerzen mit solch einer entwaffnenden Leichtigkeit vorträgt, dass der große Rest des Wettbewerbs dabei vollends in den abgebrannten Hintergrund trat. Paul Rudd wird nie wieder besser sein. Und ganz sicher wird er nie wieder in einem Hollywoodfilm so sympathisch-bemüht die deutsche Sprache für seinen Weltschmerz ausbeuten. Mein Lieblings-Lieblingsfilm der Berlinale war aber noch mal ein anderer Kandidat. Er lief im Forum und hieß „Computer Chess“. Alles, was es über unsere Zivilisation zu sagen gibt, destilliert in ein obskures Schachturnier von 1984, bei dem Programmierer ihre Computer gegeneinander antreten lassen. Vielleicht war es kein Zufall, dass der Regisseur Andrew Bujalski wenig später auch als Zuschauer im Panorama-Film „Frances Ha“ auftauchte. Und wenn die Amis bis dahin nicht die Show gerettet hätten, wäre das allein durch den vielleicht gerade einmal zweiminütigen Auftritt von der aufgebretzelten, atemberaubenden Greta Gerwig passiert, die nach ihrem Film auf die Bühne tapste und wieder gut machte, was der Regisseur Noah Baumbach davor in den Sand setzte. Praktisch noch einmal eine Spiegelung des Films auf der Bühne im Zeitraffer.

Es gäbe noch so viel mehr zu schreiben: Über den bizarren Hype um das Studentenfilmchen „Das merkwürdige Kätzchen“; die wundervolle Retrospektive „The Weimar Touch“, aus der ich aber nur den sehr guten Kosterlitz-Film „Peter“ und den okayen Lamprecht-Film „Einmal eine große Dame sein“ (Nazi-Ohrwurm: „Uns geht’s einfach fabelhaft“) sah; über die nicht uninteressanten, wenn auch recht anstrengenden Wettbewerbsleichen „Die Nonne“ (grandiose Huppert, welche die Anti-Nunsploitation zumindest ein bisschen gegen Ende rettet), „Gold“ (schlechte Schauspieler sagen hölzerne Dialoge in schöner Landschaft zu disharmonischer E-Gitarrenmusik auf), „Layla Fourie“ und „Camille Claudel 1915“; über richtig tolle andere Wettbewerbsfilme wie „Vic + Flo“ und „Nobody’s Daughter Haewon“, die bestimmt noch weiter wachsen werden; über Jafar Panahi und „Star Trek II – Der Zorn des Khan“. Und ich könnte auch noch mal eine Liste mit genau so vielen Titeln aufmachen, die mich interessiert hätten, die ich aber nicht gesehen habe. Gerade die wiederentdeckten Keisuke Kinoshita-Klassiker wurden einem geradezu aufgedrängt. Aber für eine erste Berlinale hat mich das Programm komplett ausgefüllt. Wir werden wiederkommen, keine Frage.

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Kritikerspiegel:

Filme --> Schwanenmeister -- Hordak Drummond *

Peter (Sa) --> 8/10 -- 5/10
Paradies: Hoffnung (Sa) --> 9/10 -- 7+/10
A Long and Happy Life (So) --> 3/10 -- 5+/10
Einmal eine große Dame sein (So) --> 4/10 -- 3/10
Upstream Color (So) --> 5/10 -- k.W.
Die Nonne (Mo) --> 3/10 -- 6/10
Vic + Flo (Mo) --> 7/10 -- 6+/10
Das merkwürdige Kätzchen (Mo) --> 4-/10 -- 2+/10
Layla Fourie (Di) --> 4/10 -- 7/10
Computer Chess (Di) --> 10/10 -- 6/10
Before Midnight (Di) --> 9/10 -- 9/10
Pardé (Mi) --> 6/10 -- 10/10
Camille Claudel 1915 (Mi) --> 4-/10 -- 5-/10
Prince Avalanche (Do) --> 9+/10 -- 9+/10
Frances Ha (Do) --> 8+/10 -- 8/10
Gold (Fr) --> 3+/10 -- 2/10
Nobody's Daughter Haewon (Sa) --> 8/10 -- 7/10

*= Pseudonym meines Leidensgenossen und Mitkritikers, ohne dessen Dazutun die Reise keine Reise wert gewesen wäre. Dank dir!

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U2 Oranienburg
....uns gehts einfach fabelhaft!
Where is Nic Cage? ;-)

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Nice! Quasi deine "Prinzessin Mononoke"-Hommage! Es war mir eine Ehre!

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Nachdem wir uns letzte Woche nun endlich mal persönlich begegnet sind, will ich mich doch auch hier mal kurz melden. Ich hatte vorgestern schon Deinen Berlinale-Rückblick gelesen und fand es erst mal sehr erfrischend, auf ein so positives Fazit zu stoßen (ganz im Gegensatz zu meinem ganz speziellen "Lieblingskritiker" Jan Schulz-Ojala, der mit Donnerhall verkündete, der diesjährige Wettbewerb wäre so schlecht gewesen, daß man ihn in der Zukunft am besten ganz abschaffen sollte - in dem Stil schreibt der schon seit Jahren über die Berlinale).
Im Fall von "Computer Chess" wurmt es mich inzwischen doch ziemlich, den nicht gesehen zu haben, was prinzipiell durchaus möglich gewesen wäre, aber ich gab anderen Filmen den Vorrang und lag wohl daneben damit. Im Fall von "Pardé" liege ich mit meiner Einschätzung wohl ungefähr in der Mitte zwischen euch beiden. Dafür war ich vom kasachischen Wettbewerbsbeitrag "Harmony Lessons" ausgesprochen angetan, und von dem deutschen Kurzfilm "Die Ruhe bleibt".
Jedenfalls habe ich das alles gern gelesen und schließe jetzt erst mal mit

Herzlichen Grüßen aus Berlin

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Ich hatte auch kurz überlegt, ob ich meinen alten Account drüben für ein kleines Stell-dich-ein bei deinem angenehm unaufgeregten Rückblick entstauben sollte, habe es dann aber wegen der Plattform gelassen. Zusammenfassungen deutscher Filmkritiker sollte man nach der Berlinale eigentlich meiden. Das lief lange Zeit nach dem Prinzip "Wer nicht hasst, wird nicht gehört" ab. Aber wenn ich zum Beispiel über den Screen Daily-Kritikerspiegel blicke, komme ich meinem Gefühl schon deutlich näher. Aber machen wir das Fass nicht auf! Dein "Harmony Lessons" wäre übrigens der dritte verpasste Kandidat gewesen, den ich hätte nennen müssen, wenn das Ding hier nicht sowieso schon ein bisschen zu lang geworden wäre. Der ist vorgemerkt. Schön, dass du vorbeigeschaut hast! :)

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Das ist ein schöner, sehr persönlich gehaltener Rückblick.
Viele Grüße auch noch einmal von mir. Außer dem einen Treffen sind wir uns leider nicht noch einmal begegnet. Unser Programm war dann einfach zu verschieden und gut gefüllt, bzw. die Locations unkompatibel.

“A long and happy Life” habe ich auch als russischen Western betrachtet, eine Art Last Man Standing. Fand den ganz okay, sein größtes Plus steckte auch meiner Meinung nach in den großartigen Bildern.
“Gloria” und “Childs Pose” solltest du nachholen können, beide Filme haben mittlerweile einen deutschen Verleih gefunden. Ich hatte mit “Gloria” einen tollen Abschlussfilm. Ich hatte mir den Film eigentlich wegen seiner angekündigten Bezüge zu der Geschichte des Landes herausgesucht, die es dann im Film aber kaum gab. Insofern war es für mich eine doppelte Überraschung, die Wiederaufrichtung einer gedemütigten Frau mitfeiern zu dürfen. Auf den rumänischen Goldbären bin ich auch gespannt. Seidls Trilogie-Abschluss habe ich bewusst vermieden, da ich “Hoffnung” nicht vor “Glaube” schauen wollte. Aber “Before Midnight” habe ich mir auch angeschaut, dem ein klein wenig Zauber des Augenblicks fehlt, den die beiden Vorgänger besaßen. Gemocht habe ich ihn dennoch, allein wegen der beiden Figuren und ihren pointierten, selbstreflektierenden Dialogen. Das isländische Original “Either way” habe ich zufällig vor anderthalb Jahren mal gesehen und ihn als charmantes Antiroadmovie in bereits leicht verschütteter Erinnerung, und deshalb hatte ich sein Remake “Prince Avalanche” gar nicht auf meinen Plan gesetzt. Bin nun umso erstaunter, dass der allgemein so gut angekommen ist.
Dafür gehöre ich zu jenen, die von “Das merkwürdige Kätzchen” begeistert wurden. Dank Travis’ frühzeitigem Tipp und unerwartetem Kartenglück konnte ich die Alltagssymphonie noch in mein Programm unterbringen. Mit “Vic+Flo” bin ich auch jetzt noch nicht so richtig warm geworden. Das Spiel mit den verschiedensten Zutaten und das Entziehen einer Genrekategorisierung fand ich gut, aber irgendwie war mir das über weite Strecken zu schwerfällig. Ironischerweise stellte “Vic+Flo” im Kampf um einen Bären genau die gleiche Art von unberechenbarer Falle auf, wie auch der Wettbewerbsfilm “Gold”, eine Verbindung im Geiste, wie sie sich letztes Jahr ähnlich zwischen “Holy Motors” und “Cosmopolis” ergab. Ein gewinnbringendes Vermischen von Filmen.

Mein Sieger des Herzens war am Ende “Gloria”. Kurze Statements zu meinen gesehen Filmen findest Du bei Filmforen.

Sei herzlich gegrüßt, und vielleicht bis nächstes Jahr.

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Hi Gerngucker,

ihr nötigt mir aber mit euren viel zu sympathischen Kommentaren hier doch noch einen Filmforen-Besuch ab! ;)

Du hast ja einen beneidenswerten Tagesschnitt geschafft! Respekt für so viel Disziplin! Wobei ich unseren entspannteren Rhythmus gerade für die erste Berlinale schon sehr passend fand. Ich werde auf jeden Fall die Augen nach "Gloria" offenhalten. Und ich fand, "Before Midnight" besaß einen ganz eigenen Zauber. Den Zauber, dass Beziehungen harte Arbeit sind. Jep, "Prince Avalanche" ist wirklich erstaunlich gut weggekommen, gerade auch wenn man bedenkt, dass er keine Weltpremiere im Wettbewerb war. Der Regiepreis für solch eine Art von Film ist schon richtiggehend erstaunlich. "Vic + Flo" wächst. Kann dich da aber nachvollziehen.

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