Montag, 7. Juni 2010
Noomi geht durchs Feuer und brennt nicht
Kurze Notiz für alle Raubvögel-Fans: Frau Noomi Rapace dreht nach dem Psychothriller "Baby Call" schon wieder in Deutschland. Ab Herbst werden die Babelsberger Studios zu ihrem neuen zu Hause, wenn sie unter der Fuchtel Perrine Tezes und der Regie des jungen Franzosen Barthelemy Grossmann (links), gemeinsam mit dem Dänenstar Mads Mikkelsen für das englischsprachige Weltkriegsdrama "Ich ging durchs Feuer und brannte nicht" vor der Kamera stehen wird. In "The Nazi Officer's Wife", so der internationale Verleihtitel, geht es um das Schicksal der österreichischen Jüdin Edith Hahn-Beer, die als Ehefrau eines NSDAP-Mitglieds und mit gefälschten Papieren das Dritte Reich überlebte.

Link: - Baby Call

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"Vorstadtkrokodile" machen Bang Boom Bang
Weil "Bang Boom Bang"-Kultregisseur Peter Thorwarth als kleiner Pimpf ein so riesiger Fan der Original-"Vorstadtkrokodile" war, besetzte er Martin Semmelrogge als grenzdebilen Handlanger Schlucke in seinem Ruhrpott-Meisterwerk. Jetzt darf der gebürtige Dortmunder, dessen Karriere dank der Filmgurke "Goldene Zeiten" mit "A-Team"-Star Dirk Benedict etwas ins Stocken geraten war, seine Kindheitsträume im dritten Teil der neuaufgelegten "Vorstadtkrokodile" noch mal ausleben. Denn Ausnahmetalent Christian Ditter, der die ersten beiden sehr gelungenen Teile auf dem Regiestuhl überwachte, war heraufgestuft worden, um in die überlebensgroßen Fußstapfen Michael Bully Herbigs zu treten, in dem er "Wickie auf großer Fahrt" übernahm. So kann jetzt Peter Thorwarth das neueste, passenderweise wieder im Ruhrgebiet angesiedelte Abenteuer der inzwischen doch stark pubertierenden Freunde, "Vorstadtkrokodile - Alle für einen!", für die Constantin Film in Szene setzen. Hoffentlich dann wieder mit Film-Cousine Ella-Maria Gollmer.

Update (17.07.): Peter Thorwarth ist leider raus. Dafür übernimmt Wolfgang Groos die Regie, der die letzten fünfzehn Jahre vor allem als Assistent von Szenegrößen wie Dominik Graf, Sönke Wortmann oder Dennis Gansel gearbeitet hat. Zuletzt drehte Groos einige Episoden der TV-Serie "Rennschwein Rudi Rüssel".

Link: - Mehr deutsche Filmstarts (jetzt mit Michael Glawogger)

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Montag, 7. Juni 2010
Wann wurde der Bertz & Fischer-Verlag cool?
Ja ja, ich weiß, Bertz und Fischer waren immer schon das Synonym für extrem hohe Qualität, wenn es um Filmbücher ging. Das war der Fels in der Brandung, gewiss eine der letzten verbliebenen Bastionen für Leseratten mit Filmgeschmack. Aber mal ganz ehrlich: Besonders inspirierend, gewagt oder ausgefallen waren die Themen erst einmal nicht. Man hatte brav die Coen-, Fincher- und Tarantino-Bücher im Schrank und rümpfte die Nase über die Stars!-Bücher von Johnny Depp und Keanu Reeves, die für die breite Masse reserviert schienen. Doch gerade in den letzten Jahren bin ich geradezu verblüfft ob der so zahlreichen spannenden Veröffentlichungen: Sei es zum Beispiel die Walter Hill-Monografie, Peter Cowies genialer Berlinale-Führer oder Georg Seeßlens verfrühte "Inglourious Basterds"-Verbeugung - sie alle lösten sich vom steifen Verlagskorsett, boten neue, frische Seiten der Filmgeschichte an. Und im Hinblick auf die aller neuesten Bücher, etwa Marcus Stigleggers Analyse des Torture Porn, "Terrorkino: Angst/Lust und Körperhorror", oder das hoffentlich im September erscheinende, ultraspannend klingende "Sex und Subversion: Pornofilme jenseits des Mainstreams" von Oliver Demny und Martin Richling, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Bertz & Fischer müssten nur noch Christian Keßlers "Läufige Leinwand" ins Programm nehmen, dann wären sie wohl unschlagbar und konkurrenzlos geworden.

Link: - Bertz + Fischer

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Die fleißige Biene vom fröhlichen Bock
Wer dem faulen Glauben anheimgefallen sein sollte, dass seit Äonen von Jahren nichts brauchbares mehr in deutscher Sprache über Filme veröffentlicht wurde, so ungefähr seit Rudolf Arnheim, Willy Haas und Siegfried Kracauer das Publizieren eingestellt hatten, sollte sich mal dem Output des Filmgelehrten Stefan Höltgen widmen. Unglaubliche vier Bücher werden im Laufe des Jahres von ihm veröffentlicht werden. Im Marburger Schüren-Verlag erschien bereits diesen März das über vierhundert Seiten starke Werk "Schnittstellen: Serienmord im Film", wovon es im Juni scheinbar eine Art verkürzten, anders fokussierten Ableger beim Konkurrenten, dem Bertz & Fischer-Verlag, geben wird, nämlich "Killer/Culture: Serienmord in der populären Kultur". Ebenso dort erscheinen wird im Herbst das Buch "Killerspiele: Videogames, Mediengewalt und Zensur". Und zwischendrin bringt Höltgen mit dem Kollegen Patrick Baum noch ein "Lexikon der Postmoderne" heraus.

Links: - Stefan Höltgen, - Manifest-Review

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Freitag, 4. Juni 2010
Kritiker-Sammelalbum #3: Karina Longworth
Dieses liebliche Wesen, das in etwa so aussieht, als wäre es gerade dem Daniel Clowes-Comic "Ghost World" entstiegen, ist der Film Editor vom L.A. Weekly. Die Filmkritikerin Karina Longworth folgte somit dem resigniert habenden Scott Foundas, dem angeblich größten kritischen Talent seiner Generation, wenn man indieWIRE's Anne Thompson Glauben schenken will. Während sich Foundas in der Entlassungsflut und Gehaltskürzungswut der Wirtschaftskrise zur getreuen Festival-Gemeinde zurückzog, griff seine Nachfolgerin in den letzten Monaten richtig an. Besonders ihre Verteidigung des bizarren niederländischen Horrorfilms "The Human Centipede" blieb mir in Erinnerung. Ihren Namen wird man aber auch aus den letzten zwei Jahren Filmblog-Watching kennen, war sie es schließlich, die in jedem ernsthafteren Artikel über herausragende Internetpersönlichkeiten neben Nikki Finke genannt wurde. Sie war die Gründerin von Cinematical.com, Betreiberin des semipopulären Phänomens namens SpoutBlog und ging einmal an Halloween als Moss aus der "It Crowd". Außerdem hatte sie letztes Jahr James Grays Meisterwerk "Two Lovers" auf Platz zwei ihrer Top Ten.

Links: - L.A. Weekly, - The Human Centipede, - SpoutBlog

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Kritiker-Sammelalbum #2: The Ferroni Brigade

Die Ferroni-Brigade ihrer Zeit
Ein mysteriöser Name für zwei nicht völlig unbekannte Kritikernamen: Christoph Huber und Olaf Möller, die es als deutschsprachige Kritiker soweit geschafft haben, dass sie regelmäßig auf Englisch im Sight & Sound-Magazin veröffentlichen dürfen. Ab und an lässt man sie, die sich wohl martialisch nach dem ewig unterschätzten italienischen Meister der Sandalenfilme und Spaghetti Western benannt haben, um ihre sowieso schlichtweg unverkennbaren Außenseiter-Ambitionen zu unterstreichen, sogar an den legendären Umfragen teilnehmen, bei denen meistens Orson Welles, Andrè Bazin oder Francois Truffaut gewinnen. Auf die Frage nach den besten Filmbüchern aller Zeiten antwortete die Ferroni Brigade unter anderem mit der "Geschichte des Films im Dritten Reich" von Courtade und Cadars, was ich äußerst sympathisch fand. Gehört doch die leider gekürzte, dafür umso mehr zerfledderte deutsche Ausgabe des cinephilen Schmökers seit vielen Jahren zu meinen liebsten Schätzen beim Thema Ufa under Goebbels.

Links: - Sight & Sound, - The Ferroni Brigade

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Mittwoch, 2. Juni 2010
Maximilian Brückner macht "Resturlaub"
Der bayerische Saarland-"Tatort"-Kommissar Maximilian Brückner wird die Hauptfigur Peter 'Pitschi' Greulich in Gregor Schnitzlers Verfilmung des Tommy Jaud-Bestsellers "Resturlaub" spielen. Brückner, dessen Karriere in den letzten Jahren vor allem dank zahlreicher Auftritte in Marcus H. Rosenmüller-Heimatfilmen in Fahrt gekommen war und der in Doris Dörries Melodrama "Hanami - Kirschblüten" gezeigt hat, was für ein guter Schauspieler in ihm steckt, folgt damit Shootingstar Matthias Schweighöfer, der dieses Frühjahr den deutschen Produktionsarm der Columbia Pictures mit dem Zuschauererfolg "Friendship!" aus dem Winterschlaf holte. Eine schwere Bürde, denn Anfang des neuen Jahrtausends startete die deutsche Columbia Pictures Filmproduktion schon einmal mit einem Superhit, nämlich dem Horrorfilm "Anatomie", um dann schnell wieder durch Flops wie "Viktor Vogel - Commercial Man" und "Was tun, wenn's brennt" in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Möge Maximilian Brückner also nicht der neue Alexander Scheer werden, wobei dieser gerade in Cannes seine überraschende Wiederauferstehung im allseits gefeierten TV-Biopic "Carlos" geschafft hat.

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Drachentattoomädchen besteigt Hollywood
In einem Süddeutsche-Artikel von Tobias Kniebe, der knapp ein Jahr zu spät kommt, habe ich jetzt erfahren, dass der schwedische Superstar Noomi Rapace eigentlich mit Nachnamen Norèn hieß, sich dann aber zusammen mit ihrem baldigen Ehemann einen neuen Fantasienamen ausdachte: Raubvogel auf Französisch. Warum bedarf es so vieler Monate, frage ich mich, um solch eine hübsche Nebensächlichkeit herauszubekommen? Der Stieg Larsson-Drops ist für mich auch schon länger gelutscht, aber mich begeistern immer noch die wöchentlichen Einspielergebnisse des ersten Teils der Millennium-Trilogie in den USA: Nach elf Wochen knapp sieben Millionen Dollar reingeholt, damit auf Platz 33 der ewigen Bestenliste der fremdsprachigen Filme, direkt vor Ang Lees Klassiker "Das Hochzeitsbankett" geklettert. Und es gibt keinerlei Ermüdungserscheinungen. Zum letzten Wochenende legte "The Girl with the Dragon Tattoo" sogar noch einmal um gut zehn Prozent zu.

P.S. Und noch ein Charlie Rose-Link, in dem die schwedische Larsson-Verlegerin Eva Gedin verrät, dass der Autor seinen Mikael Blomkvist halb im Spaß gerne als männliche Schlampe bezeichnete.

Links: - Süddeutsche, - Boxofficemojo, - Charlie Rose

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Dienstag, 1. Juni 2010
Deutscher Marktanteil bei 19,2 Prozent
Zum ersten Mal in diesem Jahr fällt der schwächelnde deutsche Marktanteil erwartungsgemäß unter die zwanzig Prozent-Marke. Die Fußball-WM und der Blockbustersturm der folgenden Wochen und Monate wird das Bisschen noch weiter zusammenschmilzen lassen. Und es bleibt nur eine Frage der Zeit, bis "Vincent will Meer" der zweiterfolgreichste deutsche Film des Jahres geworden ist. Die Aussichten verheißen "Hanni und Nanni" und dann lange Zeit nichts.
01. Friendship! - 1,54 Mio. Zuschauer
02. Vorstadtkrokodile 2 - 0,67 Mio.
03. Teufelskicker - 0,54 Mio.
04. Vincent will Meer - 0,53 Mio.
05. Zeiten ändern dich - 0,52 Mio.

06. Die Friseuse - 0,51 Mio.
07. Rock It - 0,47 Mio.
08. Hier kommt Lola - 0,36 Mio.
09. Jerry Cotton - 0,25 Mio.
10. Nanga Parbat - 0,23 Mio.

11. Tiger-Team - 0,20 Mio.
12. 13 Semester - 0,16 Mio.
13. Boxhagener Platz - 0,16 Mio.
14. Same Same But Different - 0,15 Mio.
15. Die Fremde - 0,10 Mio.
- Lourdes - $264k
- Henry 4 - $248k

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Montag, 31. Mai 2010
Deutsche Zuschauer-Trends 2010
3D – Robert Rodriguez’ Kinderabenteuer „Spy Kids“ brachten bereits vor sieben Jahren den 3D-Effekt wieder im großen Stil zurück auf unsere Leinwände. Aber erst das letzte Jahr entfachte mit Pixars „Oben“, dem dritten „Ice Age“-Teil und dem erfolgreichsten Film aller Zeiten diese unbändige 3D-Euphorie, der wir dieses Jahr aufgepimpte Blockbuster wie „Kampf der Titanen“ und die Kinobesitzer, die groß genug waren und rechtzeitig investierten, besonders volle Kassen verdanken.

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Freitag, 28. Mai 2010
Fantasy Filmfest gibt erste Titel bekannt
Wie eine Mischung aus "Tanz der Teufel" und Brian De Palmas "Carrie" oder als ob der Peter Jackson der "Braindead"-Jahre "Breakfast Club" verfilmt hätte - das Beschreiben war noch nie eine große Stärke des Filmfans wie auch des Filmemachers, der dem Produzenten seine neueste Idee pitcht. Daher werden immer griffige Formeln gesucht, etwa zwei allseits beliebte Genreklassiker miteinander vermählt, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Bei dem Debütfilm des Australiers Sean Byrne, einem Teeniehorror namens "The Loved Ones", der auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest gezeigt werden wird, hat das geklappt. Zumindest bei mir. Und eben, weil von besagtem "The Loved Ones" nicht nur der Midnight Madness-Planer des Toronto Filmfestival und baldige Chef des weltweit einzigen Action Fest, Colin Geddes, letztes Jahr in den höchsten Tönen geschwärmt hat, sondern auch, weil der britische FrightFest-Chef Alan Jones völlig aus dem Häuschen war.

Natürlich gibt es abseits dieses Volltreffers und seiner süßen kleinen Schwester, dem Martial Arts-Kracher "Ip Man 2" mit Donnie Yen und Sammo Hung, auch die ersten No Name-Titel wie "14 Blades", "Dossier K.", "Metropia", "Stranded", "Suck" und "The Wild Hunt" (sehr netter Trailer). Dazu der solide Altherren-Doppelpack, Jean Renos "L'immortal" und Michael Caines "Harry Brown". Fertig ist die erste Duftnote. Und wenn ich mir jetzt noch ein paar FFF-Titel wünschen dürfte, wären das:

- ADELES UNGEWÖHNLICHE ABENTEUER
- AMER
- ANIMAL KINGDOM
- BLACK DEATH
- DREAM HOME
- THE HOUSEMAID
- THE ILLUSIONIST
- KABOOM
- THE KILLER INSIDE ME
- THE LAST EXORCISM
- MONSTERS
- MOTHER'S DAY
- PRIMAL
- RED, WHITE & BLUE
- SERBIAN FILM
- SIMON WERNER A DISPARU
- THE SILENT HOUSE
- WE ARE WHAT WE ARE
- WINTER'S BONE

Links: - Fantasy Filmfest, - Berlinale-Tipps, - Cannes-Tipps

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Mittwoch, 26. Mai 2010
Eine Handvoll deutsche Exportschlager
Babelsberg ist keinesfalls Hollywood. Denn die deutsche Filmindustrie hat unter anderem keine zweihundert Millionen Dollar pro wöchentlich veröffentlichten Blockbuster, um die Zuschauer auf der ganzen Welt zu ihren Werken bekehren zu können. Dass sich aber diese einfältige Hollywoodsche Reboot-, Sequel- und Prequel-Maschinerie so langsam endgültig totgelaufen hat, stellen inzwischen sogar die wichtigsten Allesfresser der amerikanischen Blogosphäre wie etwa Hitfix's Drew McWeeny oder CHUD's Devin Faraci fest. Vom aller schlimmsten Blockbuster-Jahrgang seit einem Jahrzehnt ist angesichts von Gurken wie "Kampf der Titanen" und potentiellen Gurken wie "Knight and Day" die Rede.

Die deutsche Filmindustrie backt deutlich kleinere Brötchen, die etwa der Chefkritiker des Hollywood Reporter, Kirk Honeycutt, schmerzlich auf dem Cannes-Filmfestival vermisst hat und die weiterhin nette Achtungserfolge im Ausland feiern. Zum Beispiel läuft Fatih Akins internationaler Hit "Soul Kitchen" seit zwei Wochen auch in Australien, und das so gut, dass er beinahe mehr Zuschauer gefunden hat als der Oscarkandidat "Das weiße Band" nach zwei Monaten. Egal wo "Soul Kitchen" gestartet wird, findet er sein Publikum. Ob in Russland oder Griechenland, in Frankreich oder Spanien, in der Türkei oder Italien - überall ist die Komödie mindestens ein Arthouse-Erfolg und manchmal sogar ein echter Dauerbrenner und Publikumsliebling.

"Soul Kitchen" ist ein süß-herbes Phänomen dank seines europäischen Starregisseurs, der sich seine Gefolgschaft durch Jahre harter Arbeit redlich verdient hat. "Wickie und die starken Männer" dagegen ist ein echter teutonischer Blockbuster, der in den deutschen Kinos knapp fünf Millionen Menschen begeisterte, der aber auch in Österreich, Spanien und der Schweiz ganz erstaunliche Besucherzahlen schrieb. Aktuell schart Michael Bully Herbigs ziemlich fantastischer Kinderfilm eine fast ebenso getreue Gefolgschaft in den Beneluxländern um sich. In den Niederlanden schrieb der Film vier Wochen lang so konstante Zahlen, dass es immer für die Top Ten reichte. Und in Belgien schaffte "Wickie" in seiner siebten Woche sogar den bisher mit Abstand besten Kopienschnitt. Kein Wunder also, dass man sich in ganz Europa auf die 3D-Fortsetzung "Wickie auf großer Fahrt" freuen wird.

Til Schweiger fährt dank isländischer Aschewolke mit dem Auto nach Russland, um für "Zweiohrküken" zu werben, der wiederum ein schöner Achtungserfolg wird. Sherry Hormanns überraschend starke Bestseller-Verfilmung "Wüstenblume" findet zahlreiche Zuschauer in Griechenland, Frankreich und Österreich. Die Trickfilme "Hexe Lilli" und "Prinzessin Lillifee" sind tolle kleine Erfolgsgeschichten. Das schwerfällige "Weiße Band" von Michael Haneke geht um die Welt. Nicht zu vergessen die deutsch-finnische Co-Produktion "Niko - Ein Rentier hebt ab", die um Weihnachten herum europaweit und sogar in Asien ziemlich starke Zahlen schrieb. Als nächstes geht die Bremer Ulysses Filmproduktion gemeinsam mit ihren skandinavischen Partnern den animierten Trickfilm "Thor - Die Edda Chroniken" in 3D an. Im Schatten vom leider immer noch alles bestimmenden Hollywood sind einige sehr sympathische deutsche Erfolgsgeschichten gewachsen.

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Mittwoch, 26. Mai 2010
Zu diesem Tarantino-Dracula-Gerücht
Sehr gute Idee des österreichischen Tourismusbüros, auf diese Weise Werbung für die Burg Kreuzenstein in Niederösterreich zu machen: Der Kultregisseur Quentin Tarantino ist also für ein paar Tage im Alpenland abgestiegen, um Sightseeing zu machen, sich die örtlichen Burlesque-Tänzerinnen anzuschauen und vielleicht die ein oder andere Location aus "Agenten sterben einsam" abzuchecken. Dass die Kronen Zeitung daraus gleich einen ganzen Vampirfilm zaubern will, der das angeblich nächste Projekt Tarantinos werden könnte, zeugt nicht gerade von echtem Aficionado-Sachverstand. Diese Kopfgeburt wird genauso schnell ins Reich der Legenden befördert werden wie die Remakes von "Faster Pussycat, Kill! Kill!" (mit Britney Spears), "Come Drink with Me" oder dem niederländischen Horrorfilm "Doodeind", der gleich neben der Adaption der Len Deighton-Trilogie "Game, Set & Match" seinen Platz fand.

Nein, wenn sich tatsächlich die Gerüchte verhärten sollten und das Internet wieder Kopf stehen wird, dann auch nicht bei der leidigen "Kill Bill"-Fortsetzung oder dem Weitererzählen von "Inglourious Basterds", weil das alles später kommen soll. Auch nicht beim John Brown-Biopic, das Tarantino als Abschlussfilm seines Oeuvres vorreserviert hat. Und ebenso nicht bei einem erneuten negativen Ausreißer mit Buddy Robert Rodriguez, der nach "Four Rooms" und "Death Proof" zum dritten Mal in die Hose gehen würde ("From Dusk Till Dawn" mal spaßeshalber nicht mitgezählt), sondern wenn der Meister entweder seinen Southern oder aber seinen Pretty Boy Floyd-Gangsterfilm angehen wird. Oder ganz vielleicht, wenn er seinen schwedischen Sexploitationfilm namens "Cowgirls in Sweden" dreht.

Links: - Game, Set & Match, - A Southern, - Pretty Boy Floyd

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Sonntag, 23. Mai 2010
A Star Is Born: Nora von Waldstätten
Und ein letzter Link: Todd McCarthy von indieWIRE, von dem leider kein versprochener Podcast kam, fasst das Festival schön knackig zusammen und beschert mir mit seinem Guilty Pleasure, "Exodus - Burnt By the Sun 2", einen weiteren Tipp.

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