Freitag, 20. Dezember 2013
Berlinale-Counter 2014
schwanenmeister, 13:27h
Hier sammle ich die offensichtlichsten Argumente für einen Berlinale-Besuch 2014, nämlich einfach die elementaren Filme, die es nicht zu verpassen gilt. Erwartungsgemäß gibt es die erste echte Explosion nach Sundance im Januar, wenn man weiß, welche amerikanischen Indiefilme sich besonders lohnen werden:
z. B. Air Force, Es war einmal, Das Cabinet des Dr. Caligari, Citizen Kane, The Dawn Patrol, Dirnentragödie, Shanghai Express, Hafen im Nebel, Sunrise, Faust
Highlights
Big Guns
* GRAND BUDAPEST HOTEL (Wes Anderson)
* DIE GELIEBTEN SCHWESTERN (Dominik Graf)
* BOYHOOD (Richard Linklater)
* NYMPHOMANIAC VOL. 1 uncut (Lars von Trier)
* KRAFTIDIOTEN (Hans Petter Moland)
Asian Galore
* THAT DEMON WITHIN (Dante Lam)
* BLIND MASSAGE (Ye Lou)
* BLACK COAL, THIN ICE (Yinan Diao)
* NO MAN'S LAND (Ning Hao)
* THE MIDNIGHT AFTER (Fruit Chan)
Sundance-Darlings
* WHAT WE DO IN THE SHADOWS (Taika Waititi & Jemaine Clement)
* KUMIKO, THE TREASURE HUNTER (David Zellner)
* BLIND (Eskil Vogt)
* SNOWPIERCER (Bong Joon-ho)
* ALOFT (Claudia Llosa)
* THE SECOND GAME (Corneliu Porumboiu)
* JOY OF MAN'S DESIRING (Denis Côté)
* JOURNEY TO THE WEST (Tsai Ming-liang)
* ÜBER-ICH UND DU (Benjamin Heisenberg)
* LIFE OF RILEY (Alain Resnais)
* IS THE MAN WHO IS TALL HAPPY? (Michel Gondry)
* DIE SCHÖNE UND DAS BIEST (Christophe Gans)
* KREUZWEG (Dietrich Brüggemann)
Kandidaten: STRATOS (Yannis Economides), STEREO (Maximilian Erlenwein), DER SAMURAI (Till Kleinert), A LONG WAY DOWN (Pascal Chaumeil), TAPE 13 (Axel Stein)
- Counter-Stand: 23 Filme* AESTHETICS OF SHADOW. LIGHTING STYLES 1915–1950 (Retrospektive 2014)
z. B. Air Force, Es war einmal, Das Cabinet des Dr. Caligari, Citizen Kane, The Dawn Patrol, Dirnentragödie, Shanghai Express, Hafen im Nebel, Sunrise, Faust
Highlights
Big Guns
* GRAND BUDAPEST HOTEL (Wes Anderson)
* DIE GELIEBTEN SCHWESTERN (Dominik Graf)
* BOYHOOD (Richard Linklater)
* NYMPHOMANIAC VOL. 1 uncut (Lars von Trier)
* KRAFTIDIOTEN (Hans Petter Moland)
Asian Galore
* THAT DEMON WITHIN (Dante Lam)
* BLIND MASSAGE (Ye Lou)
* BLACK COAL, THIN ICE (Yinan Diao)
* NO MAN'S LAND (Ning Hao)
* THE MIDNIGHT AFTER (Fruit Chan)
Sundance-Darlings
* WHAT WE DO IN THE SHADOWS (Taika Waititi & Jemaine Clement)
* KUMIKO, THE TREASURE HUNTER (David Zellner)
* BLIND (Eskil Vogt)
* SNOWPIERCER (Bong Joon-ho)
* ALOFT (Claudia Llosa)
* THE SECOND GAME (Corneliu Porumboiu)
* JOY OF MAN'S DESIRING (Denis Côté)
* JOURNEY TO THE WEST (Tsai Ming-liang)
* ÜBER-ICH UND DU (Benjamin Heisenberg)
* LIFE OF RILEY (Alain Resnais)
* IS THE MAN WHO IS TALL HAPPY? (Michel Gondry)
* DIE SCHÖNE UND DAS BIEST (Christophe Gans)
* KREUZWEG (Dietrich Brüggemann)
Kandidaten: STRATOS (Yannis Economides), STEREO (Maximilian Erlenwein), DER SAMURAI (Till Kleinert), A LONG WAY DOWN (Pascal Chaumeil), TAPE 13 (Axel Stein)
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Montag, 18. Februar 2013

schwanenmeister, 14:19h
Es braucht kein W-LAN, um auf der Berlinale glücklich zu werden. Und auf Platz eins der U-Bahn-Musikcharts befindet sich weiterhin der „Nossa, Nossa“-Song von Michel Telo. Nur zwei Erkenntnisse in einer letztlich doch rundum zufriedenstellenden ersten Berlinale, bei der Nicholas Cage bestimmt der einzige Mensch war, der eine Fresse zog und nach wenigen Momenten schnell wieder in seiner Luxuskarosse verschwand. Ein Rückblick von Michael Müller
"Vic + Flow Saw a Bear" © Yannick Grandmont
„Möchten Sie sich unserer Lawine anschließen?“, fragt Paul Rudd in einem der mit Abstand schönsten Wettbewerbsfilme der diesjährigen Berlinale eine verwirrt umherirrende Frau. Der Komödienstar, der ansonsten immer nur den eintönigen, besser aussehenden und deshalb auch nur leidlich witzigen Charakter in den vulgär-improvisierten Gag-Sammelbecken von Judd Apatow spielen darf, trägt in „Prince Avalanche“ einen dezenten Schnäuzer und probiert sich bei der fremden Frau in einem noch gebrochenen Deutsch, das er für den geplanten Deutschland-Trip mit seiner Freundin täglich verbessert hat. Eine ganz ähnliche Frage stellte ich mir die letzte Woche hinsichtlich des Berlinale-Wettbewerbs, als ich mir mit Dieter Kosslicks Auswahl die Kante gab. Es ist die eine Sache, alljährlich den Couch-Potatoe zu machen, sich vier Lieblingsfilme aus den hart erarbeiteten Favoriten der Frontkämpfer herauszupicken und diese dann gut zu finden, aber eine ganz andere, selbst im Schützengraben zu liegen. Ganze elf Wettbewerbsfilme habe ich gesehen. Und als ich sie sah, wusste ich nicht viel mehr als das Land und den Namen des Regisseurs, der den jeweiligen Film gemacht hatte. Das kann ziemlich reizvoll sein, gerade wenn man in der zweiten Hälfte des Festivals für den eingebrachten Mut belohnt wird und wenn die Filme beginnen, ineinander zu fließen und selbst die schwachen und vergessenswerten Filme ein Eigenleben entwickeln und gelegentlich wieder hochschwappen. Denn nach dieser Woche sind alle Anstrengungen und ist die Langeweile, die man regelmäßig morgens um 9.30 Uhr im Friedrichstadtpalast durchsaß, vergessen. Übrig bleiben nur Seherfahrungen, die wachsen.
Ein Film zum Beispiel wie „A Long and Happy Life“, der russische Wettbewerbsbeitrag um einen jungen Kolchose-Bauern, der von der Stadtverwaltung zum Verkauf seines Landes gedrängt wird, sich aber widersetzt. Sonntagmorgen, nach einer wachgelegenen Nacht, war der doch eine ziemliche Qual. Ein etwas biederer „High Noon“, ohne Frankie Laines melancholische Hymne und den unwiderstehlichen Gary Cooper. Auch hier sucht der Protagonist die Hilfe seiner Mitmenschen, sich dem System entgegenzustellen. Auch hier haben alle zuerst ein großes Maul, dass sie helfen würden. Auch hier ziehen alle den Schwanz ein. Aber das passiert mehr beiläufig. Hauptsächlich widmet sich der Film nämlich dem Versuch des Bauern, einen Hühnerstall aufzubauen. Quälend lange Einstellungen, in denen nichts passiert. Man wartet auf den Knall. Die Beamten haben angekündigt, vorbeizukommen. Die Angestellten des Bauern rüsten sich mit Schusswaffen und Mistgabeln. Aber irgendwann begreift auch der letzte Zuschauer, dass es nicht nur nicht zu diesem letzten Gefecht kommen wird, sondern auch, dass der Film an diesem Suspense überhaupt nicht interessiert war. Das ist sehr schade, weil der Kameramann Pavel Kostomarov heißt und bereits den von mir geliebten russischen Wettbewerbsbeitrag „How I Ended This Summer“ von vor drei Jahren in Bilder kleidete. Das Potenzial dieser Bildgewalt deutet sich immer wieder an: Ein früher spektakulärer Scheunenbrand, bei dem das Löschwasser, bevor es das Dach erreichen kann, zu großen Teilen in der Luft wieder zu frieren beginnt oder eine wahnsinnige Autofahrt in Nahaufnahme, wo die Verzweiflung des jungen Mannes aus der Leinwand zu fließen scheint. Das klingt heute alles nicht schlecht. Aber Sonntagmorgen war das eine herbe Enttäuschung und auch letztlich einer der schwächsten Filme, die ich auf der Berlinale gesehen habe.
So schlecht kann der Wettbewerb dann ja nicht gewesen sein, oder? Ich kann es ehrlich gesagt gar nicht beurteilen. Mir fehlen mindestens zwei große Kritikerfavoriten, die sich nach dem Wochenende schnell herauskristallisierten. Der chilenische Film „Gloria“, der dann nur den Preis für die beste Hauptdarstellerin gewann und über den in der Süddeutschen stand, dass das eine Farce sei, weil er angeblich zu gut für die Konkurrenz wäre und in seiner eigenen Liga spiele. Die kleine Trailershow während der Eröffnungsfeier, die ich noch von Zuhause aus beobachtete, unterstützte diesen Eindruck. Viele Bilder der vorgestellten Wettbewerbsfilme ließen mich kalt. Nur diese eine Szene einer tanzenden, schon über 50-jährigen Frau, die eine tiefe Verzweiflung ausdrückte, zog mich magisch an. Aber zu dem Zeitpunkt, als klar war, dass „Gloria“ wirklich ein Must-See ist, als nämlich Leute wie Guy Lodge oder Nick James über Twitter ihr Daumenhoch gegeben hatten, waren die Berlinale-Vorstellungen dazu bereits wieder vorbei. Und den Gewinner des Goldenen Bären, „Child’s Pose“, hätte ich auch noch ganz gerne überprüft. Die Berlinale ist eben auch immer eine Zelebrierung der verpassten Chancen. Ansonsten habe ich aber mit Ausnahme der Hollywoodfilme, die sowieso in wenigen Wochen regulär ins Kino kommen, alles gesehen, was der Wettbewerb hergab. Und ich habe eine gute Handvoll sehr empfehlenswerter Werke gefunden. Ob das jetzt eine gute Ausbeute ist, wird die Zeit zeigen. Wie viele Filme braucht es, um von einem guten oder von einem herausragenden Berlinale-Wettbewerb zu schreiben? Mir fehlt da der Erfahrungswert. Ich weiß nur, dass ich am Ende ziemlich zufrieden und glücklich war. Viel mehr konnte ich nicht verlangen.
Zwischenzeitlich brauchte es aber Hoffnungsschimmer. Ulrich Seidl und die Amerikaner retteten für mich den Wettbewerb. Eine eigenartige Vorstellung. Der Misanthrop und das seit Jahren schwächelnde Filmland. „Paradies: Hoffnung“, der Abschluss von Seidls Sehnsucht-Trilogie, hat mir extrem gut gefallen. Irgendwo bei Twitter hatte ich aufgeschnappt, dass das Seidls „Babyspeck und Fleischklößchen“ sein sollte. Und es wurde so viel mehr. Ein echter Crowd Pleaser. Das Publikum tobte wie bei einer erstklassigen Komödie. Seidl spielte auf ihm wie auf einer Klaviatur. Kinder und Jugendliche in einem österreichischen Abnehmcamp. Die einzigen Menschen, die keine Probleme mit ihrem Gewicht haben, sind die Kinder selbst. Die Eltern schieben sie dorthin ab, das Fernsehen und die Gesellschaft sagen ihnen, dass sie so nicht weiterleben dürfen. Sadistisch getriezt werden sie von Fitnesstrainern, die sich zwischenzeitlich für Tierdompteure halten. Nur die heimlichen nächtlichen Saufpartys lassen die Jungen und Mädchen normal und unbefangen sein. Im Kern steht aber eine bizarr-zärtliche Liebesbeziehung zwischen einem 14-jährigen Mädchen und dem örtlichen Arzt. Faszinierend, wie sich mit der Zeit die Machtverhältnisse umkehren, wie Seidl auf der Rasierklinge zwischen Pädophilie und Amour tanzt. Ich mochte Seidl schon immer, aber „Paradies: Hoffnung“ lässt mich an mehr denken. Auch habe ich die Rückkehr von Jesse und Celine geliebt. Mit „Before Midnight“ hat Linklater nun offiziell eine der besten Trilogien der Filmgeschichte abgeliefert. Das Paar, das wir nach 1995 und 2004 wiedertreffen – es gehört inzwischen zur Familie. Man ist mit den beiden aufgewachsen, hat viel projiziert und noch mehr nachgeträumt. Aber auch ohne die Nostalgiesoße würde das funktionieren, weil es großartig geschrieben und gespielt ist. Hoffentlich eine vorerst unendliche Geschichte.
Mein Lieblingsfilm des Wettbewerbs war jedoch „Prince Avalanche“, das Comeback von David Gordon Green, der ganz unverhofft nach den doch ziemlich unsäglichen Mainstream-Komödien „Your Highness“ und „The Sitter“ zu seinen filmischen Wurzeln zurückgekehrt ist und einen Homerun rausgehauen hat. Angeblich das Remake eine isländischen Films, von dem ich vorher noch nichts gehört hatte. Zwei Straßenarbeiter im Amerika der 1980er-Jahre, in einer Gegend, in der vor kurzem schlimme Waldbrände gewütet haben und dem emotionalen Wirren der beiden die visuelle Grundlage spendieren. Hier wird das Rad nicht neu erfunden. Das Ganze hatte sowohl Elemente einer Buddy-Komödie als auch eines Road Movies, aber es wurde schon lange nicht mehr so gut und emotional so befriedigend erzählt wie in „Prince Avalanche“. Ein Feel-Good-Movie auf verbrannter Erde. Melancholisch, sehr komisch, sehr tiefgehend und persönlich. Und somit eigentlich ein Film, der das „Sehr“ auf der Stirn stehen hat, der aber seine Passion und Schmerzen mit solch einer entwaffnenden Leichtigkeit vorträgt, dass der große Rest des Wettbewerbs dabei vollends in den abgebrannten Hintergrund trat. Paul Rudd wird nie wieder besser sein. Und ganz sicher wird er nie wieder in einem Hollywoodfilm so sympathisch-bemüht die deutsche Sprache für seinen Weltschmerz ausbeuten. Mein Lieblings-Lieblingsfilm der Berlinale war aber noch mal ein anderer Kandidat. Er lief im Forum und hieß „Computer Chess“. Alles, was es über unsere Zivilisation zu sagen gibt, destilliert in ein obskures Schachturnier von 1984, bei dem Programmierer ihre Computer gegeneinander antreten lassen. Vielleicht war es kein Zufall, dass der Regisseur Andrew Bujalski wenig später auch als Zuschauer im Panorama-Film „Frances Ha“ auftauchte. Und wenn die Amis bis dahin nicht die Show gerettet hätten, wäre das allein durch den vielleicht gerade einmal zweiminütigen Auftritt von der aufgebretzelten, atemberaubenden Greta Gerwig passiert, die nach ihrem Film auf die Bühne tapste und wieder gut machte, was der Regisseur Noah Baumbach davor in den Sand setzte. Praktisch noch einmal eine Spiegelung des Films auf der Bühne im Zeitraffer.
Es gäbe noch so viel mehr zu schreiben: Über den bizarren Hype um das Studentenfilmchen „Das merkwürdige Kätzchen“; die wundervolle Retrospektive „The Weimar Touch“, aus der ich aber nur den sehr guten Kosterlitz-Film „Peter“ und den okayen Lamprecht-Film „Einmal eine große Dame sein“ (Nazi-Ohrwurm: „Uns geht’s einfach fabelhaft“) sah; über die nicht uninteressanten, wenn auch recht anstrengenden Wettbewerbsleichen „Die Nonne“ (grandiose Huppert, welche die Anti-Nunsploitation zumindest ein bisschen gegen Ende rettet), „Gold“ (schlechte Schauspieler sagen hölzerne Dialoge in schöner Landschaft zu disharmonischer E-Gitarrenmusik auf), „Layla Fourie“ und „Camille Claudel 1915“; über richtig tolle andere Wettbewerbsfilme wie „Vic + Flo“ und „Nobody’s Daughter Haewon“, die bestimmt noch weiter wachsen werden; über Jafar Panahi und „Star Trek II – Der Zorn des Khan“. Und ich könnte auch noch mal eine Liste mit genau so vielen Titeln aufmachen, die mich interessiert hätten, die ich aber nicht gesehen habe. Gerade die wiederentdeckten Keisuke Kinoshita-Klassiker wurden einem geradezu aufgedrängt. Aber für eine erste Berlinale hat mich das Programm komplett ausgefüllt. Wir werden wiederkommen, keine Frage.
---
Kritikerspiegel:
Filme --> Schwanenmeister -- Hordak Drummond *
Peter (Sa) --> 8/10 -- 5/10
Paradies: Hoffnung (Sa) --> 9/10 -- 7+/10
A Long and Happy Life (So) --> 3/10 -- 5+/10
Einmal eine große Dame sein (So) --> 4/10 -- 3/10
Upstream Color (So) --> 5/10 -- k.W.
Die Nonne (Mo) --> 3/10 -- 6/10
Vic + Flo (Mo) --> 7/10 -- 6+/10
Das merkwürdige Kätzchen (Mo) --> 4-/10 -- 2+/10
Layla Fourie (Di) --> 4/10 -- 7/10
Computer Chess (Di) --> 10/10 -- 6/10
Before Midnight (Di) --> 9/10 -- 9/10
Pardé (Mi) --> 6/10 -- 10/10
Camille Claudel 1915 (Mi) --> 4-/10 -- 5-/10
Prince Avalanche (Do) --> 9+/10 -- 9+/10
Frances Ha (Do) --> 8+/10 -- 8/10
Gold (Fr) --> 3+/10 -- 2/10
Nobody's Daughter Haewon (Sa) --> 8/10 -- 7/10
*= Pseudonym meines Leidensgenossen und Mitkritikers, ohne dessen Dazutun die Reise keine Reise wert gewesen wäre. Dank dir!
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Freitag, 8. Februar 2013

schwanenmeister, 12:10h
Das wird meine erste Berlinale sein. Und nein, ich werde dazu während des Festivals keine Blogeinträge verfassen. Das Höchste der Gefühle dürften Kurzeinschätzungen bei Twitter sein, wenn ich dafür Muße und W-LAN finde. Das Grundgerüst meines Masterplans steht dafür bereits. Hauptsächlich habe ich bisher Wettbewerbsfilme gebucht, die mich auf die ein oder andere Weise angesprochen haben. Dazu ein bisschen Sundance und die Retrospektive The Weimar Touch. Kandidaten zum Auffüllen gibt es natürlich. Und ich hoffe auch auf ein bisschen Buzz auf dem Festival selbst, der mich inspiriert. Aber sicher sehen werde ich somit in chronologischer Reihenfolge: Peter, Paradies: Hoffnung, A Long and Happy Life, Einmal eine große Dame sein, Upstream Color, Die Nonne, Vic + Flo, Das merkwürdige Kätzchen, Layla Fourie, Before Midnight, Pardé, Camille Claudel 1915, Prince Avalanche, Frances Ha und Nobody's Daughter Haewon. Dann arbeite ich an zwei weiteren Most-Wanteds. Und wenn es hinhaut, will ich ein paar Griechen unterbringen, nicht nur weil Indie-Darling Athina Rachel Tsangari die Jury schmückt.
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Freitag, 21. September 2012

schwanenmeister, 17:20h
"This wasn't a bad one" (Justin Chang, Variety)Nur noch eine weitere Spitzfindigkeit zum diesjährigen Vergleich von Berlinale und Cannes:
Nach und nach trudeln aktuell die Filmkandidaten der verschiedenen Länder für die Academy Awards-Kategorie bester fremdsprachiger Film herein. Und es fällt auf, dass sich darunter auffällig viele Werke aus dem Wettbewerb der Berlinale befinden. Die Kanadier schicken "War Witch", Deutschland hat seine "Barbara", Ungarn vertraut "Just the Wind" und die Schweiz baut auf "Sister". Heute kam die Meldung aus Dänemark, dass nicht etwa Thomas Vinterbergs in Cannes gefeierter "The Hunt" das Rennen gemacht hat, sondern eben der kleine, feine Berlinale-Hit "A Royal Affair", der bereits neben "Barbara" als besonders aussichtsreicher Anwärter gelten darf, weil beide Filme mittlerweile im Oscar-affinen Telluride zu sehen waren. Dagegen halten nur Michael Hanekes "Amour" für Österreich und Mungius "Beyond the Hills" für Rumänien das Cannes-Fähnchen im fremsprachigen Oscar-Rennen hoch. Interessanterweise wurden dazu auch noch alle französischen Wettbewerbsfilme aus Cannes von dem Zuschauerliebling "Ziemlich beste Freunde" ausgestochen, der sich der Unterstützung der Weinsteins gewiss sein kann und damit so gut wie gesetzt ist. Und zur schon ruhmreichen Liste an vertretenen Wettbewerbsfilme der Berlinale könnte zum Beispiel für Italien noch "Caesar Must Die", der Gewinner des Goldenen Bären, hinzukommen. Wirklich kein schlechtes Jahr für Dieter Kosslick!
Link: - list of submissions, - Berlin, - Cannes
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Montag, 20. Februar 2012

schwanenmeister, 13:20h
Goldener Bär für den besten Kritiker:
Katja Nicodemus
Ganz einmal davon abgesehen, dass sie höchst lesbare, intellektuell stimulierende, extrem kompetente und einfach den Spaß am Medium vermittelnde Filmkritiken für die Zeit schreibt, ist Katja Nicodemus in den letzten Jahren vor allem in meinen Fokus gerückt, weil sie das Programm der Berlinale gegenüber den unzähligen Angreifern aufrecht und tapfer verteidigt hat. Und jetzt erntet sie als Dieter Kosslick-Anwältin die Früchte. Eine Schande ist nur, dass sie zu dieser Berlinale dank wöchentlicher Vorgabe der Zeit nur so wenig, nämlich genau zwei größere Artikel, zu schreiben hatte. Immerhin gab es sie noch ein paar Mal in Bestform im D-Radio Kultur und natürlich als Live-Expertin der finalen Preisverleihung, wo sie ihre Enttäuschung über die Juryentscheidungen kaum verstecken mochte.
Silberner Bär für den größten Sprung:
Guy Lodge
Der junge Brite des ehemals unabhängigen Oscarblogs InContention, der anfangs vor allem immer durch katastrophale Telefonleitungen in den ansonsten sehr hörenswerten Podcasts auffiel, hat sich wirklich gemacht. Und damit meine ich nicht, dass er mittlerweile am Ende des Jahres seine Bestenliste bei der Sight & Sound einreichen darf und jetzt gelegentlich Kritiken für Variety schreibt, sondern vor allem, dass seine Worte durch kontinuierliche Festivalberichterstattung und ständig gewachsene Kompetenz deutlich an Gewicht zugelegt haben. Normalerweise kennt man eher den umgekehrten Weg: den des marktschreierischen, pöbelnden Bloggers, der den angestammten Kräften ans Bein pissen will, aber nach gut einem Jahr die Geduld verliert und das Schreiben einstellt. Guy Lodge ist das Paradebeispiel für eine durch und durch positive Entwickung.
Silberner Bär für die fachkundigste Pauschaltouristin:
Stephanie Zacharek
Eigentlich nur als filmkritische Lehrmeisterin für den Talentcampus eingeflogen, zog sich das Julianne Moore-Lookalike nebenbei so viele Filme wie möglich rein. Ein kluges Kind! Noch viel klüger waren nur ihre herrlichen Postkarten etwa über die Wiederauferstehung von Gillian Anderson und die erotischen Qualitäten von religiösen Hindernissen für Movieline. Sie machte die Filmseite, die ich ursprünglich nicht mehr vorhatte, zu frequentieren, nachdem sie meinen Liebling Elvis Mitchell gefeuert hatte, kurzfristig wieder hoffähig und lesenswert.
Silberner Bär für die Meister-Twitterer (ex aequo):
David Jenkins, Geoff Andrew, Nick James & Guy Lodge
Regelmäßige postende deutschsprachige Filmkritiker sind eine echte Seltenheit. Der Österreicher Dominik Kamalzadeh vom Standard war eine geschätzte Ausnahme. Nein, es waren vor allem die Briten, die den interessierten Follower unmittelbar am Meinungsbildungsprozess teilhaben ließen. David Jenkins von TimeOut London war meines Wissens, nach sehr anregenden Twittert-Sessions aus Cannes und Venedig, das erste Mal auf der Berlinale dabei und enttäuschte nicht. Guy Lodge von HitFix ist inzwischen so ungefähr der König der Kurzkritik unter 140 Zeichen geworden. Aber auch die Macher der filmwissenschaftlichen Bastion Sight & Sound verstehen sich aufs Vortrefflichste im Buzzen. Ihre Tweets sind so durchdacht, dass sie auf diese oder sehr ähnliche Weise später wieder in Blogeinträgen und Kritiken auftauchen. Als Runners-Up zu nennen wären Tim Robey vom Daily Telegraph und Eric Kohn von indieWIRE, die hauptsächlich aus ästhetischen Gründen nicht unter den Preisträgern stehen, weil zwei fettgedruckte Zeilen einfach scheiße aussehen.
Alfred-Bauer-Preis für neue Perspektiven in der Trade-Press:
Hollywood Reporter-Staff
Die sich hinter einer Paywall verschanzt habenden Kräfte der Variety konnte ich auch dieses Jahr nicht überprüfen. Aber ich muss sagen, dass diejenigen, die den großen Götzen wie Kirk Honeycutt, Peter Brunette, Ray Bennett oder Todd McCarthy nachgefolgt sind, ihren Job auf der diesjährigen Berlinale ziemlich ausgezeichnet gemacht haben. Wenn man dagegen einen Kritiker vom alten Schlag hält, wie den Asienexperten Derek Elley, der sich bei Film Business Asia die Finger wund geschrieben hat, um auch ja alle Wettbewerbsfilme als Kunstmüll zu diffamieren, kann ich mich einer gewissen heimlichen Freude nicht erwehren, dass jetzt andere am Ruder sind. So sehr ich Elley schätze - einen Großteil meiner Asientipps erhalte ich exklusiv von ihm -, so wenig geeignet erscheint er mir für ein Festival wie die Berlinale zu sein. Seine Welt sind die Kommerzprodukte und das Genrekino. Aber man hatte nie das Gefühl, dass er open-minded durch den Arthouse-Dschungel tapst. Wenn man dagegen einen Lee Marshall von "Caesar Must Die" schwärmen hört oder sieht, wie sich ein David Rooney auf Hans-Christian Schmids ansonsten nicht gerade euophorisch in Empfang genommenes Familiendrama "Was bleibt" eingelassen hat, ist der Paradigmenwechsel deutlich zu spüren. Ok, Lee Marshall schreibt gar nicht beim Hollywood Reporter, sondern bei Screen Daily. Und das will auch was heißen. Letztlich war von der Trade-Press Marshall mit seiner Hyme auf "Postcards from the Zoo" oder der Entdeckung der banksyesken russischen Doku "Tomorrow" sogar mein absoluter Liebling.
Rostiger Bär für den schlechtesten Filmblog:
epd-Film
Ich habe ja nicht jeden einzelnen Filmblog zur Berlinale gelesen. Aber der Blog von epd-Film war schon herausragend schlecht. Das hatte unter anderem auch mit der schwerwiegenderen Erkältung des netten Kultfilmers und Monsterbuch-Autors Jörg Buttgereit zu tun. Aber was da für Unwitziges, Verspätetes und weit am Thema Vorbeizielendes gesammelt wurde, suchte dieses Jahr seinesgleichen.
Hölzerner Bär für die größte Enttäuschung:
Rüdiger Suchsland
In den letzten Jahren war Rüdiger Suchsland immer schon spät dran, seine Texte, die er für die unterschiedlichsten Publikationen tippte, bei Artechock online zu stellen. Dieses Jahr schwieg er dann plötzlich durchgehend. Das mag krankheitsbedingt gewesen sein oder andere gewichtige Gründe gehabt haben. Es tröstet mich indes nicht über die riesige Enttäuschung hinweg, seine Meinung zum erstmals umfeierten Wettbewerb zu verpassen. Auch war die Perspektive Deutsches Kino ohne Suchsland mit der Ausnahme der Rollbrett-Doku "This Ain't California" völlig verwaist. Ohne Suchslands kompetentes Nörgeln und freudiges Entdecken macht das Ganze einfach nur halb so viel Spaß.
Katja Nicodemus
Ganz einmal davon abgesehen, dass sie höchst lesbare, intellektuell stimulierende, extrem kompetente und einfach den Spaß am Medium vermittelnde Filmkritiken für die Zeit schreibt, ist Katja Nicodemus in den letzten Jahren vor allem in meinen Fokus gerückt, weil sie das Programm der Berlinale gegenüber den unzähligen Angreifern aufrecht und tapfer verteidigt hat. Und jetzt erntet sie als Dieter Kosslick-Anwältin die Früchte. Eine Schande ist nur, dass sie zu dieser Berlinale dank wöchentlicher Vorgabe der Zeit nur so wenig, nämlich genau zwei größere Artikel, zu schreiben hatte. Immerhin gab es sie noch ein paar Mal in Bestform im D-Radio Kultur und natürlich als Live-Expertin der finalen Preisverleihung, wo sie ihre Enttäuschung über die Juryentscheidungen kaum verstecken mochte.
Silberner Bär für den größten Sprung:
Guy Lodge
Der junge Brite des ehemals unabhängigen Oscarblogs InContention, der anfangs vor allem immer durch katastrophale Telefonleitungen in den ansonsten sehr hörenswerten Podcasts auffiel, hat sich wirklich gemacht. Und damit meine ich nicht, dass er mittlerweile am Ende des Jahres seine Bestenliste bei der Sight & Sound einreichen darf und jetzt gelegentlich Kritiken für Variety schreibt, sondern vor allem, dass seine Worte durch kontinuierliche Festivalberichterstattung und ständig gewachsene Kompetenz deutlich an Gewicht zugelegt haben. Normalerweise kennt man eher den umgekehrten Weg: den des marktschreierischen, pöbelnden Bloggers, der den angestammten Kräften ans Bein pissen will, aber nach gut einem Jahr die Geduld verliert und das Schreiben einstellt. Guy Lodge ist das Paradebeispiel für eine durch und durch positive Entwickung.
Silberner Bär für die fachkundigste Pauschaltouristin:
Stephanie Zacharek
Eigentlich nur als filmkritische Lehrmeisterin für den Talentcampus eingeflogen, zog sich das Julianne Moore-Lookalike nebenbei so viele Filme wie möglich rein. Ein kluges Kind! Noch viel klüger waren nur ihre herrlichen Postkarten etwa über die Wiederauferstehung von Gillian Anderson und die erotischen Qualitäten von religiösen Hindernissen für Movieline. Sie machte die Filmseite, die ich ursprünglich nicht mehr vorhatte, zu frequentieren, nachdem sie meinen Liebling Elvis Mitchell gefeuert hatte, kurzfristig wieder hoffähig und lesenswert.
Silberner Bär für die Meister-Twitterer (ex aequo):
David Jenkins, Geoff Andrew, Nick James & Guy Lodge
Regelmäßige postende deutschsprachige Filmkritiker sind eine echte Seltenheit. Der Österreicher Dominik Kamalzadeh vom Standard war eine geschätzte Ausnahme. Nein, es waren vor allem die Briten, die den interessierten Follower unmittelbar am Meinungsbildungsprozess teilhaben ließen. David Jenkins von TimeOut London war meines Wissens, nach sehr anregenden Twittert-Sessions aus Cannes und Venedig, das erste Mal auf der Berlinale dabei und enttäuschte nicht. Guy Lodge von HitFix ist inzwischen so ungefähr der König der Kurzkritik unter 140 Zeichen geworden. Aber auch die Macher der filmwissenschaftlichen Bastion Sight & Sound verstehen sich aufs Vortrefflichste im Buzzen. Ihre Tweets sind so durchdacht, dass sie auf diese oder sehr ähnliche Weise später wieder in Blogeinträgen und Kritiken auftauchen. Als Runners-Up zu nennen wären Tim Robey vom Daily Telegraph und Eric Kohn von indieWIRE, die hauptsächlich aus ästhetischen Gründen nicht unter den Preisträgern stehen, weil zwei fettgedruckte Zeilen einfach scheiße aussehen.
Alfred-Bauer-Preis für neue Perspektiven in der Trade-Press:
Hollywood Reporter-Staff
Die sich hinter einer Paywall verschanzt habenden Kräfte der Variety konnte ich auch dieses Jahr nicht überprüfen. Aber ich muss sagen, dass diejenigen, die den großen Götzen wie Kirk Honeycutt, Peter Brunette, Ray Bennett oder Todd McCarthy nachgefolgt sind, ihren Job auf der diesjährigen Berlinale ziemlich ausgezeichnet gemacht haben. Wenn man dagegen einen Kritiker vom alten Schlag hält, wie den Asienexperten Derek Elley, der sich bei Film Business Asia die Finger wund geschrieben hat, um auch ja alle Wettbewerbsfilme als Kunstmüll zu diffamieren, kann ich mich einer gewissen heimlichen Freude nicht erwehren, dass jetzt andere am Ruder sind. So sehr ich Elley schätze - einen Großteil meiner Asientipps erhalte ich exklusiv von ihm -, so wenig geeignet erscheint er mir für ein Festival wie die Berlinale zu sein. Seine Welt sind die Kommerzprodukte und das Genrekino. Aber man hatte nie das Gefühl, dass er open-minded durch den Arthouse-Dschungel tapst. Wenn man dagegen einen Lee Marshall von "Caesar Must Die" schwärmen hört oder sieht, wie sich ein David Rooney auf Hans-Christian Schmids ansonsten nicht gerade euophorisch in Empfang genommenes Familiendrama "Was bleibt" eingelassen hat, ist der Paradigmenwechsel deutlich zu spüren. Ok, Lee Marshall schreibt gar nicht beim Hollywood Reporter, sondern bei Screen Daily. Und das will auch was heißen. Letztlich war von der Trade-Press Marshall mit seiner Hyme auf "Postcards from the Zoo" oder der Entdeckung der banksyesken russischen Doku "Tomorrow" sogar mein absoluter Liebling.
Rostiger Bär für den schlechtesten Filmblog:
epd-Film
Ich habe ja nicht jeden einzelnen Filmblog zur Berlinale gelesen. Aber der Blog von epd-Film war schon herausragend schlecht. Das hatte unter anderem auch mit der schwerwiegenderen Erkältung des netten Kultfilmers und Monsterbuch-Autors Jörg Buttgereit zu tun. Aber was da für Unwitziges, Verspätetes und weit am Thema Vorbeizielendes gesammelt wurde, suchte dieses Jahr seinesgleichen.
Hölzerner Bär für die größte Enttäuschung:
Rüdiger Suchsland
In den letzten Jahren war Rüdiger Suchsland immer schon spät dran, seine Texte, die er für die unterschiedlichsten Publikationen tippte, bei Artechock online zu stellen. Dieses Jahr schwieg er dann plötzlich durchgehend. Das mag krankheitsbedingt gewesen sein oder andere gewichtige Gründe gehabt haben. Es tröstet mich indes nicht über die riesige Enttäuschung hinweg, seine Meinung zum erstmals umfeierten Wettbewerb zu verpassen. Auch war die Perspektive Deutsches Kino ohne Suchsland mit der Ausnahme der Rollbrett-Doku "This Ain't California" völlig verwaist. Ohne Suchslands kompetentes Nörgeln und freudiges Entdecken macht das Ganze einfach nur halb so viel Spaß.
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Samstag, 18. Februar 2012

schwanenmeister, 00:31h
"Rebelle" (Kim Nguyen) ****
[Wettbewerb]
"Ein heftiger, aber guter Abschluss für einen eher unspektakulären Wettbewerb 2012", fand Brigitte Häring (Sennhauser). "Lacks the throat-clutching craft and brute poetry that would make it a Jenny Mad Dog, but a tight, restless, moving descent (B)", twittert Guy Lodge (HitFix). "Fear in the jungle, bullets in the sky, love in a hopeless place. Coiled, tender, ridiculously moving (A-)", twittert Tim Robey (The Telegraph). "WAR WITCH is a strong, tough film about a 12-year-old African's harrowing experiences as child soldier. Impressive, understated", twittert Geoff Andrew (Sight & Sound). "Competent, worthy, unstartling", twittert der so charmante wie auch anspruchsvolle Wettbewerbsfeind Neil Young (THR). "Für mich die Überraschung der Berlinale", sagt Peter Claus (D-Radio Kultur). Vor der Premiere war die Skepsis gerade gegenüber diesem Film groß. WAR WITCH hat sich dann aber als geradezu großartig herausgestellt, sehr einleuchtend und sehr bewegend", schreibt Dirk Knipphals (taz).
---Fazit---
Dass ich das noch erleben darf: Der Variety-Chefkritiker Justin Chang vermisste zwar die alles überstrahlenden Meisterwerke wie "The Turin Horse" oder "A Separation" aus dem letzten Jahr, stellte aber dem diesjährigen Wettbewerb vor allem in der Breite ein sehr positives Zeugnis aus: "In the meantime, there were festivals before Berlin, and there will be festivals after Berlin. This wasn't a bad one."
Der altehrwürdige Nick James (Sight & Sound) hat noch mal in aller Ruhe für den Guardian seine Highlights zusammengefasst, wobei niemand anderes als er zu den größten Fans von "Caesar Must Die", dem späteren Berlinale-Gewinner, gehörte.
Langer, reichhaltiger Rückblick von Geoff Andrew (Sight & Sound) bei der Financial Times. Wenn man es sogar genauer nimmt, war er einer der wenigen, die sich so ziemlich im Geschmack der Jury wiederfand und somit nichts zu mosern hatte.
Auch Cristina Nord (taz) stellt Dieter Kosslick ein zufriedenstellendes Zeugnis aus: "Die Berlinale ist aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht."
Jan Schulz-Ojala (Tagesspiegel) hat so wenig und uninspiriert diese Berlinale begleitet, dass seine Freude über den Wettbewerb und seine Lieblingsfilme "Meteora", "A moi seule" und "Postcards from the Zoo" mir bis jetzt verborgen geblieben waren.
Andreas Borcholte (Spiegel) spricht wohl für viele, wenn er vom "richtigen Festival mit den falschen Siegern" schreibt. Seiner Meinung nach konnte es der aktuelle Jahrgang sogar locker mit Cannes und Venedig aufnehmen.
Lukas Foerster (Perlentaucher) hat reichlich Beute gemacht. Seine Lieblinge hießen "Tabu" und "Barbara". Aber auch gegen Preise für "Captive", "Just the Wind", "Today" und "Postcards from the Zoo" hätte er nichts einzuwenden gehabt.
Die Lieblingsfilme von Tim Robey (The Telegraph) heißen: 01. Tabu 02. War Witch 03. Barbara 04. Sister 05. Captive 06. A Royal Affair
Dominik Kamalzadeh (Standard) fasst den Wettbewerb zusammen und hebt wiederholt "Tabu" als herausragendes Highlight heraus.
"For my money, that'd be a respectable crop of standouts from any festival, even if the auteur names are a little less shiny", schreibt Guy Lodge (HitFix) und wählt: 01. Tabu 02. Sister 03. Barbara 04. Captive 05. War Witch 06. Today
Gerhard Midding (epd-Film) feiert im Freitag den aktuellen Jahrgang als glanzvolle Wiedergeburt des Wettbewerbs.
Ein ziemlich lahmer, wir-finden-das-Programm-erst-einmal-ziemlich-scheiße-weil-wir-gute-Kritiker-sind-Talk von Shane Danielsen und Andrew Grant bei indieWIRE über die Qualitäten des Wettbewerbs.
---Mein Fazit---
Was ich nach der Berlinale-Berichterstattung alles sehen will. Nach der Vorfreude sortiert:
Wettbewerb: Meteora, Tabu, L'enfant d'en haut, Barbara, War Witch, Flying Swords of Dragon Gate, Postcards from the Zoo, Farewell My Queen, A Royal Affair, Shadow Dancer, Aujourd'hui, A moi seule, Just the Wind, Jayne Mansfield's Car, Was bleibt, Caesar Must Die, Captive, Gnade
Forum: Tomorrow, Hemel, A Night Too Young, Everybody in Our Family, Nuclear Nation, Avalon, Golden Slumbers, Francine, The Last Friday, What Is Love, Winter Nomads, The Delay, Beyond the Hill
Panorama: Love, Parada, Atomic Age, Herr Wichmann aus der dritten Reihe, Iron Sky, König des Comics
Der Rest: Joven & Alocada, Ai Weiwei Never Sorry, Death Row, Marley, This Ain't California
[Wettbewerb]
"Ein heftiger, aber guter Abschluss für einen eher unspektakulären Wettbewerb 2012", fand Brigitte Häring (Sennhauser). "Lacks the throat-clutching craft and brute poetry that would make it a Jenny Mad Dog, but a tight, restless, moving descent (B)", twittert Guy Lodge (HitFix). "Fear in the jungle, bullets in the sky, love in a hopeless place. Coiled, tender, ridiculously moving (A-)", twittert Tim Robey (The Telegraph). "WAR WITCH is a strong, tough film about a 12-year-old African's harrowing experiences as child soldier. Impressive, understated", twittert Geoff Andrew (Sight & Sound). "Competent, worthy, unstartling", twittert der so charmante wie auch anspruchsvolle Wettbewerbsfeind Neil Young (THR). "Für mich die Überraschung der Berlinale", sagt Peter Claus (D-Radio Kultur). Vor der Premiere war die Skepsis gerade gegenüber diesem Film groß. WAR WITCH hat sich dann aber als geradezu großartig herausgestellt, sehr einleuchtend und sehr bewegend", schreibt Dirk Knipphals (taz).
---Fazit---
Dass ich das noch erleben darf: Der Variety-Chefkritiker Justin Chang vermisste zwar die alles überstrahlenden Meisterwerke wie "The Turin Horse" oder "A Separation" aus dem letzten Jahr, stellte aber dem diesjährigen Wettbewerb vor allem in der Breite ein sehr positives Zeugnis aus: "In the meantime, there were festivals before Berlin, and there will be festivals after Berlin. This wasn't a bad one."
Der altehrwürdige Nick James (Sight & Sound) hat noch mal in aller Ruhe für den Guardian seine Highlights zusammengefasst, wobei niemand anderes als er zu den größten Fans von "Caesar Must Die", dem späteren Berlinale-Gewinner, gehörte.
Langer, reichhaltiger Rückblick von Geoff Andrew (Sight & Sound) bei der Financial Times. Wenn man es sogar genauer nimmt, war er einer der wenigen, die sich so ziemlich im Geschmack der Jury wiederfand und somit nichts zu mosern hatte.
Auch Cristina Nord (taz) stellt Dieter Kosslick ein zufriedenstellendes Zeugnis aus: "Die Berlinale ist aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht."
Jan Schulz-Ojala (Tagesspiegel) hat so wenig und uninspiriert diese Berlinale begleitet, dass seine Freude über den Wettbewerb und seine Lieblingsfilme "Meteora", "A moi seule" und "Postcards from the Zoo" mir bis jetzt verborgen geblieben waren.
Andreas Borcholte (Spiegel) spricht wohl für viele, wenn er vom "richtigen Festival mit den falschen Siegern" schreibt. Seiner Meinung nach konnte es der aktuelle Jahrgang sogar locker mit Cannes und Venedig aufnehmen.
Lukas Foerster (Perlentaucher) hat reichlich Beute gemacht. Seine Lieblinge hießen "Tabu" und "Barbara". Aber auch gegen Preise für "Captive", "Just the Wind", "Today" und "Postcards from the Zoo" hätte er nichts einzuwenden gehabt.
Die Lieblingsfilme von Tim Robey (The Telegraph) heißen: 01. Tabu 02. War Witch 03. Barbara 04. Sister 05. Captive 06. A Royal Affair
Dominik Kamalzadeh (Standard) fasst den Wettbewerb zusammen und hebt wiederholt "Tabu" als herausragendes Highlight heraus.
"For my money, that'd be a respectable crop of standouts from any festival, even if the auteur names are a little less shiny", schreibt Guy Lodge (HitFix) und wählt: 01. Tabu 02. Sister 03. Barbara 04. Captive 05. War Witch 06. Today
Gerhard Midding (epd-Film) feiert im Freitag den aktuellen Jahrgang als glanzvolle Wiedergeburt des Wettbewerbs.
Ein ziemlich lahmer, wir-finden-das-Programm-erst-einmal-ziemlich-scheiße-weil-wir-gute-Kritiker-sind-Talk von Shane Danielsen und Andrew Grant bei indieWIRE über die Qualitäten des Wettbewerbs.
---Mein Fazit---
Was ich nach der Berlinale-Berichterstattung alles sehen will. Nach der Vorfreude sortiert:
Wettbewerb: Meteora, Tabu, L'enfant d'en haut, Barbara, War Witch, Flying Swords of Dragon Gate, Postcards from the Zoo, Farewell My Queen, A Royal Affair, Shadow Dancer, Aujourd'hui, A moi seule, Just the Wind, Jayne Mansfield's Car, Was bleibt, Caesar Must Die, Captive, Gnade
Forum: Tomorrow, Hemel, A Night Too Young, Everybody in Our Family, Nuclear Nation, Avalon, Golden Slumbers, Francine, The Last Friday, What Is Love, Winter Nomads, The Delay, Beyond the Hill
Panorama: Love, Parada, Atomic Age, Herr Wichmann aus der dritten Reihe, Iron Sky, König des Comics
Der Rest: Joven & Alocada, Ai Weiwei Never Sorry, Death Row, Marley, This Ain't California
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Donnerstag, 16. Februar 2012

schwanenmeister, 01:01h
"Postcards from the Zoo" (Edwin) ***½
[Wettbewerb]
"Sweet and playful as a baby monkey, but with the lumbering pace of a hippo, the film has shades of both Thai auteur Pen-ek Ratanaruang and Japanese manga guru Hayao Miyazaki – in fact it feels a little as if the former had adapted and directed a script by the latter", schwärmt Lee Marshall (Screen Daily) euphorisiert. "Edwin and cinematographer Sidi Saleh capture some truly magical moments within Ragunan, especially in many of the scenes of friendly human-animal interaction. Something about the sleepy, jungle-like texture of the place recalls the surreal settings of TROPICAL MALADY", schreibt Jordan Mintzer (THR) in seiner ansonsten eher negativen Kritik. "POSTCARDS FROM THE ZOO ist ein herrlich nichtsnutziger Film, nicht viel mehr als ein leckeres Dessert nach manchem Schwergewicht im Wettbewerb, aber gerade recht für ein Festival, das bekanntlich auch eine Tier-Trophäe als Preis vergibt", findet Daniel Kothenschulte (BZ). "Einerseits Tierfilm im Gestus spröden asiatischen Autorenkinos, dem man so auch im Forum begegnen könnte, andererseits dem Alltag zwei Schritt weit entrückte Kinomagie. Letzteres beschädigt leider das Erstere, einen Silbernen Bären aber bitte dieser Giraffe", schreibt Thomas Groh (taz). "Was den Film so wunderschön macht, ist die Leichtigkeit, mit der diese Fabel erzählt wird. Es wird nur wenig und selten gesprochen, die Bilder gelten den Tieren und den Gesten. Und irgendwann begreifen wir, dass es die Sehnsucht ist, die uns zum Menschen macht, dass es aber keinen Ort auf dieser Welt gibt, an dem sie gestillt werden könnte", fabuliert Wenke Husmann (Zeit).
---Entdeckungen---
"Tomorrow" (Forum, Andrey Gryazev): "It turns out to be an oddly stirring, gripping and thought-provoking piece of work about a group of artists whose art-actions have exposed them to arrest and beatings, and attracted the support of fellow artists from Brian Eno to Banksy", schreibt Lee Marshall (Screen Daily).
---Zwischenstände---
Der so emsige Sight & Sound-Chef Nick James mochte "Caesar Must Die", "Barbara", "Avalon" und "Jayne Mansfield's Car". Aber richtig zum Grübeln brachte ihn Miguel Gomes' "Tabu", ein Film, den er zuerst über Twitter als künstlerische Spielerei abtun wollte: "That it’s the most audacious and intricate film to be seen so far in Berlin’s competition is without question, and to some extent it’s fulfilled the same role here as did Malick’s THE TREE OF LIFE in Cannes last year."
Tim Robey hat für The Telegraph sein Fazit gezogen. Seine Highlights waren: Tabu, Barbara, Captive, Sister & Was bleibt.
Die bisherigen Lieblinge von Neil Young (THR) heißen: Barbara, All Divided Selves, Tomorrow, Winter Nomads, Condition und The Delay.
Dennis Lim macht seinen Festivalbericht für die New York Times mit einem Bild für "Postcards from the Zoo" auf und endet auch damit, aber die für ihn herausragenden Filme heißen dann doch - wie bei vielen anderen - "Tabu" und "Barbara".
Kein wirkliches Fazit, aber dafür ein wunderbares kleines Feuilleton hat Stephanie Zacharek (Movieline) über Gillian Anderson geschrieben. Eine herrliche Hommage auf die strawberry-blonde vixen alias Dana Scully.
[Wettbewerb]
"Sweet and playful as a baby monkey, but with the lumbering pace of a hippo, the film has shades of both Thai auteur Pen-ek Ratanaruang and Japanese manga guru Hayao Miyazaki – in fact it feels a little as if the former had adapted and directed a script by the latter", schwärmt Lee Marshall (Screen Daily) euphorisiert. "Edwin and cinematographer Sidi Saleh capture some truly magical moments within Ragunan, especially in many of the scenes of friendly human-animal interaction. Something about the sleepy, jungle-like texture of the place recalls the surreal settings of TROPICAL MALADY", schreibt Jordan Mintzer (THR) in seiner ansonsten eher negativen Kritik. "POSTCARDS FROM THE ZOO ist ein herrlich nichtsnutziger Film, nicht viel mehr als ein leckeres Dessert nach manchem Schwergewicht im Wettbewerb, aber gerade recht für ein Festival, das bekanntlich auch eine Tier-Trophäe als Preis vergibt", findet Daniel Kothenschulte (BZ). "Einerseits Tierfilm im Gestus spröden asiatischen Autorenkinos, dem man so auch im Forum begegnen könnte, andererseits dem Alltag zwei Schritt weit entrückte Kinomagie. Letzteres beschädigt leider das Erstere, einen Silbernen Bären aber bitte dieser Giraffe", schreibt Thomas Groh (taz). "Was den Film so wunderschön macht, ist die Leichtigkeit, mit der diese Fabel erzählt wird. Es wird nur wenig und selten gesprochen, die Bilder gelten den Tieren und den Gesten. Und irgendwann begreifen wir, dass es die Sehnsucht ist, die uns zum Menschen macht, dass es aber keinen Ort auf dieser Welt gibt, an dem sie gestillt werden könnte", fabuliert Wenke Husmann (Zeit).
---Entdeckungen---
"Tomorrow" (Forum, Andrey Gryazev): "It turns out to be an oddly stirring, gripping and thought-provoking piece of work about a group of artists whose art-actions have exposed them to arrest and beatings, and attracted the support of fellow artists from Brian Eno to Banksy", schreibt Lee Marshall (Screen Daily).
---Zwischenstände---
Der so emsige Sight & Sound-Chef Nick James mochte "Caesar Must Die", "Barbara", "Avalon" und "Jayne Mansfield's Car". Aber richtig zum Grübeln brachte ihn Miguel Gomes' "Tabu", ein Film, den er zuerst über Twitter als künstlerische Spielerei abtun wollte: "That it’s the most audacious and intricate film to be seen so far in Berlin’s competition is without question, and to some extent it’s fulfilled the same role here as did Malick’s THE TREE OF LIFE in Cannes last year."
Tim Robey hat für The Telegraph sein Fazit gezogen. Seine Highlights waren: Tabu, Barbara, Captive, Sister & Was bleibt.
Die bisherigen Lieblinge von Neil Young (THR) heißen: Barbara, All Divided Selves, Tomorrow, Winter Nomads, Condition und The Delay.
Dennis Lim macht seinen Festivalbericht für die New York Times mit einem Bild für "Postcards from the Zoo" auf und endet auch damit, aber die für ihn herausragenden Filme heißen dann doch - wie bei vielen anderen - "Tabu" und "Barbara".
Kein wirkliches Fazit, aber dafür ein wunderbares kleines Feuilleton hat Stephanie Zacharek (Movieline) über Gillian Anderson geschrieben. Eine herrliche Hommage auf die strawberry-blonde vixen alias Dana Scully.
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Mittwoch, 15. Februar 2012

schwanenmeister, 14:29h
---Ruhetag---Ruhetag---Ruhetag---Ruhetag---Ruhetag---Ruhetag
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Montag, 13. Februar 2012

schwanenmeister, 23:02h
"Tabu" (Miguel Gomes) ****½
[Wettbewerb]
"Epic ironical OUT OF AFRICA pastiche with amazing moments. No, this sublime film cannot be summed up in a Tweet. Suffice to say, it's stratospheres above the comp & a masterpiece", twittert David Jenkins (TimeOut London). "Golden Bear, please (A)", twittert Tim Robey (The Telegraph). "Gomes' TABU ist das erste Meisterwerk hier, eine Ode an eine vergebliche Liebe, in die Kino- und Kolonialgeschichte verwoben ist", twittert Dominik Kamalzadeh (Der Standard). "A mesmerizing, lyrical meditation on colonialism, just heated up the competition", twittert Eric Kohn (indieWIRE). "Ein Überraschungskind von Todd Solondz und Joe Weerasethakul - für mich der mit Abstand beeindruckendste Wettbewerbsbeitrag", twittert Hendy Bicaise (accreds.fr) so ungefähr. "I thought TABU was incredible. Best film in the competition heading into the second week", twittert Robert Beames (The Telegraph). "TABU by Portugal's Miguel Gomes is a typically odd, oddly touching mix of whimsy and lyricism about illicit passion remembered", twittert Geoff Andrew (Sight & Sound). "Miguel Gomes's Africa love story TABU mixes Oliveira poetics with colonial ethnography to create a fitful, whimsical curiosity", twittert Nick James (Sight & Sound). "A beautifully hypnotic love story told through a dream like flashback - one of the best I've seen so far", twittert der britische Filmblog Cine Vue. Die kleine Kultpostille Cinema Scope ist eine halben Stunde nach der Vorführung immer noch vor Ergriffenheit sprachlos. "Der Film ist garantiert bald im Arte-Nachtprogramm zu sehen", prognostiziert dagegen nüchtern Andreas Borcholte (Spiegel). "A black & white, Academy ratio love story with a love of cinema and sound/silence trickery. And yet for all that, nothing like THE ARTIST. The equivalent of Uggie the dog was a nameless semi-pet crocodile. A must-see", twittert Catherine Bray (BBC). Ein sehr schönes Interview hat Tip-Berlin mit Miguel Gomes und der Co-Produzentin Maren Ade geführt. "Another charmingly eccentric exercise in meta-fiction from Portugal’s offbeat new directing star Miguel Gomes -- and yet, fun as it generally is, there is something that doesn’t quite click in TABU", schreibt Deborah Young (THR). "Inventive, appealing and idiosyncratic, TABU’s flickering monochromatic images accompanied by a tinkling piano in even its opening preamble can’t help but call to mind THE ARTIST and other recent film homages, but Miguel Gomes is very much his own artist, and TABU a decidedly unusual film", schreibt Fionnuala Halligan (Screen Daily). "Holy wow: A wry post-colonial essay, a Murnau-to-Martel cinematic quilt, and the most romantic film I've seen in forever (A-/A)", twittert Guy Lodge (HitFix). "Gomes’s style here is winsome and affectionate; at times, it’s a little too arch and self-aware. But the picture’s satiny imagery, rendered in black, white and every glorious gradation in between, is so lovely that that hardly matters", schreibt Stephanie Zacharek (Movieline).
"Was bleibt" (Hans-Christian Schmid) **½
[Wettbewerb]
"Bitter sliver of a family-crisis drama, strongly-played across the board, if a tad unadventurous (B)", twittert Tim Robey (The Telegraph). "The Movie, filmed through Bier goggles, soft furnishings by Ikea of Sweden", twittert David Jenkins (TimeOut London). "Ein starkes Motiv, doch leider kein guter Film", urteilt Andreas Borcholte (Spiegel). "An absorbingly detailed snapshot of a troubled family, WAS BLEIBT is distinguished by the smart psychological observation of Lange’s screenplay and the precision and restraint of Schmid’s direction, which keeps the histrionics on a low flame even at points of maximum anxiety. Melancholy, affecting and tender without being sentimental", schwärmt überraschenderweise David Rooney (THR). "Ein Film über Einsamkeiten; ein einsamer Film. WAS BLEIBT gehört zu den Kinoerlebnissen, die auf Festivals leicht im Getöse untergehen. Auch die sogenannten leisen Werke brüllen ja, nur eben nach innen. Dieser Film aber spricht ganz ruhig vor sich hin. Das ist vielleicht das Unheimlichste an ihm", schreibt Andreas Kilb (FAZ). Auch der Hans-Christan Schmid-Fanboy Nils Bokelberg (Fünf Filmfreunde) war sehr aus dem Häuschen.
---Entdeckungen---
"Love" (Panorama, Doze & Niu Chen-Zer): "Just saw my favourite film of the Berlinale so far in the utterly gorgeous Friedrichstadt Palast theatre. LOVE", twittert Guy Lodge (HitFix).
"Joven y Alocada" (Generation, Marialy Rivas): Nils Bokelberg (Fünf Filmfreunde) ist begeistert und hat sich in die Hauptdarstellerin verknallt. Letztes Jahr war ja sein Liebling der eher nervige Miranda July-Film "The Future". Aber hier verspricht er "Sex, Sex, Sex". Na, immerhin! Und der Trailer macht was her!
"A Night Too Young" (Forum, Olmo Omerzu): "Smartly-handled innocence-in-peril featurette introduces a promising new writer-director from central Europe", findet Neil Young (THR), der einmal ausnahmsweise nicht bremsen muss, sondern der bisher einzige Anhänger ist.
"Rebelle" (Wettbewerb, Kim Nguyen): "Absolutely floored by WAR WITCH in (embargoed) preview. Story of child soldiers filmed in the Congo. Best film I've seen", twittert Kate Muir (Times).
---Zwischenstände---
Die Kritikerin Felicitas Kleiner vom Filmdienst zeigt sich angesichts des diesjährigen Wetbewerbsprogramms höchst zufrieden. Ihre Lieblinge sind "Barbara", "L'enfant d'en haut" und "Jayne Mansfield's Car".
Der sehr fleißige David Jenkins von TimeOut London fliegt wieder zurück auf die britische Insel, aber nicht bevor er konstatiert, dass er insgesamt zwanzig Filme gesehen hat, wobei TABU der beste und IRON SKY der schlechteste war. Zusammen mit seinen britischen Kollegen Tim Robey, Geoff Andrew, Nick James und Guy Lodge gehörte Jenkins zu meinen wichtigsten ersten Twitter-Quellen. Guter Mann!
Die zwei Lieblingsfilme des nur schwer zu begeisternden Variety-Kritikers Boyd van Hoeij heißen "L'enfant d'en haut" und "Hemel".
Der von mir sehr geschätzte Guardian-Kritiker Peter Bradshaw ist zum zweiten Jahr in Folge nicht auf der Berlinale vertreten, was sich vor allem an der katatstrophal einfallslosen und bleiern uninspirierten Berichterstattung von Andrew Pulver zeigt. Jetzt twittert Bradshaw: "I always whinge about the bitter cold at the Berlinale but now I'm not there I sort of miss it!"
[Wettbewerb]
"Epic ironical OUT OF AFRICA pastiche with amazing moments. No, this sublime film cannot be summed up in a Tweet. Suffice to say, it's stratospheres above the comp & a masterpiece", twittert David Jenkins (TimeOut London). "Golden Bear, please (A)", twittert Tim Robey (The Telegraph). "Gomes' TABU ist das erste Meisterwerk hier, eine Ode an eine vergebliche Liebe, in die Kino- und Kolonialgeschichte verwoben ist", twittert Dominik Kamalzadeh (Der Standard). "A mesmerizing, lyrical meditation on colonialism, just heated up the competition", twittert Eric Kohn (indieWIRE). "Ein Überraschungskind von Todd Solondz und Joe Weerasethakul - für mich der mit Abstand beeindruckendste Wettbewerbsbeitrag", twittert Hendy Bicaise (accreds.fr) so ungefähr. "I thought TABU was incredible. Best film in the competition heading into the second week", twittert Robert Beames (The Telegraph). "TABU by Portugal's Miguel Gomes is a typically odd, oddly touching mix of whimsy and lyricism about illicit passion remembered", twittert Geoff Andrew (Sight & Sound). "Miguel Gomes's Africa love story TABU mixes Oliveira poetics with colonial ethnography to create a fitful, whimsical curiosity", twittert Nick James (Sight & Sound). "A beautifully hypnotic love story told through a dream like flashback - one of the best I've seen so far", twittert der britische Filmblog Cine Vue. Die kleine Kultpostille Cinema Scope ist eine halben Stunde nach der Vorführung immer noch vor Ergriffenheit sprachlos. "Der Film ist garantiert bald im Arte-Nachtprogramm zu sehen", prognostiziert dagegen nüchtern Andreas Borcholte (Spiegel). "A black & white, Academy ratio love story with a love of cinema and sound/silence trickery. And yet for all that, nothing like THE ARTIST. The equivalent of Uggie the dog was a nameless semi-pet crocodile. A must-see", twittert Catherine Bray (BBC). Ein sehr schönes Interview hat Tip-Berlin mit Miguel Gomes und der Co-Produzentin Maren Ade geführt. "Another charmingly eccentric exercise in meta-fiction from Portugal’s offbeat new directing star Miguel Gomes -- and yet, fun as it generally is, there is something that doesn’t quite click in TABU", schreibt Deborah Young (THR). "Inventive, appealing and idiosyncratic, TABU’s flickering monochromatic images accompanied by a tinkling piano in even its opening preamble can’t help but call to mind THE ARTIST and other recent film homages, but Miguel Gomes is very much his own artist, and TABU a decidedly unusual film", schreibt Fionnuala Halligan (Screen Daily). "Holy wow: A wry post-colonial essay, a Murnau-to-Martel cinematic quilt, and the most romantic film I've seen in forever (A-/A)", twittert Guy Lodge (HitFix). "Gomes’s style here is winsome and affectionate; at times, it’s a little too arch and self-aware. But the picture’s satiny imagery, rendered in black, white and every glorious gradation in between, is so lovely that that hardly matters", schreibt Stephanie Zacharek (Movieline).
"Was bleibt" (Hans-Christian Schmid) **½
[Wettbewerb]
"Bitter sliver of a family-crisis drama, strongly-played across the board, if a tad unadventurous (B)", twittert Tim Robey (The Telegraph). "The Movie, filmed through Bier goggles, soft furnishings by Ikea of Sweden", twittert David Jenkins (TimeOut London). "Ein starkes Motiv, doch leider kein guter Film", urteilt Andreas Borcholte (Spiegel). "An absorbingly detailed snapshot of a troubled family, WAS BLEIBT is distinguished by the smart psychological observation of Lange’s screenplay and the precision and restraint of Schmid’s direction, which keeps the histrionics on a low flame even at points of maximum anxiety. Melancholy, affecting and tender without being sentimental", schwärmt überraschenderweise David Rooney (THR). "Ein Film über Einsamkeiten; ein einsamer Film. WAS BLEIBT gehört zu den Kinoerlebnissen, die auf Festivals leicht im Getöse untergehen. Auch die sogenannten leisen Werke brüllen ja, nur eben nach innen. Dieser Film aber spricht ganz ruhig vor sich hin. Das ist vielleicht das Unheimlichste an ihm", schreibt Andreas Kilb (FAZ). Auch der Hans-Christan Schmid-Fanboy Nils Bokelberg (Fünf Filmfreunde) war sehr aus dem Häuschen.
---Entdeckungen---
"Love" (Panorama, Doze & Niu Chen-Zer): "Just saw my favourite film of the Berlinale so far in the utterly gorgeous Friedrichstadt Palast theatre. LOVE", twittert Guy Lodge (HitFix).
"Joven y Alocada" (Generation, Marialy Rivas): Nils Bokelberg (Fünf Filmfreunde) ist begeistert und hat sich in die Hauptdarstellerin verknallt. Letztes Jahr war ja sein Liebling der eher nervige Miranda July-Film "The Future". Aber hier verspricht er "Sex, Sex, Sex". Na, immerhin! Und der Trailer macht was her!
"A Night Too Young" (Forum, Olmo Omerzu): "Smartly-handled innocence-in-peril featurette introduces a promising new writer-director from central Europe", findet Neil Young (THR), der einmal ausnahmsweise nicht bremsen muss, sondern der bisher einzige Anhänger ist.
"Rebelle" (Wettbewerb, Kim Nguyen): "Absolutely floored by WAR WITCH in (embargoed) preview. Story of child soldiers filmed in the Congo. Best film I've seen", twittert Kate Muir (Times).
---Zwischenstände---
Die Kritikerin Felicitas Kleiner vom Filmdienst zeigt sich angesichts des diesjährigen Wetbewerbsprogramms höchst zufrieden. Ihre Lieblinge sind "Barbara", "L'enfant d'en haut" und "Jayne Mansfield's Car".
Der sehr fleißige David Jenkins von TimeOut London fliegt wieder zurück auf die britische Insel, aber nicht bevor er konstatiert, dass er insgesamt zwanzig Filme gesehen hat, wobei TABU der beste und IRON SKY der schlechteste war. Zusammen mit seinen britischen Kollegen Tim Robey, Geoff Andrew, Nick James und Guy Lodge gehörte Jenkins zu meinen wichtigsten ersten Twitter-Quellen. Guter Mann!
Die zwei Lieblingsfilme des nur schwer zu begeisternden Variety-Kritikers Boyd van Hoeij heißen "L'enfant d'en haut" und "Hemel".
Der von mir sehr geschätzte Guardian-Kritiker Peter Bradshaw ist zum zweiten Jahr in Folge nicht auf der Berlinale vertreten, was sich vor allem an der katatstrophal einfallslosen und bleiern uninspirierten Berichterstattung von Andrew Pulver zeigt. Jetzt twittert Bradshaw: "I always whinge about the bitter cold at the Berlinale but now I'm not there I sort of miss it!"
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Sonntag, 12. Februar 2012

schwanenmeister, 22:26h
"L'enfant d'en haut" (Ursula Meier) ****½
[Wettbewerb]
"Not a fluke. More conventional/naturalistic and less theatrical, but says/does/achieves just as much", twittert David Jenkins (TimeOut London) und gibt viereinhalb Sterne. "Competition improves with SISTER, Swiss helmer Ursula Meier's follow-up to HOME. Tender realism a la Dardenne about child thief", twittert Geoff Andrew (Sight & Sound). "Ursula Meier's SISTER a strong realist portrait of a boy thief in a skiing resort played with panache by Kacey Mottet Klein", twittert sein Kollege Nick James (Sight & Sound) und stimmt zu. "Chalet Thieves, blessed with un-Dardennes-ish mischief and Agnès Godard. Seydoux wakes up; Klein's a marvel (B+)", twittert Tim Robey (The Telegraph). Die Briten sind also richtig aus dem Häuschen. "Ursula Meiers L'ENFANT D'EN HAUT, einer der besten Wettbewerbsfilme: Ein Kind gondelt durch (Ski-)Welten und imitiert die Ökonomie", twittert Dominik Kamalzadeh (Standard). "Ursula Meier out-Dardennes the Dardennes. Nearly perfect in every regard. Agnès Godard (as usual) in top form", twittert Andrew Grant (Manifesto Film). "Kacey Mottet Klein for Darstellerpreis! ein Junge in den Hüllen des erwachsenen Lebens", twittert Matthias Dell (Freitag). "Full of hidden depths, SISTER is truly magical, thrusting the audience through a gamut of emotions and brilliantly immersing the viewer into this fascinating setting where the rich frolic high above the poor, like gods with little concern for those less privileged below", schreibt Patrick Gamble (Cine Vue) und gibt die Höchstwertung. "SISTER by Ursula Meier is amazing. Serious contender to the Golden Bear", twittert Enrico Vannucci (Ozu Film Festival). "SISTER ist auf der Berlinale neben BARBARA und CAPTIVE der dritte heiße Favorit auf einen Bären. Aber der Film - der bereits einen deutschen Verleih hat - wird über die Berlinale hinweg eine sicherlich glanzvolle Zukunft haben", glaubt Joachim Kurz (Kino-Zeit). "This is a tough and tender drama held together by its unwavering, sympathetic focus on the mixed-up, love-starved twelve-year-old boy", schreibt Lee Marshall (Screen Daily). "SISTER ist der bislang klügste Wettbewerbsbeitrag, weil er die Zusammenhänge von ökonomischen und emotionalen Zwängen nie mit mehr Worten und Gesten als nötig beschreibt", findet Andreas Busche (taz). "Favorite Berlinale competition film so far: Ursula Meier's SISTER, which is less ambitious than HOME but fluid, bittersweet, Dardenne-like", twittert Eric Kohn (indieWIRE). "The film everyone says KID WITH A BIKE is: spry, witty, responsive study of adjustable child morals; young Klein dazzles. Also boasts best-yet turn from a funkier-than-usual Lea Seydoux, and Agnès Godard's magic camera roving across the Alps. What's not to love?", fragt Guy Lodge (HitFix).
"Shadow Dancer" (James Marsh) ***½
[Wettbewerb]
"Der Film hat mich wirklich umgehauen, er ist inszeniert wie eine einzige Beklemmung. Ich bedauere, dass er außer Konkurrenz läuft", schwärmt Katja Nicodemus im D-Radio Kultur. "Andrea Riseborough in great film shocker! A Rolls Royce genre thriller. Tinker who", twittert David Jenkins (TimeOut London) und gibt vier Sterne. "Marsh returns to coolly drab RED RIDING mode - fine by me, and Riseborough's strong, but it zigs where I expect it to zig. Other critics I love terribly excited about SHADOW DANCER -- I want to go with them, and don't quite know why I can't. Ask me in 3 months (B)", twittert Guy Lodge (HitFix). "Script weaknesses make SHADOW DANCER an ordinary NI Troubles thriller; sharp opening does not follow through", twittert Nick James (Sight & Sound). "The film is an atmospheric, highly personal and often intricately plotted exposition of what it must have been like at ground level during a terrible part of Irish history", schreibt Derek Malcolm (London Evening Standard). "Sehr sehenswert, auch wegen des schönen 'Dame, König, As, Spion'-Retro-Looks", schreibt Andreas Borcholte (Spiegel). "Egal, welche Regularien bestimmt haben, dass SHADOW DANCER nur außer Konkurrenz im Wettbewerb gezeigt werden durfte, sie sollten Angesichts der Leistung von Andrea Riseborough ausgesetzt werden. Sie und dem furiose Schluss des Films, der aus einem recht engen, fast kammerspielartigen Thriller ein Epos des Bösen macht, sollte man einen Sonderpreis für die 'dunkle Seite' verleihen", findet Felicitas Kleiner (Fimdienst).
"Jayne Mansfield's Car" (Billy Bob Thornton) ***
[Wettbewerb]
"Finally! A crowdpleaser: Billy Bob's JAYNE MANSFIELD'S CAR is like a southern-fried ROYAL TENENBAUMS. Charming and unpredictable", twittert David Jenkins (TimeOut London). "BB Thornton's film is parts Tennessee Williams, black comedy, kitsch and lunacy; uneven in tone but big fun", twittert Nick James (Sight & Sound). "Billy Bob T's eccentric, enjoyable JAYNE MANSFIELD'S CAR is a darkly comic 69 Alabama saga. Great perfs by Duvall, Hurt, Bacon", twittert Geoff Andrew (Sight & Sound). "Loved JANE MANSFIELD'S CAR from Billy Bob Thornton...deep Southern war-scarred barkingness. You'll want to see this one folks", twittert Kate Muir (Times). "Thematically diffuse, tonally inconsistent and blighted by an inauthentic feel for its story’s time and place, it sits awkwardly between sober human drama and lighter dysfunctional-family turf, constantly striving for unearned emotions", schreibt David Rooney (THR). "Deep-fried daddy issues, fraternal bonding, breakneck tone shifts: it's a Tim McGraw album set to film (C)", twittert Guy Lodge (HitFix). Die L.A. Times wie D-Radio Kultur haben einige Auszüge aus der bewegenden Pressekonferenz zusammengetragen. "A chocolate box vision of the 60s South with rippling undercurrents of death and perversion", twittert noch mal David Jenkins (TimeOut London) und vergibt vier Sterne. "Das Ergebnis mag man zwar nicht ganz als Meisterwerk bezeichnen, es besitzt aber den rauen Charme der Nichtroutine. Und mit Robert Duvall einen absoluten Bärenfavoriten", meint Barbara Schweizerhof (taz). "Thornton inzsnierte den Stoff als Screwball-Variante von KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH. Zum ersten Mal in diesem Berlinale-Jahrgang konnten die Festivalbesucher befreit auflachen, denn Thorntons Gespür für Situations- und Tragikomik ist fantastisch", schreibt Andreas Borcholte (Spiegel). "Thornton balanciert grandios Melancholie mit absurdem Humor aus, trumpft mit der sonnigen, in hellen, pastelligen Farbwerten gestalteten 60s-Retro-Kulisse auf und macht hinter dieser Fassade allmählich die schwarzen, schmerzenden Stellen in der Psyche seiner Protagonisten sichtbar", schreibt Felicitas Kleiner (Filmdienst). "It is a sprawl of a movie, wonderful in some small, intimate ways but confounding when you step back to look at the bigger picture", denkt Stephanie Zacharek (Movieline).
---Entdeckungen---
"Everybody in Our Family" (Forum, Radu Jude): "Favorite of Berlinale so far, tense Romanian black comedy, equal parts DADDY LONGLEGS & TUESDAY AFTER XMAS", twittert Eric Kohn (indieWIRE). "Romania's EVERYONE IN OUR FAMILY may be my best Berlin film yet. Tense, true, darkly funny tale of domestic turmoil", twittert Geoff Andrew (Sight & Sound).
"Avalon" (Forum, Axel Petersén): "The forum really isn't at all bad this year. First there was THE LAST FRIDAY, then WHAT IS LOVE, and now AVALON. Next!", twittert Geoff Andrew (Sight & Sound). Nils Bokelberg von den Fünf Filmfreunden war auch angetan - oder zumindest hat ihn der Film beschäftigt.
---Zwischenstände---
Nach acht Wettbewerbsbeiträgen sieht der Kritikerchart von Screen Daily wie folgt aus: 01. Barbara (3,3) 02. Caesar Must Die (3,0) 03. Coming Home (2,5) 04. Farewell My Queen (2,1) 05. Today (2,1). Zwei Mal wurde bisher die Höchstwertung von vier Sternen gezückt: Scott Foundas (Film Comment) verehrt "Barbara", und Derek Malcolm (London Evening Standard) liebt "Caesar Must Die".
[Wettbewerb]
"Not a fluke. More conventional/naturalistic and less theatrical, but says/does/achieves just as much", twittert David Jenkins (TimeOut London) und gibt viereinhalb Sterne. "Competition improves with SISTER, Swiss helmer Ursula Meier's follow-up to HOME. Tender realism a la Dardenne about child thief", twittert Geoff Andrew (Sight & Sound). "Ursula Meier's SISTER a strong realist portrait of a boy thief in a skiing resort played with panache by Kacey Mottet Klein", twittert sein Kollege Nick James (Sight & Sound) und stimmt zu. "Chalet Thieves, blessed with un-Dardennes-ish mischief and Agnès Godard. Seydoux wakes up; Klein's a marvel (B+)", twittert Tim Robey (The Telegraph). Die Briten sind also richtig aus dem Häuschen. "Ursula Meiers L'ENFANT D'EN HAUT, einer der besten Wettbewerbsfilme: Ein Kind gondelt durch (Ski-)Welten und imitiert die Ökonomie", twittert Dominik Kamalzadeh (Standard). "Ursula Meier out-Dardennes the Dardennes. Nearly perfect in every regard. Agnès Godard (as usual) in top form", twittert Andrew Grant (Manifesto Film). "Kacey Mottet Klein for Darstellerpreis! ein Junge in den Hüllen des erwachsenen Lebens", twittert Matthias Dell (Freitag). "Full of hidden depths, SISTER is truly magical, thrusting the audience through a gamut of emotions and brilliantly immersing the viewer into this fascinating setting where the rich frolic high above the poor, like gods with little concern for those less privileged below", schreibt Patrick Gamble (Cine Vue) und gibt die Höchstwertung. "SISTER by Ursula Meier is amazing. Serious contender to the Golden Bear", twittert Enrico Vannucci (Ozu Film Festival). "SISTER ist auf der Berlinale neben BARBARA und CAPTIVE der dritte heiße Favorit auf einen Bären. Aber der Film - der bereits einen deutschen Verleih hat - wird über die Berlinale hinweg eine sicherlich glanzvolle Zukunft haben", glaubt Joachim Kurz (Kino-Zeit). "This is a tough and tender drama held together by its unwavering, sympathetic focus on the mixed-up, love-starved twelve-year-old boy", schreibt Lee Marshall (Screen Daily). "SISTER ist der bislang klügste Wettbewerbsbeitrag, weil er die Zusammenhänge von ökonomischen und emotionalen Zwängen nie mit mehr Worten und Gesten als nötig beschreibt", findet Andreas Busche (taz). "Favorite Berlinale competition film so far: Ursula Meier's SISTER, which is less ambitious than HOME but fluid, bittersweet, Dardenne-like", twittert Eric Kohn (indieWIRE). "The film everyone says KID WITH A BIKE is: spry, witty, responsive study of adjustable child morals; young Klein dazzles. Also boasts best-yet turn from a funkier-than-usual Lea Seydoux, and Agnès Godard's magic camera roving across the Alps. What's not to love?", fragt Guy Lodge (HitFix).
"Shadow Dancer" (James Marsh) ***½
[Wettbewerb]
"Der Film hat mich wirklich umgehauen, er ist inszeniert wie eine einzige Beklemmung. Ich bedauere, dass er außer Konkurrenz läuft", schwärmt Katja Nicodemus im D-Radio Kultur. "Andrea Riseborough in great film shocker! A Rolls Royce genre thriller. Tinker who", twittert David Jenkins (TimeOut London) und gibt vier Sterne. "Marsh returns to coolly drab RED RIDING mode - fine by me, and Riseborough's strong, but it zigs where I expect it to zig. Other critics I love terribly excited about SHADOW DANCER -- I want to go with them, and don't quite know why I can't. Ask me in 3 months (B)", twittert Guy Lodge (HitFix). "Script weaknesses make SHADOW DANCER an ordinary NI Troubles thriller; sharp opening does not follow through", twittert Nick James (Sight & Sound). "The film is an atmospheric, highly personal and often intricately plotted exposition of what it must have been like at ground level during a terrible part of Irish history", schreibt Derek Malcolm (London Evening Standard). "Sehr sehenswert, auch wegen des schönen 'Dame, König, As, Spion'-Retro-Looks", schreibt Andreas Borcholte (Spiegel). "Egal, welche Regularien bestimmt haben, dass SHADOW DANCER nur außer Konkurrenz im Wettbewerb gezeigt werden durfte, sie sollten Angesichts der Leistung von Andrea Riseborough ausgesetzt werden. Sie und dem furiose Schluss des Films, der aus einem recht engen, fast kammerspielartigen Thriller ein Epos des Bösen macht, sollte man einen Sonderpreis für die 'dunkle Seite' verleihen", findet Felicitas Kleiner (Fimdienst).
"Jayne Mansfield's Car" (Billy Bob Thornton) ***
[Wettbewerb]
"Finally! A crowdpleaser: Billy Bob's JAYNE MANSFIELD'S CAR is like a southern-fried ROYAL TENENBAUMS. Charming and unpredictable", twittert David Jenkins (TimeOut London). "BB Thornton's film is parts Tennessee Williams, black comedy, kitsch and lunacy; uneven in tone but big fun", twittert Nick James (Sight & Sound). "Billy Bob T's eccentric, enjoyable JAYNE MANSFIELD'S CAR is a darkly comic 69 Alabama saga. Great perfs by Duvall, Hurt, Bacon", twittert Geoff Andrew (Sight & Sound). "Loved JANE MANSFIELD'S CAR from Billy Bob Thornton...deep Southern war-scarred barkingness. You'll want to see this one folks", twittert Kate Muir (Times). "Thematically diffuse, tonally inconsistent and blighted by an inauthentic feel for its story’s time and place, it sits awkwardly between sober human drama and lighter dysfunctional-family turf, constantly striving for unearned emotions", schreibt David Rooney (THR). "Deep-fried daddy issues, fraternal bonding, breakneck tone shifts: it's a Tim McGraw album set to film (C)", twittert Guy Lodge (HitFix). Die L.A. Times wie D-Radio Kultur haben einige Auszüge aus der bewegenden Pressekonferenz zusammengetragen. "A chocolate box vision of the 60s South with rippling undercurrents of death and perversion", twittert noch mal David Jenkins (TimeOut London) und vergibt vier Sterne. "Das Ergebnis mag man zwar nicht ganz als Meisterwerk bezeichnen, es besitzt aber den rauen Charme der Nichtroutine. Und mit Robert Duvall einen absoluten Bärenfavoriten", meint Barbara Schweizerhof (taz). "Thornton inzsnierte den Stoff als Screwball-Variante von KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH. Zum ersten Mal in diesem Berlinale-Jahrgang konnten die Festivalbesucher befreit auflachen, denn Thorntons Gespür für Situations- und Tragikomik ist fantastisch", schreibt Andreas Borcholte (Spiegel). "Thornton balanciert grandios Melancholie mit absurdem Humor aus, trumpft mit der sonnigen, in hellen, pastelligen Farbwerten gestalteten 60s-Retro-Kulisse auf und macht hinter dieser Fassade allmählich die schwarzen, schmerzenden Stellen in der Psyche seiner Protagonisten sichtbar", schreibt Felicitas Kleiner (Filmdienst). "It is a sprawl of a movie, wonderful in some small, intimate ways but confounding when you step back to look at the bigger picture", denkt Stephanie Zacharek (Movieline).
---Entdeckungen---
"Everybody in Our Family" (Forum, Radu Jude): "Favorite of Berlinale so far, tense Romanian black comedy, equal parts DADDY LONGLEGS & TUESDAY AFTER XMAS", twittert Eric Kohn (indieWIRE). "Romania's EVERYONE IN OUR FAMILY may be my best Berlin film yet. Tense, true, darkly funny tale of domestic turmoil", twittert Geoff Andrew (Sight & Sound).
"Avalon" (Forum, Axel Petersén): "The forum really isn't at all bad this year. First there was THE LAST FRIDAY, then WHAT IS LOVE, and now AVALON. Next!", twittert Geoff Andrew (Sight & Sound). Nils Bokelberg von den Fünf Filmfreunden war auch angetan - oder zumindest hat ihn der Film beschäftigt.
---Zwischenstände---
Nach acht Wettbewerbsbeiträgen sieht der Kritikerchart von Screen Daily wie folgt aus: 01. Barbara (3,3) 02. Caesar Must Die (3,0) 03. Coming Home (2,5) 04. Farewell My Queen (2,1) 05. Today (2,1). Zwei Mal wurde bisher die Höchstwertung von vier Sternen gezückt: Scott Foundas (Film Comment) verehrt "Barbara", und Derek Malcolm (London Evening Standard) liebt "Caesar Must Die".
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