Donnerstag, 16. Februar 2012
Berlinale-Ticker: 16. Februar
"Postcards from the Zoo" (Edwin) ***½
[Wettbewerb]

"Sweet and playful as a baby monkey, but with the lumbering pace of a hippo, the film has shades of both Thai auteur Pen-ek Ratanaruang and Japanese manga guru Hayao Miyazaki – in fact it feels a little as if the former had adapted and directed a script by the latter", schwärmt Lee Marshall (Screen Daily) euphorisiert. "Edwin and cinematographer Sidi Saleh capture some truly magical moments within Ragunan, especially in many of the scenes of friendly human-animal interaction. Something about the sleepy, jungle-like texture of the place recalls the surreal settings of TROPICAL MALADY", schreibt Jordan Mintzer (THR) in seiner ansonsten eher negativen Kritik. "POSTCARDS FROM THE ZOO ist ein herrlich nichtsnutziger Film, nicht viel mehr als ein leckeres Dessert nach manchem Schwergewicht im Wettbewerb, aber gerade recht für ein Festival, das bekanntlich auch eine Tier-Trophäe als Preis vergibt", findet Daniel Kothenschulte (BZ). "Einerseits Tierfilm im Gestus spröden asiatischen Autorenkinos, dem man so auch im Forum begegnen könnte, andererseits dem Alltag zwei Schritt weit entrückte Kinomagie. Letzteres beschädigt leider das Erstere, einen Silbernen Bären aber bitte dieser Giraffe", schreibt Thomas Groh (taz). "Was den Film so wunderschön macht, ist die Leichtigkeit, mit der diese Fabel erzählt wird. Es wird nur wenig und selten gesprochen, die Bilder gelten den Tieren und den Gesten. Und irgendwann begreifen wir, dass es die Sehnsucht ist, die uns zum Menschen macht, dass es aber keinen Ort auf dieser Welt gibt, an dem sie gestillt werden könnte", fabuliert Wenke Husmann (Zeit).

---Entdeckungen---

"Tomorrow" (Forum, Andrey Gryazev): "It turns out to be an oddly stirring, gripping and thought-provoking piece of work about a group of artists whose art-actions have exposed them to arrest and beatings, and attracted the support of fellow artists from Brian Eno to Banksy", schreibt Lee Marshall (Screen Daily).

---Zwischenstände---

Der so emsige Sight & Sound-Chef Nick James mochte "Caesar Must Die", "Barbara", "Avalon" und "Jayne Mansfield's Car". Aber richtig zum Grübeln brachte ihn Miguel Gomes' "Tabu", ein Film, den er zuerst über Twitter als künstlerische Spielerei abtun wollte: "That it’s the most audacious and intricate film to be seen so far in Berlin’s competition is without question, and to some extent it’s fulfilled the same role here as did Malick’s THE TREE OF LIFE in Cannes last year."

Tim Robey hat für The Telegraph sein Fazit gezogen. Seine Highlights waren: Tabu, Barbara, Captive, Sister & Was bleibt.

Die bisherigen Lieblinge von Neil Young (THR) heißen: Barbara, All Divided Selves, Tomorrow, Winter Nomads, Condition und The Delay.

Dennis Lim macht seinen Festivalbericht für die New York Times mit einem Bild für "Postcards from the Zoo" auf und endet auch damit, aber die für ihn herausragenden Filme heißen dann doch - wie bei vielen anderen - "Tabu" und "Barbara".

Kein wirkliches Fazit, aber dafür ein wunderbares kleines Feuilleton hat Stephanie Zacharek (Movieline) über Gillian Anderson geschrieben. Eine herrliche Hommage auf die strawberry-blonde vixen alias Dana Scully.

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Danke Schwanenmeister für die tollen Berlinale-Tickers.

Hoffentlich konnt man als "Normalsterblicher" auch in den Genuss der Filme. .....einiger zumindest;-)

Auf Christian Petzolds BARBARA freue ich mich schon wie ein Schnitzel ....um es mal mit Buschi zu sagen.

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Na, wenn du Buschmann zitierst, darfst du dir alles wünschen, wobei du bestimmt auch schon gesehen hast, dass der neue Petzold demnächst in unseren Kinos anläuft. Und irgendwo hatte ich auch aufgeschnappt, dass der Ursula Meier-Film bereits einen deutschen Kinoverleih hat. Und die paar deutschen Co-Produktionsanteile könnten auch für baldige Kinostarts, etwa bei dem umfeierten "Tabu", sorgen, gerade wenn es am Samstag Preise regnen sollte. Und wie ich sehe, haben wirklich einige Wettbewerbsfilme bereits feste deutsche Kinostarts. Cannes-Filme sind das Jahr über einfacher im Programm zu finden, Berlinale-Filme aufzustöbern, macht meinem Dafürhalten nach aber deutlich mehr Spaß.

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