Drachentattoomädchen immer begehrter in Hollywood
Nach fünf Wochen schon über drei Millionen Dollar Boxoffice bei gerade einmal 152 Kopien eingespielt zu haben, macht "The Girl with the Dragon Tattoo" zum größte europäischen Arthouse-Erfolg der letzten Monate in den Vereinigten Staaten, der jetzt in der Alltime-Top-100 der zuschauerstärksten fremdsprachigen Filme auftaucht. Und der Trendpfeil zeigt steil nach oben. In der bereits am letzten Freitag aufgezeichneten Charlie Rose-Show nannte der vor Selbstbewusstsein sprudelnde dänische Regisseur Niels Arde Oplev (links) sein eigenes Werk den Versuch, einen skandinavischen "Schweigen der Lämmer" zu erschaffen, der unter anderem auch stark gespeist wurde von Filmen wie David Finchers "Zodiac", Luc Bessons "Nikita" und den Werken Carl Theodor Dreyers. Außerdem offenbarte er, dass das Budget des Films deutlich unter den kolportierten dreizehn Millionen Dollar gelegen, eher um die sieben Millionen gekostet hätte. Als nächstes Projekt plane er, den Roman "Enemies of the People" von Kati Marton für die Leinwand zu adaptieren, einen autobiografischen Agententhriller im Budapest der 1950er-Jahre, dem die New York Times den Stempel ungarischer "Das Leben der Anderen" aufgedrückt hat.
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Daniel Kehlmanns "Ruhm" findet Regisseurin
(Quelle:
Filmecho)
Nicht Sönke Wortmann, sondern seine langjährige Regieassistentin Isabel Kleefeld, die bisher ausschließlich im Fernsehen gearbeitet hat, wird bei der Filmadaption von Daniel Kehlmanns Bestseller "Ruhm" Regie führen. Nachdem sie bereits das Drehbuch für Sönke Wortmanns Produktionsfirma Little Shark Entertainment schrieb, scheint es nur konsequent, sie den von der Filmstiftung NRW mit großzügigen 1,28 Millionen Euro geförderten Film selbst drehen zu lassen. Nicht nur die Höhe der Fördersumme freut, auch die bisher glänzende Besetzung lässt auf Größeres schließen: Der derzeit möglicherweise beste deutschsprachige Kameramann, Rainer Klausmann ("Soul Kitchen", "Baader Meinhof Komplex"), ist ebenso dabei wie die Schauspieler Heino Ferch und Senta Berger. Drehstart soll im September sein.
Link: -
Little Shark Entertainment
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Celluleute: Der Frauenfußball unter den Filmen
"
Wenn man da in der Videothek ist … ich weiß, dass es sich manchmal so anfühlt, wenn man sich einen deutschen Film holt, als hätte man keinen richtigen Film, sondern nur so ne halbe Sache."
(Philipp Jordan, Moderator des Celluleute-Podcast)
Letzten Mittwoch, im ebenso hörenswerten wie unterhaltsamen Celluleute-Podcast Nummer vier, erhielt man einen sehr guten Eindruck, als die Teilnehmer ihre Top Ten-Listen der liebsten deutschen Filme entblätterten, wie hoffnungslos gestört noch immer das Verhältnis zwischen deutschen Filmfans und der eigenen Filmgeschichte ist. Die Erklärung dafür wäre nur allzu leicht: Eine endgültig zusammengebrochene deutsche Filmindustrie Anfang der 1970er-Jahre, worauf zwei Jahrzehnte Weichklopfens durch die verbissene Ernsthaftigkeit des Neuen Deutschen Films folgten, was nahtlos in eine absolute und bis heute anhaltende Dominanz der Hollywoodfilme überging.
Genau davon erzählen die vier Listen der Celluleute, aber auch von einer feinen Differenzierung, nämlich der einen Hälfte des Podcast, die bekennender, wenn auch nicht allumfassender deutsche Filme-Hasser ist und der anderen Hälfte, die wohl auch das Thema angestoßen hatte und durchaus etwas mit dem deutschen Film anzufangen weiß, auch wenn sich deren Begeisterung überwiegend aus den letzten beiden Jahrzehnten deutschen Filmschaffens speist. Die deutsche Filmgeschichte, also Weimarer Stummfilme, Nazi-Komödien, Heimat- und Lederhosenfilme, Werner Herzog und Rainer Werner Fassbinder, ist dabei eher ein Schreckgespenst als denn eine unendlich tiefe Schatztruhe voller wertvoller Filmperlen, der zaghaft und nur in Ausnahmen mit Urklassikern wie „Die Feuerzangenbowle“, „Die Brücke“ und „Winnetou“, die man vielleicht noch bei den Eltern, vielleicht schon als eigensinniger Bub aufgeschnappt hat, gehuldigt wird.
Und sie haben ja auch ernsthafte Gründe, warum einige auf deutsche Filme besonders allergisch reagieren: Carsten etwa, treuer Sneak-Jünger seit vielen Jahren, hat das Grauen gesehen. Und das Grauen hat viele Namen: „Caipiranha – Vorsicht, bissiger Nachbar!“, „Suche impotenten Mann für’s Leben“ oder „Short Cut to Hollywood“. Nur: Wahrscheinlich hat er genauso viele - wenn nicht sogar mehr - schlechte Hollywoodfilme auf diese Weise kennengelernt, die keinen beißenden Nachgeschmack hinterlassen haben, weil er eben regelmäßig auch die besten Filme aus den USA sieht. Und mal ehrlich, wenn man danach gehen würde, dürfte kein Deutscher mehr in amerikanische Filme rennen, so viel Grütze befindet sich regelmäßig unter den erfolgreichsten Filmen des Jahres. Drei der dicksten Blockbuster der vergangenen Spielzeit hießen „New Moon“, „2012“ und „Harry Potter und der Halbblutprinz“ – allesamt entsetzliche Langweiler und Rohrkrepierer. Nein, hier geht es immer wieder nur um dreierlei: Filmsozialisation, Werbepower und Filmbudgets.
Die Top Ten-Listen:
I. Philipp
- Exil-Deutscher in den Niederlanden -
Jenseits der Stille (Platz 1)
Die Feuerzangenbowle
Nach Fünf im Urwald
Bang Boom Bang
Das Leben der Anderen
Das Experiment
Lammbock
Der Untergang
Theo gegen den Rest der Welt
Die fetten Jahre sind vorbei
II. Patrick
- Milchfabrik-Liebhaber -
Lola rennt (Platz 1)
Same Same But Different
Knockin On Heaven’s Door
Die Brücke
Otto-Filme
Pappa ante Portas
Das Boot
Winnetou
Spur der Steine
Superstau
III. David
- Hat jetzt viele Geburtstage und so -
01. Das Leben der Anderen
02. Der Untergang (& Das Parfum)
03. Kein Pardon
04. Die Welle
05. Herr Lehmann
06. Das Experiment
07. Der Totmacher
08. Go, Trabbi, Go
09. Full Metal Village
10. Vier Minuten
10. Ein Freund von mir
12. Baader Meinhof Komplex
IV. Carsten
- Hat alle Alben von Alanis Morissette -
01. Lola rennt
02. Bang Boom Bang
03. Pappa ante Portas
04. Die unendliche Geschichte
05. Winnetou
06. Die Feuerzangenbowle
07. Manta, Manta
07. Otto – Der Film
07. Werner – Der Film
Link: -
Celluleute-Podcasts, -
Elfriede Jelinek ("Antichrist"-Hilfe)
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Hollywood-Flopwochen haben begonnen
Der zweite D-Trend vom Branchendienst InsideKino bestätigt, dass angesichts des sonnigen Frühlingswetters nicht nur die allmächtigen 3D-Schlachtschiffe wie "Kampf der Titanen" oder "Drachenzähmen leicht gemacht" radikal einbrechen und die RomCom "Der Kautions-Cop" quasi weggeschmolzen ist, sondern auch, dass die teuren Hollywood-Neustarts "Date Night" und "Cop Out" keine Zuschauer finden. Und das ist erst der Anfang, was das Wetter, aber auch das eingeschränkte Zuschauerpotential kommender Blockbuster aus den USA betrifft. Comicverfilmungen haben es in Deutschland traditionell schwer, wenn sie nicht Spider-Man heißen: Der angelsächsische Internethype namens "Kick-Ass" wie auch die "Iron Man"-Fortsetzung werden somit größere Probleme bekommen. Von Filmen wie der mit der Goldenen Himbeere ausgezeichneten Sandra Bullock-Komödie "Verrückt nach Steve" oder dem Rohrkrepierer "Zu scharf, um wahr zu sein" gar nicht zu sprechen. Und ob Ridley Scotts schwerfälliger Arthouse-"Robin Hood", der Eröffnungsfilm des Cannes-Filmfestival, die Massen so in die Kinos ziehen wird wie Guy Ritchies verbotenschlechtes "Sherlock Holmes"-Revival, steht ebenso in den Sternen. Dann müssen es schon eher die nicht mit Spannung erwartete Computerspiele-Verfilmung "Prince of Persia" und "Sex and the City 2" rausreißen.
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Drachentattoomädchen zu Gast bei Charlie Rose
Eigentlich lädt der smarte Edeltalker Charlie Rose nur die High Society der Filmbrache, Oscarkandidaten und Filmlegenden, in seine kleine Show, von der aus auch beispielsweise uns Florian Henckel von Donnersmarck seinen Siegeszug in den USA begann, als "Das Leben der Anderen" dort in die Kinos kam. Die europäische Erfolgsgeschichte des letzten Jahres war nun aber ganz eindeutig Stieg Larssons Millennium-Trilogie. Und so darf sich der dänische Regisseur Niels Arden Oplev ein paar Minuten lang am legendären Holztisch räkeln, weil sein erster Teil "Verblendung" die Fortsetzungen "Verdammnis" und "Vergebung" aber auch so was von meilenweit überragt hat, nämlich so sehr, dass er es damit auf Platz drei der
Movies & Sports-Jahresliste geschafft hatte.
Link: -
Charlie Rose
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Bisher besten Film des Jahres gesehen
Und ich wusste noch gar nicht, dass Griechisch eine so schön melodische Sprache ist ...
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Programm des Cannes-Filmfestival 2010
Cannes-Festivalchef Thierry Frèmaux gab bisher nur ganze sechzehn der Wettbewerbsfilme bekannt. Für nach Gewalt- und Sexskandalen sowie Hollywoodstars gierende Filmblogs ist bisher ausgesprochen wenig Futter dabei: Wo letztes Jahr Quentin Tarantino, Lars von Trier und Michael Haneke die Ränge füllten, scheinen zum jetzigen Zeitpunkt Inarritu und Mike Leigh noch die spektakulärsten Namen zu sein. Wenigstens ein bisschen Aufsehen wurde um den noch nicht wirklich fertiggestellten neuen Terrence Malick-Film "Tree of Life" mit Brad Pitt gemacht. Aber wer weiß. Im Zweifelsfall und in letzter Sekunde zaubert Frèmaux sowieso wieder den nächsten Clint Eastwood-Film aus dem Hut. Die wichtige Nebenreihe Un certain regard bietet im Gegensatz zum Wettbewerb Anlass zur Freude, wenn man sich für den deutschen Film interessiert. Oliver Schmitz' Südafrika-Film "Chanda's Secrets" heißt nun "Life Above All". Und die Berliner Schule schickt Christoph Hochhäusler, dessen "Falscher Bekenner" hier bereits vor einigen Jahren lief, mit "Unter dir die Stadt" ins Rennen.
Eröffnungsfilm
ROBIN HOOD (Ridley Scott)
Offizieller Wettbewerb
ANOTHER YEAR (Mike Leigh)
BIUTIFUL (Alejandro Gonzalez Inarritu)
THE CERTIFIED COPIE (Abbas Kiarostami)
FAIR GAME (Doug Liman)
UN HOMME QUI CRIE (Mahamat-Saleh Haroun)
DES HOMMES DES DIEUX (Xavier Beauvois)
THE HOUSEMAID (Im Sang-soo)
LA NOSTRA VITA (Daniele Luchetti)
OUTRAGE (Takeshi Kitano)
OUTSIDE THE LAW (Rachid Bouchareb)
POETRY (Lee Chang-dong)
LA PRINCESSE DE MONTPENSIER (Bertrand Tavernier)
TOURNÈE (Mathieu Amalric)
UNCLE BOONMEE (Apichatpong Weerasethakul)
UTOMLYONNYE SOLNTSEM 2 (Nikita Mikhalkov)
YOU, MY JOY (Sergei Lovnitsa)
Un certain regard
ADRIENN PAL (Agnes Kocsis)
AURORA (Cristi Puiu)
BLUE VALENTINE (Derek Cianfrance)
CHATROOM (Hideo Nakata)
CHONGQING BLUES (Xiaoshuai Wang)
HA HA HA (Hong Sangsoo)
LOS LABIOS (Ivan Fund & Santiago Loza)
LIFE ABOVE ALL (Oliver Schmitz)
LOVE, IMAGINED (Xavier Dolan)
OCTUBRE (Daniel Vega)
REBECCA H. (Lodge Kerrigan)
R U THERE (David Verbeek)
SIMON WERNER A DISPARU (Fabrice Gobert)
SOCIALISM (Jean-Luc Godard)
TUESDAY, AFTER CHRISTMAS (Radu Muntean)
THE STRANGE CASE OFANGELICA (Manoel De Oliveira)
UDAAN (Vikramaditya Motwane)
UNTER DIR DIE STADT (Christoph Hochhäusler)
Out of Competition
TAMARA DREWE (Stephen Frears)
WALL STREET 2 - MONEY NEVER SLEEPS (Oliver Stone)
YOU WILL MEET A TALL DARK STRANGER (Woody Allen)
Midnight Screening
KABOOM (Gregg Araki)
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Cannes-Kandidaten Teil 3
IM ALTER VON ELLEN (Pia Marais)
DIE KOMMENDEN TAGE (Lars Kraume)
DREI (Tom Tykwer)
POLL (Chris Kraus)
CHANDA'S SECRETS (Oliver Schmitz)
Man glaubt gar nicht, wie selten und wenig aussagekräftig Bildmaterial von deutschen Filmprojekten, welche eventuell auf dem Cannes-Filmfestival laufen könnten, sein kann. Von Tom 'gute Freunde rufen ihn jetzt twykler' Tykwer und seinem heiß erwarteten Film "Drei" gibt es nicht einmal irgendwelche popligen Pressekonferenz- oder Setfotos. Offenbar hat man das dann nicht mehr nötig. Screen Daily nannte im Februar zusätzlich Sophie Schoukens' "Marieke, Marieke" und Benedek Fliegaufs "Womb", deren deutscher Co-Produktionsanteil sich jedoch eher auf das Mitfinanzieren konzentrierte.
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Deutscher Marktanteil fällt weiter: 22,4 Prozent
Die wenigen Hoffnungsschimmer am Horizont: Diesen Donnerstag gibt Cannes den offiziellen Wettbewerb bekannt. Möglich, dass ein (Tom Tykwer?) oder ganz vielleicht sogar zwei deutsche Spielfilme den Schnitt schaffen werden. "Teufelskicker" verlieren endlich mal ein Wochenende nicht, sondern finden sogar mit Zuschauergewinnen zurück in die Top Ten. Kein Wunder also, dass die Ufa bereits eine Fortsetzung in Auftrag gegeben hat, genauso wie für den noch nicht gestarteten "Hanni und Nanni". Bei Kinderfilmware fühlt man sich zurecht sicher. Und wenn Doris Dörrie so weiterläuft, knackt sie das Bushido-Biopic. Außerdem verhaltene Vorfreude auf den baldigen "Vincent will Meer"-Kinostart, der den zweiten deutschen Hit des Kinojahres 2010 generieren könnte.
01. Friendship! - 1,53 Mio. Zuschauer
02. Vorstadtkrokodile 2 - 0,67 Mio.
03. Zeiten ändern dich - 0,52 Mio.
04. Rock It - 0,46 Mio.
05. Teufelskicker - 0,44 Mio.
06. Die Friseuse - 0,41 Mio.
07. Hier kommt Lola - 0,32 Mio.
08. Nanga Parbat - 0,23 Mio.
09. Jerry Cotton - 0,18 Mio.
10. 13 Semester - 0,16 Mio.
11. Same Same But Different - 0,14 Mio.
12. Boxhagener Platz - 0,13 Mio.
- Die Fremde - $691k
- Henry 4 - $248k
- Lourdes - $212k
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Weitere deutsche Hoffnungen: "Das Blaue vom Himmel" & "Unter dir die Stadt"
UNTER DIR DIE STADT: Ich weiß quasi gar nichts über diesen Film. Nur, dass er dieses Jahr herauskommt, in Frankfurt am Main spielt, Nicolette Krebitz dabei und Christoph Hochhäusler der Regisseur ist, dessen "Falscher Bekenner" für einiges an Aufregung gesorgt hatte. Die Berliner Schule Goes Genre: Valeska Grisebach dreht einen echten "Western", Thomas Arslan steht "Im Schatten", Benjamin Heisenbergs "Räuber" lief viel zu kurz. Nur Angela Schanelecs "Orly" widersetzte sich komplett einer Anpassung.
DAS BLAUE VOM HIMMEL: Regisseur Hans Steinbichler, der mit dem wirklich modernen Heimatfilm "Hierankl" in Erscheinung trat und damit nicht weiter weg sein konnte von der Schmusi-Busi-Renaissance des urdeutschen Genres, die gleichzeitig etwa ein Marcus H. Rosenmüller vorantrieb. Sein zweiter Film "Winterreise" mit Sibel Kekilli war dann für den deutschen Filmpreis nominiert. Trotzdem bleibt er ein Geheimtipp. Und "Das Blaue vom Himmel", ein groß angelegtes Gefühlepos zwischen Mutter und Tochter, Drittem Reich und Neunziger, Rudolf Thome-Muse Hannelore Elsner und Juliane Köhler, könnte der endgültige Durchbruch werden. Es spielen weiterhin David Kross und Karoline Herfurth.
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Constantins deutsche Hoffnungsträger
Ich weiß noch nicht, wie die dazugehörigen Filme sind, aber die Poster gefallen mir ausgesprochen gut. Das "Doctor's Diary"-Sternchen Florian David Fitz könnte bestens auf den erfolgreich breit gewalzten Road Trip-Spuren von Matthias Schweighöfers Smash-Hit "Friendship!" wandern: Griffige Prämisse trifft attraktiven jungen Hauptdarsteller, ein bisschen Herzschmerz und Humor, was der gute "Vincent will Meer"-Trailer bereits zu vermitteln versteht. Und das mehr oder weniger geschickt an Indiana Jones erinnernde "Tiger-Team" erfüllt wiederum alle Voraussetzungen, es mit den Teufelskickern (tolles fünftes We) und Vorstadtkrokodilen dieser Welt aufzunehmen.
Links: -
Vincent will Meer, -
Tiger-Team
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Drachentattoo-Mädchen vor Einzug in US-Top Ten
Am vierten Wochenende steigt "The Girl with the Dragon Tattoo" auf Platz fünfzehn des US-Boxoffice, übersprintet damit die gehypten Oscar-Kandidaten "Das weiße Band" und "Un prophète" und hängt auch amerikanische Arthouse-Hoffnungen wie "Greenberg" und "The Runaways" ab. Schon über zwei Millionen Dollar spielte der erste Teil von Stieg Larssons Millennium-Trilogie in den USA ein, obwohl er immer noch in gerade einmal 125 Kinos läuft. Kommendes Wochenende könnte der ganz große Durchbruch erfolgen, wenn "Avatar" verdrängt und die Top Ten erreicht würden.
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TV-Tipp: Minnellis "Verdammt sind sie alle" (ARD, Di, 0.20 Uhr)
"I was 23 and I was really starting to dig into film's history. I'd just moved to Austin, Texas, and I was voracious - I was watching maybe 600 films a year. And then I came across a campus screening of Vincente Minnelli's Some Came Running. I didn't take it on as a 'Oh here's a great film you have to see' - it's just something I wandered into."
(Richard Linklater über den
Film, der sein Leben veränderte)
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Wie ein wilder Stier - Fatih Akin dreht Box-Biopic über Ahmet Öner
Fatih Akins überragender Heimatfilm "Soul Kitchen" hat gerade erst in Halbeuropa die Kinocharts gerockt (aktuell knapp zweihunderttausend begeisterte Franzosen), da kündigt der Jurypreisträger von Venedig sein nächstes, überraschend sportliches Filmprojekt an: Laut der
Hamburger Morgenpost arbeitet Akin gemeinsam mit dem
Spiegel-Journalisten Hans Hielscher am Drehbuch zu einem Biopic über Ahmet Öner, dem Hamburger Boxpromoter, der früher selbst die Fäuste schwang und heute vor allem Schlagzeilen sammelt. Ob er einen verlierenden Schützling eigenhändig durch den zu frühen Gongschlag rettete, bei ungerecht erscheinenden Ergebnissen nicht nur verbal auf die Punktrichter losging oder letztes Jahr von Unbekannten in einem Hinterhof angeschossen wurde - an unterhaltsamen Details mangelt es Öners Vita nun wirklich nicht. Aber er war weder in seiner aktiven Zeit ein richtig großer Boxer, noch kann er jetzt Promoter-Giganten wie Sauerland oder Kohl das Wasser reichen.
Fatih Akin wird also kaum "Rocky" oder "Ali" im Kopf gehabt haben, als er sich für Öners Biografie als nächstes Projekt entschied. Überhaupt recht untypisch für den Goldenen Bär-Gewinner, eine real existierende Berühmtheit in den Mittelpunkt seiner Erzählung zu stellen. Bisher schöpfte er zwar bei all seinen Filmen hoffnungslos aus dem privaten Fundus, dann doch aber eher verquer und aus dem engsten Umfeld. Liest man ein paar Artikel über Ahmet Öner, kommt man nicht umhin, an Martin Scorseses Meisterwerk "Wie ein wilder Stier" zu denken, an ein doch eher sehr ambivalentes Portrait einer Boxgröße, die heute längst vergessen wäre, würde es den Film nicht geben. Es klingt nach unbehauenem Material, das ein radikales Selbstportrait Akins zutage fördern könnte. Und es klingt in erster Linie vor allem sehr spannend. Optisch wäre natürlich Akin-Buddy Moritz Bleibtreu ideal. Und ehrlich gesagt würde ich Bleibtreu nur zu gerne beim Grenzenausloten zuschauen, jedenfalls lieber, als ihn noch mal in so etwas wie dem Bushido-Biopic "Zeiten ändern dich" verheizt zu sehen.
Link: -
Hamburger Morgenpost
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Deutscher Marktanteil im freien Fall: 24,1 %
Auch in Deutschland regiert weiterhin 3D die Charts. Man muss vor allem auf die Umsätze schauen, um zu verstehen, wie sehr Hollywood aktuell das Treiben auf diese Weise bestimmt: "Alice im Wunderland", "How to Train Your Dragon" und "Avatar" werden sich noch sehr lange in den Top Ten halten. Und diesen Donnerstag startet mit "Kampf der Titanen" bereits frischer Nachschub. An all die 3D-Toy Stories und Harry Potters der nächsten Monate will man dabei lieber nicht denken. Und Ufas erstem Kinderfilm, "Teufelskicker", hätte zumindest ich deutlich größeres Stehvermögen gewünscht. Während die stetig zahlreicher werdenden dreidimensionalen Monster aus Amerika über die Wochen hinweg sogar noch Zuwachsraten haben, verlieren deutsche Filme bis zu vierzig Prozent und mehr. Nur zwei Arthousefilme kämpfen ganz erfolgreich gegen den Trend an: "Die Friseuse" (127 Kopien) und "Boxhagener Platz" (57 Kopien). Ob Jessica Hausners viel umfeierter "Lourdes"-Film da mithalten kann, müssen die kommenden Wochen zeigen.
01. Friendship! - 1,52 Mio. Zuschauer
02. Vorstadtkrokodile 2 - 0,66 Mio.
03. Zeiten ändern dich - 0,52 Mio.
04. Rock It - 0,44 Mio.
05. Die Friseuse - 0,39 Mio.
06. Teufelskicker - 0,37 Mio.
07. Hier kommt Lola - 0,29 Mio.
08. Nanga Parbat - 0,23 Mio.
09. Jerry Cotton - 0,17 Mio.
10. 13 Semester - 0,16 Mio.
11. Same Same But Different - 0,14 Mio.
12. Boxhagener Platz - 0,11 Mio. (NEU)
- Die Fremde - $605k
- Henry 4 - $248k
- Lourdes - $93k
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"Ort des Verbrechens und der Magie" - Hans Schifferle über Ulli Lommel
Im neuen
epd Film-Heft (4/10), auf sechs auch wundervoll designten Seiten, schreibt Kritiker Hans Schifferle über den Schauspieler und Filmemacher Ulli Lommel, der im November letzten Jahres seine Autobiografie "Zärtlichkeit der Wölfe: Begegnungen und Geschichten" beim Belleville-Verlag veröffentlicht hat, wovon ich bisher nichts mitbekommen hatte.
Link:
Bestellen o. kaufen!
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Hörtipp: Der deutsche Filmpodcast Celluleute
Gute, regelmäßige Filmpodcasts aus deutschen Landen sind keine Seltenheit: es gab sie schlichtweg nicht. In den USA hat inzwischen beinahe jeder zweite Filmblog - und von denen gibt es quasi unzählige - einen angehängten Podcast, in dem Filmnerds Weltherrschaft spielen können. Und unabhängig ob deren Qualität befinden wir uns dazu noch ganz am Anfang. Über das Fantasy Filmfestival hinweg gab es eine Zeitlang den launigen F.LM-Podcast, der ohne Widerworte gehört wurde, weil es eben in deutscher Sprache keine Alternative gab. Den ein oder anderen viel zu amateurhaften Versuch in breitgewalztem Dialekt ließ man gleich ganz unter den Tisch fallen. Den einen echten Lichtblick dagegen, der das Unterhaltungsniveau der sehr süffigen US-Podcasts noch übertraf, stellten die unregelmäßigen cineastischen Ausschweifungen der filmverrückten Redaktion des MTV-Magazins
GameOne dar, die vor allem nur die allerwichtigsten Themen unserer Zeit beackerte: ultrapopuläre Sommerblockbuster, Quentin Tarantino und natürlich die Oscars.
Daraus wiederum verwies einer der Teilnehmer per Twitter, namentlich Etienne Gardè, auf die wirren Aufnahme-Experimente des scheinbar freundschaftlich verbundenen, ebenso gamesorientierten Maniac-Forums. Wie sich herausstellen sollte, ein guter Tipp.
Celluleute nennt sich dort ein halbes Dutzend Stimmen, das man nur ganz langsam lernt auseinanderzuhalten und das ungefähr anderthalb bis zwei Stunden ununterbrochen über Filme redet. Zuerst über aktuelle Filmnews, dann über zuletzt gesehene Filme, um mit dem regelmäßigen Höhepunkt abzutreten: dem Präsentieren schnell gefertigter bis improvisierter Top Five-Listen zu Lieblingsgenres wie RomComs (teilweise schockierende Auswahl) oder Horrorfilmen. Für die dritte Sendung ist bereits der Themenschwerpunkt, der noch jede nostalgischen Neuronen einer gewissen Generation zum Glühen gebracht hat, angesetzt: Filme der 1980er-Jahre. Und wenn man den bisherigen Gesprächsverlauf richtig einschätzt, dann vor allem Hollywoodfilme der 1980er-Jahre.
Celluleute erfüllt die wichtigsten Kriterien eines funktionierenden Filmpodcasts, der bei der Stange hält: Er ist unterhaltsam, er läuft lange und kommt regelmäßig. Außerdem besitzt das Ganze einen gewissen Charme, und die Chemie zwischen den Teilnehmern stimmt, was heißt, dass es ständig irgendwelche Frotzeleien gibt.
Link: -
Celluleute
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Doris Dörrie trotzt Hollywoods 3D-Blockbustern
Es ist momentan schlimm. Und es wird demnächst noch schlimmer für deutsche Filme. Dank des 3D-Effekts, ob nun jahrelang geplant oder kurzfristig aufgepimpt, halten sich die sowieso schon viel zu sehr übervorteilten US-Schlachtschiffe doppelt und dreifach so lange in den Charts. "Avatar" etwa gewinnt in seiner sechzehnten Woche noch mal so viel, dass er auf fast 100k Zuschauer kommt. Trotzdem ist der 3D-Effekt, der sich vor allem durch ständige Überlastung und schlecht getrickste Überproduktion schneller abnutzen wird, als es den Verantwortlichen lieb sein kann, nur ein akutes Problem. Aber aktuell ist dagegen überhaupt kein teutonisches Kraut gewachsen. Deutsches floppt brav oder bleibt hinter der bereits geringen Erwartungshaltung zurück. Man kann es höchstens so machen wie Doris Dörrie: Ihre Komödie "Die Friseuse" fliegt tief unter dem Radar, außerhalb der Top Ten und das lange und konstant. Noch mal zwanzigtausend Zuschauer einsammelnd, knackt ihr Arthousehit wohl am kommenden Wochenende die beachtliche vierhunderttausend Zuschauermarke.
Doris Dörries Hitliste
01. Männer – 5,21 Mio. Zuschauer
02. Ich und er – 3,53 Mio.
03. Keiner liebt mich – 1,31 Mio.
04. Kirschblüten Hanami – 1,11 Mio.
05. Nackt – 0,97 Mio.
06. Bin ich schön? – 0,86 Mio.
07. Paradies – 0,61 Mio.
08. Die Friseuse – 0,39 Mio. (NEU)
09. Happy Birthday, Türke – 0,28 Mio.
10. Der Fischer und seine Frau – 0,27 Mio.
11. Erleuchtung garantiert – 0,27 Mio.
12. Geld – 0,19 Mio.
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Millennium-Trilogie auch in den USA ein Hit
Mit über hundert Millionen Dollar im Gepäck, die die europäische Boxoffice-Sensation im letzten Jahr weltweit einsammelte, ist das Mädchen mit dem Drachentattoo in den letzten Wochen auch endlich in Hollywood angekommen. Seit längerem füllten die Gerüchte um David Finchers Interesse an einem Remake die Schlagzeilen der Blogs. Englischsprachige Kritiker wie Kim Newman, Mark Kermode, Roger Ebert oder Peter Travers durften endlich das bejubeln, was viel zu wenige europäische Cinephile, aber umso mehr europäische Kinozuschauer das letzte Jahr bejubelt haben.
Und das schönste: Es zeigte Wirkung am Boxoffice. In der dritten Woche steigt Stieg Larssons "The Girl with the Dragon Tattoo" von Platz 24 auf 18. Der Verleih Music Box Films hatte das Kopienkontigent verdoppelt, so dass die in den USA am Asperger-Syndrom leidende Titelheldin Lisbeth Salander mit dem fünftbesten Kopienschnitt des Wochenendes ($5.598/Kopie) bereits knapp anderthalb Millionen Dollar eingespielt hat. Im Vergleich zu den europäischen Boxofficezahlen sind das natürlich Peanuts, in Hollywood indes ist das schon ein schöner Achtungserfolg, der in den nächsten Wochen oscarnominierte Filme wie "Das weiße Band" und "Un prophète" überflügeln wird.
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