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Sonntag, 11. April 2010
Drachentattoo-Mädchen vor Einzug in US-Top Ten
schwanenmeister, 22:02h
Am vierten Wochenende steigt "The Girl with the Dragon Tattoo" auf Platz fünfzehn des US-Boxoffice, übersprintet damit die gehypten Oscar-Kandidaten "Das weiße Band" und "Un prophète" und hängt auch amerikanische Arthouse-Hoffnungen wie "Greenberg" und "The Runaways" ab. Schon über zwei Millionen Dollar spielte der erste Teil von Stieg Larssons Millennium-Trilogie in den USA ein, obwohl er immer noch in gerade einmal 125 Kinos läuft. Kommendes Wochenende könnte der ganz große Durchbruch erfolgen, wenn "Avatar" verdrängt und die Top Ten erreicht würden.
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TV-Tipp: Minnellis "Verdammt sind sie alle" (ARD, Di, 0.20 Uhr)
schwanenmeister, 15:56h
"I was 23 and I was really starting to dig into film's history. I'd just moved to Austin, Texas, and I was voracious - I was watching maybe 600 films a year. And then I came across a campus screening of Vincente Minnelli's Some Came Running. I didn't take it on as a 'Oh here's a great film you have to see' - it's just something I wandered into."
(Richard Linklater über den Film, der sein Leben veränderte)
(Richard Linklater über den Film, der sein Leben veränderte)
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Samstag, 10. April 2010
Wie ein wilder Stier - Fatih Akin dreht Box-Biopic über Ahmet Öner
schwanenmeister, 01:31h
Fatih Akins überragender Heimatfilm "Soul Kitchen" hat gerade erst in Halbeuropa die Kinocharts gerockt (aktuell knapp zweihunderttausend begeisterte Franzosen), da kündigt der Jurypreisträger von Venedig sein nächstes, überraschend sportliches Filmprojekt an: Laut der Hamburger Morgenpost arbeitet Akin gemeinsam mit dem Spiegel-Journalisten Hans Hielscher am Drehbuch zu einem Biopic über Ahmet Öner, dem Hamburger Boxpromoter, der früher selbst die Fäuste schwang und heute vor allem Schlagzeilen sammelt. Ob er einen verlierenden Schützling eigenhändig durch den zu frühen Gongschlag rettete, bei ungerecht erscheinenden Ergebnissen nicht nur verbal auf die Punktrichter losging oder letztes Jahr von Unbekannten in einem Hinterhof angeschossen wurde - an unterhaltsamen Details mangelt es Öners Vita nun wirklich nicht. Aber er war weder in seiner aktiven Zeit ein richtig großer Boxer, noch kann er jetzt Promoter-Giganten wie Sauerland oder Kohl das Wasser reichen.
Fatih Akin wird also kaum "Rocky" oder "Ali" im Kopf gehabt haben, als er sich für Öners Biografie als nächstes Projekt entschied. Überhaupt recht untypisch für den Goldenen Bär-Gewinner, eine real existierende Berühmtheit in den Mittelpunkt seiner Erzählung zu stellen. Bisher schöpfte er zwar bei all seinen Filmen hoffnungslos aus dem privaten Fundus, dann doch aber eher verquer und aus dem engsten Umfeld. Liest man ein paar Artikel über Ahmet Öner, kommt man nicht umhin, an Martin Scorseses Meisterwerk "Wie ein wilder Stier" zu denken, an ein doch eher sehr ambivalentes Portrait einer Boxgröße, die heute längst vergessen wäre, würde es den Film nicht geben. Es klingt nach unbehauenem Material, das ein radikales Selbstportrait Akins zutage fördern könnte. Und es klingt in erster Linie vor allem sehr spannend. Optisch wäre natürlich Akin-Buddy Moritz Bleibtreu ideal. Und ehrlich gesagt würde ich Bleibtreu nur zu gerne beim Grenzenausloten zuschauen, jedenfalls lieber, als ihn noch mal in so etwas wie dem Bushido-Biopic "Zeiten ändern dich" verheizt zu sehen.
Link: - Hamburger Morgenpost
Fatih Akin wird also kaum "Rocky" oder "Ali" im Kopf gehabt haben, als er sich für Öners Biografie als nächstes Projekt entschied. Überhaupt recht untypisch für den Goldenen Bär-Gewinner, eine real existierende Berühmtheit in den Mittelpunkt seiner Erzählung zu stellen. Bisher schöpfte er zwar bei all seinen Filmen hoffnungslos aus dem privaten Fundus, dann doch aber eher verquer und aus dem engsten Umfeld. Liest man ein paar Artikel über Ahmet Öner, kommt man nicht umhin, an Martin Scorseses Meisterwerk "Wie ein wilder Stier" zu denken, an ein doch eher sehr ambivalentes Portrait einer Boxgröße, die heute längst vergessen wäre, würde es den Film nicht geben. Es klingt nach unbehauenem Material, das ein radikales Selbstportrait Akins zutage fördern könnte. Und es klingt in erster Linie vor allem sehr spannend. Optisch wäre natürlich Akin-Buddy Moritz Bleibtreu ideal. Und ehrlich gesagt würde ich Bleibtreu nur zu gerne beim Grenzenausloten zuschauen, jedenfalls lieber, als ihn noch mal in so etwas wie dem Bushido-Biopic "Zeiten ändern dich" verheizt zu sehen.
Link: - Hamburger Morgenpost
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Mittwoch, 7. April 2010
Deutscher Marktanteil im freien Fall: 24,1 %
schwanenmeister, 11:07h
Auch in Deutschland regiert weiterhin 3D die Charts. Man muss vor allem auf die Umsätze schauen, um zu verstehen, wie sehr Hollywood aktuell das Treiben auf diese Weise bestimmt: "Alice im Wunderland", "How to Train Your Dragon" und "Avatar" werden sich noch sehr lange in den Top Ten halten. Und diesen Donnerstag startet mit "Kampf der Titanen" bereits frischer Nachschub. An all die 3D-Toy Stories und Harry Potters der nächsten Monate will man dabei lieber nicht denken. Und Ufas erstem Kinderfilm, "Teufelskicker", hätte zumindest ich deutlich größeres Stehvermögen gewünscht. Während die stetig zahlreicher werdenden dreidimensionalen Monster aus Amerika über die Wochen hinweg sogar noch Zuwachsraten haben, verlieren deutsche Filme bis zu vierzig Prozent und mehr. Nur zwei Arthousefilme kämpfen ganz erfolgreich gegen den Trend an: "Die Friseuse" (127 Kopien) und "Boxhagener Platz" (57 Kopien). Ob Jessica Hausners viel umfeierter "Lourdes"-Film da mithalten kann, müssen die kommenden Wochen zeigen.
- Henry 4 - $248k
- Lourdes - $93k
01. Friendship! - 1,52 Mio. Zuschauer- Die Fremde - $605k
02. Vorstadtkrokodile 2 - 0,66 Mio.
03. Zeiten ändern dich - 0,52 Mio.
04. Rock It - 0,44 Mio.
05. Die Friseuse - 0,39 Mio.
06. Teufelskicker - 0,37 Mio.
07. Hier kommt Lola - 0,29 Mio.
08. Nanga Parbat - 0,23 Mio.
09. Jerry Cotton - 0,17 Mio.
10. 13 Semester - 0,16 Mio.
11. Same Same But Different - 0,14 Mio.
12. Boxhagener Platz - 0,11 Mio. (NEU)
- Henry 4 - $248k
- Lourdes - $93k
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Dienstag, 6. April 2010
"Ort des Verbrechens und der Magie" - Hans Schifferle über Ulli Lommel
schwanenmeister, 18:19h
Im neuen epd Film-Heft (4/10), auf sechs auch wundervoll designten Seiten, schreibt Kritiker Hans Schifferle über den Schauspieler und Filmemacher Ulli Lommel, der im November letzten Jahres seine Autobiografie "Zärtlichkeit der Wölfe: Begegnungen und Geschichten" beim Belleville-Verlag veröffentlicht hat, wovon ich bisher nichts mitbekommen hatte.
Link: Bestellen o. kaufen!
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Hörtipp: Der deutsche Filmpodcast Celluleute
schwanenmeister, 13:21h
Gute, regelmäßige Filmpodcasts aus deutschen Landen sind keine Seltenheit: es gab sie schlichtweg nicht. In den USA hat inzwischen beinahe jeder zweite Filmblog - und von denen gibt es quasi unzählige - einen angehängten Podcast, in dem Filmnerds Weltherrschaft spielen können. Und unabhängig ob deren Qualität befinden wir uns dazu noch ganz am Anfang. Über das Fantasy Filmfestival hinweg gab es eine Zeitlang den launigen F.LM-Podcast, der ohne Widerworte gehört wurde, weil es eben in deutscher Sprache keine Alternative gab. Den ein oder anderen viel zu amateurhaften Versuch in breitgewalztem Dialekt ließ man gleich ganz unter den Tisch fallen. Den einen echten Lichtblick dagegen, der das Unterhaltungsniveau der sehr süffigen US-Podcasts noch übertraf, stellten die unregelmäßigen cineastischen Ausschweifungen der filmverrückten Redaktion des MTV-Magazins GameOne dar, die vor allem nur die allerwichtigsten Themen unserer Zeit beackerte: ultrapopuläre Sommerblockbuster, Quentin Tarantino und natürlich die Oscars.
Daraus wiederum verwies einer der Teilnehmer per Twitter, namentlich Etienne Gardè, auf die wirren Aufnahme-Experimente des scheinbar freundschaftlich verbundenen, ebenso gamesorientierten Maniac-Forums. Wie sich herausstellen sollte, ein guter Tipp. Celluleute nennt sich dort ein halbes Dutzend Stimmen, das man nur ganz langsam lernt auseinanderzuhalten und das ungefähr anderthalb bis zwei Stunden ununterbrochen über Filme redet. Zuerst über aktuelle Filmnews, dann über zuletzt gesehene Filme, um mit dem regelmäßigen Höhepunkt abzutreten: dem Präsentieren schnell gefertigter bis improvisierter Top Five-Listen zu Lieblingsgenres wie RomComs (teilweise schockierende Auswahl) oder Horrorfilmen. Für die dritte Sendung ist bereits der Themenschwerpunkt, der noch jede nostalgischen Neuronen einer gewissen Generation zum Glühen gebracht hat, angesetzt: Filme der 1980er-Jahre. Und wenn man den bisherigen Gesprächsverlauf richtig einschätzt, dann vor allem Hollywoodfilme der 1980er-Jahre. Celluleute erfüllt die wichtigsten Kriterien eines funktionierenden Filmpodcasts, der bei der Stange hält: Er ist unterhaltsam, er läuft lange und kommt regelmäßig. Außerdem besitzt das Ganze einen gewissen Charme, und die Chemie zwischen den Teilnehmern stimmt, was heißt, dass es ständig irgendwelche Frotzeleien gibt.
Link: - Celluleute
Daraus wiederum verwies einer der Teilnehmer per Twitter, namentlich Etienne Gardè, auf die wirren Aufnahme-Experimente des scheinbar freundschaftlich verbundenen, ebenso gamesorientierten Maniac-Forums. Wie sich herausstellen sollte, ein guter Tipp. Celluleute nennt sich dort ein halbes Dutzend Stimmen, das man nur ganz langsam lernt auseinanderzuhalten und das ungefähr anderthalb bis zwei Stunden ununterbrochen über Filme redet. Zuerst über aktuelle Filmnews, dann über zuletzt gesehene Filme, um mit dem regelmäßigen Höhepunkt abzutreten: dem Präsentieren schnell gefertigter bis improvisierter Top Five-Listen zu Lieblingsgenres wie RomComs (teilweise schockierende Auswahl) oder Horrorfilmen. Für die dritte Sendung ist bereits der Themenschwerpunkt, der noch jede nostalgischen Neuronen einer gewissen Generation zum Glühen gebracht hat, angesetzt: Filme der 1980er-Jahre. Und wenn man den bisherigen Gesprächsverlauf richtig einschätzt, dann vor allem Hollywoodfilme der 1980er-Jahre. Celluleute erfüllt die wichtigsten Kriterien eines funktionierenden Filmpodcasts, der bei der Stange hält: Er ist unterhaltsam, er läuft lange und kommt regelmäßig. Außerdem besitzt das Ganze einen gewissen Charme, und die Chemie zwischen den Teilnehmern stimmt, was heißt, dass es ständig irgendwelche Frotzeleien gibt.
Link: - Celluleute
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Montag, 5. April 2010
Doris Dörrie trotzt Hollywoods 3D-Blockbustern
schwanenmeister, 14:05h
Es ist momentan schlimm. Und es wird demnächst noch schlimmer für deutsche Filme. Dank des 3D-Effekts, ob nun jahrelang geplant oder kurzfristig aufgepimpt, halten sich die sowieso schon viel zu sehr übervorteilten US-Schlachtschiffe doppelt und dreifach so lange in den Charts. "Avatar" etwa gewinnt in seiner sechzehnten Woche noch mal so viel, dass er auf fast 100k Zuschauer kommt. Trotzdem ist der 3D-Effekt, der sich vor allem durch ständige Überlastung und schlecht getrickste Überproduktion schneller abnutzen wird, als es den Verantwortlichen lieb sein kann, nur ein akutes Problem. Aber aktuell ist dagegen überhaupt kein teutonisches Kraut gewachsen. Deutsches floppt brav oder bleibt hinter der bereits geringen Erwartungshaltung zurück. Man kann es höchstens so machen wie Doris Dörrie: Ihre Komödie "Die Friseuse" fliegt tief unter dem Radar, außerhalb der Top Ten und das lange und konstant. Noch mal zwanzigtausend Zuschauer einsammelnd, knackt ihr Arthousehit wohl am kommenden Wochenende die beachtliche vierhunderttausend Zuschauermarke.
Doris Dörries Hitliste
01. Männer – 5,21 Mio. Zuschauer
02. Ich und er – 3,53 Mio.
03. Keiner liebt mich – 1,31 Mio.
04. Kirschblüten Hanami – 1,11 Mio.
05. Nackt – 0,97 Mio.
06. Bin ich schön? – 0,86 Mio.
07. Paradies – 0,61 Mio.
08. Die Friseuse – 0,39 Mio. (NEU)
09. Happy Birthday, Türke – 0,28 Mio.
10. Der Fischer und seine Frau – 0,27 Mio.
11. Erleuchtung garantiert – 0,27 Mio.
12. Geld – 0,19 Mio.
Doris Dörries Hitliste
01. Männer – 5,21 Mio. Zuschauer
02. Ich und er – 3,53 Mio.
03. Keiner liebt mich – 1,31 Mio.
04. Kirschblüten Hanami – 1,11 Mio.
05. Nackt – 0,97 Mio.
06. Bin ich schön? – 0,86 Mio.
07. Paradies – 0,61 Mio.
08. Die Friseuse – 0,39 Mio. (NEU)
09. Happy Birthday, Türke – 0,28 Mio.
10. Der Fischer und seine Frau – 0,27 Mio.
11. Erleuchtung garantiert – 0,27 Mio.
12. Geld – 0,19 Mio.
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Millennium-Trilogie auch in den USA ein Hit
schwanenmeister, 13:37h
Mit über hundert Millionen Dollar im Gepäck, die die europäische Boxoffice-Sensation im letzten Jahr weltweit einsammelte, ist das Mädchen mit dem Drachentattoo in den letzten Wochen auch endlich in Hollywood angekommen. Seit längerem füllten die Gerüchte um David Finchers Interesse an einem Remake die Schlagzeilen der Blogs. Englischsprachige Kritiker wie Kim Newman, Mark Kermode, Roger Ebert oder Peter Travers durften endlich das bejubeln, was viel zu wenige europäische Cinephile, aber umso mehr europäische Kinozuschauer das letzte Jahr bejubelt haben.
Und das schönste: Es zeigte Wirkung am Boxoffice. In der dritten Woche steigt Stieg Larssons "The Girl with the Dragon Tattoo" von Platz 24 auf 18. Der Verleih Music Box Films hatte das Kopienkontigent verdoppelt, so dass die in den USA am Asperger-Syndrom leidende Titelheldin Lisbeth Salander mit dem fünftbesten Kopienschnitt des Wochenendes ($5.598/Kopie) bereits knapp anderthalb Millionen Dollar eingespielt hat. Im Vergleich zu den europäischen Boxofficezahlen sind das natürlich Peanuts, in Hollywood indes ist das schon ein schöner Achtungserfolg, der in den nächsten Wochen oscarnominierte Filme wie "Das weiße Band" und "Un prophète" überflügeln wird.
Und das schönste: Es zeigte Wirkung am Boxoffice. In der dritten Woche steigt Stieg Larssons "The Girl with the Dragon Tattoo" von Platz 24 auf 18. Der Verleih Music Box Films hatte das Kopienkontigent verdoppelt, so dass die in den USA am Asperger-Syndrom leidende Titelheldin Lisbeth Salander mit dem fünftbesten Kopienschnitt des Wochenendes ($5.598/Kopie) bereits knapp anderthalb Millionen Dollar eingespielt hat. Im Vergleich zu den europäischen Boxofficezahlen sind das natürlich Peanuts, in Hollywood indes ist das schon ein schöner Achtungserfolg, der in den nächsten Wochen oscarnominierte Filme wie "Das weiße Band" und "Un prophète" überflügeln wird.
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Sonntag, 4. April 2010
Wer wusste, dass ...
schwanenmeister, 03:07h
... die Rat Pack Filmproduktion gemeinsam mit der Universum Film eine Neuauflage der Doktor Mabuse-Reihe plante, jedenfalls bevor die Nachwuchs-Regisseure Cyrill Boss & Philipp Stennert mit ihrer "Jerry Cotton"-Neuinterpretation am Boxoffice absoffen? Da kommt wohl erst einmal ein dritter Wixxer-Film auf uns zu. Dabei fände ich Mabuse von allen vier großen deutschen Franchises der 1960er-Jahre als Revival am spannendsten, weil es dort am schwierigsten würde, den Fun Freitag-Humor unterzumischen. Und wer wusste zum Beispiel, dass "Nordwand"-Regisseur Philipp Stölzl schon seit Jahren an einem "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt"-Kinofilm arbeitete? Dagegen wirkt Christian Alvarts "Captain Future"-Traum ja geradezu wie eine Mainstreamidee!
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Samstag, 3. April 2010
Die zwei Gesichter der "Konferenz der Tiere"
schwanenmeister, 15:08h
Als modernen, konkurrenzfähigen 3D-Animationsfilm hat die Constantin gemeinsam mit der Ambient Entertainment GmbH ("Back to Gaya", die Urmel-Filme) die am 7. Oktober startende Neuverfilmung von Erich Kästners beliebtem Kinderbuchklassiker "Die Konferenz der Tiere" angelegt. Das zeigte Wirkung: Der ansonsten vorsichtig kalkulierende Branchendienst InsideKino schätzte mögliche zwei Millionen Zuschauer. Das wäre der diesjährige Bestwert, der nicht einmal Otto Waalkes' Komödienattacke "Otto's Eleven" zugetraut wurde.
Auch die ersten beiden Teaser-Trailer machten Hoffnung, obwohl sie gleichzeitig einen recht zwiespältigen Eindruck zurückließen, wohin die Reise eigentlich gehen sollte: Der erste, komponierte Teaser war ein düsteres Glanzstück in der Tradition von alptraumverursachenden Wachrüttlern wie "Unten am Fluß", durchtränkt von einer erfrischenden Ernsthaftigkeit, die man sich seit Jahren in den Animationsfilmen Hollywoods gewünscht hätte. Der zweite Teaser war dann das totale Gegenteil: Animationskunst auf der Höhe der Zeit, extrem gelungene Synchronarbeit, aber auch weggeblasener Anspruch, ersetzt durch überdeutliche Anleihen bei Klamauk wie "Ice Age" und "Madagascar". Beide Teaser für sich gesehen würden jeweils spannende, ja ziemlich erfolgsversprechende Projekte repräsentieren. Als ein wildes Dr. Jekyll & Mr Hyde-Experiment betrachtet, scheint das dagegen eine echte Herausforderung für Zuschauer und Verleih zu werden.
Links: - Teaser #1 & #2
Auch die ersten beiden Teaser-Trailer machten Hoffnung, obwohl sie gleichzeitig einen recht zwiespältigen Eindruck zurückließen, wohin die Reise eigentlich gehen sollte: Der erste, komponierte Teaser war ein düsteres Glanzstück in der Tradition von alptraumverursachenden Wachrüttlern wie "Unten am Fluß", durchtränkt von einer erfrischenden Ernsthaftigkeit, die man sich seit Jahren in den Animationsfilmen Hollywoods gewünscht hätte. Der zweite Teaser war dann das totale Gegenteil: Animationskunst auf der Höhe der Zeit, extrem gelungene Synchronarbeit, aber auch weggeblasener Anspruch, ersetzt durch überdeutliche Anleihen bei Klamauk wie "Ice Age" und "Madagascar". Beide Teaser für sich gesehen würden jeweils spannende, ja ziemlich erfolgsversprechende Projekte repräsentieren. Als ein wildes Dr. Jekyll & Mr Hyde-Experiment betrachtet, scheint das dagegen eine echte Herausforderung für Zuschauer und Verleih zu werden.
Links: - Teaser #1 & #2
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Freitag, 2. April 2010
Philipp Stölzls "Goethe!" - Zwischen Fincher und Riefenstahl
schwanenmeister, 17:49h
Der erst vor ein paar Jahren gegründete amerikanische Verleih Music Box Films hat sich auf europäische Arthouse- und Genreproduktionen spezialisiert. Er hatte beispielsweise den Mut, Andreas Dresens Film über Sex im hohen Alter, „Wolke 9“, in die Kinos zu bringen, zeigte Stieg Larssons Millennium-Trilogie im Original und landete seinen größten Hit mit dem grandiosen französischen Thriller „Tell No One“, der über sechs Millionen Dollar einspielte. Ein Wert, von dem Philipp Stölzls „Nordwand“ nur träumen konnte. Ungefähr fünfzigtausend Amis sahen bisher sein mitreißendes Bergdrama, das Music Box Films diesen Januar rausbrachte, was ein echter Achtungserfolg für solch einen kleinen deutschen Film ohne internationalen Preisregen oder verrückt spielende US-Kritiker ist.
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Donnerstag, 1. April 2010
Most-Wanted: April 2010
schwanenmeister, 20:55h
Neue Kategorie im Blog, alte Angewohnheit meinerseits. Das ist eine spontan zusammengestellte und von wirren Stimmungen geleitete Auswahl überwiegend deutscher Filme, die ich aktuell gerne sehen würde:
Willi Forst – Leise flehen meine Lieder, Mazurka.
Douglas Sirk – April April.
Richard Sarafian – The Lolly Madonna War.
Jack Starrett – The Dion Brothers.
Veit Harlan – Die Reise nach Tilsit, Das unsterbliche Herz, Sterne über Colombo.
Carl Froehlich – Wenn wir alle Engel wären, Krach um Jolanthe.
Paul Martin – Ein blonder Traum.
Christian Petzold – Pilotinnen.
Peter Pewas – Der verzauberte Tag.
Franz Antel – Die Wirtin von der Lahn, Diverse andere Wirtin-Filme.
Eckhart Schmidt – Jet Generation, Das Gold der Liebe.
Jessica Hausner – Lovely Rita, Lourdes.
Michael Haneke – Lemminge.
Ludwig Berger – Ich bei Tag und du bei Nacht, Ein Walzertraum.
Gottfried Reinhardt – Liebling der Götter, Stadt ohne Mitleid.
Hark Bohm – Wir pfeifen auf den Gurkenkönig, Tschetan der Indianerjunge.
Umberto Lenzi – Kiss Me Kill Me, A Quiet Place to Kill, Knife of Ice.
Enzo Castellari – Tote Zeugen singen nicht.
Michael Apted – Der aus der Hölle kam.
Robert Butler – Countdown in Manhattan.
Blake Edwards – Darling Lili, Gunn.
Ulrich Köhler – Bungalow, Montag kommen die Fenster.
Henry Koster – Das hässliche Mädchen, Peter.
Christopher Fitchett – Game Dieses Spiel endet tödlich.
Hal Ashby – Der Hausbesitzer.
Willi Forst – Leise flehen meine Lieder, Mazurka.
Douglas Sirk – April April.
Richard Sarafian – The Lolly Madonna War.
Jack Starrett – The Dion Brothers.
Veit Harlan – Die Reise nach Tilsit, Das unsterbliche Herz, Sterne über Colombo.
Carl Froehlich – Wenn wir alle Engel wären, Krach um Jolanthe.
Paul Martin – Ein blonder Traum.
Christian Petzold – Pilotinnen.
Peter Pewas – Der verzauberte Tag.
Franz Antel – Die Wirtin von der Lahn, Diverse andere Wirtin-Filme.
Eckhart Schmidt – Jet Generation, Das Gold der Liebe.
Jessica Hausner – Lovely Rita, Lourdes.
Michael Haneke – Lemminge.
Ludwig Berger – Ich bei Tag und du bei Nacht, Ein Walzertraum.
Gottfried Reinhardt – Liebling der Götter, Stadt ohne Mitleid.
Hark Bohm – Wir pfeifen auf den Gurkenkönig, Tschetan der Indianerjunge.
Umberto Lenzi – Kiss Me Kill Me, A Quiet Place to Kill, Knife of Ice.
Enzo Castellari – Tote Zeugen singen nicht.
Michael Apted – Der aus der Hölle kam.
Robert Butler – Countdown in Manhattan.
Blake Edwards – Darling Lili, Gunn.
Ulrich Köhler – Bungalow, Montag kommen die Fenster.
Henry Koster – Das hässliche Mädchen, Peter.
Christopher Fitchett – Game Dieses Spiel endet tödlich.
Hal Ashby – Der Hausbesitzer.
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SigiGötz-Entertainment Heft Nr. 17 angekündigt
schwanenmeister, 16:28h
Der April wird als Stichmonat kolportiert. Möge es kein 1. Aprilscherz sein. Und wenn mich nicht alles täuscht, macht inzwischen sogar Kasimir, der Kuckuckskleber alias Sepp Gneissl für die SGE-Jungs Werbung. SigiGötz-Entertainment ist übrigens wirklich eine echte Filmzeitschrift, die man kaufen kann! Sie ist günstig, sie ist handlich und kompetent und konzentriert sich auf das Wesentliche!
Link: - Bestellen
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Zum 30. Todestag: 3sat feiert Helmut Käutner
schwanenmeister, 15:37h
Der grandiose Helmut Käutner ist wohl der bedeutendste deutsche Nachkriegsregisseur, der noch seine besten Werke unter den Nazis inszenierte. Käutner ist ein Filmgott und gehört in eine Reihe gestellt mit Giganten des Melodrams wie Max Ophüls, Veit Harlan oder Douglas Sirk. Cinephile und Kenner der deutschen Filmgeschichte wissen das. Bekanntlich ist die Masse dieser Gruppe doch recht überschaubar. Jetzt im April bietet das öffentlich-rechtliche Fernsehen mal wieder die Gelegenheit, einige seiner Perlen besser kennenzulernen, darunter auch selteneres wie "Kitty und die Weltkonferenz" und "Wir machen Musik". Und ein Meisterwerk wie "Romanze in Moll" sollte man sich unter keinerlei Umständen entgehen lassen:
Link: - Christoph Huber über Helmut Käutner
- 2. April: Ludwig II. - Glanz und Ende eines Königs
(RBB - 11.25 Uhr)
- 3. April: Bildnis einer Unbekannten
(MDR - 6.20 Uhr)
- 3. April: Der Schinderhannes
(HR - 20.15 Uhr)
- 17. April: Auf Wiedersehen, Franziska
(3sat - 15.25 Uhr)
- 17. April: Wer ist Helmut Käutner?
(3sat - 22.40 Uhr)
- 18. April: Kitty und die Weltkonferenz
(3sat - 11.15 Uhr)
- 18. April: Unter den Brücken
(3sat - 0 Uhr)
- 23. April: Wir machen Musik
(3sat - 15 Uhr)
- 24. April: Romanze in Moll
(3sat - 15.25 Uhr)
Link: - Christoph Huber über Helmut Käutner
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SEEN-Special zu den Fantasy Filmfest Nights
schwanenmeister, 14:30h
Ohne Etienne Gardè, dafür mit dem alten Giga-Mitstreiter Dennis Richtarski, der, so schien es mir, nicht immer wirklich mit in die Filme gegangen war. ;) Gelungene Abwechslung zum Studio-Allerlei. Aber den besten Film des Programms habt ihr natürlich nicht besprochen, nämlich den Kevin allein zu Haus für Erwachsene, "The Collector": Zwar nicht für die Ewigkeit und doch so viel Spaß. Wer es noch nicht gesehen hat: Hier! Dank neuem Bunch-TV hält der Link genau eine Woche, bis die nächste Sendung folgt. Technischer Fortschritt kann eben manchmal auch ein Rückschritt sein.
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Mittwoch, 31. März 2010
Alexandra Maria Lara betritt "Small World"
schwanenmeister, 14:15h
(Quelle: Filmecho)
Drei gute Gründe, warum ein Filmprojekt wie "Small World" interessant werden kann: Die 32-jährige Alexandra Maria Lara ist offensichtlich einer der attraktivsten Schauspielerinnen, die jemals in der deutschen Filmindustrie gearbeitet haben. Sie hatte Durchbrüche noch und nöcher: "Der Tunnel", "Nackt", "Napolèon", "Der Untergang", "Control" oder "Youth Without Youth". Ihr fehlt trotzdem diese eine elementare Rolle, die sie zum Superstar macht, wozu sie locker das Potential hat. Vielleicht ist das Siegfried Lenz' "Schweigeminute" oder nun Martin Suters literarischer Durchbruch, "Small World", den die deutsche Produktionsfirma Blueprint Film gemeinsam mit der französischen Erfolgsschmiede Yume Quad Films co-produziert.
Blueprint Film ist klein, sitzt in München und wird unter anderem vom Filmhistoriker Felix Moeller (das Standardwerk "Der Filmminister") betreut, der dort bereits die Dokus "Knef - Die frühen Jahre" (toll), "Die Verhoevens" und "Harlan - Im Schatten von Jud Süß" (noch nicht gesehen) veröffentlichte. Nach "Die Schachspielerin" mit Sandra Bonnaire und Kevin Kline wird "Small World" die zweite größere internationale Produktion sein. Der Cast ist erlesen: Neben Lara spielen unter anderem Gèrard Depardieu, Danielle Darrieux und Niels Arestrup ("Un prophète"). Der Majestic Filmverleih will "Small World", den der französische Regisseur Bruno Chiche bis Ende April in und um Paris fertigstellen wird, noch dieses Jahr herausbringen. Alexandra Maria Lara, Blueprint Film und der Autor der Vorlage, Martin Suter, sind genügend Gründe, um aus dem Häuschen zu sein. Denn auch Suter wartet noch auf eine kongeniale Verfilmung seiner Stoffe auf der großen Kinoleinwand, die viele Zuschauer erreicht.
Links: - Schweigeminute, - L'affaire Farewell
Drei gute Gründe, warum ein Filmprojekt wie "Small World" interessant werden kann: Die 32-jährige Alexandra Maria Lara ist offensichtlich einer der attraktivsten Schauspielerinnen, die jemals in der deutschen Filmindustrie gearbeitet haben. Sie hatte Durchbrüche noch und nöcher: "Der Tunnel", "Nackt", "Napolèon", "Der Untergang", "Control" oder "Youth Without Youth". Ihr fehlt trotzdem diese eine elementare Rolle, die sie zum Superstar macht, wozu sie locker das Potential hat. Vielleicht ist das Siegfried Lenz' "Schweigeminute" oder nun Martin Suters literarischer Durchbruch, "Small World", den die deutsche Produktionsfirma Blueprint Film gemeinsam mit der französischen Erfolgsschmiede Yume Quad Films co-produziert.
Blueprint Film ist klein, sitzt in München und wird unter anderem vom Filmhistoriker Felix Moeller (das Standardwerk "Der Filmminister") betreut, der dort bereits die Dokus "Knef - Die frühen Jahre" (toll), "Die Verhoevens" und "Harlan - Im Schatten von Jud Süß" (noch nicht gesehen) veröffentlichte. Nach "Die Schachspielerin" mit Sandra Bonnaire und Kevin Kline wird "Small World" die zweite größere internationale Produktion sein. Der Cast ist erlesen: Neben Lara spielen unter anderem Gèrard Depardieu, Danielle Darrieux und Niels Arestrup ("Un prophète"). Der Majestic Filmverleih will "Small World", den der französische Regisseur Bruno Chiche bis Ende April in und um Paris fertigstellen wird, noch dieses Jahr herausbringen. Alexandra Maria Lara, Blueprint Film und der Autor der Vorlage, Martin Suter, sind genügend Gründe, um aus dem Häuschen zu sein. Denn auch Suter wartet noch auf eine kongeniale Verfilmung seiner Stoffe auf der großen Kinoleinwand, die viele Zuschauer erreicht.
Links: - Schweigeminute, - L'affaire Farewell
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