"I love 'Jackie Brown'. Although I do actually think, truthfully, that it's easy to call 'Jackie Brown' my best movie. It's easy. There's a maturity to it that you can very officially hang your hat on. It's dealing with older characters. And the three-dimensional aspects of the movie… well, it's become almost revisionist among critics to love that."
Schön, dass es geklappt hat: Kommenden Mittwoch ist Tarantino bei Edeltalker Elvis Mitchell zu Gast. Mitchell führt meiner Meinung nach die wertvollsten Interviews zum Thema Film in seiner kleinen, aber feinen Radioshow 'The Treatment' auf KCRW. Und er war der Erste, der das Zeitmanagement des "Grindhouse"-Projekts öffentlich in Frage stellte, jedenfalls soweit ich das mitbekommen habe.
Folgende Fiktion: "Inglourious Basterds" floppt nicht, sondern wird ein moderater Hit in den Kinos werden. Dann muss Tarantino zwingend weitere Filme drehen, bis er sechzig Jahre alt ist und dem Business den Rücken zukehren will. Und hypothetisch gesprochen, er würde noch, obwohl er es vor kurzem kategorisch ausgeschlossen hat, Werke adaptieren, die nicht seiner eigenen Schreibmaschine entsprungen sind, dann würde das wahrscheinlich Len Deightons Agententrilogie "Game, Set and Match" werden. Die Idee dazu hatte er bereits 1997, als er über Miniserien fürs Fernsehen nachdachte. Jetzt aber schmückte er die Fiktion gegenüber dem Schmierenblatt 'The Sun' weiter aus, indem er die britischen Schauspieler nannte, die dafür in Frage kämen.
September-Zeit ist Venedig-Zeit, ist Toronto-Zeit. Die letzten Jahre hat sich indes das kleine Telluride Film Festival, in den Bergen Colorados, als Geheimtipp für kommende Oscar-favoriten herausgestellt. Im letzten Jahr startete Danny Boyles "Slumdog Millionaire" seinen Siegeszug von hier aus. Das Besondere ist, dass, im Gegensatz zu anderen bedeutenden Festivals, das Filmprogramm nicht vorher bekannt gegeben wird. Man lässt sich überraschen. In den meisten Fällen ist es dann eine Mischung aus Festival-Favoriten von Berlin bis Cannes und verheißungsvollen Weltpremieren, gemütlichen Workshops mit Regisseuren wie David Fincher und dem elitären Eindruck, nur das sich auserwählt fühlende Kinovolk anzuziehen. 2008 schwärmten beispielsweise die Variety-Turteltauben Anne Thompson und Todd McCarthy in höchsten Tönen von "Everlasting Moments", dem neuesten Epos der Regielegende Jan Troell. Ein Film, von dem ich bis heute leider gar nichts hinsichtlich einer deutschen Veröffentlichung gehört oder gelesen habe.
"Quentin Tarantino's 'Inglorious Basterds' is a triumphant celebration of the joys and the utility of multiculturalism."
(David Chen, Slashfilm)
Die Süddeutsche berichtet, dass Christoph Waltz' Reise trotz Darstellerpreis in Cannes und internationalen Lobeshymnen nicht nach Hollywood, sondern zum Hessischen Rundfunk geht. Tatort-Kommissar anstatt Oscarnominierung?
Vom 2. bis zum 12. September findet am Lido das zweitwichtigste Film-Festival der Welt statt. Und das italienische Kino ist auf dem Vormarsch ("Il Divo", "Gomorrah"), zumindest was die Preise auf internationalen Festivals betrifft. Und auch das asiatische Kino blüht im Wettbewerb, wie auch in den Nebensektionen. Als arroganter Nichts-Wisser muss ich mich dagegen auf altbewährte Namen und den Lokal-patriotismus verlassen. Ich werde die Daumen für Fatih Akins "Soul Kitchen" drücken und mich weiter über Werner Herzogs "Bad-Lieutenant"-Projekt wundern. Ich werde den Amerikanern auf die Finger schauen, werde besonders gespannt sein auf die Premieren von George Romeros "Survival of the Dead", John Hillcoats "The Road" und Todd Solondz' "Life During Wartime". Wie wird Joe Dantes Comeback mit "The Hole", wie der dänische Wikingerfilm "Valhalla Rising" mit Mads Mikkelsen werden? Ebenso auf meiner To-Watch-Liste: "Lourdes", "Baaria", "Tetsuo: The Bullet Man", "The Informant", "Repo Chick" und der neue Fruit Chan.
Neustarts: "Zack and Miri Make a Porno", "Coco Chanel", "Coraline", "The Hurt Locker" DVD-Tipp: "Vorbilder" Insidertipp: "Die Sopranos" Coming Soon: "Wo die wilden Kerle wohnen" Ansehen: Hier! Kommentar: Definitiv in der Top-2 der bisher besten SEEN-Sendungen. Ich kann es nur wiederholen: Dreißig Minuten Sendezeit sollten Pflicht werden, egal wie dünn die Themendecke ist.
Immer bei SigiGötz-Entertainment die Titel zu klauen, bringt's auch nicht. Also baue ich lieber meine eigenen Kategorien aus. Da kann ich nämlich auch europäische Schauspielerinnen reinwählen. Ihren alles überschattenden Spielfilm "The Girl with the Dragon Tattoo" (Dt. Verleihtitel: "Verblendung") habe ich natürlich noch nicht gesehen, aber ich arbeite daran. Am 26. August erscheint die schwedische DVD. Und ich bemühe mich mal um ihre früheren Arbeiten: vielleicht die 12-teilige "Labyrint"-Serie, vielleicht "Daisy Diamond", der ihr zwei Darstellerpreise einbrachte. Heute auf klatsch-tratsch.de gelesen, dass Stieg Larssons "Verblendung" das meist gekaufte Buch in der EU 2008 gewesen sein soll, weltweit nun über 15 Millionen Exemplare verkauft wurden, wovon allein drei Millionen auf Deutschland gegangen sind. Na ja, da der Redakteur nicht einmal den deutschen Kinostart richtig beziffert hat, sollte man auf diese Zahlen nicht allzu viel geben.
Ich habe in jungen Jahren, gut oder schlecht, so war es, sowohl "Voll normaaal", als auch "Ballermann 6" im Kino gesehen und mich jeweils halbtot gelacht. Heute noch sage ich, "Voll normaaal" ist ein guter Film, eine meiner deutschen Lieblingskomödien der 1990er-Jahre. Und auch in "Ballermann 6" kann ich, ohne im Erdboden zu versinken, gelegentlich hineinzappen und das wieder witzig finden. Umso schöner finde ich die Meldung, dass Tom Gerhardt zu seinen Wurzeln zurückkehrt, die "Hausmeister Krause"-Scheiße sein lässt und vor allem den Totalausfall "Siegfried" vergessen machen will: Für den 9. September 2010 hat die Constantin um Bernd Eichinger die Rückkehr von Tommie und Mario angekündigt.
Es ist heiß. Und auch die Hollywood-Konkurrenz musste am letzten We Federn lassen. "Harry Potter und der Halbblutprinz" schafft wohl das schlechteste Ergebnis der gesamten Reihe. Für einen vorletzten Teil der populärsten Kinoserie aller Zeiten, der sogar noch mal um ein halbes Jahr verschoben wurde, um weiter anzuheizen, ist das eine echte Leistung! Also muss man sich mit wenig zufrieden geben. Demnach sind knapp 190.000 Zuschauer (615/Kopie) für die Christian Ulmen-Komödie "Maria, ihm schmeckt's nicht" gar nicht schlecht.
"I haven't had a chance to see Twilight yet but I want to! Vampire movies have always been about not fitting in [in] high school. Twilight seems like that."
Und auf die Frage, wie "Twilight"-Fans die Wartezeit bis zur Fortsetzung "New Moon" verkürzen könnten, antwortete er kurz und bündig: Mit dem schwedischen Vampir-Meisterwerk "So finster die Nacht". Und ach ja, für alle Google-Freunde, die auf diesen Blog durch die Stichwörter 'Twilight' und 'Schminke' stoßen: Kristen Stewart trägt im Film Blot Powder/Pressed in Light + Eye Shadow on Blanc Type, Flute and Wedge; Robert Pattison only Blot Powder/Pressed in Light. Das muss auch mal gesagt werden!
Tarantino ist der größte Dieb der Filmgeschichte oder zumindest der größte Dieb, der es zugibt, ein solcher zu sein. Andere können das auch, insbesondere wenn sie DVDs in Deutschland verkaufen wollen. Obwohl Tarantino festgehalten hat, "Die Braut trug schwarz" niemals in seinem Leben gesehen zu haben, prangt auf der DVD-Neuauflage der Schriftzug 'Die legendäre Vorlage zu Tarantinos Kill Bill'. Hier trifft es die Legende, das märchenhafte Element des Wort-stammes. Und Koch Media hat das Cover des Macaroni Combat-Films, welcher Tarantino einzig den Titel lieh, noch mal visuell aufpolieren lassen, so dass die Verwandtschaft unübersehbar wird. Das ist nur legitim.
Ich weiß, ich weiß, zu viel Tarantino-Content! Aber erstens sind es nur noch wenige Tage, bis auch die Normalsterblichen "Inglourious Basterds" im Kino anschauen können. Zweitens ist Tarantino-Content besser als gar kein Content. Drittens habe ich ein wirklich bösartiges Guardian-Interview gefunden, das ausnahmsweise nicht die ewig gleichen Antworten bietet. Und viertens bin ich Fanboy und ist dieser Blog sowieso nur fadenscheinige Tarnung für einen eigentlichen Kultschrein.
Anne Thompson, die ehemalige gute Seele von Variety und einzige ernst-zunehmende Nikki Finke-Konkurrentin, bloggt frisch für indieWire und scheint noch mindestens genauso verrückt nach IB-Posts zu sein wie meine Wenigkeit. "It's not a mainstream movie, but it's great fun - for cine-philes", schreibt sie. Und spekuliert, dass 50 Mio. Dollar Domestic Boxoffice schon ausreichen würden, um die Verantwortlichen bei Universal und Weinstein Co. auf den Tischen tanzen zu lassen. Und dass der Film inter-national noch mal deutlich besser laufen wird, glaubt sie auch. Tarantino träumte in einem Interview davon, wie IB in Deutschland sogar die Boxoffice-Zahlen aus Amerika schlagen würde. Nun, fünf Millionen Besucher sehe ich bei der optimistischsten Schätzung nicht, aber ich glaube mittlerweile auch an einen ordentlichen Erfolg.
"Sie alle spielen tragende Rollen in dieser mit großer Geste servierten 'Operation Kino' (Titel des dritten Kapitels), das sich immer wieder Auszeit von seinem Plot gönnt, um in zahllosen Referenzen an das italienische Genrekino, die Nouvelle Vague, den Film des Dritten Reichs, 'Winnetou', Edgar-Wallace-Krimis ('Der rote Kreis') und nicht zuletzt Truffauts 'Die letzte Metro' zu schwärmen."
Im Zuge der IB-Promo programmierte QT für den britischen Pay-TV-Kanal Sky drei Tage lang Double Features. Dazu habe ich seine Programmierung von vor zwei Jahren, zum "Death Proof"-Kinostart, aufgetan.
Leichenfledderei ist nicht meine Sache, und ich hasse eigentlich diese R.I.P.-Nachrichtenkultur, die gerade anhand von Michael Jackson in neue, schwindelerregende Sphären getrieben wurde, aber John Hughes bedeutet mir nun mal eine Menge. Und ich konnte es erst gar nicht glauben, als Nikki Finke vor einigen Minuten die Nachricht rausge-schickt hat. Ich hielt es zuerst für eine Verwechslung oder Falsch-Meldung. Immerhin hatte der Komödien- und Teenie-Gott der Achtziger vor kurzem noch die Drehbuchidee zu "Drillbit Taylor" geliefert gehabt. Und Finke schrieb auch nicht mehr als: "R.I.P. John Hughes". Dazu ist Twitter seit einigen Stunden down. Die Bild meinte etwas von Hackerangriff. Will hier keine Show veranstalten, nur schreiben, dass mich das ehrlich schockt.
Neustarts: "G.I. Joe", "Maria, ihm schmeckt's nicht", "Public Enemies" Set-Besuch: "Extinction - The G.M.O. Chronicles" Insidertipp: "Der Mondmann" Coming Soon: "Surrogates" Ansehen: Hier! Kommentar: Letzte Woche war die Sendung eher mager. Und auf dem "G.M.O."-Set muss es geregnet haben. Wunsch: Mehr Kopfkino-Podcasts, bitte!
Der Vollständigkeit halber jetzt auch im Blog gepostet. Lisbeth Salander (Noomi Rapace) wird in der Synchro scheinbar von Sandra Schwittau alias Bart Simpson alias Hilary Swank gesprochen. Na ja. Trailer ist gut geschnitten. Und ich mag es, wie die deutsche Kinostimme davon faselt, dass jetzt die Millennium-Trilogie beginnt. Da werden sich bestimmt einige fragen: "Was für eine Trilogie?"
Die Franzosen und Italiener hatten schon sehr geile "Verblendung"-Poster zu bieten. Ich finde aber, mit dem deutschen kann man auch sehr zufrieden sein. Ab heute rollt also die Werbewelle, und deutsche Blogs und Kinoseiten können endlich ordentliches Material posten. Umso länger ich darüber nachdenke, umso sicherer werde ich mir dabei, dass "Verblendung" in Deutschland die 2 Millionen-Besucher-Marke knacken kann und somit sogar das phänomenale Ergebnis des Heimatlandes Schweden noch mal überflügeln würde. Eine Schande, darauf bis zum ersten Oktober warten zu müssen. Für das Marketing wird es dagegen ideal sein.
Mhm, ich bin wohl ein klein wenig besessen von diesem Filmprojekt: Obwohl ich inzwischen Stieg Larssons Roman nachgeholt und nur leidlich unterhaltsam gefunden habe, sauge ich weiterhin alle Erfolgsmeldungen, das Mädchen mit dem Drachentattoo betreffend, wie ein williger Schwamm auf. Variety berichtet, dass "Verblendung" nun weltweit die 70 Millionen Dollar-Marke geknackt hat und an fünf weitere Länder verkauft wurde, darunter Japan, Südkorea und Österreich. Diesen Donnerstag startet der schwedische Thriller in den Niederlanden. Ein guter Test für den 1. Oktober, wenn Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander endlich auch in den deutschen Kinos ermitteln dürfen. Leider gibt es immer noch kein deutsches Filmplakat, geschweige denn einen deutschsprachigen Trailer.
Update: Endlich: Deutscher Trailer samt Website online! Hier klicken!