Sonntag, 21. April 2019
Ende Juli ist wieder Terza-Visione-Zeit

Jessica Harper bleibt immer Argentos Original

Den 25. bis 28. Juli im Kalender markieren: Da tobt wieder das italienische Genrespektakel Terza Visione in Frankfurt am Main.

Noch ist offiziell nicht viel bekannt: Eines der wichtigsten Filmfeste Deutschlands, das Terza Visione, das sich um den italienischen Genrefilm kümmert, findet vom 25. bis 28. Juli im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt am Main statt. Von daher sollte man sich diese Tage freihalten. Es ist die sechste Ausgabe. Als Eröffnungsfilm läuft Argentos Klassiker „Suspiria“, als Rausschmeißer fungiert Fulcis „Das Haus an der Friedhofmauer“. Alle Filme laufen, wenn nicht anders ausgewiesen, auf 35mm und mit Originaltonspur und Untertiteln.

Vergangenes Jahr kamen als Stargäste der Regisseur Roger Fritz und die Schauspielerin Doris Kunstmann zu Besuch. Zu den Entdeckungen zählten Vittorio De Sistis „Breakdance Sensation 1984“, Romolo Guerrieris Gangsterfilm „Frei, bewaffnet und gefährlich“ und Lucio Fulcis meisterhafte Komödie „Mit Damenbedienung“. Neben den großen Klassikern sind es genau diese seltenen Perlen, die eine Besuch des Terza Visione zur Pflichtveranstaltung für jeden Cineasten machen.

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Lapids neuer Film thematisiert berüchtigte Palästinenserin Tamimi

Lapid in Locarno | © נדב לפיד, CC BY-SA 3.0
Mit dem Gewinn des Goldenen Bären in Berlin im Rücken traut sich der Israeli Nadav Lapid an ein heißes Eisen: die Geschichte der jungen Palästinenserin Ahed Tamimi, die einen israelischen Soldaten ohrfeigte.

Der diesjährige Berlinale-Gewinner, der israelische Regisseur Nadav Lapid, hat sein neues Projekt bekannt gegeben. Nach „Synonyme“ dreht er den Film „Le Genou d'Ahed“ (Das Knie von Ahed), der von der französischen Firma Les Films du Bal und der israelischen Firma Pie Films co-produziert wird. Drehstart ist in diesem Dezember.

Zur Handlung schreibt der Sender Arte France, der an der Produktion beteiligt ist: „Der Film handelt von einer aktuellen Begebenheit. Ein Filmemacher stürzt sich in der Wüste kopfüber in zwei Schlachten, die dafür bestimmt sind zu scheitern: Die eine Schlacht geht gegen das Ende der Meinungsfreiheit in seinem Land, die andere Schlacht gegen den Tod seiner Mutter.“

Lapids Mutter Era, die alle seine Filme als Editor betreute, verstarb während der Produktion von „Synonyme“. Ihr ist auch der Gewinner des Goldenen Bären gewidmet. Anhand des Titels lässt sich die wahrscheinliche Protagonistin von Lapids neuem Film erahnen. Das Knie gehört wohl Ahed Tamimi, einer 18-jährigen Palästinenserin, die im Westjordanland lebt. Die eine Seite instrumentalisiert sie als mutige Freiheitskämpferin und Jeanne d'Arc der Araber mit rotem Wuschelkopf in der steten Auseinandersetzung mit den Israelis. Für die andere Seite ist sie eine antizionistische Aktivistin, die israelische Soldaten tätlich angegriffen hat und aus einer höchst problematischen Familie stammt.

Mit Aheds Knie nimmt der Titel wahrscheinlich Bezug auf das Zitat des rechts-religiösen, höchst umstrittenen Knesset-Abgeordneten Bezalel Smotrich. Nachdem Tamimi einen israelischen Soldaten geohrfeigt hatte, schrieb Smotrich auf Twitter: „Meiner Meinung nach hätte sie dafür mindestens einen Schuss in die Kniekehle verdient gehabt.“ Das hätte sie für den Rest ihres Lebens unter Hausarrest gestellt. Damit ist auf jeden Fall sicher gestellt, dass auch dieser Lapid-Film niemanden kalt lassen wird. Das Thema ist geradezu prädestiniert dafür, eine Kontroverse zu entfachen.

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Freitag, 19. April 2019
Noch kein Tarantino im bereits saftigen Cannes-Wettbewerb

Adèle Haenel in „Portrait of a Lady on Fire“ | © Pyramide Films
Den Cannes-Wettbewerb 2019 zeichnet bisher ein fehlender Tarantino, mehr Regisseurinnen als in den vergangenen Jahren und eine gute Mischung aus Alt und Jung aus. Von Michael Müller

Der am heißesten erwartete Film „Once Upon a Time in Hollywood“ ist noch nicht im Cannes-Wettbewerb. Quentin Tarantino arbeitet fieberhaft daran, seine Interpretation des amerikanischen Jahres 1969 mit Brad Pitt und Leonardo DiCaprio rechtzeitig fertigzustellen. Cannes-Chef Thierry Frémaux hält dem Regisseur einen seiner zwei Ergänzungs-Slots frei, weiß aber, dass es eng wird. An Venedig kann der Film schönerweise nicht verloren gehen, denn der offizielle Kinostart ist bereits am 26. Juli.

Kurzzeitig kam nach der Programmbekanntgabe am Donnerstag das Gerücht auf, dass Sony Fremaux als Ersatz Greta Gerwigs neuen Film „Little Women“ anbieten würde. Dem schob aber Industrie-Insiderin Anne Thompson auf IndieWire schnell einen Riegel vor: „Little Women“ sei ein Weihnachtsfilm und sowieso noch nicht fertig. Außerdem seien Gerwig und ihr Mann Noah Baumbach mit der Geburt ihres ersten Kindes beschäftigt. James Grays Sci-Fi-Film „Ad Astra“ mit Brad Pitt und Tommy Lee Jones wurde auch im Wettbewerb erwartet, ist aber laut Fremaux noch nicht fertig.
Viel abgeworbener Berlinale-Kram
Die Berichterstattung zeigt, dass bisher die spektakulären, alles bestimmenden Hollywood-Projekte an der Croisette fehlen. Aktuell stürzt man sich deshalb auf das Elton-John-Biopic „Rocketman“, das außer Konkurrenz gezeigt und den britischen Musiksuperstar auf den Roten Teppich bringen wird. Der Ruf erhärtet sich, dass Cannes trotz Spike Lees letztjährigem Triumph mit „BlacKkKlansman“ für Hollywood ein hartes Pflaster geworden ist. Erinnert sei nur an den schwierigen Start für David Robert Mitchells Film „Under the Silver Lake“, der erst an diesem Wochenende unter schlechten Vorzeichen seinen US-Kinostart angeht. Schmerzhaft für Fremaux war sicherlich auch die Erkenntnis, dass Hirokazu Koreedas neuer Film „The Truth“ mit Catherine Deneuve, Juliette Binoche und Ludivine Sagnier wohl Venedig-Chef Alberto Barbera ins Netz gehen wird.

Ansonsten ist aber viel dabei, was man sich bereits auf der Berlinale gewünscht hatte: Terrence Malicks deutschsprachiges Babelsberg-Projekt „Radegund“ zum Beispiel, das jetzt „A Hidden Life“ heißt; Pedro Almodóvars Comeback „Pain & Glory“, das bereits im März in den spanischen Kinos angelaufen ist; der Gewinner des Goldenen Bären 2014, der Chinese Diao Yinan mit „The Wild Goose Lake“, der in Berlin mit „Black Coal, Thin Ice“ triumphierte; Ira Sachs („Frankie“) und Jessica Hausner („Little Joe“) wären sicherlich auch in Berlin gegangen. Aber auch ihnen ist die größere Bühne gegönnt.

Der Festival-Insider Cédric Succivalli hatte bereits einige der Wettbewerbskandidaten richtig vorhergesagt: Almodóvar und Malick, Jim Jarmuschs Zombie-Eröffnungsfilm „The Dead Don't Die“, die Gebrüder Dardenne („Young Ahmed“), Ken Loach („Sorry We Missed You“) und Corneliu Porumboiu („The Whistlers“). Dass der sicher geglaubte Pablo-Larraín-Film „Ema“ nicht im Wettbewerb auftaucht, hat wohl mit dem Umstand zu tun, dass ihn sich Netflix kurzfristig unter den Nagel gerissen hat. Das heißt: Auch den sehen wir wahrscheinlich in Venedig wieder.
Frauen langsam auf dem Vormarsch
Gerade auch was den französischen Regie-Nachwuchs angeht, war Succivalli gut informiert: Céline Sciammas „Portrait of a Lady on Fire“ und Mati Diops „Atlantique“ sagte er richtig vorher. Die französisch-senegalische Diop ist Debütantin und wahrscheinlich doch die erste schwarze Regisseurin im Cannes-Wettbewerb. Sciamma hat hingegen mit Filmen wie „Tomboy“ und dem sehenswerten Coming-of-Age-Film „Mädchenbande“ bereits für Aufsehen gesorgt. In „Portrait of a Lady on Fire“ geht es um eine Malerin, die das Hochzeitsbild einer jungen Frau (Adèle Haenel) im Frankreich des 18. Jahrhunderts malen soll. Dabei kommen sie sich näher.

„Chambre 212“: Vincent Lacoste & Chiara Mastroianni | © Les Films Pelléas
Zusammen mit Hausner und Justine Triet („Sibyl“) macht das ganze vier Regisseurinnen im Wettbewerb. Die Nebenreihen hinzugenommen, sind es sogar 13 Regisseurinnen. Für Fremaux ein Rekord, weil er die letzten Jahrzehnte nie über zehn kam. Zusätzlich prangt die kürzlich verstorbene französische Regie-Legende Agnès Varda auf dem offiziellen Festivalplakat. Natürlich muss die Qualität stimmen. Dieter Kosslick schaffte es in seinem letzten Berlinale-Jahr, fast einen ausgeglichenen Wettbewerb im Februar zwischen Männern und Frauen auf dem Regiestuhl zu präsentieren. Abgesehen von einer Titelschlagzeile der taz brachte ihm die Wettbewerbsauswahl letztlich aber viel Häme ein. Bei „nur“ vier Regisseurinnen wird in Cannes wieder genauer hingeschaut.

Die wichtigste Nebenreihe Un Certain Regard sieht ziemlich attraktiv besetzt aus. Genannt seien nur einmal die Männer, die auf den ersten Blick am spannendsten wirken, nämlich Albert Serra („Liberté“), Kantemir Balagov („Beanpole“), Christoph Honoré („Chambre 212“) und Bruno Dumont („Joan of Arc“). Für Cineasten kann Cannes 2019 zum Fest werden, so wie es alljährlich angelegt ist. Erwähnt werden müssen in diesem Zusammenhang auch die beiden Wettbewerbsfilme „Parasite“ von Bong Joon-ho, der nach seinem Netflix-Gastspiel „Okja“ wieder zurück zur traditionellen Kinoauswertung gefunden hat, und „Bacurau“ von Kleber Mendonca Filho & Juliano Dornelles.

Das Festival an der französischen Riviera, das noch allgemeinhin als das wichtigste Filmfest der Welt gilt, findet vom 14. bis 25. Mai statt.

Die 19 Wettbewerbsfilme (nach Priorität geordnet):

I. Hot
THE WILD GOOSE LAKE – Diao Yinan
PORTRAIT OF A LADY ON FIRE – Céline Sciamma
BACURAU – Kleber Mendonca Filho & Juliano Dornelles
PARASITE – Bong Joon-ho
LITTLE JOE – Jessica Hausner
FRANKIE – Ira Sachs

II. Wild Horses
ATLANTIQUE – Mati Diop
IT MUST BE HEAVEN – Elia Suleiman
LES MISERABLÈ – Ladj Ly
SIBYL – Justine Triet

III. Oldies
A HIDDEN LIFE – Terrence Malick
PAIN & GLORY – Pedro Almodóvar
--
YOUNG AHMED – Luc & Jean-Pierre Dardenne
MATTHIAS & MAXIME – Xavier Dolan
THE DEAD DON'T DIE – Jim Jarmusch
OH MERCY – Arnaud Desplechin
THE TRAITOR – Marco Bellocchio
SORRY WE MISSED YOU – Ken Loach
THE WHISTLERS – Corneliu Porumboiu

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Freitag, 5. April 2019
Most-Wanted-Doku „King Bibi“ auf Arte

„King Bibi“: Ready for My Close-Up | © Go2Films
Arte spendiert passend zum israelischen Wahlkampf am Montag die mit Spannung erwartete Dokumentation „King Bibi“.

Am Montag strahlt der unerlässliche Kultursender Arte um 22.10 Uhr den israelischen Dokumentarfilm „King Bibi“ aus. Der Film feierte im vergangenen Jahr auf dem Jerusalemer Filmfestival seine Weltpremiere und soll fabelhaft sein. Der Sender Arte, der das Werk bis zum zum 6. Juni unter dem Titel „Benjamin Netanjahu – Der Medienprofi und die Macht“ in seiner Mediathek anbieten wird, hat ein tolles Zeitgespür. Denn bereits einen Tag später wird in Israel gewählt.

In den vergangenen Monaten bin ich ein bisschen sehr besessen von Netanjahu geworden. Was auch mit der sehr lesenswerten Anshel-Pfeffer-Biografie „Bibi: The Turbulent Life and Times of Benjamin Netanyahu“ zusammenhängen mag. Wenn die Israelis ihn wiederwählen – aktuell stehen die Chancen Fifty-Fifty – würde er Staatsgründer David Ben-Gurion als am längsten amtierender Premier Israels ablösen.

Er ist eine sehr zwiespältige, schillernde Figur des Politikbetriebs, die ewig dabei zu sein scheint. Die Dokumentation „King Bibi“ beschäftigt sich vor allem mit Netanjahus Medienpolitik. Er ist ein Meister der Selbstinszenierung, der früh in den USA sein Rüstzeug gelernt hat und es als israelischer UN-Botschafter perfektionierte. Die Doku vertritt die These, dass Netanjahu 20 Jahre vor Trump wie Trump Wahlkampf gemacht hätte. Ich bin sehr gespannt, welches Bildmaterial Regisseur Dan Shadur aus den Archiven zusammengetragen hat.

Link: - „King Bibi“ auf Arte

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Mittwoch, 3. April 2019
Cannes-Insider: Almodóvar, Jarmusch, Larraín und Malick im Wettbewerb

„Pain & Glory“: Almodóvar Alter ego Antonio Banderas

Alte Bekannte scheinen für den Cannes-Wettbewerb sicher zu sein: Pedro Almodóvar, Jim Jarmusch und Terrence Malick. In der Spekulationsblase eines Festival-Insiders befinden sich aber auch ein paar frische Namen.

Der Vorsitzende der internationalen Cinephilen-Gesellschaft, Cédric Succivalli, ist hinsichtlich der großen Festivals eigentlich immer bestens informiert. In Venedig sagte der Über-Cineast im vergangenen Jahr ein Drittel der Wettbewerbsfilme vorher. Auf Twitter teilte er nun am Dienstag mit, dass die neuen Filme von Pedro Almodóvar, Jim Jarmusch und Terrence Malick für den Wettbewerb in Cannes fest eingeloggt sind. Dazu nannte er sechs weitere Anwärter, die seiner Meinung nach sehr gute Karten für das wichtigste Filmfestival der Welt besitzen.

Bei Almodóvar geht es um den Film „Pain & Glory“, in dem Antonio Banderas einen alternden Regisseur spielt, der auf sein Werk zurückblickt. Der Film ist bereits am 22. März in den spanischen Kinos angelaufen und war auch längere Zeit ein heißer Kandidat für die Berlinale. Die bisherigen Kritiker-Reaktionen sind vorsichtig positiv bis ziemlich euphorisch. Auf jeden Fall sagen sie einen Formanstieg nach schwächeren Werke beim Altmeister vorher.

Auch Jim Jarmuschs Zombiefilm „The Dead Don't Die“ sieht wie gemacht für Cannes aus. Seine Filme feierten nahezu ausschließlich ihre Weltpremieren an der Croisette. Das Genrewerk mit Chloë Sevigny, Adam Driver, Tilda Swinton und Bill Murray folgt auf Jarmusch Vampir-Versuch „Only Lovers Left Alive“ und den poetischen Busfahrer-Film „Paterson“, der Driver geholfen hat, ins anspruchsvolle Fach zu wechseln.
Frémauxzilla gegen Mostra
Malicks Film „Radegund“, der inzwischen in der IMDb-Datenbank den englischen Titel „A Hidden Life“ verpasst bekommen hat, wurde auch sehnlichst in Berlin erwartet. Cannes-Chef Thierry Frémaux braucht aber offenbar alle bekannten Auteurs, die er kriegen kann, um den Netflix-Venedig-Konflikt einigermaßen unbeschadet zu überstehen. Wie die Trade Papers schrieben, hat Frémaux bereits Scorseses „The Irishman“ und den neuen Safdie-Brothers-Film „Uncut Gems“ an die Mostra verloren. Es geht bei Malick um den Österreicher Franz Jägerstätter (August Diehl), der sich weigerte, für die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg zu kämpfen.

Hinzu kommt als sicherer Wettbewerbsfilm laut Succivalli der neue Film des Chilenen Pablo Larraín („El Club“). Das Werk „Ema“ ist nach dessem Oscar-Ausflug mit „Jackie“ wieder einheimisch besetzt: Star des Cast ist Gael García Bernal. Es geht um ein Pärchen, das ein Kind adoptiert, was schrecklich schief geht.

Auch interessant sind die Regisseure, die Succivalli als weitere Kandidaten für den Cannes-Wettbewerb nennt, die aber nicht sicher sind, weil der Auswahlprozess noch läuft: Da sind bekannte Namen wie die belgischen Gebrüder Dardenne („Ahmed“), der britische Spezi Ken Loach („Sorry We Missed You“) und der Rumäne Corneliu Porumboiu („The Whistlers“) dabei.
Eventuell Frauenpower
Aber auch ein Film wie „The Beanpole“ vom russischen Regisseur Kantemir Balagov, der 2017 die Insider mit „Closeness“ beeindruckte, ist ein Kandidat. Genauso wie die Französin Céline Sciamma, die mit „Tomboy“ und „Mädchenbande“ international bekannt wurde und jetzt ein „Portrait of a Lady on Fire“ im Angebot hat. Eine weitere Französin, die Succivalli nannte, ist Mati Diop mit ihrem im Senegal gedrehten Film „Fire Next Time“. Würden die letztgenannten Filmemacher in der wichtigen Un Certain Regard-Reihe laufen, wären sie sicherlich bereits zufrieden. Diop wäre im Wettbewerb der seltene Fall einer Debütantin.

Am 18. April gibt das Festival von Cannes sein offizielles Programm bekannt. Als größte Attraktion – unabhängig von seiner Filmqualität – gilt Quentin Tarantinos Film „Once Upon a Time in Hollywood“, der aber noch nicht bestätigt ist.

Link: - Succivallis Venedig-Vorhersage 2018

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Montag, 1. April 2019
RBTV-Marke Kinoplus bekommt eigenen YouTube-Kanal


Die Kinoplus-Marke der Raketenbohnen wird ausgebaut. Der Hamburger Internetsender plant mehr Inhalte und weitere Film- und Serienformate.

Seit dem 31. März hat die Rocket-Beans-TV-Marke „Kinoplus“ einen eigenen YouTube-Kanal. Zur Filmsendung „Kinoplus“ von Daniel Schröckert und Etienne Gardé gibt es zum Start auch die Formate „Bada Binge“ für Serienfreunde und die „Film Fights“, bei denen sich die Teilnehmer verbal die Köpfe zu Filmnerdfragen einschlagen können. Als klares vorgegebenes Ziel soll der Content noch weiter ausgebaut werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommen auch weitere neue Formate hinzu, die sich mit Filmen und Serien beschäftigen. Das könnte Kinoplus-Spezialfolgen zu Oberthemen betreffen. Das gilt aber mit Sicherheit auch für den Audioflick, einen Live-Kommentar zu Filmklassikern und den alljährlichen Oscast, bei der die Raketenbohnen den wichtigsten Filmpreis der Welt inhaltlich begleiten. Zur Stammbesetzung mit Schröckert, Gardé, Andreas Bardét, Donnie O'Sullivan, Florentin Will und Stefan Titze wurde bereits Moderatorin Antje Wessels verpflichtet.

Link: - Kinoplus-Kanal

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Montag, 1. April 2019
Wer hat Angst vor Mark Peranson?

Peranson ist auch Dokumentarist: „La última película“

Die Tageszeitung Die Welt zittert ein bisschen vor dem neuen Berlinale-Team von Carlo Chatrian. Vor allem Mark Peranson scheint als zu anspruchsvoller Störenfried ausgemacht.

Der langjährige Filmredakteur Hanns-Georg Rodek von der Tageszeitung Die Welt hat am Freitag einen Vorgeschmack darauf gegeben, was Carlo Chatrian auf der Berlinale vom deutschen Feuilleton erwarten kann: nämlich vor allem Angstmache vor Veränderungen. Rodek drückt die Angst davor aus, dass der neue künstlerische Leiter das Auswahlkomitee zu international besetzt hat. Am größten ist aber die Angst vor dem neuen Programmleiter Mark Peranson, an dem Rodek die Misere manifestiert sieht. Denn er analysiert im Welt-Artikel die zehn Lieblingsfilme 2018 des Cinema Scope-Herausgebers. Mit Erschrecken stellt Rodek fest, dass kein Film darunter ist, der bei den Oscars eine Rolle gespielt hat. Das ist Wahninn, kann man zwischen den Zeilen herauslesen.

Angeregt durch diese German Angst wirft Negative Space auch einen Blick auf die Lieblingsfilme des Mark Peranson, um schon einmal zu erahnen, wie die Berlinale 2020 aussehen könnte. Ersteinmal zeigt Peransons Top Ten von 2018 eines: dass er nämlich regelmäßiger Berlinale-Besucher ist. Ein Vorteil, den er vielen Kritikern des wichtigsten deutschen Filmfestival voraus hat. Dann hat Peranson das chinesische Epos „An Elephant Sitting Still“ auf Platz eins, der im Forum seine Weltpremiere feierte. Die Idee weiter gesponnen, dass Peranson schon im vergangenen Jahr am Berliner Programm beteiligt gewesen wäre, ist davon auszugehen, dass der meisterliche Debütfilm von Hu Bo im Wettbewerb gelaufen wäre. Da hätte er wegen seiner Qualität auch eigentlich hingehört, wie die euphorischen internationalen Stimmen bezeugen, die denn die Gelegenheit hatten, ihn zu sehen.
Heinz Emigholz in den Wettbewerb
Auch Christian Petzolds Berlinale-Wettbewerbsfilm „Transit“ findet man bei Peranson in der Top Ten. Ansonsten gibt es eine übermächtige Präsenz von Filmen, die ihre Weltpremiere auf dem Cannes-Festival gefeiert haben (Godards „Le livre d’image“, „Long Day’s Journey Into Night“, „Glücklich wie Lazzaro“, „Burning“). 2017 hatte Peranson Heinz Emigholz' Werk „Streetscapes“ auf Platz sieben. Der emsige Dokumentarfilmer ist ein Berlinale-Spezi und zeigt nahezu jedes Jahr dort seine neuesten Werke („Years of Construction“). Aber in das Scheinwerferlicht des Wettbewerbs ist er noch nie geholt worden. Das könnte sich unter Peranson auch ändern. Daran sieht man schon, dass die Berlinale durchaus Potenzial in ihrem Auswahlprozess hatte, dass die Akzentsetzung auf Festivals aber eine ganz entscheidende Rolle spielt. Es ist durchaus vorstellbar, dass Chatrian und Peranson „Call Me By Your Name“ nicht im Panorama versauern hätten lassen, obwohl der Film seine Weltpremiere in Sundance gefeiert hatte, sondern das Meisterwerk in den Wettbewerb gepackt hätten.

Angesichts dessen, dass Chatrian und Peranson gemeinsam die Belange der vergangenen Jahre in Locarno bestimmt haben, würde es Negative Space nicht wundern, wenn diverse Auteurs aus diesen Reihen demnächst in Berlin aufschlagen würden. Die Berlinale bediente sich schon vermehrt aus diesem Fundus. Aber unter der neuen Programmleitung wird dieser Trend sicherlich noch verstärkt werden. Schließlich war es Chatrian, der in der Schweiz Hong Sangsoo, Wang Bing, Albert Serra und Lav Diaz für das Weltkino entdeckte. Ähnliche Kaliber sind für die 70. Jubiläums-Berlinale zu erwarten. Zum einen wird das neue Berlinale-Team die vorhandenen Talente und Verbindungen durch eine bessere Programmierung optimieren. Zum anderen werden natürlich vor allem die ganz neuen Gesichter im Wettbewerb sein. Ganz sicher werden sich dann die etablierten deutschen Regisseure umschauen. Aber genau dafür ist Chatrian doch geholt worden: Um neue Stimmen der Filmszene zu finden und aufzubauen.

Link: - Die Welt, - Mark Peransons Lieblingsfilme

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Donnerstag, 28. März 2019
Das neue Berlinale-Team stellt sich vor

Leiter Mark Peranson | © Dirk Michael Deckbar / Berlinale 2017
Vier Stammkräfte aus Locarno bringt der neue künstlerische Leiter Carlo Chatrian mit auf die Berlinale. Einige alte Bekannte dürfen aber auch weitermachen – oder wurden sogar befördert. Von Michael Müller

Die Spatzen pfiffen es schon während der Berlinale im Februar von den Dächern: Carlo Chatrian würde als neuer künstlerischer Leiter einen Großteil seines Locarno-Teams nach Berlin mitbringen. So berichteten es die Trade Papers wie Variety. Sie sollten Recht behalten. Wie das Berliner Festival am Donnerstag bekannt gab, hat Chatrian in Abstimmung mit der Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek vier seiner Stammkräfte aus der Schweiz ins Auswahlkomitee der Berlinale geholt.

Gehofft hatte der Blog Negative Space vor allem auf den eher durchschnittlichen Gelegenheitsschauspieler Mark Peranson („On the Beach at Night Alone“). Der gebürtige Kanadier gehört seit vielen Jahren zu den Vorzeige-Cineasten der Szene. Bekannt wurde er vor allem als Herausgeber der kanadischen Filmzeitschrift Cinema Scope und durch seine legendären Roundtables vom Toronto Filmfestival. Er macht jetzt in Berlin das, was er in Locarno fünf Jahre lang für Chatrian gemacht hat, nämlich die Programmleitung zu übernehmen. Wer genau diese Position bei Dieter Kosslicks Programmplanung in den vergangenen 18 Jahren inne hatte, war ein Geheimnis. Umso mehr können sich die Filmfans jetzt über den filmischen Sachverstand auf dieser Schlüsselposition freuen.
Bologna & Cahiers du Cinéma
Die anderen drei Locarno-Stammkräfte sind Lorenzo Esposito, Sergio Fant und Aurélie Godet. Bei Esposito fällt sofort ins Auge, dass er Herausgeber des Online-Kino-Magazins Film Parlato ist. Unter seine Credits fallen Festivals wie Venedig, Turin, Rom und Karlovy Vary. Fant ist spannend, weil er Programme unter anderem für das Cinema Ritrovato Festival in Bologna kuratierte. Dem Festival im Juni, das ausschließlich alte Werke aus der Filmgeschichte spielt, eilt ein Ruf wie Donnerhall voraus. Das ist natürlich weder die Ferroni-Brigade noch das Hofbauer-Kommando, aber schon the next best thing. Godet ist eine waschechte Cahiers du Cinéma-Kritikerin, was natürlich heute nicht mehr so viel Wert hat wie noch in den 1960er-Jahren. Aber es spricht zumindest für ein gewisse Haltung.

Cahiers du Cinéma-Kritikerin Aurélie Godet | © François Bertier
Bei der Berlinale weitermachen dürfen, was Negative Space sehr begrüßt, das Panorama-Tandem Paz Lázaro und Michael Stütz. Erstere steigt in das Auswahlkomitee auf, während Stütz jetzt allein die Sektion Panorama verantworten darf. Im vergangenen Jahr gab es dort einen angenehmen Aufwärtstrend bei der Filmqualität zu verzeichnen. Auch Maryanne Redpath in der Generation, Linda Söffker in der Perspektive Deutsches Kino und Rainer Rother in der Retrospektive dürfen bleiben. Anna Henckel-Donnersmarck übernimmt das Kurzfilmprogramm. Die Neubesetzung des interimsweise geleiteten Forums ist noch offen.
Sektionsstrukturen bleiben vorerst bestehen
Interessant ist, dass die Leitung erst einmal nicht generell etwas an den Strukturen der einzelen Sektionen ändern will. Nur das Konzept der Berlinale-Special-Reihe soll überarbeitet werden. Teilweise landeten in dieser Sektion einige der spannendsten Filme des gesamten Festivals („A Quiet Passion“, „Becoming Astrid“). Aber die Platzierung verhinderte, dass die Werke in einem größeren internationalen Rahmen wahrgenommen werden konnten.

Sehr positiv ist ebenfalls die Berufung von Verena von Stackelberg in das Auswahlkomitee des wichtigsten deutschen Filmfestivals. Sie hat unter anderem für den Filmverleih Filmgalerie 451 gearbeitet. Ihr größter Verdienst ist aber wohl der Aufbau des erstklassigen Wolf Kino in Berlin, das eines der besten Programme der Hauptstadt macht. Über die Berufung von Barbara Wurm, die zuletzt beim GoEast-Festival in Wiesbaden arbeitete und Teil der berüchtigen Cineasten-Gruppe Ferroni Brigade ist, liest man auch euphorische Reaktionen. Chatrian und Rissenbeek scheinen bei ihren ersten Entscheidungen, ein glückliches Händchen bewiesen zu haben.

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Donnerstag, 28. Februar 2019
Robert-Hossein-Hommage im Frankfurter Filmmuseum

Robert Hossein in Frankfurt am Main wiederentdecken

Acht teils seltene Robert-Hossein-Genreperlen laufen im März im Frankfurter Filmmuseum auf 35mm-Kopien.

Der heute 91-jährige Künstler Robert Hossein war „zweifellos einer der vielseitigsten, kühnsten, unvorhersehbarsten Filmemacher Frankreichs der 1950er und 1960er Jahre.“ Das schreibt das Filmkollektiv Frankfurt über den Star seiner Hommage. Der französische Regisseur und Schauspieler wird im März mit acht seiner Regiearbeiten im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt am Main gefeiert. Er und die Schauspielerin Marina Vlady werden persönlich bei den Vorführungen der 35mm-Kopien anwesend sein. Laut des Filmkollektivs ist es die größte Retrospektive, die Hossein jemals in Deutschland gewidmet bekommen hat.

Das Filmkollektiv, das in der Vergangenheit schon tolle Retrospektiven zu Eckhart Schmidt, Armando Bó und Miklós Jancsó organisierte, schreibt über sein neuestes Projekt: „Hossein begann früh als Schauspieler am Theater zu arbeiten, bevor er Mitte der 1950er-Jahre als Kinodarsteller zu Berühmtheit gelangte. Gleichzeitig begann er seine Regiekarriere, mit seiner damaligen Frau Marina Vlady als Muse und Hauptdarstellerin seiner ersten Werke. Der zeitgleich florierenden Nouvelle Vague setzte er die Vision eines dem Auteur-Prinzip verpflichteten Genrekinos entgegen.

Erst in den 1970er-Jahren trat sein Kinoschaffen hinter seiner Arbeit als Regisseur aufwändiger Theaterinszenierungen zurück, und sein letzter Kinofilm entstand Mitte der 1980er-Jahre.“ Hossein drehte in so unterschiedlichen Genres wie dem Film noir, dem Western, dem Agenten- und Gefängnisfilm.

Für Negative Space wird diese Hommage, die vom 15. bis 17. März stattfindet, eine echte Entdeckungsreise. Hossein ist ein Begriff, aber als Regisseur eigentlich nur durch den französischen Spaghetti Western „Friedhof ohne Kreuze“ – und natürlich als Schauspieler („Rififi“, „Angelique“, „OSS 117“). Seine anderen Regiearbeiten lesen sich aber äußerst spannend, zumal er ständig das Genre wechselte.

Fr. (15.03.)
20.00 Uhr – Die Lumpen fahren zur Hölle (1955)
22.45 Uhr – Zwei im Visier (1970)

Sa. (16.03.)
17.00 Uhr – Vis-à-vis (1960)
20.00 Uhr – Nachts fällt der Schleier (1959)
22.45 Uhr – Friedhof ohne Kreuze (1969)

So. (17.03.)
12.00 Uhr – Die Nacht der Spione (1959)
18.00 Uhr – Mitternachtsparty (1961)
20.30 Uhr – Das grausame Auge (1964)

Link: - Deutsches Filmmuseum, - Filmkollektiv Frankfurt

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Mittwoch, 20. Februar 2019
Berlinale-Geheimtipp: „Die Letzten, die sie leben sahen“ (Sara Summa)

Eine Ahnung vom Sterben | © Katharina Schelling
Einer der besten Filme des Forums auf der Berlinale war der zärtlich beobachtete Film „Die Letzten, die sie leben sahen“. Debütantin Sara Summa sollte man im Auge behalten.

Die Ausgangsidee zu Sara Summas Debütfilm „Die Letzten, die sie leben sahen“ ist an Künstlichkeit nicht zu überbieten: Sie nahm den wahren Mordfall, der auch Pate für Truman Capotes Klassiker „In Cold Blood“ stand, nämlich die Ermordung einer Familie im Kansas des Jahres 1959. Und sie transferierte ihn in das heutige Italien, in die Gegend, wo schon Alice Rohrwachers magischer Film „Glücklich wie Lazzaro“ spielte. Als Vater, Mutter, Sohn und Tochter castete sie Laien, die sich die Szenen erarbeiteten.

Eigentümlicherweise ist „Die Letzten, die sie leben sahen“ trotzdem oder gerade deswegen einer der lebendigsten Filme der diesjährigen Berlinale gewesen. Er ist von einem inneren Leuchten getragen. Immer wieder sieht man das Auto, was die Gangster ein Stück näher an das Haus der Familie bringt. So werden die Routinen und die alltäglichen Beschäftigungen mit einer schweren Bedeutung aufgeladen. Zum letzten Mal spülen Mutter und Tochter gemeinsam das Geschirr mit der Hand, obwohl sie eigentlich eine Spüllmaschine haben; zum letzten Mal kommt der Freund der Tochter ins Haus und sie schauen Fernsehen, wobei der Bruder natürlich stört.

Der Sohn soll die Olivenplantage übernehmen | © Katharina Schelling
Ganz unaufgeregt erzählt Regisseurin Summa davon, wie der Vater an diesem verfluchten Tag eine Lebensversicherung abschließt; wie die Mutter sich mit ihrer Depression aus dem Bett quält, um für die Kinder da zu sein; im Hintergrund wird die Hochzeit eines Familienmitglieds vorbereitet. Dass sie aus dem Leben scheiden, war nicht für sie vorgesehen. Und trotzdem werden sie am Ende des Tages nicht mehr sein. Der Kinozuschauer ist ihr letzter Zeuge. Er sieht absolut künstliche Figuren, aber kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass ihr Ableben tragisch und schmerzhaft ist.

Regisseurin Sara Summa am Set | © Marie Sanchez

Ein Kunstwerk von Poster | © Basile Carel
Die Bilder Süditaliens haben eine Wärme, sind unheimlich sinnlich – so als würde Summa ein letztes Mal in das volle und schlichte Leben eintauchen wollen. Der Film ist eben auch wie das Leben: Der Tod lauert am Ende der Straße. Bis er zuschlägt, ist nicht klar, an welcher Kurve er sich ins Leben drängen wird. „Die Letzten, die sie leben sahen“ vergegenwärtigt durch ein simples dramaturgisches Mittel, wie kostbar die alltäglichen Momente und das Miteinander doch sind. Er rückt das Vergrößerungsglas auf das Gewöhnliche, ohne dabei prätentiös daherzukommen. „Gli ultimi a vederli vivere“, so der italienische Originaltitel des Films der DFFB-Studentin, ist ein echtes Geschenk.

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Montag, 18. Februar 2019
Berlinale-Abschluss-Podcast mit Jenny Jecke

Schanelec-Highlight „Ich war zuhause, aber ...“ | © Nachmittagfilm
Ein Berlinale-Podcast, der alles zusammenfasst: Kosslicks Abschieds, Chatrians Beginn, den mauen Wettbewerb und die wenigen richtig tollen Highlights.

Die Situation ist eigentlich immer völlig bizarr: Die Inhalte, die von Journalisten und Cineasten auf der Berlinale produziert werden, sind vor allem für die Menschen interessant, die auch auf dem Festival unterwegs sind. Weil das in seinem Umfang und Angebot aber so groß ist und einen dabei regelmäßig das Sammelfieber packt, sitzen die Hauptinteressenten für die Artikel und Podcasts eigentlich die ganze Zeit im Kino. Darum könnte das Timing jetzt nicht besser sein, dass ich zum Abschluss des Ganzen im Wollmilchcast von Jenny und Matthias zu Gast sein durfte.

Leider wurde der gute Matthias von der berüchtigen Berlinale-Erkältung heimgesucht. Also wuppen Jenny und ich die Dieter-Kosslick-Abrechnung und den kommenden Neuanfang mit Carlo Chatrian zu zweit. Der internationale Wettbewerb des Festivals war schwach – mit Ansage. Einige wenige Highlights konnten wir letztlich aber doch ausmachen. Es geht im Podcast um den israelischen Bären-Gewinner „Synonyme“, das chinesische Familienepos „So Long, My Son“, Fatih Akins „Der Goldene Handschuh“, Schanelecs Regiebären „Ich war zuhause, aber ...“, das Genre-Meisterwerk „Monos“, den britschen Film „The Souvenir“ mit Shootingstar Honor Swinton Byrne und noch um vieles andere.

Shownotes:

00:00:00 – Begrüßung
00:00:50 – Niederschmetternder Gesamteindruck
00:05:40 – Kosslick-Abrechnung
00:12:55 – Synonyme (Nadav Lapid)
00:16:33 – So Long, My Son (Xiaoshuai Wang)
00:20:25 – Der Goldene Handschuh (Fatih Akin)
00:31:02 – Ich war zuhause, aber … (Angela Schanelec)
00:41:32 – Gelobt sei Gott (François Ozon)
00:47:19 – Monos (Alejandro Landes)
00:56:41 – Heimat ist ein Raum aus Zeit (Thomas Heise)
01:04:36 – Die Letzten, die sie leben sahen (Sara Summa)
01:10:16 – The Souvenir (Joanna Hogg)
01:18:26 – Der neue Berlinale-Chef Carlo Chatrian

Den Podcast gibt es hier anzuhören.

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