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Donnerstag, 13. Oktober 2011
Deutschland beißt weiter! Neuer Vampirthriller!
schwanenmeister, 21:11h
Ok, ok, Dennis Gansels Vampirfilm "Wir sind die Nacht" war letztes Jahr kein Meisterwerk, aber immerhin einer der interessanteren deutschen Genrefilme seit langem. Ich denke sogar, wenn ich ihn mir demnächst noch mal in der amerikanischen Synchro anschaue - die IFC Midnight veröffentlichte Direct-to-DVD -, werden aus einigen Stilblüten schöne, lakonische Dialogfetzen. Und das Tolle ist: Rat Pack Filmproduktion hat sich vom verhaltenen nationalen Echo nicht entmutigen lassen. Erst neulich förderte die Film- und Medienstiftung NRW das neue Peter Thorwarth-Werk "Blood Red Sky" mit 900.000 Euro. Insidern ist dieses Rat Pack-Projekt seit Jahren eher unter dem Titel "Evil Blood" bekannt. Der "Bang Boom Bang"-Kultregisseur, der leider mit dem Dirk Benedict-Totalausfall "Goldene Zeiten" etwas aus der Spur geflogen war, könnte mit diesem modernen Vampirthriller wieder auf die Gewinnerstraße finden. Vor allem wenn sich die Gerüchte erhärten, dass die beiden Boxoffice-Schwergewichte Moritz Bleibtreu und Matze Schweighöfer die Hauptrollen spielen werden. Gedreht wird in Zusammenarbeit mit MMC Independent komplett in Nordrhein-Westfalen.
Link: - Deutsche Filme 2011/12
Link: - Deutsche Filme 2011/12
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Mittwoch, 12. Oktober 2011

schwanenmeister, 16:00h
Wer nach "Harry Potter 8", "Pirates of the Caribbean 4", "Hangover 2", "Transformers 3" und "Die Schlümpfe 3D" keine Lust auf das kommende Blockbuster-Jahr bekommen hat, dem ist nicht mehr zu helfen. Denn das waren die größten Hits des ablaufenden Kinojahres. Nicht schwer vorherzusagen, eben nur viel schwerer durchzusitzen. Die schönen Überraschungen der Saison konnte man an einer Hand abzählen: Ein kruder Balletsploitation-Film, in dem es Natalie Portman mit Mila Kunis treibt, schafft über 2 Millionen Zuschauer; das Cameron Diaz-Revival als "Bad Teacher"; das deutsche Multikulti-Kinophänomen "Almanya" und die halbe Million Besucher für Wim Wenders' "Pina"-Hommage. 2012 wird uns entscheidende Fragen der Menschheit beantworten: Taugen Brettspiele tatsächlich zum Hollywood-Franchise? Schaffen Comicverfilmungen in Deutschland endlich ihren Durchbruch? Was wird das nächste "Twilight"? Wie heißen die nächsten Komödien von Adam Sandler und Kevin James? Und werden die Zuschauer vor Bilbo Beutlin genauso in die Knie gehen wie vor Frodo aus dem Auenland?
Links: - Deutsche Filme 2011/12, - Hollywood Vs. Babelsberg
Zwei ältere Damen am Catskill-BuffetWas das nächste "Twilight" wird, ist leicht zu beantworten: Wenn es nach den amerikanischen Medien geht, soll das die Bücher-Reihe "The Hunger Games", eine soapige Mainstream-Mischung aus "Battle Royale" und "Herr der Fliegen", bei der die oscarnominierte Blondine Jennifer Lawrence ("Winter's Bone") eine der Hauptrollen spielt, werden. Ob das wirklich erfolgreich wird, steht in den Sternen. Es erscheint mir aber deutlich spannender zu sein als andere potenziellen Blockbuster 2012 wie "Men in Black 3", "Ice Age 4", "Madagascar 3" oder "Breaking Dawn: Part 2", die dagegen am Ende des Jahres ganz sicher die Boxoffice-Rangliste anführen werden. Und die Comicverfilmungen hatten zuschauertechnisch auch selten bessere Aussichten als 2012. Gut, der große Marvel-Vereinigungsfilm "The Avengers" wird keine vergleichbaren Zahlen wie in Amerika schreiben. Dafür starten aber die zwei Lieblingscomichelden der Deutschen neu durch: "The Amazing Spider-Man" und "The Dark Knight Rises". Dazu gibt es David Finchers US-Remake "Verblendung", den 23. James Bond-Film, Brad Birds "John Mars", "Django Unchained", "The Bourne Legacy" und "Clash of the Titans 2". Darauf unzählige 3D-Animationsschlachtschiffe, Beziehungs-Komödien, Fortsetzungen, Remakes und Reboots. Darunter auch der erste anvisierte Brettspiel-Blockbuster "Battleship", der bei uns wohl schlicht "Schiffeversenken" heißen müsste. Hauptsächlich also immer mehr vom Immergleichen in immer kürzeren Intervallen. Nur auf ein Prequel freue ich mich richtig und zwar Peter Jacksons "Der Hobbit". Das ganze Projekt hat etwas organisches an sich. Die eher kindliche, simpel gestrickte Vorlage ist eine echte Herausforderung. Mehr davon, Hollywood!
Weniger davon, Babelsberg!Zum bislang einzigen lukrativen Genre-Standbein des deutschen Kinos, nämlich dem Kinderfilm, ist seit Til Schweigers "Keinohrhasen" wieder einmal die romantische Beziehungskomödie hinzugekommen. Das kann man ganz ausgezeichnet an den bisherigen einheimischen Kinostarts ablesen: Auf der einen Seite lauern "Rubinrot", "Yoko", "Enid Blytons Fünf Freunde", "Haus der Krokodile", "Sams im Glück", "Hanni und Nanni 2" und "Die Vampirschwestern" darauf, sich gegenseitig die jungen Zuschauer abzugraben. Auf der anderen Seite dominieren RomComs wie "Anleitung zum Unglücklichsein", Florian David Fitz' "Jesus liebt mich", Matthias Schweighöfers "Schlussmacher", Benno Fürmanns "Kokowääh"-Ripoff "Der perfekte Mann" und Marc Rothemunds "Man tut, was man kann" den Spielplan, die allesamt hoffen, im Multiplex nicht zwischen den amerikanischen Konkurrenten als fremd aufzufallen. Wenn Doogie Howser ("Der Bro Code") und Comedians wie Dieter Nuhr glauben, Beziehungsratgeber für die Nation schreiben zu können und damit auch noch Erfolg haben, glauben das junge männliche Model-Schauspieler erst recht. Und umso interessanter deutsche Filmprojekte dann wiederum klingen, umso weniger Zuschauerpotenzial sieht man. Wie wär's etwa mit Doris Dörries Film "Glück", den Daniel Kehlmann-Adaptionen "Ruhm" und "Die Vermessung der Welt", dem "Türkisch für Anfänger"-Kinofilm, Fatih Akins "Kämpfernatur", Dennis Gansels "Im Jahr der Schlange" oder Marc Rothemunds Bestseller-Verfilmung "Heute bin ich blond". Ja, umso mehr die Filme von den vorgetretenen Pfaden abweichen, umso erfolgloser werden sie wohl. Von der Berliner Schule gar nicht zu sprechen. Dann lieber von durchbrechenden Geheimtipps auf der Berlinale, zum Beispiel Klaus Lemkes "Berlin für Helden".
Links: - Deutsche Filme 2011/12, - Hollywood Vs. Babelsberg
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Samstag, 8. Oktober 2011
Neue alte Lieblingsfilme 2011 (III)
schwanenmeister, 15:07h
Der Prinz von Arkadien (Karl Hartl, 1932)
The Last Days of Disco (Whit Stillman, 1998)
Frau Wirtin bläst auch gern Trompete (Franz Antel, 1970)
Was Frauen träumen (Géza von Bolváry, 1933)
Bedways (RP Kahl, 2010)
Der aus der Hölle kam (Michael Apted, 1977)
The Boogeyman (Ulli Lommel, 1980)
Straßenbekanntschaft (Peter Pewas, 1948)
Links: - Lieblingsfilme (I) & (II)
The Last Days of Disco (Whit Stillman, 1998)
Frau Wirtin bläst auch gern Trompete (Franz Antel, 1970)
Was Frauen träumen (Géza von Bolváry, 1933)
Bedways (RP Kahl, 2010)
Der aus der Hölle kam (Michael Apted, 1977)
The Boogeyman (Ulli Lommel, 1980)
Straßenbekanntschaft (Peter Pewas, 1948)
Links: - Lieblingsfilme (I) & (II)
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Mittwoch, 5. Oktober 2011

schwanenmeister, 15:29h
Eigentlich lohnt es sich ganz und gar nicht, den immer noch gierigen Blick auf das internationale Genrefestival von Sitges zu richten. Nicht, weil dort keine tollen Filme laufen würden. Das Gegenteil ist der Fall. Die Berichterstattung indes wird sich arg in Grenzen halten. Immerhin zwei Hoffnungen gibt es: Rochus Wolff, der letztes Jahr eine ganz hervorragende Rundumversorgung inklusive Podcasts in seinem Blog Butt-kicking Babes lieferte. Und Alan Jones, der im Gegensatz zu vielen anderen Festivalchefs ein immens großes Mitteilungsbedürfnis hat.
Programmhighlights:
Was ich sehen würde: Bellflower, Target, The Raid, The Turin Horse, Vampire, Beyond the Black Rainbow, Carré blanc, Extraterrestre, Juan de Muertos, Livide, Milocrorze: A Love Story, Mientras duermes, The Artist, Sleeping Beauty, Intruders, The Moth Diaries, Ninja Kids, The Thing, Knuckle
Was sich auch lohnt: Kill List, Rabies, Saint, The Innkeepers, The Woman, The Yellow Sea, Hell, Drive, Guilty of Romance, The Day He Arrives, Hobo with a Shotgun, The Unjust, Haunters, New Kids Turbo, Invasion of Alien Bikini, Revenge: A Love Story, Smuggler, Underwater Love, The Troll Hunter, Womb, Bluebird, A Lonely Place to Die, Attack the Block, Hara-kiri: Death of a Samurai
Links: - Rochus Wolff, - Alan Jones, - Twitch Film, - Sitges
Programmhighlights:
Was ich sehen würde: Bellflower, Target, The Raid, The Turin Horse, Vampire, Beyond the Black Rainbow, Carré blanc, Extraterrestre, Juan de Muertos, Livide, Milocrorze: A Love Story, Mientras duermes, The Artist, Sleeping Beauty, Intruders, The Moth Diaries, Ninja Kids, The Thing, Knuckle
Was sich auch lohnt: Kill List, Rabies, Saint, The Innkeepers, The Woman, The Yellow Sea, Hell, Drive, Guilty of Romance, The Day He Arrives, Hobo with a Shotgun, The Unjust, Haunters, New Kids Turbo, Invasion of Alien Bikini, Revenge: A Love Story, Smuggler, Underwater Love, The Troll Hunter, Womb, Bluebird, A Lonely Place to Die, Attack the Block, Hara-kiri: Death of a Samurai
Links: - Rochus Wolff, - Alan Jones, - Twitch Film, - Sitges
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Montag, 3. Oktober 2011

schwanenmeister, 15:14h
So unterscheiden sich heutige Filmkulturen: Als letzten Herbst der deutsche Gangsterfilm "Snowman's Land" in unseren Kinos startete, ging das völlig unter. "Snowman's Land ist eine Kopie, ein Versuch, amerikanische Coolness in den deutschen Film zu bringen; und ist als Kopie zwangsläufig schlechter als die Vorbilder", schrieb Harald Mühlbeyer in der Filmgazette und vergab fünf von zehn Sternen. "Das Drehbuch ist einfach nicht besonders gut", steht da im für Leser meistens entscheidenden ersten Absatz der Manifest-Kritik von Sebastian Moitzheim. Noch so ein tödlicher, typisch deutscher Satz: "Die Hermetik führt hier nicht zu den erwarteten Gefühlsausbrüchen, sondern macht den Film zu einem Kammerspiel der Langeweile." Das schrieb Christian Alt drüben bei Negativ. Die Besucherzahlen waren nicht messbar. Die überregionalen Tageszeitungen schauten weg. Mit Ausnahme von Daniel Kothenschulte, der in der Frankfurter Rundschau hinrichtete: "Er kann uns nicht schnell genug vorbei sein." Und wenn der Film am 8. Oktober auf Arte im TV laufen wird, werden die wenigen Menschen, die drüberzappen, an den Querdaumen in der TV-Spielfilm denken, der sagte: "Will skurril und abgebrüht sein, langweilt aber mit eher unsympathischen Figuren und belanglosem Plot."
Links: - Movies.com, - IFC, - Movieline, - Twitch Film, - HitFix
Der Prophet gilt nichts im eigenen LandSeit jeher werden gute deutsche Genrefilme im Ausland entdeckt. Bei den Aintitcool-News von Harry Knowles las ich das erste Mal von einem Wunderfilm namens "Night of the Living Dorks". Es stellte sich heraus, dass damit der in Deutschland gefloppte und von Kritikern wie eine heiße Kartoffel fallengelassene "Die Nacht der lebenden Loser" gemeint war. Im ersten Jahr des texanischen Fantastic Fest feierte Matthias Dinters Film 2005 seine feucht-fröhliche Wiederauferstehung. Und ich hatte seitdem mein Genre-Mekka gefunden. Wer mir solche absolute Lieblingsfilme bescherte, verdiente mein Vertrauen. Und wenn jetzt "Snowman's Land" im Fernsehen läuft, weiß ich, dass der Film auf Platz eins der Fantastic Fest-Entdeckungen von Movies.com war und Jacob S. Hall schrieb: "A strange, violent, existential black comedy filled with endearing and terrifying characters, left field twists and beautiful cinematography that takes perfect advantage of the terrifying wilderness the characters find themselves stranded in." Letztes Jahr entdeckte das Festival für mich Filme wie "Rammbock" und "Transfer". Und weil dort die geschmacksichersten Filmgeeks des Planeten das Programm zusammenstellen, ist es immer ein riesiges Vergnügen, auch den am stärksten gepushten internationalen Kandidaten nachzustöbern.
Tim League ist der Gilles Jacob der GenrefansDas Schöne ist, dass Tim League, der Fantastic Fest-Chef, eine ähnliche treue Seele ist wie Gilles Jacob in Cannes. Beide glauben an die Autorentheorie. Und beide laden ihre Lieblingsregisseure immer wieder ein. Wurde Adam Wingard letztes Jahr mit seinem "A Horrible Way to Die" gefeiert und mit drei Preisen ausgezeichnet, war er dieses Mal wieder da, präsentierte seinen neuen Film "You're Next", der prompt in der prestigeträchtigen Kategorie 'bester Horror' gewann. Auf die ausgezeichneten Filme gilt es in jedem Jahrgang gesondert zu achten. Den Publikumspreis gewann etwa der Zeitreise-Traum "A Boy and His Samurai" von Yoshihiro Nakamura. Der 41-jährige Japaner ist ein spezieller Liebling in Austin. So liefen bereits seine anderen beiden Filme, "Fish Story" und "Golden Slumber", im Programm. Er gilt dort allgemeinhin als größte kleine Entdeckung des Festivals und insgeheim als einer der besten Regisseure der Welt. In Deutschland ist keiner seiner Filme auch nur auf DVD erschienen. Neben "You're Next" und "A Boy and His Samurai" gehören zu den größten Entdeckungen wohl die dänische Anarcho-Komödie "Klovn: The Movie", der belgische Debütfilm "Bullhead", der die Dardenne-Gebrüder aus dem Oscarrennen kloppte, der norwegische Jo-Nesbø-Heist-Thriller "Headhunters", der erste kubanische Zombiefilm "Juan of the Dead" und die französische Adrenalinpumpe "Sleepless Night". Und weil sich die Macher des Fantastic Fest nicht um Weltpremieren scheren, sondern nur nach Qualität fahnden, können einige dieser Empfehlungen direkt von mir überprüft werden.
Den Stier bei den Eiern packenIm Gleichklang schwärmten Drew McWeeny, Eric Vespe, Devin Faraci, Scott Weinberg, Harry Knowles und James Rocchi über Twitter. Zum Beispiel von "Bullhead", einem todtraurigen belgischen Gangsterfilm, der im Milieu der Hormon-Mafia spielt und indirekt das Staatentrauma zwischen Wallonen und Flamen verarbeitet. Im Kern steht aber die eigenartige Figur der Schauspielerentdeckung Matthias Schoenaerts: Ein von Steroiden vollgepumpter Bulle von einem Mann, der ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt. Seine tragische Coming-of-Age-Geschichte macht "Bullhead", der im Original schönerweise "Rundskop" heißt, zu etwas Außergewöhnlichem. Außerdem toll ist der koreanische Superheldenfilm "Haunters", der wie ein dreistes "Unbreakable"-Ripoff daherkommt, wenn sich zwei junge Männer bis zum bitteren Tod auf hyperrealistische Weise mit ihren Superkräften bekriegen, dabei aber kreativ abkupfert und klug weiterentwickelt. Noch besser gefallen hat mir "Klovn: The Movie". Wenn man so will, die dänische Antwort auf die Larry David-Kultserie "Curb Your Enthusiasm". Zwei Männer machen sich mit einem Jungen auf einen Kanutrip. Der eine muss seiner Frau beweisen, dass er als Vater taugt, der andere will sich nur mal wieder ordentlich durch die Gegend vögeln. Wie das zur mit Abstand besten Komödie des Jahres reicht, muss man selbst herausfinden. Am aller schönsten ist aber "A Boy and His Samurai", eine unendlich charmante, capraeske Zeitreise-Samurai-Torten-Schnabulei, die von einer alleinerziehenden Mutter mit ihrem Sohnemann und einem aus der feudalen Epoche gefallenen Krieger erzählt, der der überforderten Familie unter die Arme greift. Der Film war in Japan ein Flop. Nicht einmal Asienexperte Mark Schilling verteidigte ihn. Es ist Tim League und seiner Truppe zu verdanken, diese süchtigmachende Perle noch mal ausgegraben zu haben.
Links: - Movies.com, - IFC, - Movieline, - Twitch Film, - HitFix
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Freitag, 30. September 2011
Listen-Update 2011
schwanenmeister, 19:20h
Nur auf die Gefahr hin, den viel zu vielen guten Filmen 2011 am Ende sowieso nicht gerecht werden zu können, mal wieder ein Update:
A BOY AND HIS SAMURAI - Yoshihiro Nakamura
LES ÉMOTIFS ANONYMES – Jean-Pierre Améris
GERMAN GRUSEL – Oliver Schwehm
KILL LIST – Ben Wheatley
KLOVN: THE MOVIE – Mikkel Nørgaard
LOVE IN A PUFF – Pang Ho-Cheung
MIDNIGHT IN PARIS - Woody Allen
LOS OJOS DE JULIA – Guillem Morales
OUR GRAND DESPAIR – Seyfi Teoman
PINA – Wim Wenders
SAINT – Dick Maas
SECUESTRADOS – Miguel Àngel Vagas
TERRI – Azazel Jacobs
THE WOMAN – Lucky McKee
WOMB – Benedek Fliegauf
WU XIA – Peter Chan
Runners-Up (wertende Reihenfolge): Confessions, Hanna, Bedevilled, Urban Explorer, Dreileben, Haunters, Thor, Sennentuntschi
Top-17 (alphabetisch):ATTENBERG – Athina Rachel Tsangari
A BOY AND HIS SAMURAI - Yoshihiro Nakamura
LES ÉMOTIFS ANONYMES – Jean-Pierre Améris
GERMAN GRUSEL – Oliver Schwehm
KILL LIST – Ben Wheatley
KLOVN: THE MOVIE – Mikkel Nørgaard
LOVE IN A PUFF – Pang Ho-Cheung
MIDNIGHT IN PARIS - Woody Allen
LOS OJOS DE JULIA – Guillem Morales
OUR GRAND DESPAIR – Seyfi Teoman
PINA – Wim Wenders
SAINT – Dick Maas
SECUESTRADOS – Miguel Àngel Vagas
TERRI – Azazel Jacobs
THE WOMAN – Lucky McKee
WOMB – Benedek Fliegauf
WU XIA – Peter Chan
Runners-Up (wertende Reihenfolge): Confessions, Hanna, Bedevilled, Urban Explorer, Dreileben, Haunters, Thor, Sennentuntschi
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Dienstag, 27. September 2011

schwanenmeister, 02:31h
Man stelle sich vor, eine deutsche Kinoproduktion wäre so kühn und besetzte Dieter Hallervorden als pädophiles Monster. Gibt's nicht? Gibt es doch! Der Thriller heißt "Das Kind" und basiert auf einem Bestseller von Sebastian Fitzek. Der Film, gespickt mit Hollywoodgesichtern wie Eric Roberts ("The Dark Knight") und Peter Greene ("Pulp Fiction") sowie einigen deutschen Schauspielgrößen (Ben Becker, Dieter Landuris), soll kommendes Jahr in die Kinos kommen. Die Story klingt schön spekulativ und schaurig: Ein mysteriöser zehnjähriger Junge bestellt einen Strafverteidiger in einen gottverlassenen Industriepark. Der schmächtige Knabe behauptet, in seinem früheren Leben ein Serienkiller gewesen zu sein. Als Beweis zeigt er dem Anwalt Skelette, die offenbar von einer Axt gespalten wurden. Die ersten Set-Fotos sehen so aus, als würden die Filmemacher ihr Handwerk verstehen. Und ich will schon seit einigen Monaten meinen ersten Fitzek-Roman lesen. Vielleicht motiviert mich ja jetzt, herauszufinden, wie groß Hallervordens Rolle geworden ist.
Links: - IMDb, - Set-Besuch
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Montag, 26. September 2011
"German Grusel: Die Edgar Wallace-Serie"
schwanenmeister, 19:46h
"Kein Geringerer als Tarantino outete sich als Edgar Wallace-Fan. Kein Wunder! Experimentell wie massentauglich, der German Grusel ist ein echtes Kinophänomen. Sehen sie selbst!" Das drohte jedenfalls die Frauenstimme am späten Sonntag. Der Arte-Themenabend hatte gerade so gemütlich mit "Das Gasthaus an der Themse" begonnen, als dieser Ausruf Oliver Schwehms Dokumentation "German Grusel" (aka "Frissons Teutons") ankündigte. Abschließend folgte der allererste Edgar Wallace-Film von 1931, nämlich "Der Zinker".
Der Joe Hembus des neuen Jahrtausends: Tim Bergfelder
Heutzutage ist es schlicht unmöglich, von Edgar Wallace zu sprechen und den Namen des kalifornischen Regisseurs nicht unnütz im Munde zu führen. War es doch Tarantino, der bei der Berlin-Premiere seines Films "Kill Bill" in den dunklen Kinosaal hauchte: "Alfred Vohrer is a genius!" Ein Umstand, der dem leider viel zu früh verstorbenen FAZ-Journalisten Michael Althen zum Kinostart von „Der Wixxer“ eine elegante Einleitung wert war, die ungefähr die Hälfte seiner Kritik ausmachte und so die Republik über das Coolness-Level eines ihrer Filmgötzen aufklärte.
Der Einarmige ist unter den Zweiarmigen KönigDas muss man sich heute immer klar machen: Die Edgar Wallace-Krimis sind längst nicht mehr nur die nostalgisch gefärbte Kindheitserinnerung so vieler Deutscher, sondern seit einiger Zeit eben auch eine der wertvollsten, international geschätzten Genrereihen, die die deutsche Filmgeschichte hergibt. Filmhistoriker wie Tim Bergfelder ("International Adventures") haben darüber Bücher geschrieben, Ikonen wie der Video Watchdog-Herausgeber Tim Lucas haben dazu geniale Sondernummern herausgegeben, Regisseure wie Edgar Wright haben Wallace etwa in "Hot Fuzz" zitiert. Und dass Tarantinos spaßbringendste Metapher in seinem Weltkriegs-Thriller "Inglourious Basterds" insgeheim um eben jenen Edgar Wallace kreist wie die Flugzeuge um das Empire State Building in "King Kong", dürfte inzwischen auch einigen Cineasten klar geworden sein. Die Edgar Wallace-Krimis sind ein Kulturschatz. Und in seiner knapp einstündigen SWR-Dokumentation schwingt sich Oliver Schwehm, auch der Regisseur von "Winnetou darf nicht sterben" und "Christopher Lee: Gentleman des Grauens", dazu auf, der Filmserie das erste brauchbare TV-Denkmal zu setzen.
Wie Laubsäge und Hubschrauber zusammenpassenWer mit Harald Reinls Heimatfilm "Almenrausch und Edelweiß" anfängt und mit Dario Argentos Horror-Klassiker "Suspiria" abschließt, muss einfach ein Guter sein. Und wer neben den üblichen Talking Heads wie den Schauspielern Blacky Fuchsberger, Karin Dor, Karin Baal, den Rialto Film-Geschäftsführer Felix Wendlandt, Peter Thomas und den immer sympathischen Oliver Kalkofe (die Stimme von OSS-117!) eben auch Menschen wie den von mir hoch geschätzten Filmhistoriker Tim Bergfelder oder Umberto Lenzi, den mit wichtigsten italienischen Genre-Regisseur der entscheidenden Jahrzehnte, gewinnen konnte, gehört mein Respekt. Wenn Schwehm dann aber auch noch putzige Sequenzen dazwischenschneidet, in denen ein maskierter Mr. X zum Beispiel mit einer Rasierklinge das Band des Heimatfilms im Projektor zerschneidet und Edgar Wallace einlegt, zeugt das von cineastischer Qualität. Oder wenn der Regisseur die Aussagen des FSK-Mitglieds zum Thema 'Verrohende Wirkung von Gewalt' einige der hübschesten Gore-Highlights der Serie untermischt oder die Gedächtnisschwäche der deutschen Stars hinsichtlich ihrer italienischen Produktionen mit eigenen widersprüchlichen Filmdialogen konterkariert, hat er mich vollends für seine Sache gewonnen.
Von der Themse an den TieberAls Fan der Serie lernt man nichts elementar Neues. Aber das muss die Filmdoku auch gar nicht bewerkstelligen. Man muss ihr die Liebe, die aber auch keine bedingungslose, fanboyhafte Liebe sein darf, ansehen und Lust bekommen auf das Wiedersehen oder das Entdecken dieses Teils der Filmgeschichte. Und die Liebe ist hier in jedem Detail zu spüren, besonders in den Animationen der Bilder. Wie die Kommissare Fuchsberger und Drache in mysteriösen Rauch getaucht werden oder der Stempel vom Frosch mit der Maske zum Cover des Edgar Wallace-Taschenbuchs wird, steht für eine hohe Produktionsqualität und fachkundiges Personal. Und so ist auch der Weg frei, sich an kleineren appetitlichen Informationshäppchen zu deliktieren. Artur Brauners CCC-Produktionsfirma etwa stand im Volksmund laut Fuchsberger für „zahlt ziemlich zögernd“. Darauf gibt es seltene Filmausschnitte von Edgar Wallace zu bestaunen, wie er, einem König gleich, über sein britisches Domizil stolziert oder Wallace' opulentes Begräbnis einem Staatsakt ähnelt. Dazu Wochenschau-Aufnahmen hinter den Kulissen, die teils als plumpe Werbung aufgebaut sind und Alfred 'Genius' Vohrer mit nur einem Arm zeigen, mit dem er aber seinen Schauspielern zeigt, wie man eine Pistole richtig zu schwingen hat. Bei all den Ufa-Stars aus dem Dritten Reich, Klaus Kinski und den Artur Brauner-Ripoffs ist mir aber eigentlich am liebsten gewesen, auf welche Weise Schwehm die Brücke zu den so genannten Spaghetti Krimis schlägt. Ich könnte jetzt jedenfalls direkt wieder "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" und "Das Gesicht im Dunkeln" schauen.
Auch gut: - Die Horst Wendlandt-Story
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Sonntag, 25. September 2011
"Miss Schweiz Massaker" in Planung
schwanenmeister, 03:32h
Schon am Freitag wird Michael Steiner, der Regisseur des sehr feinen Horrorfilms "Sennentuntschi", den Final Draft seines neuen Drehbuchs "Miss Schweiz Massaker" bei der Schweizer Filmförderung einreichen. Neunzigtausend Franken hat sich das der stets neutrale Nachbarstaat in der Förderung kosten lassen. Etwas bedauerlich nur, dass Steiner das Script, das er gemeinsam mit Michael Sauter und Daniel Casparis geschrieben hat, nicht selbst inszenieren will. Zwar bietet das von der Umwelt weit abgeschnittene Setting eines Vorbereitungscamp für potenzielle Schönheitsköniginnen dank natürlicher Gefühle wie Neid und Missgunst den idealen Nährboden für Gewaltausbrüche. Gegenüber FrightFest-Chef Alan Jones ließ der 41-Jährige nur durchblicken, dass er sich uncoolerweise zu alt für das Genre des Slasherfilms fühlt, aber durchaus an ein langlebiges Franchise glaubt, das bei Erfolg in andere Länder importiert werden soll.
Globalisiertes Geschnetzel erwünschtAuf "Miss Switzerland Massacre" könnte dann "Miss Spain Massacre" oder "Miss Iceland Massacre" folgen. Letztlich hieße der Film, der nach einer zwingenden Alieninvasion alles zusammenbringen würde, schlicht "Miss Universe Massacre". Steiners letzter Film "Sennentuntschi", die moderne Neuverfilmung des Schweizer Urmythos von dem aus Stroh auferstandenen, Männer verführenden und in den Wahnsinn treibenden Sukkubus, war in seiner Heimat ein großer Zuschauererfolg - weit über hunderttausend Schweizer sahen den "Kaboom"-Star Roxane Mesquida spielend die Männerköpfe auf der Alm verdrehen - und wird aktuell auf internationalen Genrefestivals wie dem britischen FrightFest oder dem amerikanischen Fantastic Fest bestaunt. Dass dabei trotzdem die Produktionsfirma wegen des für dortige Verhältnisse zu kostspieligen Budgets (gut vier Millionen Euro) Insolvenz anmelden musste und letztlich nur die Zweigstelle der deutschen Constantin Film half, das Projekt fertigzubekommen, mag bei Steiners Entscheidungsfindung eine Rolle gespielt haben. Leider hat er doch nicht die Eier, um der Erwin C. Dietrich des neuen Jahrtausends zu werden!
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Freitag, 23. September 2011

schwanenmeister, 01:12h
Tim League, der Organisator des Fantastic Fest, ist ein kluger Kopf. In jedem Interview, das er gegeben hat, empfahl er eine andere Handvoll Werke seines knapp achtzig Filme schweren Programmes. So bin ich eigentlich auf wahnsinnig viele potenzielle Genreperlen gespannt. Und da die meisten der Kritiker, die vom Fantastic Fest berichten, zu einer eingeschworenen Gruppe gehören, die in den meisten Fällen sowieso keiner Fliege ein Haar krümmen kann, wird es jede Menge reizvolle Empfehlungen hageln. Die Kunst besteht darin, die für einen selbst passenden Filme auszumachen. Meine verlässlichsten Lieblingskritiker aus der Austin-Brut sind James Rocchi, Drew McWeeny, Eric Vespe, Matt Singer, Scott Weinberg und Todd Brown, wobei Karina Longworth wohl auch mal vorbeischauen will, das dann aber nur für zwei Tage als Teil ihrer Hochzeitsreise (Gag?) sein wird. Kritisch werde ich die Texte von Devin Faraci und seiner Alamo Drafthouse-zugehörigen Badass Digest-Crew beäugen, genauso wie der frische Fangoria-Chefkritiker Samuel Zimmerman noch beweisen muss, dass er sich tatsächlich im Genre auskennt. Harry Knowles schreibt wie immer außer Konkurrenz. Und Blogs wie Slashfilm, FirstShowing und Sound on Sight nehme ich nur der Chronistenpflicht wegen auf. Auch bleibt es abzuwarten, was die Austiner Lokalpresse macht und ob gern gelesene Netz-Größen wie Alison Willmore, Jen Yamato oder Katey Rich ihr Stell-dich-ein geben werden.
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