... newer stories
Freitag, 11. März 2011

schwanenmeister, 17:56h
Das Kinojahr ist für den deutschen Film bereits sehr abwechslungsreich verlaufen: Bernd Eichingers letztes Vermächtnis, "Die Superbullen", überrascht, die Zuschauer von Rudolf Thomes neuestem Film "Das rote Zimmer" und Pia Marais' "Im Alter von Ellen" ließen sich namentlich aufzählen, so wenige waren es. Til Schweigers "Kokowääh" rettet mit über vier Millionen Zuschauern die Bilanzen. Chris Kraus' Historienepos "Poll" geht genauso schnell baden wie das Ufa Cinema-Prestigeprojekt "Dschungelkind". Wim Wenders' Comeback-Film "Pina" wächst zu einem sehr schönen Arthouse-Erfolg im Multiplex heran. Dagegen floppt dann wieder Mal Fußball mit "Der ganz große Traum" (Boxofficemojo-Titel "Der ganz grobe Traum"). Und die Multikulti-Komödie "Almanya" wird dieses Wochenende zum Smash-Hit: 150.000 Zuschauer bei nur 200 Kopien bedeutet einen verdammt guten Schnitt und noch viel Luft nach oben.
... link (0 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 3. März 2011

schwanenmeister, 17:02h
Nach Jahren des Wartens gibt es endlich grünes Licht: Die Rat Pack Filmproduktion wird einen "Türkisch für Anfänger"-Kinofilm produzieren. Der Filmfernsehfonds Bayern unterstützt das Projekt dabei mit 850.000 Euro. Das Drehbuch stammt von Erfolgsautor Bora Daktekin ("Doctor's Diary"), der auch Regie führen wird. Aber nichts ist mehr so, wie es mal war. Die Handlung um einen Flugzeugabsturz in der Südsee dreht die mühsam in drei Staffeln aufgebauten Beziehungen der Figuren auf null zurück: Lena und ihre Mutter Doris lernen den Witwer Metin und seine beiden Kinder Cem und Yagmur erst auf der Reise kennen und lieben. Das kann auch ein Segen sein, zeichneten sich doch in der dritten und letzten "Türkisch für Anfänger"-Staffel Qualitätsverluste und deutliche Ermüdungserscheinungen ab.
Die erste und die zweite Staffel gehören dagegen zum Besten, was überhaupt in den letzten Jahrzehnten in deutscher Sprache für Fernsehen oder Kino geschrieben und gespielt wurde. Die Rat Pack Filmproduktion scheint mit ihren Erfolgsreihen um "Wickie und die starken Männer" und die "Vorstadtkrokodile" der richtige Anlaufpunkt zu sein, einen Film zu schaffen, den letztlich dann auch Zuschauer im Kino sehen wollen. Schon die Serie litt schließlich darunter, dass sie mit Preisen überhäuft, vom Zuschauer aber dank des pädagogischen Zeigefingers, den der öffentlich-rechtliche Sendeplatz evozierte, gemieden wurde. Mit Ausnahme von Elyas M'Barek, der sich in den letzten Jahren ganz gut in Sat.1-Serien durchschlug, gerieten die Karrieren der Darsteller mehr oder weniger ins Stocken, was sehr schade war.
Die erste und die zweite Staffel gehören dagegen zum Besten, was überhaupt in den letzten Jahrzehnten in deutscher Sprache für Fernsehen oder Kino geschrieben und gespielt wurde. Die Rat Pack Filmproduktion scheint mit ihren Erfolgsreihen um "Wickie und die starken Männer" und die "Vorstadtkrokodile" der richtige Anlaufpunkt zu sein, einen Film zu schaffen, den letztlich dann auch Zuschauer im Kino sehen wollen. Schon die Serie litt schließlich darunter, dass sie mit Preisen überhäuft, vom Zuschauer aber dank des pädagogischen Zeigefingers, den der öffentlich-rechtliche Sendeplatz evozierte, gemieden wurde. Mit Ausnahme von Elyas M'Barek, der sich in den letzten Jahren ganz gut in Sat.1-Serien durchschlug, gerieten die Karrieren der Darsteller mehr oder weniger ins Stocken, was sehr schade war.
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 1. März 2011
Einmonatiges Quentin Tarantino-Festival
schwanenmeister, 13:31h
Wie könnte man seinen Ehrentag besser feiern, als im eigenen Kino einen Geburtstagsmonat auszurufen und das komplette Programm zu schmeißen? Zum Beispiel, indem man kurz vorher den Ehren-Cesar in Frankreich abräumt und auf Harvey Weinsteins Oscar-Party einfach ausplaudert, dass das nächste Drehbuch fertiggeschrieben ist. Die Gerüchte um Quentin Tarantinos Spaghetti Western werden die Internetgemeinde monatelang beschäftigen. Tarantino-Aficionados werden sich indes eher auf dessen Programm im New Beverly Cinema in Los Angeles stürzen und würden nur zu gerne seine Essays zu Douglas Sirk und Don Siegel lesen, die er versprach, exklusiv an den "Gremlins"-Regisseur Joe Dante zu verschicken. Und wenn dann "Kill Bill: The Whole Bloody Affair" am Ende des Monats seine US-Premiere feiern wird, sieht es auch gar nicht mehr schlecht für eine endlich würdige DVD/Blu-ray-Fassung des Meisterwerks aus.
Johnny Cash in "Five Minutes to Live"
CRACK HOUSEDie Late-Blaxploitation "Crack House" mit Jim Brown zeigte Tarantino bereits als Teil eines Grindhouse Triple Feature auf dem QT-Fest 6. Die Hicksploitation "Redneck Miller" präsentierte er zu Ehren des 2007 geschlossenen Original-Alamo Dafthouse in einer regional bestimmten Redneck Night.
REDNECK MILLER
ESCAPE FROM ALCATRAZ (NEU)Immer wieder ließ Quentin Tarantino seine Vorliebe für Don Siegels Werk durchscheinen, aber noch nie programmierte er einen seiner Filme auf seinen Festivals. Als Tarantino auf Edgar Wrights Festival The Wright Stuff II auftauchte und "Dirty Harry" noch diesen Januar gegenüber der Kritikerikone Pauline Kael verteidigte, war jedoch klar, dass da etwas kommen würde. Und schön zu sehen, dass Tarantino seinen eigenen kleinen Hausgott William Witney nicht vergessen hat.
I ESCAPED FROM DEVIL'S ISLAND (NEU)
SHAME OF THE JUNGLEDen anarchischen, angenehm versauten Zeichentrickfilm von Picha & Szulzinger präsentierte Quentin als ergänzendes Midnight Movie zu einem Agentenfilm-Double Feature auf dem QT-Fest 6.
Ralph Bakshi NightTarantino ist einer der ganz wenigen Filmfans, die ich kenne, die auch jenseits der berüchtigten Werke den Regisseur Ralph Bakshi schätzen. Den hochpolitischen Zeichentrickfilm "Coonskin" zeigte er bereits Ende der 1990er-Jahre als Einführung in einen ganztägigen Exploitation Marathon. Bakshi drehte "Hey Good Lookin'" genau zwischen seinen Klassikern "Lord of the Rings" und "Fire and Ice".
COONSKIN
HEY GOOD LOOKIN' (NEU)
ROAD GAMES2005 setzte Tarantino der Ozploitation ein Denkmal: Er programmierte auf dem QT-Fest 6 eine Australian Night und brachte auf diese Weise vergessene Freuden des Genrefilms von Down Under zurück auf die cinephile Speisekarte. Die Verbeugung vor dem Hitchcock-Schüler Richard Franklin war besonders einprägsam. Auch wenn Tarantino damals "Psycho 2" zeigte, wurde ebenso Franklins "Road Games" mit Jamie Lee Curtis und Stacy Keith zu einem Must-See. Von seiner Leidenschaft für "The Anderson Tapes" lese ich dagegen zum ersten Mal.
THE ANDERSON TAPES (NEU)
Grindhouse Night Revenge Triple FeatureRache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird. Dabei gibt es fast nichts Elektrisierenderes als einen kleinen Rache-Marathon auf der Leinwand. Der Ur-Rambo "Johnny Firecloud" war ursprünglich eine Verlegenheits-Ergänzung Tarantinos aus dem Print-Fundus des Alamo Drafthouse-Besitzers Tim League, entwickelte sich aber dank starker Zuschauerreaktionen zum Evergreen. Den Christopher Mitchum-Film "Summertime Killer" zitierte der Maestro an populärer Stelle in "Kill Bill". "The No Mercy Man" dagegen ist selbst für QT-Aficionados Neuland. Tarantinos Fundus an gritty 70's-Movies scheint unbegrenzt zu sein.
THE NO MERCY MAN (NEU)
JOHNNY FIRECLOUD
SUMMERTIME KILLER
Rod Taylor NightDie Filme eines Jack Cardiffs im Allgemeinen und das atemberaubende Men-on-a-Mission-Movie "Dark of the Sun" im Speziellen gehören vielleicht zu Tarantinos schönsten Entdeckungen über die Jahre. Auf dem QT-Fest 5 lief der unter dem deutschen Titel "Katanga" bekannte Rod Taylor-Film gemeinsam mit Sammo Hungs "Eastern Condors" und stellte eine Art Urkeimzelle für die Ideen hinter "Inglourious Basterds" dar. Umso gespannter bin ich auf "Hell River" aka "Der letzte Haufen der 7. Division", den das New Beverly Cinema auch nur mit einem deutschen Filmposter anwerben kann, weil der zu überwiegenden Teilen unter jugoslawischer Federführung entstandene Film bis heute keine DVD-Veröffentlichung in den USA erfahren hat.
DARK OF THE SUN
HELL RIVER (NEU)
WHITE LIGHTNING"Der Tiger hetzt die Meute" ist ein echter Klassiker des QT-Fest, war er doch schon auf der allerersten Veranstaltung im Jahr 1997 dabei, als Tarantino eine Good Ol' Boy Night zusammen mit den Filmen "Jackson County Jail" und "Dirty Mary, Crazy Larry" schmiss. "The Last American Hero" wiederum ist sehr spannend, weil noch unbeleckt und ein Film mit Jeff Bridges in den 1970er-Jahren. Alle, die jetzt den Dude in "Crazy Heart" und "True Grit" feiern, müssen zurückgehen in das Jahrzehnt, in dem Bridges wirklich ein Gigant war ("The Last Picture Show", "Fat City", "Thunderbolt & Lightfoot").
THE LAST AMERICAN HERO (NEU)
STONEIn einem seiner seltenen Fangoria-Interviews, was wie immer nur sehr wenig Beachtung fand, erklärte Tarantino, dass er für eine Kinokopie des australischen Biker-Films seinen rechten Arm hergeben würde. Da er körperteilemäßig immer noch komplett ist, muss davon ausgegangen werden, dass er für diese Angelegenheit einen Pakt mit dem Teufel eingegangen ist.
Paul Mazursky NightDer kongeniale New Hollywood-Regisseur Mazursky war für Tarantino eine späte Entdeckung, die er durch eine nahestehende Freundin machte: Deren absoluter Lieblingsfilm war nämlich "Blume in Love"; und es war ihr liebevoller Blick, der Quentin zurückgehen und Mazursky noch mal neu entdecken ließ. Er pushte ihn dann unter anderem in einem äußerst prominent besetzten L.A.Weekly-Roundtable zum "Grindhouse"-Kinostart und in seiner Master Class in Cannes.
BOB & CAROL & TED & ALICE
BLUME IN LOVE
MAN FRIDAY (NEU)Ein brandneues Double Feature von Tarantino muss nicht unbedingt begeistern. Klar, klingt "Man Friday", ein 70's-Update der Robinson Crusoe-Geschichte mit Peter O'Toole und Richard Roundtree, nicht uninteressant, aber vom Hocker haut die Kombi auch nicht gerade. Und auch die Frage, ob "Cooley High" die vorweggenommene schwarze Antwort auf "Breakfast Club" war, bestimmt jetzt nicht meinen Alltag. Niedrige Erwartungen haben indes noch nie geschadet.
COOLEY HIGH (NEU)
DRIVE-IN (NEU)"Drive-In" schwebt für mich im luftleeren Raum. Kenne niemanden der Beteiligten. "Dazed and Confused" dagegen ist vielleicht einer der ältesten Tarantino-Klassiker, wenn es um Filme geht, die er seit dem Beginn seiner Karriere regelmäßig gepusht hat. 1994 traf Quentin den "Dazed and Confused"-Regisseur Richard Linklater das erste Mal persönlich - in einer Midnight Show von Robert Altmans "Nashville". Daraus entwickelte sich eine Freundschaft. Und "Dazed and Confused" tauchte immer mal wieder auf Tarantinos Listen der absoluten Lieblingsfilme auf. Für ihn war das ganz einfach der "Rio Bravo" der 1990er-Jahre.
DAZED AND CONFUSED
PRETTY MAIDS ALL IN A ROWEine der ganz großen Extravaganzen der 1970er-Jahre, Roger Vadims Cheerleader Movie mit Rock Hudson, wurde bereits 1999 auf dem dritten QT-Fest gemeinsam mit "Mother, Jugs & Speed" gezeigt.
CHARLEY ONE-EYE (NEU)"Unter tödlicher Sonne" heißt der deutsche Verleihtitel von "Charley One-Eye". Und man kommt nicht umhin, festzustellen, dass das New Beverly-Festival im Zeichen von Richard Roundtree steht. Übrigens grandioses Poster! "Kid Blue" ist ebenso Frischfleisch und bietet einen frühen, nicht einen ganz frühen Auftritt von Dennis Hopper. Dazu gibt es Warren Oates, Peter Boyle und Ben Johnson - viel besser kann man einen Western nicht besetzen.
KID BLUE (NEU)
Grindhouse NightDie Appetizer für "Kill Bill: The Whole Bloody Affair": "Drei wild wie der Teufel" ist ein Späteastern, von dem ich noch nichts gehört oder gelesen habe. "Fearless Fighters" sieht nach etwas mehr abgefahrenen Spaß aus. Aber für dieses Double Feature bräuchte ich eine echte Kung Fu-Phase.
THE HOT, THE COOL AND THE VICIOUS (NEU)
FEARLESS FIGHTERS
THUNDER ROADDen Moonshinin'-Klassiker "Thunder Road" mit Robert Mitchum programmierte Tarantino meines Wissens noch nicht auf seinen Festivals, nannte ihn aber bereits als Lieblingsfilm. Und "Five Minutes to Live" mit Johnny Cash in der Hauptrolle schaut sehr spannend aus.
FIVE MINUTES TO LIVE (NEU)
Shaw Brothers NightWenn ich mich richtig erinnere, hat "The Avenging Eagle" eines der unglaublichsten Enden der Filmgeschichte. Und Tarantino verglich den Regisseur Chung Sun mit Stanley Kubrick. "Duel of the Iron Fist" lief dagegen tatsächlich auf einem QT-Fest - und zwar dem allerersten - gemeinsam mit dem anderen Shaw Brothers-Klassiker "Seven Blows of the Dragon".
THE AVENGING EAGLE
DUEL OF THE IRON FIST
FRIDAYDer Kiffer-Abhängfilm "Friday" mit Ice Cube und Chris Tucker wurde von Quentin durch die Platzierung auf der 2009er-Lieblingsfilmliste, die seine Favoriten aufzählte, seit er Filmemacher geworden war, geadelt. Etwas spät, der Herr!
THE FIGHTING FISTS OF SHANGHAI JOEDer Klaus Kinski-Hit "Der Mann mit der Kugelpeitsche" lief auf dem QT-Fest 5. Oder er sollte gezeigt werden, was aber nie zu Stande kam. Jedenfalls gab es vor einigen Jahren die Intention Tarantinos, diese sehr spaßige Italowestern-Kung Fu-Verquickung der Welt zu präsentieren.
Links: - New Beverly Cinema, - Hofberichtserstattung
... link (5 Kommentare) ... comment
Freitag, 18. Februar 2011

schwanenmeister, 01:02h
Nett: Der schwache "Daily Show"-Epigone "Heute-Show" versuchte, die Berlinale im Speziellen und Kunstfilme im Allgemeinen zu parodieren. Nun sind die Ansprüche im deutschen Fernsehen so niedrig, dass man sich bereits über den Versuch freut. Zu Ehre kamen Ausschnitte aus "Come Rain, Come Shine" und "The Turin Horse". Sandra Hüller wurde wegen ihres Spielfilms "Brownian Movement" für einen doch ziemlich geschmacklosen Gag missbraucht. Einziger kleiner Lichtblick war dann Martin Sonneborns Kiezkino-Besuch, der verpixelte Hardcore-Bilder ins Öffentlich-Rechtliche brachte. Auch nett war Hans-Ulrich Pönacks Wutrede im D-Radio Kultur. Ehrlicher und authentischer hat sich auch Bastian Reinhardt nicht nach der historischen Stadtderby-Niederlage aufregen können. Pönacks Rede steht exemplarisch für all diejenige, die glauben, man würde automatisch durch das Schlechtfinden des Berlinale-Wettbewerbs ein guter Kritiker werden. Hebt der Mann doch tatsächlich den schwächsten Coen-Film als besonderes Highlight hervor.
Neuer Schwung: Auf der Zielgeraden deutet sich, wie so häufig im Festivalgeschehen, noch mal eine neue Wendung an. Das könnte man zumindest denken, wenn man Mike Goodridge (Screen Daily) über "The Forgiveness of Blood" liest: "A richly textured portrait of a society in 2011 still bound by a centuries-old code of law. As in MARIA, Marston’s second feature is shot in the local language and marked by knockout performances from non-actors. The final film playing in the Berlinale competition this week, it is also one of its strongest." Andreas Borcholte behauptet ebenso, dass der Film ein "echtes Highlight in diesem durchwachsenen Berlinale-Jahrgang" war. Auch nicht so schlecht, was Ray Bennett (THR) über "Lipstikka" zu sagen hat: "Canadian director Jonathan Sagall’s London-set drama, competing at Berlin, is an intriguing and gripping story of two women whose lives are affected in different ways after a dramatic incident." Und die so genannten Highbrow-Kritiker wie zum Beispiel Ekkehard Knörer (Perlentaucher) berauschten sich am Joel Silver-Actionthriller "Unknown", wenn auch aus niederen Beweggründen.
Kosslick-Lob: "Keine halbgaren Menscheleien aus Skandinavien, kein High-Budget-Trash, mit dem Stars auf den roten Teppich geschaufelt werden. Stattdessen Filme, die sich offenbar verschworen haben, den Zuschauer durch das Panoramafenster tief hinein in ihre Welt zu ziehen, indem sie die Kamera ganz nah auf Menschen und Gesichter richten", schreibt Katja Nicodemus (Zeit). Auch von ihr noch mal im Zwiegespräch mit Miesmuschel Jörg Taszman auf D-Radio Kultur hinsichtlich eines ersten Fazits ausformuliert.
Panorama: "Über uns das All" mit Sandra Hüller soll sehr toll sein. Neben dem Tagesspiegel waren auch kino-zeit.de und critic.de ziemlich angetan.
Endlich die erste brauchbare Reaktion auf Lee Yoon-ki und seinen neuesten Film "Come Rain, Come Shine": "Although not without its faults, the elegantly shot work marks another step forward in the career of director Lee Yoon-ki, one of the most significant Korean auteurs to debut in the post-OLDBOY era", schreibt Darcy Paquet (Screen Daily). Ich werde die Tage "My Dear Enemy" nachholen, den ich schon seit der vorletzten Berlinale sehen wollte. Derek Elley und Dieter Kosslick sei Dank! Übrigens ist Tim Robey (Daily Telegraph) auch für Lee Yoon-ki im Wettbewerb. Einer meiner Lieblingskritiker, Derek Elley von Film Business Asia, ist leider vom Glauben abgefallen und verreißt "Come Rain, Come Shine". Na, vielleicht lag das an der Presse-DVD ...
To-Watch-Liste (Wettbewerb):
Doku-Schmoku: Folgende interessant klingende Dokus sind auf meinen Zettel gewandert: Die Jungs vom Bahnhof Zoo, Khodorkovsky, The Big Eden, The Black Power Mixtape 1967-1975, The Terrorists, Twenty Cigarettes, Unter Kontrolle, The Ballad of Genesis and Lady Jaye
Neuer Schwung: Auf der Zielgeraden deutet sich, wie so häufig im Festivalgeschehen, noch mal eine neue Wendung an. Das könnte man zumindest denken, wenn man Mike Goodridge (Screen Daily) über "The Forgiveness of Blood" liest: "A richly textured portrait of a society in 2011 still bound by a centuries-old code of law. As in MARIA, Marston’s second feature is shot in the local language and marked by knockout performances from non-actors. The final film playing in the Berlinale competition this week, it is also one of its strongest." Andreas Borcholte behauptet ebenso, dass der Film ein "echtes Highlight in diesem durchwachsenen Berlinale-Jahrgang" war. Auch nicht so schlecht, was Ray Bennett (THR) über "Lipstikka" zu sagen hat: "Canadian director Jonathan Sagall’s London-set drama, competing at Berlin, is an intriguing and gripping story of two women whose lives are affected in different ways after a dramatic incident." Und die so genannten Highbrow-Kritiker wie zum Beispiel Ekkehard Knörer (Perlentaucher) berauschten sich am Joel Silver-Actionthriller "Unknown", wenn auch aus niederen Beweggründen.
Kosslick-Lob: "Keine halbgaren Menscheleien aus Skandinavien, kein High-Budget-Trash, mit dem Stars auf den roten Teppich geschaufelt werden. Stattdessen Filme, die sich offenbar verschworen haben, den Zuschauer durch das Panoramafenster tief hinein in ihre Welt zu ziehen, indem sie die Kamera ganz nah auf Menschen und Gesichter richten", schreibt Katja Nicodemus (Zeit). Auch von ihr noch mal im Zwiegespräch mit Miesmuschel Jörg Taszman auf D-Radio Kultur hinsichtlich eines ersten Fazits ausformuliert.
Panorama: "Über uns das All" mit Sandra Hüller soll sehr toll sein. Neben dem Tagesspiegel waren auch kino-zeit.de und critic.de ziemlich angetan.
Endlich die erste brauchbare Reaktion auf Lee Yoon-ki und seinen neuesten Film "Come Rain, Come Shine": "Although not without its faults, the elegantly shot work marks another step forward in the career of director Lee Yoon-ki, one of the most significant Korean auteurs to debut in the post-OLDBOY era", schreibt Darcy Paquet (Screen Daily). Ich werde die Tage "My Dear Enemy" nachholen, den ich schon seit der vorletzten Berlinale sehen wollte. Derek Elley und Dieter Kosslick sei Dank! Übrigens ist Tim Robey (Daily Telegraph) auch für Lee Yoon-ki im Wettbewerb. Einer meiner Lieblingskritiker, Derek Elley von Film Business Asia, ist leider vom Glauben abgefallen und verreißt "Come Rain, Come Shine". Na, vielleicht lag das an der Presse-DVD ...
To-Watch-Liste (Wettbewerb):
SCHLAFKRANKHEIT - Ulrich KöhlerTHE FUTURE ist ursprünglich ein Sundance-Film, muss also nicht noch mal aufgeführt werden. Und bei THE FORGIVENESS OF BLOOD und LIPSTIKKA warte ich auf - positive - Reaktionen. Vielleicht dann bei der Preisverleihung, die meistens Kandidaten ins Blickfeld rückt, die man noch nicht so auf dem Radar hatte.
INNOCENT SATURDAY - Alexander Mindadze
NADER & SIMIN - Asghar Farhadi
THE TURIN HORSE - Béla Tarr
OUR GRAND DESPAIR - Seyfi Teoman
KOMMT REGEN, KOMMT SONNENSCHEIN - Lee Yoon-ki
WER WENN NICHT WIR - Andres Veiel
PINA - Wim Wenders
ALMANYA - Yasemin Samdereli
THE FORGIVENESS OF BLOOD - Joshua Marston (NEU)
MEIN BESTER FEIND - Wolfgang Murnberger
LES CONTES DE LA NUIT - Michel Ocelot
UN MUNDO MISTERIOSO - Rodrigo Moreno
Doku-Schmoku: Folgende interessant klingende Dokus sind auf meinen Zettel gewandert: Die Jungs vom Bahnhof Zoo, Khodorkovsky, The Big Eden, The Black Power Mixtape 1967-1975, The Terrorists, Twenty Cigarettes, Unter Kontrolle, The Ballad of Genesis and Lady Jaye
... link (0 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 17. Februar 2011

schwanenmeister, 01:11h
- Ruhepause -
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 16. Februar 2011

schwanenmeister, 01:16h
Kosslick-Lob: "I must be going soft, or else have been very lucky. Have now seen 5 Berlinale competition films, and have yet to find a dud", twittert Neil Young. Der sonst so kritische Brite mochte auch "A Mysterious World" (7/10).
Heraufstufung: Der Brite Tim Robey, der Kritiker beim Daily Telegraph ist und zum Screen Daily-Kritikerspiegel beiträgt, hat Ulrich Köhlers Spielfilm "Schlafkrankheit" von drei auf vier Sterne und damit auf die Höchstwertung heraufgestuft. "SLEEPING SICKNESS is really staying with me. Wondering if anything will dislodge it as competition fave", twittert er. Außerdem ist er ziemlich vom diesjährigen Wettbewerb begeistert: "Clear now that griping about Berlinale competition premature. I've given 3 films ★★★ and 2 ★★★★ on Screen Daily's critic-grid." Dazu gibt es schöne Twitter-Worte für den türkischen Wettbewerbsbeitrag "Our Grand Despair": "Basically the Turkish I LOVE YOU, MAN, but deeply sweet, elegantly made, oddly heartbreaking. Perfs couldn't be nicer." In seinem persönlichen Blog steht rechts eine Auflistung aller seiner Berlinale-Wertungen.
"But with a little sex in it": Ziemlich schöner, weil ehrlicher Beitrag von Jörg Buttgereit zum niederländischen Film "Brownian Movement" mit Sandra Hüller, der wirklich sehr lohnenswert klingt. Nicht nur weil ihn Buttgereit mit Zulawskis "Possession" und dem Tentakelsex, den darin Isabelle Adjani mit einem Monster hat, vergleicht. "What a tender film about the stranger in the other and yourself, wonderfully subdued spatial compositions, great", twitterte auch Ekkehard Knörer. Und gleichzeitig tut Nils Bokelberg im Panorama den russischen Sci-Fi-Film "Target" von Alexander Zeldovich auf, der voller Sex sein soll, dessen Prämisse von der Unsterblichkeit, die einige der Protagonisten in den Wahnsinn treibt, mich doch eher überzeugt hat. Von Miranda Julys "The Future" schwärmt Bokelberg übrigens in den höchsten Tönen, scheint wohl sein Lieblingsfilm der Berlinale zu sein. Den wiederum hatte ich aber schon seit Sundance auf der Liste. Der New York Times-Kritiker Dennis Lim mochte den russischen Sci-Fi-Film sogar deutlich mehr als Bokelberg: "The wittiest spin on alternative energy could be found — amid a welter of other ideas that range from half-baked to wildly inventive — in Alexander Zeldovich’s TARGET." Jonathan Romney macht sogar seine Sight & Sound-Postcard mit dem russischen Sci-Fi-Film auf: "TARGET is an extraordinary, flamboyant, hugely ambitious chunk of dystopian futurism."
Unterhaltsam: Nils Bokelberg, Peter Claus, Ekkehard Knörer, Hasko Baumann, Stefan Höltgen, Jörg Buttgereit, Hans-Ulrich Pönack, Anke Leweke, Lukas Foerster, Anke Westphal, Tim Robey, Negativ-Film
Langweilig: Andrew Pulver, Susanne Ostwald, Tobias Kniebe, Ruth Schneeberger, Susan Vahabzadeh, Verena Lueken, Harald Muehlbeyer, Silvia Hallensleben, Christoph Huber, Felicitas Kleiner, Mark Adams, Frank Olbert, Ira Kormannshaus, Ralf Blau, Sophie Albers, Spiegel Online
Lahm: Rüdiger Suchsland, Christoph Huber, Isabella Reicher, Matthias Wannhoff, Bert Rebhandl, Thomas Schultze, Eskalierende Träume, Michael Althen
Heraufstufung: Der Brite Tim Robey, der Kritiker beim Daily Telegraph ist und zum Screen Daily-Kritikerspiegel beiträgt, hat Ulrich Köhlers Spielfilm "Schlafkrankheit" von drei auf vier Sterne und damit auf die Höchstwertung heraufgestuft. "SLEEPING SICKNESS is really staying with me. Wondering if anything will dislodge it as competition fave", twittert er. Außerdem ist er ziemlich vom diesjährigen Wettbewerb begeistert: "Clear now that griping about Berlinale competition premature. I've given 3 films ★★★ and 2 ★★★★ on Screen Daily's critic-grid." Dazu gibt es schöne Twitter-Worte für den türkischen Wettbewerbsbeitrag "Our Grand Despair": "Basically the Turkish I LOVE YOU, MAN, but deeply sweet, elegantly made, oddly heartbreaking. Perfs couldn't be nicer." In seinem persönlichen Blog steht rechts eine Auflistung aller seiner Berlinale-Wertungen.
"But with a little sex in it": Ziemlich schöner, weil ehrlicher Beitrag von Jörg Buttgereit zum niederländischen Film "Brownian Movement" mit Sandra Hüller, der wirklich sehr lohnenswert klingt. Nicht nur weil ihn Buttgereit mit Zulawskis "Possession" und dem Tentakelsex, den darin Isabelle Adjani mit einem Monster hat, vergleicht. "What a tender film about the stranger in the other and yourself, wonderfully subdued spatial compositions, great", twitterte auch Ekkehard Knörer. Und gleichzeitig tut Nils Bokelberg im Panorama den russischen Sci-Fi-Film "Target" von Alexander Zeldovich auf, der voller Sex sein soll, dessen Prämisse von der Unsterblichkeit, die einige der Protagonisten in den Wahnsinn treibt, mich doch eher überzeugt hat. Von Miranda Julys "The Future" schwärmt Bokelberg übrigens in den höchsten Tönen, scheint wohl sein Lieblingsfilm der Berlinale zu sein. Den wiederum hatte ich aber schon seit Sundance auf der Liste. Der New York Times-Kritiker Dennis Lim mochte den russischen Sci-Fi-Film sogar deutlich mehr als Bokelberg: "The wittiest spin on alternative energy could be found — amid a welter of other ideas that range from half-baked to wildly inventive — in Alexander Zeldovich’s TARGET." Jonathan Romney macht sogar seine Sight & Sound-Postcard mit dem russischen Sci-Fi-Film auf: "TARGET is an extraordinary, flamboyant, hugely ambitious chunk of dystopian futurism."
Die KritikerWichtig: Nick James, Geoff Andrew, Dave Calhoun, Guy Lodge, Neil Young, Jan Schulz-Ojala, Björn Lahrmann, Katja Nicodemus, Cristina Nord, Thomas Groh, Colin Geddes, Andreas Kilb, Gerhard Midding, Ray Bennett, Mike Goodridge, Scott Foundas, Robert Koehler, Dennis Lim
Unterhaltsam: Nils Bokelberg, Peter Claus, Ekkehard Knörer, Hasko Baumann, Stefan Höltgen, Jörg Buttgereit, Hans-Ulrich Pönack, Anke Leweke, Lukas Foerster, Anke Westphal, Tim Robey, Negativ-Film
Langweilig: Andrew Pulver, Susanne Ostwald, Tobias Kniebe, Ruth Schneeberger, Susan Vahabzadeh, Verena Lueken, Harald Muehlbeyer, Silvia Hallensleben, Christoph Huber, Felicitas Kleiner, Mark Adams, Frank Olbert, Ira Kormannshaus, Ralf Blau, Sophie Albers, Spiegel Online
Lahm: Rüdiger Suchsland, Christoph Huber, Isabella Reicher, Matthias Wannhoff, Bert Rebhandl, Thomas Schultze, Eskalierende Träume, Michael Althen
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 15. Februar 2011

schwanenmeister, 01:04h
Seitenblick Forum: "THE TERRORISTS might be the most interesting (at the very least: the most relevant) new film i saw at the Berlinale so far", twittert Lukas Foerster (Perlentaucher). Um was geht's? "The film begins with a group of languid young men in shorts on a fishing boat at night; then a bound and blindfolded young man is stripped, and masturbated by male toes and fingers; young men in shorts load sheets of rubber onto a flatbed truck; a young man sleeps naked in various stages of arousal; and another young man is heard complaining about his father while he bathes nude in a mountain stream", erzählt Ray Bennett (THR).
Und es geht weiter im Reigen. "THE TURIN HORSE is quite something: Makes THE WHITE RIBBON look like THE ARCHERS", twittert Dave Calhoun (TimeOut Film). "Arthouse parody or severe mortality study? I'm undecided, but formally hypnotic, grindingly moving", twittert Guy Lodge (InContention) und gibt ein B+/A-. "I was shaken and stunned at world's end; very impressive return to form for Tarr. pretty much dwarfs the rest of comp", twittert Ekkehard Knörer (Cargo Film). "Ein solcher Film führt an den Scheideweg zwischen Verdruss oder Hingabe. Das wird seinerzeit, von Mitte der 1960er Jahre an, schon bei Miklos Jancso so gewesen sein. Man hat es damals nicht miterlebt, als zu spät Geborener. Aber wie schön es sein kann, in der Gegenwart zu leben", schreibt Gerhard Midding (epd-Film). "THE TURIN HORSE is bitter, brilliant, and then the lights go out on the whole world, not just the horse", twittert Nick James (Sight & Sound). "Viewers are used to expecting severity from Hungarian maestro Belá Tarr, but in THE TURIN HORSE, he surpasses himself with a minimalistic drama that is stark even by the standards of his SATANTANGO and WERCKMEISTER HARMONIES", schreibt Jonathan Romney (Screen Daily).
"Nader and Simin, A Separation" (Asghar Farhadi)
Der Wettbewerb nimmt nun richtig Fahrt auf: Nach Hymnen für "Pina", "Schlafkrankheit" und "Innocent Saturday" kommt jetzt der Favorit für den Goldenen Bären. "7/10, or 20/28. Strong Iranian film = Golden Bear winner", twittert Neil Young (THR). "Beautifully acted ethical drama, leaves intelligent amount to viewer. One-note arguing slows it down. I must agree with Neil Young: I think this could well be our Golden Bear winner", twittert Guy Lodge (InContention). "Wenn der den Goldenen Bären gewinnt, habe ich keine Einwände", twittert Thorsten Funke (critic.de). "Complex drama about faith, truth & justice in Iran that had the critics applauding loudly", twittert Nick James (Sight & Sound). "Ein ergreifendes Kammerspiel, in dem ein ganzes Land Platz hat. Und dass die Repression im Iran so großartige Filme hervorbringt, ist nicht tröstlich, aber doch faszinierend", twittert Katja Nicodemus (Zeit). "A gripping moral and social drama set in present-day Iran, Asghar Farhadi’s follow-up to the fine ABOUT ELLY lifts the director to the front rank of contemporary world directors", schreibt Lee Marshall (Screen Daily). "Mitreißend und meisterhaft erzählt. Eine Berlinale-Sensation", weiß Daniel Sander (Spiegel Online). "Dieser Film hat mich einfach umgehauen", sagt Katja Nicodemus (Zeit). "Es gibt auf jedem großen Filmfestival das Warten auf den einen Film, der einen umwirft, den Atem verschlägt und all den Durchschnitt vergessen lässt, dem man im Laufe von zehn Tagen ausgesetzt ist. [...] Am Dienstag taumelten alle aus dem Berlinale-Palast, berührt, sprachlos, hinweggeweht von NADER UND SIMIN", schreibt Hanns-Georg Rodek (Welt). "Asghar Farhadi's A SEPARATION is the third excellent competition film in Berlin (with SLEEPING SICKNESS and THE TURIN HORSE), superb script! Farhadi's filmmaking is fairly plain and not special, but his writing and direction of actors is absolutely masterful", twittert Robert Koehler (Variety).
- Wettbewerbs-Sammelbecken -"The Turin Horse" (Béla Tarr)
Und es geht weiter im Reigen. "THE TURIN HORSE is quite something: Makes THE WHITE RIBBON look like THE ARCHERS", twittert Dave Calhoun (TimeOut Film). "Arthouse parody or severe mortality study? I'm undecided, but formally hypnotic, grindingly moving", twittert Guy Lodge (InContention) und gibt ein B+/A-. "I was shaken and stunned at world's end; very impressive return to form for Tarr. pretty much dwarfs the rest of comp", twittert Ekkehard Knörer (Cargo Film). "Ein solcher Film führt an den Scheideweg zwischen Verdruss oder Hingabe. Das wird seinerzeit, von Mitte der 1960er Jahre an, schon bei Miklos Jancso so gewesen sein. Man hat es damals nicht miterlebt, als zu spät Geborener. Aber wie schön es sein kann, in der Gegenwart zu leben", schreibt Gerhard Midding (epd-Film). "THE TURIN HORSE is bitter, brilliant, and then the lights go out on the whole world, not just the horse", twittert Nick James (Sight & Sound). "Viewers are used to expecting severity from Hungarian maestro Belá Tarr, but in THE TURIN HORSE, he surpasses himself with a minimalistic drama that is stark even by the standards of his SATANTANGO and WERCKMEISTER HARMONIES", schreibt Jonathan Romney (Screen Daily).
"Nader and Simin, A Separation" (Asghar Farhadi)
Der Wettbewerb nimmt nun richtig Fahrt auf: Nach Hymnen für "Pina", "Schlafkrankheit" und "Innocent Saturday" kommt jetzt der Favorit für den Goldenen Bären. "7/10, or 20/28. Strong Iranian film = Golden Bear winner", twittert Neil Young (THR). "Beautifully acted ethical drama, leaves intelligent amount to viewer. One-note arguing slows it down. I must agree with Neil Young: I think this could well be our Golden Bear winner", twittert Guy Lodge (InContention). "Wenn der den Goldenen Bären gewinnt, habe ich keine Einwände", twittert Thorsten Funke (critic.de). "Complex drama about faith, truth & justice in Iran that had the critics applauding loudly", twittert Nick James (Sight & Sound). "Ein ergreifendes Kammerspiel, in dem ein ganzes Land Platz hat. Und dass die Repression im Iran so großartige Filme hervorbringt, ist nicht tröstlich, aber doch faszinierend", twittert Katja Nicodemus (Zeit). "A gripping moral and social drama set in present-day Iran, Asghar Farhadi’s follow-up to the fine ABOUT ELLY lifts the director to the front rank of contemporary world directors", schreibt Lee Marshall (Screen Daily). "Mitreißend und meisterhaft erzählt. Eine Berlinale-Sensation", weiß Daniel Sander (Spiegel Online). "Dieser Film hat mich einfach umgehauen", sagt Katja Nicodemus (Zeit). "Es gibt auf jedem großen Filmfestival das Warten auf den einen Film, der einen umwirft, den Atem verschlägt und all den Durchschnitt vergessen lässt, dem man im Laufe von zehn Tagen ausgesetzt ist. [...] Am Dienstag taumelten alle aus dem Berlinale-Palast, berührt, sprachlos, hinweggeweht von NADER UND SIMIN", schreibt Hanns-Georg Rodek (Welt). "Asghar Farhadi's A SEPARATION is the third excellent competition film in Berlin (with SLEEPING SICKNESS and THE TURIN HORSE), superb script! Farhadi's filmmaking is fairly plain and not special, but his writing and direction of actors is absolutely masterful", twittert Robert Koehler (Variety).
... link (0 Kommentare) ... comment
Montag, 14. Februar 2011

schwanenmeister, 01:11h
Schöne Spielerei: Neil Young und sein Quotenorakel, wer am Ende der Woche den Goldenen Bären gewinnt. Aktuell führt noch der iranische Wettbewerbsbeitrag aus offensichtlichen Gründen, aber sein Liebling "Innocent Saturday" hat doch gewaltig aufgeholt. Und die Erkenntnis, dass man auch dieses Jahr nicht bis nach Mitternacht warten muss, um die Pressekonferenzen auf RBB schauen zu können, sondern bequem auf der Homepage zugreifen kann. Toll zum Beispiel das Team von "Schlafkrankheit". Da ist Jenny Schily, die man seit "Die Stille nach dem Schuss" nicht wiedergesehen hat, wenn man nicht regelmäßig "Tatort" schaut. Ich dachte kurz: Hoppla, hat Ulrich Köhler wirklich Antje Mönning gecastet. Egoli Tossell-Produzentin Janine Jackowski auch sehr gerne kennengelernt.
Screen Daily-Kritikerspiegel: Scott Foundas gibt "Schlafkrankheit" die Höchstwertung (4 Sterne). Damit dürfte klar sein, dass Ulrich Köhlers Film zumindest unter amerikanischen Kritikern nach "Alle Anderen" der nächste Durchbruch für die Berliner Schule wird. Auch Nick James und Tim Robey waren angetan. Den besten Punkteschnitt hält aber aktuell knapp vor "Schlafkrankheit" der US-Film "Margin Call" mit 2,6 Sternen.
The Return of Regina Ziegler: Die Produzentengöttin im Interview mit dem hinterlistigen EinsExtra-Reporter Ulrich Timm und ab und an im Small Talk mit Peter Claus. Mit Ausnahme der Gewerkschaftsschelte ein wie immer ganz großer Auftritt der "Henri 4"-Macherin. Selbst auf die ächzendste Frage, auf den größten Flop oder die negativsten Aussichten hat sie einen positiven Spin zu bieten. 45 Minuten lang eine unterhaltsame Schulung in Angriff und Verteidigung. Nicholas Sarkozy soll ihr einen Fanbrief wegen der Heinrich Mann-Verfilmung geschickt haben.
"Es wird Hymnen, es wird Verrisse geben. Es gab sich streitende, sich wütend anblaffende Journalisten", erzählt Peter Claus im D-Radio-Kultur vom 3D-Tag der Berlinale. Der Titel 'weltbester Berlinale-Kritiker' ist aber schon vorzeitig nicht mehr Nils Bokelberg von den Fünf Filmfreunden zu nehmen. In seinem dritten Videotagebuch vom roten Teppich kämpft der Kritiker mit der koreanischen Metallarbeiter-Doku "Cheonggyecheon Medley: A Dream of Iron" so ausdauernd und würdevoll wie Matthew Broderick mit Jim Carrey in "The Cable Guy".
"INNOCENT SATURDAY 9/10, or 24/28. Surely *the* film of this year's Berlinale. A knockout, hyperkinetic CLOVERFIELD-esque evocation of the day Chernobyl blew", twittert Neil Young (THR). "In seinen besten Momenten leitet V SUBBOTU aber Groteske in Tragödie über (und zurück), wie es nur wirklich souveräne Filmemacher schaffen", bloggt Hannah Pilarczyk (Spiegel Online). "As an attempt to evoke life at ground level during one of the great catastrophes of the modern age, INNOCENT SATURDAY is a flawed, perhaps overwrought, but often mesmerising tableau of a dance of death", schreibt Jonathan Romney (Screen Daily). "V SUBBOTU ist ein absolut verstörendes Erlebnis, rastlos sieht man die Protagonisten ihrem eigenen Ende zusteuern. Dabei sind die Konflikte, die diese durchleben, allegorisch. Tschernobyl bietet zwar das Setting, doch verweist V SUBBOTU auf den Umgang mit dem eigenen Tod", schreibt Christian Alt (Negativ Film). "Und wenn dann ganz wenige Male der filmische Blick auf das dann übergroße, explodierte Reaktorgebäude freigegeben ist, dann ist das wie ein Informations-Schock und dann beginnt die dumpfe Unruhe im Zuschauer ebenfalls wieder zu einem brennenden Bewusstsein zu werden – zu dem Gefühl, das ich als Kind hatte, wenn samstags die Sirenen geheult haben", erinnert sich Stefan Höltgen (epd-Film).
"Cave of Forgotten Dreams" (Werner Herzog)
"Ich glaube, Herr Herzog geht zum Lachen in den Keller", sagt Herzog-Aficionado Stefan Höltgen und weiht gemeinsam mit Jörg Buttgereit den ersten epd-Film-Videocast in Fast-3D ein. Sehr unterhaltsam. "Werner Herzogs Höhlentour ist großartig mit all ihren verborgenen Kammern, mutierten Echsen und calcinierten Reißzähnen", twittert Cristina Nord (taz). "Herzog has conjured up something magical here, perhaps able to speak for itself in a way that makes his customary philosophising unnecessary. It's almost like watching the reinvention of the cinematic medium", schreibt Andrew Pulver (Guardian).
"Tales of the Night" (Michel Ocelot)
"Stark shadow-box-style animation is visually bewitching, but fairytale narratives prove slight and samey", twittert Guy Lodge (InContention). "Der Film bewegt sich auf recht betuliche, gekünstelt enthusiastische Weise durch den internationalen Sagen- und Märchenschatz ohne je recht Charme oder Esprit zu entwickeln. Gewiss schon recht solide und für Kinder mutmaßlich eine kurze Weile lang brauchbar, nur, lieber Himmel, das soll wettbewerbstauglich sein?", fragt Thomas Groh (Perlentaucher). "The six new short stories possess plenty of the charm, wit and visual boldness for which his films are celebrated, but only newcomers to Ocelot’s work will be filled with wonder", schreibt Mike Goodridge (Screen Daily).
Screen Daily-Kritikerspiegel: Scott Foundas gibt "Schlafkrankheit" die Höchstwertung (4 Sterne). Damit dürfte klar sein, dass Ulrich Köhlers Film zumindest unter amerikanischen Kritikern nach "Alle Anderen" der nächste Durchbruch für die Berliner Schule wird. Auch Nick James und Tim Robey waren angetan. Den besten Punkteschnitt hält aber aktuell knapp vor "Schlafkrankheit" der US-Film "Margin Call" mit 2,6 Sternen.
The Return of Regina Ziegler: Die Produzentengöttin im Interview mit dem hinterlistigen EinsExtra-Reporter Ulrich Timm und ab und an im Small Talk mit Peter Claus. Mit Ausnahme der Gewerkschaftsschelte ein wie immer ganz großer Auftritt der "Henri 4"-Macherin. Selbst auf die ächzendste Frage, auf den größten Flop oder die negativsten Aussichten hat sie einen positiven Spin zu bieten. 45 Minuten lang eine unterhaltsame Schulung in Angriff und Verteidigung. Nicholas Sarkozy soll ihr einen Fanbrief wegen der Heinrich Mann-Verfilmung geschickt haben.
"Es wird Hymnen, es wird Verrisse geben. Es gab sich streitende, sich wütend anblaffende Journalisten", erzählt Peter Claus im D-Radio-Kultur vom 3D-Tag der Berlinale. Der Titel 'weltbester Berlinale-Kritiker' ist aber schon vorzeitig nicht mehr Nils Bokelberg von den Fünf Filmfreunden zu nehmen. In seinem dritten Videotagebuch vom roten Teppich kämpft der Kritiker mit der koreanischen Metallarbeiter-Doku "Cheonggyecheon Medley: A Dream of Iron" so ausdauernd und würdevoll wie Matthew Broderick mit Jim Carrey in "The Cable Guy".
- Wettbewerbs-Sammelbecken -"Innocent Saturday" (Alexander Mindadze)
"INNOCENT SATURDAY 9/10, or 24/28. Surely *the* film of this year's Berlinale. A knockout, hyperkinetic CLOVERFIELD-esque evocation of the day Chernobyl blew", twittert Neil Young (THR). "In seinen besten Momenten leitet V SUBBOTU aber Groteske in Tragödie über (und zurück), wie es nur wirklich souveräne Filmemacher schaffen", bloggt Hannah Pilarczyk (Spiegel Online). "As an attempt to evoke life at ground level during one of the great catastrophes of the modern age, INNOCENT SATURDAY is a flawed, perhaps overwrought, but often mesmerising tableau of a dance of death", schreibt Jonathan Romney (Screen Daily). "V SUBBOTU ist ein absolut verstörendes Erlebnis, rastlos sieht man die Protagonisten ihrem eigenen Ende zusteuern. Dabei sind die Konflikte, die diese durchleben, allegorisch. Tschernobyl bietet zwar das Setting, doch verweist V SUBBOTU auf den Umgang mit dem eigenen Tod", schreibt Christian Alt (Negativ Film). "Und wenn dann ganz wenige Male der filmische Blick auf das dann übergroße, explodierte Reaktorgebäude freigegeben ist, dann ist das wie ein Informations-Schock und dann beginnt die dumpfe Unruhe im Zuschauer ebenfalls wieder zu einem brennenden Bewusstsein zu werden – zu dem Gefühl, das ich als Kind hatte, wenn samstags die Sirenen geheult haben", erinnert sich Stefan Höltgen (epd-Film).
"Cave of Forgotten Dreams" (Werner Herzog)
"Ich glaube, Herr Herzog geht zum Lachen in den Keller", sagt Herzog-Aficionado Stefan Höltgen und weiht gemeinsam mit Jörg Buttgereit den ersten epd-Film-Videocast in Fast-3D ein. Sehr unterhaltsam. "Werner Herzogs Höhlentour ist großartig mit all ihren verborgenen Kammern, mutierten Echsen und calcinierten Reißzähnen", twittert Cristina Nord (taz). "Herzog has conjured up something magical here, perhaps able to speak for itself in a way that makes his customary philosophising unnecessary. It's almost like watching the reinvention of the cinematic medium", schreibt Andrew Pulver (Guardian).
"Tales of the Night" (Michel Ocelot)
"Stark shadow-box-style animation is visually bewitching, but fairytale narratives prove slight and samey", twittert Guy Lodge (InContention). "Der Film bewegt sich auf recht betuliche, gekünstelt enthusiastische Weise durch den internationalen Sagen- und Märchenschatz ohne je recht Charme oder Esprit zu entwickeln. Gewiss schon recht solide und für Kinder mutmaßlich eine kurze Weile lang brauchbar, nur, lieber Himmel, das soll wettbewerbstauglich sein?", fragt Thomas Groh (Perlentaucher). "The six new short stories possess plenty of the charm, wit and visual boldness for which his films are celebrated, but only newcomers to Ocelot’s work will be filled with wonder", schreibt Mike Goodridge (Screen Daily).
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 13. Februar 2011

schwanenmeister, 02:22h
Der Guardian hat seine alte Berlinale-Kolumne reaktiviert. Weder Xan Brooks, noch Peter Bradshaw sind am Start. Dafür werden auch die nächsten Tage weiter von Andrew Pulver und Charlotte Higgins begleitet.
Twitter-Buzz für Wim Wenders und seine "Pina": "Wim Wenders's PINA, on Pina Bausch, is beautiful and moving, very pure and sensitive tribute to the work", schreibt Dave Calhoun (TimeOut Film). "Kann toll sein, kann mies sein. Vielleicht will ich den Gedanken nicht erlauben, dass Wenders was Großes geschaffen hat", schreibt Patrick Wellinski (Kino-Zeit). "Wim Wenders' PINA is pretty fantastic. most beautiful 3D I have seen so far", twittert Thorsten Funke (Critic.de). "Often revolving around struggles between men and women sublimated into dance, works like 'Vollmond’ or 'Café Muller' are as cinematic as anything choreographed by Busby Berkeley", schreibt Lee Marshall (Screen Daily). "Wenders' most alive in far too long: rapturous dance scenes make case for 3D that even hardest sceptics will have trouble denying", twittert Guy Lodge (InContention). Und der Ritterschlag von Nick James (Sight & Sound): "Joyous tribute film for Pina Bausch and her dance troop is a 3D physical movement sensation. First terrific Wenders work since BUENA VISTA SOCIAL CLUB." Und auch das deutsche Feuilleton erwacht. "Wim Wenders hat nicht nur das 3D-Format, er hat sich selbst mit PINA künstlerisch neu erfunden", weiß Andreas Kilb (FAZ).
Björn Lahrmann is in the house: Er schreibt für Das Manifest über den koreanischen Krimi "The Unjust" (ein Stern) und den US-Indie "Utopians" (drei Sterne).
Kein Wort über auch nur einen gesehenen Film: Christoph Huber (Die Presse) macht das, was alljährlich zur Gewohnheit unter besonders wackeren Kritikern geworden ist, nämlich Dieter Kosslick an die Wand zu stellen. Hat man das Jahr bei Cristina Nord oder Ekkehard Knörer schon mal komprimierter gelesen. Den Kritikerspiegel von Screen Daily entdeckt (Seite 70/71). Dabei sind Scott Foundas (Film Comment), Derek Malcolm (London Evening Standard), Alberto Crespi (L'Unita), Nick James (Sight & Sound), Bo Green Jensen (Weekendavisen Berlingske), Jose Carlos Avellar (Escrevercinema.com) und Jan Schulz-Ojala (Tagesspiegel).
City of God light? Der kongolesische Gangsterfilm "Viva Riva!" erhält im Forum doch einigen Zuspruch. "The film I've been most often recommended, and which I haven't yet heard a bad word about, is VIVA RIVA!", twittert Neil Young. "So selbstsicher, glatt und konsequent [...] in vor Farbe sprühende Szenen gesetzt, dass man kaum merkt, wie rasch die im Grunde konventionelle Handlung verstreicht", schreibt Lida Bach (Negativ-Film). "Djo Munga ist ein großes Talent, von dem ich mehr sehen möchte!", bloggt Ira Kormannhaus (Filmgazette).
"Politically correct to a fault and dramatically limp all through, Ulrich Koehler’s SLEEPING SICKNESS may well generate lots of intellectual observations on the role of Western aid in Africa but will not raise the pulse of an audience even for one second", schreibt Dan Fainaru (Screen Daily). "So souverän Köhler über den Raum verfügt, so unbeirrbar eigenwillig erzählt er seine Geschichte, die ungewöhnlich lange braucht, um überhaupt zu einer Geschichte zu werden", schreibt Thorsten Funke (Critic.de). "Ein Film, so offen und verletzlich wie sein Regisseur", findet Jan Schulz-Ojala (Tagesspiegel). "Nervy, humid drama bisects character's life, leaves us to pick up pieces; nails the alluring rot of African living. If I see anything better in the next five days, I'll be a happy and surprised man", twittert Guy Lodge (InContetion). Da hat die Berliner Schule wohl einen neuen Anhänger gefunden. "Mit den Mitteln eines Kinos, das von Apichatpong Weerasethakul mehr als von Francis Ford Coppola gelernt hat. Und sich dabei doch zugleich auf die ästhetischen Koordinaten des jüngeren deutschen Films bezieht", schreibt Ekkehard Knörer (Perlentaucher). "There is little suspense, though, and only a touch of comedy in the urban doctor's discomfort in the jungle", schreibt Ray Bennett (THR). "Bei SCHLAFKRANKHEIT muss man, trotz des Titels, keine Angst vor allzu großer Ruhe haben; für die Verhältnisse der Berliner Schule hat der Film geradezu Thrill und Witz", schreibt Harald Jähner (BZ). "Unsettling German-made drama about a doctor working in Cameroon: a Heart of Darkness for our times", twittert Geoff Andrew (Sight & Sound). Robert Koehler gibt sich die Ehre, watscht seine Kollegen von der Trade Press ab und nennt "Schlafkrankheit" den ersten wirklich großen Film des Jahres.
"Almanya" (Yasemin Şamdereli)
"A warm-hearted, nostalgia-tinged crowd-pleaser and also a manipulative, irresistible tear-jerker, ALMANYA is the Turkish/German riposte to EAST IS EAST’s Pakistani immigrants in the UK", schreibt Fionnuala Halligan (Screen Daily). "The film does for Turkish-German immigrants and their progeny what GOODBYE LENIN did for (or to) East Germans, charmingly poking fun at the respective peculiarities of Turks and Krauts alike without ever being condescending", schreibt Karsten Kastelan (THR). "Just what we needed: the German-Anatolian BAARIA framed with an episode of BROTHERS & SISTERS", twittert Guy Lodge (InContention). "Diesem charmanten, witzigen Erstlingswerk, das eigentlich bestens ins Profil des Festivals passt, hätte man einen Preis gegönnt – doch es läuft ebenfalls außer Konkurrenz", kritisiert Susanne Ostwald (NZZ).
"El premio" (Paula Markovitch)
"Every time she sets out to deal with an actual scene involving the spare but well chosen cast working for her, Markovitch does a surprisingly good job for someone who insists she is first and foremost a writer", schreibt Dan Fainaru (Screen Daily). "Wonderfully natural acting and evocative imagery mark a melancholy drama about surviving in a police state", schreibt Ray Bennett (THR). "Kommt fast schon wie die Parodie eines Arthouse-Films daher", findet Hasko Baumann (Manifest). "Trostlos, endlos lange Einstellungen, politisch motiviert - gewinnt bestimmt den Goldenen Bären." Und Ekkehard Knörer (Perlentaucher) schreibt: "Buchstäblich nichts an EL PREMIO ist außergewöhnlich, originell oder gekonnt. Die wirklich äußerste Ödnis einer Weltkino-Produktion." "Ein Roman, gefasst in sehr seltsame Bilder, die einen ungeheuren Sog haben", meint Peter Claus (D-Radio Kultur).
Twitter-Buzz für Wim Wenders und seine "Pina": "Wim Wenders's PINA, on Pina Bausch, is beautiful and moving, very pure and sensitive tribute to the work", schreibt Dave Calhoun (TimeOut Film). "Kann toll sein, kann mies sein. Vielleicht will ich den Gedanken nicht erlauben, dass Wenders was Großes geschaffen hat", schreibt Patrick Wellinski (Kino-Zeit). "Wim Wenders' PINA is pretty fantastic. most beautiful 3D I have seen so far", twittert Thorsten Funke (Critic.de). "Often revolving around struggles between men and women sublimated into dance, works like 'Vollmond’ or 'Café Muller' are as cinematic as anything choreographed by Busby Berkeley", schreibt Lee Marshall (Screen Daily). "Wenders' most alive in far too long: rapturous dance scenes make case for 3D that even hardest sceptics will have trouble denying", twittert Guy Lodge (InContention). Und der Ritterschlag von Nick James (Sight & Sound): "Joyous tribute film for Pina Bausch and her dance troop is a 3D physical movement sensation. First terrific Wenders work since BUENA VISTA SOCIAL CLUB." Und auch das deutsche Feuilleton erwacht. "Wim Wenders hat nicht nur das 3D-Format, er hat sich selbst mit PINA künstlerisch neu erfunden", weiß Andreas Kilb (FAZ).
Björn Lahrmann is in the house: Er schreibt für Das Manifest über den koreanischen Krimi "The Unjust" (ein Stern) und den US-Indie "Utopians" (drei Sterne).
Kein Wort über auch nur einen gesehenen Film: Christoph Huber (Die Presse) macht das, was alljährlich zur Gewohnheit unter besonders wackeren Kritikern geworden ist, nämlich Dieter Kosslick an die Wand zu stellen. Hat man das Jahr bei Cristina Nord oder Ekkehard Knörer schon mal komprimierter gelesen. Den Kritikerspiegel von Screen Daily entdeckt (Seite 70/71). Dabei sind Scott Foundas (Film Comment), Derek Malcolm (London Evening Standard), Alberto Crespi (L'Unita), Nick James (Sight & Sound), Bo Green Jensen (Weekendavisen Berlingske), Jose Carlos Avellar (Escrevercinema.com) und Jan Schulz-Ojala (Tagesspiegel).
City of God light? Der kongolesische Gangsterfilm "Viva Riva!" erhält im Forum doch einigen Zuspruch. "The film I've been most often recommended, and which I haven't yet heard a bad word about, is VIVA RIVA!", twittert Neil Young. "So selbstsicher, glatt und konsequent [...] in vor Farbe sprühende Szenen gesetzt, dass man kaum merkt, wie rasch die im Grunde konventionelle Handlung verstreicht", schreibt Lida Bach (Negativ-Film). "Djo Munga ist ein großes Talent, von dem ich mehr sehen möchte!", bloggt Ira Kormannhaus (Filmgazette).
- Wettbewerbs-Sammelbecken -"Schlafkrankheit" (Ulrich Köhler)
"Politically correct to a fault and dramatically limp all through, Ulrich Koehler’s SLEEPING SICKNESS may well generate lots of intellectual observations on the role of Western aid in Africa but will not raise the pulse of an audience even for one second", schreibt Dan Fainaru (Screen Daily). "So souverän Köhler über den Raum verfügt, so unbeirrbar eigenwillig erzählt er seine Geschichte, die ungewöhnlich lange braucht, um überhaupt zu einer Geschichte zu werden", schreibt Thorsten Funke (Critic.de). "Ein Film, so offen und verletzlich wie sein Regisseur", findet Jan Schulz-Ojala (Tagesspiegel). "Nervy, humid drama bisects character's life, leaves us to pick up pieces; nails the alluring rot of African living. If I see anything better in the next five days, I'll be a happy and surprised man", twittert Guy Lodge (InContetion). Da hat die Berliner Schule wohl einen neuen Anhänger gefunden. "Mit den Mitteln eines Kinos, das von Apichatpong Weerasethakul mehr als von Francis Ford Coppola gelernt hat. Und sich dabei doch zugleich auf die ästhetischen Koordinaten des jüngeren deutschen Films bezieht", schreibt Ekkehard Knörer (Perlentaucher). "There is little suspense, though, and only a touch of comedy in the urban doctor's discomfort in the jungle", schreibt Ray Bennett (THR). "Bei SCHLAFKRANKHEIT muss man, trotz des Titels, keine Angst vor allzu großer Ruhe haben; für die Verhältnisse der Berliner Schule hat der Film geradezu Thrill und Witz", schreibt Harald Jähner (BZ). "Unsettling German-made drama about a doctor working in Cameroon: a Heart of Darkness for our times", twittert Geoff Andrew (Sight & Sound). Robert Koehler gibt sich die Ehre, watscht seine Kollegen von der Trade Press ab und nennt "Schlafkrankheit" den ersten wirklich großen Film des Jahres.
"Almanya" (Yasemin Şamdereli)
"A warm-hearted, nostalgia-tinged crowd-pleaser and also a manipulative, irresistible tear-jerker, ALMANYA is the Turkish/German riposte to EAST IS EAST’s Pakistani immigrants in the UK", schreibt Fionnuala Halligan (Screen Daily). "The film does for Turkish-German immigrants and their progeny what GOODBYE LENIN did for (or to) East Germans, charmingly poking fun at the respective peculiarities of Turks and Krauts alike without ever being condescending", schreibt Karsten Kastelan (THR). "Just what we needed: the German-Anatolian BAARIA framed with an episode of BROTHERS & SISTERS", twittert Guy Lodge (InContention). "Diesem charmanten, witzigen Erstlingswerk, das eigentlich bestens ins Profil des Festivals passt, hätte man einen Preis gegönnt – doch es läuft ebenfalls außer Konkurrenz", kritisiert Susanne Ostwald (NZZ).
"El premio" (Paula Markovitch)
"Every time she sets out to deal with an actual scene involving the spare but well chosen cast working for her, Markovitch does a surprisingly good job for someone who insists she is first and foremost a writer", schreibt Dan Fainaru (Screen Daily). "Wonderfully natural acting and evocative imagery mark a melancholy drama about surviving in a police state", schreibt Ray Bennett (THR). "Kommt fast schon wie die Parodie eines Arthouse-Films daher", findet Hasko Baumann (Manifest). "Trostlos, endlos lange Einstellungen, politisch motiviert - gewinnt bestimmt den Goldenen Bären." Und Ekkehard Knörer (Perlentaucher) schreibt: "Buchstäblich nichts an EL PREMIO ist außergewöhnlich, originell oder gekonnt. Die wirklich äußerste Ödnis einer Weltkino-Produktion." "Ein Roman, gefasst in sehr seltsame Bilder, die einen ungeheuren Sog haben", meint Peter Claus (D-Radio Kultur).
... link (0 Kommentare) ... comment
Samstag, 12. Februar 2011

schwanenmeister, 01:01h
Noch kein Lebenszeichen von Peter Bradshaw. Dafür schreibt sein Kollege Andrew Pulver im Guardian recht gequält über "Margin Call". Für die ganz Harten im Garten gibt es den Cargo Film-SMS-Service: Matthias Dell, Ekkehard Knörer und Simon Rothöhler live in Aktion.
"So ein bisschen lully" - Nils Bokelberg erwartete nichts von "Margin Call" und bekam noch weniger. Sehr pixelig ist sein Videotagebuch geworden, aber auch ziemlich unterhaltsam. Vor allem, wenn er über "The Devil's Double" sinniert und nicht die richtigen Worte findet, warum er ihn überhaupt super-interessant findet. Ein anderer der Fünf Filmfreunde, Rajko Burchardt, mochte derweil einen deutschen Dokumentarfilm über Atomkraftwerke lieber als den neuen Dante Lam-Film "The Stool Pigeon". "VAMPIRE ist mit seiner verklärt lieblichen Atmosphäre gar nicht so weit entfernt von der TWILIGHT-Filmserie. Kleine melancholische Gruftimädchen mit etwas Sitzfleisch sollte der Film mit seinen gut aussehenden jungen Darstellern durchaus entzücken. Mir hat er auch gefallen", bloggt Jörg Buttgereit für epd-Film. Der Berliner Asienexperte, der in einem früheren Leben einmal Horrorfilmlegende war, hat doch eine sehr geerdete Art, über Filme zu schreiben.
Blickpunkt:Film berichtet von ersten deutschen Verkäufen auf dem European Film Market: Philipp Stölzls Biopic "Goethe" entwickelt sich demnach zum Zugpferd, das in die USA (Music Box), Japan (Gaga), Skandinavien (Atlantic Film), Tschechien und die Slowakei (Hollywood C.E.), Griechenland (Strada Film) sowie ins ferne Südkorea (Daisy Entertainment) verkauft wurde.
"So ein bisschen lully" - Nils Bokelberg erwartete nichts von "Margin Call" und bekam noch weniger. Sehr pixelig ist sein Videotagebuch geworden, aber auch ziemlich unterhaltsam. Vor allem, wenn er über "The Devil's Double" sinniert und nicht die richtigen Worte findet, warum er ihn überhaupt super-interessant findet. Ein anderer der Fünf Filmfreunde, Rajko Burchardt, mochte derweil einen deutschen Dokumentarfilm über Atomkraftwerke lieber als den neuen Dante Lam-Film "The Stool Pigeon". "VAMPIRE ist mit seiner verklärt lieblichen Atmosphäre gar nicht so weit entfernt von der TWILIGHT-Filmserie. Kleine melancholische Gruftimädchen mit etwas Sitzfleisch sollte der Film mit seinen gut aussehenden jungen Darstellern durchaus entzücken. Mir hat er auch gefallen", bloggt Jörg Buttgereit für epd-Film. Der Berliner Asienexperte, der in einem früheren Leben einmal Horrorfilmlegende war, hat doch eine sehr geerdete Art, über Filme zu schreiben.
Blickpunkt:Film berichtet von ersten deutschen Verkäufen auf dem European Film Market: Philipp Stölzls Biopic "Goethe" entwickelt sich demnach zum Zugpferd, das in die USA (Music Box), Japan (Gaga), Skandinavien (Atlantic Film), Tschechien und die Slowakei (Hollywood C.E.), Griechenland (Strada Film) sowie ins ferne Südkorea (Daisy Entertainment) verkauft wurde.
... link (2 Kommentare) ... comment
... older stories