... newer stories
Montag, 31. Mai 2010
Deutsche Zuschauer-Trends 2010
schwanenmeister, 02:13h
3D – Robert Rodriguez’ Kinderabenteuer „Spy Kids“ brachten bereits vor sieben Jahren den 3D-Effekt wieder im großen Stil zurück auf unsere Leinwände. Aber erst das letzte Jahr entfachte mit Pixars „Oben“, dem dritten „Ice Age“-Teil und dem erfolgreichsten Film aller Zeiten diese unbändige 3D-Euphorie, der wir dieses Jahr aufgepimpte Blockbuster wie „Kampf der Titanen“ und die Kinobesitzer, die groß genug waren und rechtzeitig investierten, besonders volle Kassen verdanken.
... read more?
... read more?
... link (1 Kommentar) ... comment
Freitag, 28. Mai 2010
Fantasy Filmfest gibt erste Titel bekannt
schwanenmeister, 19:07h
Wie eine Mischung aus "Tanz der Teufel" und Brian De Palmas "Carrie" oder als ob der Peter Jackson der "Braindead"-Jahre "Breakfast Club" verfilmt hätte - das Beschreiben war noch nie eine große Stärke des Filmfans wie auch des Filmemachers, der dem Produzenten seine neueste Idee pitcht. Daher werden immer griffige Formeln gesucht, etwa zwei allseits beliebte Genreklassiker miteinander vermählt, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Bei dem Debütfilm des Australiers Sean Byrne, einem Teeniehorror namens "The Loved Ones", der auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest gezeigt werden wird, hat das geklappt. Zumindest bei mir. Und eben, weil von besagtem "The Loved Ones" nicht nur der Midnight Madness-Planer des Toronto Filmfestival und baldige Chef des weltweit einzigen Action Fest, Colin Geddes, letztes Jahr in den höchsten Tönen geschwärmt hat, sondern auch, weil der britische FrightFest-Chef Alan Jones völlig aus dem Häuschen war.
Natürlich gibt es abseits dieses Volltreffers und seiner süßen kleinen Schwester, dem Martial Arts-Kracher "Ip Man 2" mit Donnie Yen und Sammo Hung, auch die ersten No Name-Titel wie "14 Blades", "Dossier K.", "Metropia", "Stranded", "Suck" und "The Wild Hunt" (sehr netter Trailer). Dazu der solide Altherren-Doppelpack, Jean Renos "L'immortal" und Michael Caines "Harry Brown". Fertig ist die erste Duftnote. Und wenn ich mir jetzt noch ein paar FFF-Titel wünschen dürfte, wären das:
- ADELES UNGEWÖHNLICHE ABENTEUER
- AMER
- ANIMAL KINGDOM
- BLACK DEATH
- DREAM HOME
- THE HOUSEMAID
- THE ILLUSIONIST
- KABOOM
- THE KILLER INSIDE ME
- THE LAST EXORCISM
- MONSTERS
- MOTHER'S DAY
- PRIMAL
- RED, WHITE & BLUE
- SERBIAN FILM
- SIMON WERNER A DISPARU
- THE SILENT HOUSE
- WE ARE WHAT WE ARE
- WINTER'S BONE
Links: - Fantasy Filmfest, - Berlinale-Tipps, - Cannes-Tipps
Natürlich gibt es abseits dieses Volltreffers und seiner süßen kleinen Schwester, dem Martial Arts-Kracher "Ip Man 2" mit Donnie Yen und Sammo Hung, auch die ersten No Name-Titel wie "14 Blades", "Dossier K.", "Metropia", "Stranded", "Suck" und "The Wild Hunt" (sehr netter Trailer). Dazu der solide Altherren-Doppelpack, Jean Renos "L'immortal" und Michael Caines "Harry Brown". Fertig ist die erste Duftnote. Und wenn ich mir jetzt noch ein paar FFF-Titel wünschen dürfte, wären das:
- ADELES UNGEWÖHNLICHE ABENTEUER
- AMER
- ANIMAL KINGDOM
- BLACK DEATH
- DREAM HOME
- THE HOUSEMAID
- THE ILLUSIONIST
- KABOOM
- THE KILLER INSIDE ME
- THE LAST EXORCISM
- MONSTERS
- MOTHER'S DAY
- PRIMAL
- RED, WHITE & BLUE
- SERBIAN FILM
- SIMON WERNER A DISPARU
- THE SILENT HOUSE
- WE ARE WHAT WE ARE
- WINTER'S BONE
Links: - Fantasy Filmfest, - Berlinale-Tipps, - Cannes-Tipps
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 26. Mai 2010
Eine Handvoll deutsche Exportschlager
schwanenmeister, 15:04h
Babelsberg ist keinesfalls Hollywood. Denn die deutsche Filmindustrie hat unter anderem keine zweihundert Millionen Dollar pro wöchentlich veröffentlichten Blockbuster, um die Zuschauer auf der ganzen Welt zu ihren Werken bekehren zu können. Dass sich aber diese einfältige Hollywoodsche Reboot-, Sequel- und Prequel-Maschinerie so langsam endgültig totgelaufen hat, stellen inzwischen sogar die wichtigsten Allesfresser der amerikanischen Blogosphäre wie etwa Hitfix's Drew McWeeny oder CHUD's Devin Faraci fest. Vom aller schlimmsten Blockbuster-Jahrgang seit einem Jahrzehnt ist angesichts von Gurken wie "Kampf der Titanen" und potentiellen Gurken wie "Knight and Day" die Rede.
Die deutsche Filmindustrie backt deutlich kleinere Brötchen, die etwa der Chefkritiker des Hollywood Reporter, Kirk Honeycutt, schmerzlich auf dem Cannes-Filmfestival vermisst hat und die weiterhin nette Achtungserfolge im Ausland feiern. Zum Beispiel läuft Fatih Akins internationaler Hit "Soul Kitchen" seit zwei Wochen auch in Australien, und das so gut, dass er beinahe mehr Zuschauer gefunden hat als der Oscarkandidat "Das weiße Band" nach zwei Monaten. Egal wo "Soul Kitchen" gestartet wird, findet er sein Publikum. Ob in Russland oder Griechenland, in Frankreich oder Spanien, in der Türkei oder Italien - überall ist die Komödie mindestens ein Arthouse-Erfolg und manchmal sogar ein echter Dauerbrenner und Publikumsliebling.
"Soul Kitchen" ist ein süß-herbes Phänomen dank seines europäischen Starregisseurs, der sich seine Gefolgschaft durch Jahre harter Arbeit redlich verdient hat. "Wickie und die starken Männer" dagegen ist ein echter teutonischer Blockbuster, der in den deutschen Kinos knapp fünf Millionen Menschen begeisterte, der aber auch in Österreich, Spanien und der Schweiz ganz erstaunliche Besucherzahlen schrieb. Aktuell schart Michael Bully Herbigs ziemlich fantastischer Kinderfilm eine fast ebenso getreue Gefolgschaft in den Beneluxländern um sich. In den Niederlanden schrieb der Film vier Wochen lang so konstante Zahlen, dass es immer für die Top Ten reichte. Und in Belgien schaffte "Wickie" in seiner siebten Woche sogar den bisher mit Abstand besten Kopienschnitt. Kein Wunder also, dass man sich in ganz Europa auf die 3D-Fortsetzung "Wickie auf großer Fahrt" freuen wird.
Til Schweiger fährt dank isländischer Aschewolke mit dem Auto nach Russland, um für "Zweiohrküken" zu werben, der wiederum ein schöner Achtungserfolg wird. Sherry Hormanns überraschend starke Bestseller-Verfilmung "Wüstenblume" findet zahlreiche Zuschauer in Griechenland, Frankreich und Österreich. Die Trickfilme "Hexe Lilli" und "Prinzessin Lillifee" sind tolle kleine Erfolgsgeschichten. Das schwerfällige "Weiße Band" von Michael Haneke geht um die Welt. Nicht zu vergessen die deutsch-finnische Co-Produktion "Niko - Ein Rentier hebt ab", die um Weihnachten herum europaweit und sogar in Asien ziemlich starke Zahlen schrieb. Als nächstes geht die Bremer Ulysses Filmproduktion gemeinsam mit ihren skandinavischen Partnern den animierten Trickfilm "Thor - Die Edda Chroniken" in 3D an. Im Schatten vom leider immer noch alles bestimmenden Hollywood sind einige sehr sympathische deutsche Erfolgsgeschichten gewachsen.
Die deutsche Filmindustrie backt deutlich kleinere Brötchen, die etwa der Chefkritiker des Hollywood Reporter, Kirk Honeycutt, schmerzlich auf dem Cannes-Filmfestival vermisst hat und die weiterhin nette Achtungserfolge im Ausland feiern. Zum Beispiel läuft Fatih Akins internationaler Hit "Soul Kitchen" seit zwei Wochen auch in Australien, und das so gut, dass er beinahe mehr Zuschauer gefunden hat als der Oscarkandidat "Das weiße Band" nach zwei Monaten. Egal wo "Soul Kitchen" gestartet wird, findet er sein Publikum. Ob in Russland oder Griechenland, in Frankreich oder Spanien, in der Türkei oder Italien - überall ist die Komödie mindestens ein Arthouse-Erfolg und manchmal sogar ein echter Dauerbrenner und Publikumsliebling.
"Soul Kitchen" ist ein süß-herbes Phänomen dank seines europäischen Starregisseurs, der sich seine Gefolgschaft durch Jahre harter Arbeit redlich verdient hat. "Wickie und die starken Männer" dagegen ist ein echter teutonischer Blockbuster, der in den deutschen Kinos knapp fünf Millionen Menschen begeisterte, der aber auch in Österreich, Spanien und der Schweiz ganz erstaunliche Besucherzahlen schrieb. Aktuell schart Michael Bully Herbigs ziemlich fantastischer Kinderfilm eine fast ebenso getreue Gefolgschaft in den Beneluxländern um sich. In den Niederlanden schrieb der Film vier Wochen lang so konstante Zahlen, dass es immer für die Top Ten reichte. Und in Belgien schaffte "Wickie" in seiner siebten Woche sogar den bisher mit Abstand besten Kopienschnitt. Kein Wunder also, dass man sich in ganz Europa auf die 3D-Fortsetzung "Wickie auf großer Fahrt" freuen wird.
Til Schweiger fährt dank isländischer Aschewolke mit dem Auto nach Russland, um für "Zweiohrküken" zu werben, der wiederum ein schöner Achtungserfolg wird. Sherry Hormanns überraschend starke Bestseller-Verfilmung "Wüstenblume" findet zahlreiche Zuschauer in Griechenland, Frankreich und Österreich. Die Trickfilme "Hexe Lilli" und "Prinzessin Lillifee" sind tolle kleine Erfolgsgeschichten. Das schwerfällige "Weiße Band" von Michael Haneke geht um die Welt. Nicht zu vergessen die deutsch-finnische Co-Produktion "Niko - Ein Rentier hebt ab", die um Weihnachten herum europaweit und sogar in Asien ziemlich starke Zahlen schrieb. Als nächstes geht die Bremer Ulysses Filmproduktion gemeinsam mit ihren skandinavischen Partnern den animierten Trickfilm "Thor - Die Edda Chroniken" in 3D an. Im Schatten vom leider immer noch alles bestimmenden Hollywood sind einige sehr sympathische deutsche Erfolgsgeschichten gewachsen.
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 26. Mai 2010
Zu diesem Tarantino-Dracula-Gerücht
schwanenmeister, 00:02h
Sehr gute Idee des österreichischen Tourismusbüros, auf diese Weise Werbung für die Burg Kreuzenstein in Niederösterreich zu machen: Der Kultregisseur Quentin Tarantino ist also für ein paar Tage im Alpenland abgestiegen, um Sightseeing zu machen, sich die örtlichen Burlesque-Tänzerinnen anzuschauen und vielleicht die ein oder andere Location aus "Agenten sterben einsam" abzuchecken. Dass die Kronen Zeitung daraus gleich einen ganzen Vampirfilm zaubern will, der das angeblich nächste Projekt Tarantinos werden könnte, zeugt nicht gerade von echtem Aficionado-Sachverstand. Diese Kopfgeburt wird genauso schnell ins Reich der Legenden befördert werden wie die Remakes von "Faster Pussycat, Kill! Kill!" (mit Britney Spears), "Come Drink with Me" oder dem niederländischen Horrorfilm "Doodeind", der gleich neben der Adaption der Len Deighton-Trilogie "Game, Set & Match" seinen Platz fand.
Nein, wenn sich tatsächlich die Gerüchte verhärten sollten und das Internet wieder Kopf stehen wird, dann auch nicht bei der leidigen "Kill Bill"-Fortsetzung oder dem Weitererzählen von "Inglourious Basterds", weil das alles später kommen soll. Auch nicht beim John Brown-Biopic, das Tarantino als Abschlussfilm seines Oeuvres vorreserviert hat. Und ebenso nicht bei einem erneuten negativen Ausreißer mit Buddy Robert Rodriguez, der nach "Four Rooms" und "Death Proof" zum dritten Mal in die Hose gehen würde ("From Dusk Till Dawn" mal spaßeshalber nicht mitgezählt), sondern wenn der Meister entweder seinen Southern oder aber seinen Pretty Boy Floyd-Gangsterfilm angehen wird. Oder ganz vielleicht, wenn er seinen schwedischen Sexploitationfilm namens "Cowgirls in Sweden" dreht.
Links: - Game, Set & Match, - A Southern, - Pretty Boy Floyd
Nein, wenn sich tatsächlich die Gerüchte verhärten sollten und das Internet wieder Kopf stehen wird, dann auch nicht bei der leidigen "Kill Bill"-Fortsetzung oder dem Weitererzählen von "Inglourious Basterds", weil das alles später kommen soll. Auch nicht beim John Brown-Biopic, das Tarantino als Abschlussfilm seines Oeuvres vorreserviert hat. Und ebenso nicht bei einem erneuten negativen Ausreißer mit Buddy Robert Rodriguez, der nach "Four Rooms" und "Death Proof" zum dritten Mal in die Hose gehen würde ("From Dusk Till Dawn" mal spaßeshalber nicht mitgezählt), sondern wenn der Meister entweder seinen Southern oder aber seinen Pretty Boy Floyd-Gangsterfilm angehen wird. Oder ganz vielleicht, wenn er seinen schwedischen Sexploitationfilm namens "Cowgirls in Sweden" dreht.
Links: - Game, Set & Match, - A Southern, - Pretty Boy Floyd
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 23. Mai 2010

schwanenmeister, 14:28h
Und ein letzter Link: Todd McCarthy von indieWIRE, von dem leider kein versprochener Podcast kam, fasst das Festival schön knackig zusammen und beschert mir mit seinem Guilty Pleasure, "Exodus - Burnt By the Sun 2", einen weiteren Tipp.
... link (0 Kommentare) ... comment
Freitag, 21. Mai 2010

schwanenmeister, 22:58h
Der Wettbewerb hat dieses Jahr wirklich wenig hergegeben. Dafür waren die anderen Sektionen interessanter. Und Alan Jones hat, wie immer, ganz wundervoll den Market durchgraben. In knapp einem Jahr wird man dann die ersten Blicke auf die meisten Filme werfen können. ;)
Competition
ANOTHER YEAR (Mike Leigh)
CERTIFIED COPY (Abbas Kiarostami)
OF GODS AND MEN (Xavier Beauvois)
UNCLE BOONMEE (Apichatpong Weerasethakul)
THE HOUSEMAID (Im Sangsoo)
EXODUS - BURNT BY THE SUN 2 (Nikita Mikhalkov) [NEU]
Un certain regard
AURORA (Cristi Puiu)
BLUE VALENTINE (Derek Cianfrance)
LES AMOURS IMAGINAIRES (Xavier Dolan)
TUESDAY, AFTER CHRISTMAS (Radu Muntean)
THE STRANGE CASE OF ANGELICA (Manoel De Oliveira)
SIMON WERNER A DISPARU (Fabrice Gobert)
UNTER DIR DIE STADT (Christoph Hochhäusler)
Out of Competition
CARLOS (Olivier Assayas)
KABOOM (Gregg Araki)
Special Screenings
GILLES JACOB, CITIZEN CANNES (Serge Le Paron)
INSIDE JOB (Charles Ferguson)
Cannes Market
MONSTERS (Gareth Edwards)
PRIMAL (Josh Reed)
DREAM HOME (Ho-Cheung Pang)
MOTHER’S DAY (Darren Lynn Bousman)
THE LAST EXORCISM (Daniel Stamm)
WE ARE WHAT WE ARE (Jorge Michel Grau)
THE SILENT HOUSE (Gustavo Hernàndez)
THE DREAMER (Riri Riza)
ANIMAL KINGDOM (David Michod)
Competition
ANOTHER YEAR (Mike Leigh)
CERTIFIED COPY (Abbas Kiarostami)
OF GODS AND MEN (Xavier Beauvois)
UNCLE BOONMEE (Apichatpong Weerasethakul)
THE HOUSEMAID (Im Sangsoo)
EXODUS - BURNT BY THE SUN 2 (Nikita Mikhalkov) [NEU]
Un certain regard
AURORA (Cristi Puiu)
BLUE VALENTINE (Derek Cianfrance)
LES AMOURS IMAGINAIRES (Xavier Dolan)
TUESDAY, AFTER CHRISTMAS (Radu Muntean)
THE STRANGE CASE OF ANGELICA (Manoel De Oliveira)
SIMON WERNER A DISPARU (Fabrice Gobert)
UNTER DIR DIE STADT (Christoph Hochhäusler)
Out of Competition
CARLOS (Olivier Assayas)
KABOOM (Gregg Araki)
Special Screenings
GILLES JACOB, CITIZEN CANNES (Serge Le Paron)
INSIDE JOB (Charles Ferguson)
Cannes Market
MONSTERS (Gareth Edwards)
PRIMAL (Josh Reed)
DREAM HOME (Ho-Cheung Pang)
MOTHER’S DAY (Darren Lynn Bousman)
THE LAST EXORCISM (Daniel Stamm)
WE ARE WHAT WE ARE (Jorge Michel Grau)
THE SILENT HOUSE (Gustavo Hernàndez)
THE DREAMER (Riri Riza)
ANIMAL KINGDOM (David Michod)
... link (0 Kommentare) ... comment

schwanenmeister, 02:10h
Der Vorzeige-Filmkritiker Todd McCarthy, der gestern anlässlich der "Carlos"-Premiere aus dem verdienten Winterschlaf erwacht war, ist in Feierlaune. Nicht unbedingt, weil die Franzosen dieses Highlight am selben Tag auf Canal Plus präsentiert bekamen, sondern weil er in den letzten Tagen auch einige tolle Dokumentarfilme gesehen hat. Er feiert vor allem "Inside Job", lobt aber auch "Cameraman: The Life and Work of Jack Cardiff" und "Gilles Jacob - Der Mann von der Croisette", der wiederum diesen Samstag, zwischen Champions League-Finale und Eishockey-WM-Halbfinale, seine TV-Premiere auf Arte feiert. Und für die Tarantino-Groupies: Ja, Quentin ist natürlich mit am Start! ;)
Schnellsprecher Mark Kermode von der BBC kann J.Hoberman oder Alexander Horwath nicht folgen, wenn es um den neuen Godard geht.
Wo war eigentlich mein Lieblingskritiker Michael Althen in Cannes? Für die FAZ berichtete Verena Lueken so routiniert, als ob es um die Bamberger Kurzfilmtage gegangen wäre. Und auch Susan Vahabzadeh langweilte zumindest mich in der Süddeutschen. Für Tobias Kniebe gab es keinen Skandalfilm zu verteidigen, also hing auch er in der Luft. Und Rüdiger Suchsland hatte sein Artechock-Tagebuch nach der "Robin Hood"-Premiere verwaisen lassen, nur um bei critic.de überwiegend als Pressekonferenz-Referent in Erscheinung zu treten. Mit Erschrecken musste ich feststellen, in deutscher Sprache am aller meisten von Jan Schulz-Ojala gelesen zu haben, der seine Texte gleichzeitig für Zeit und Tagesspiegel recycelte.
Screen Daily veröffentlicht eine der ersten Kritiken zu Apichatpong Weerasethakuls mit sehr viel Spannung erwarteten thailändischen Wettbewerbsbeitrag "Uncle Boonmee", der vor allem über Twitter eine Menge Buzz generierte. Was mich unter anderem an diesem Film fasziniert, ist, dass er beinahe eine deutsche Produktion ist: Sowohl die innovative Produktionsschmiede Match Factory, als auch die Firma von "Lindenstraßen"-Godfather Hans W. Geißendörfer waren beteiligt. Der Brite Nick James (Sight & Sound) twittert: "A gorgeous, funny and mysterious meditation on how death is received by a shaman in a jungle."
Eine Premiere: Der erste Total Film-Link. Movie Geek Sam Ashurst gibt dem französischen Film "Lights Out" ("Simon Werner a disparu") die Höchstwertung, beschreibt ihn nach dem ersten Sehen, als ob Mario Bava "Donnie Darko" verfilmt, nach dem zweiten Sehen, als ob Doug Liman "Elephant" neuaufgelegt hätte. Seine Karriere wird er aber, wenn er sie denn antreten darf, als französischer "Brick" machen.
Der Guardian hat eine illustre sowie launige Runde, bestehend unter anderem aus dem Guardian-Chefkritiker Peter Bradshaw und Variety-Arbeitsbiene Leslie Felperin, zusammengestellt, die über Highlights und Palmen-Favoriten debattiert. Die Devise heißt, fast immer auf den unmöglichsten Außenseiter zu tippen.
Schnellsprecher Mark Kermode von der BBC kann J.Hoberman oder Alexander Horwath nicht folgen, wenn es um den neuen Godard geht.
Wo war eigentlich mein Lieblingskritiker Michael Althen in Cannes? Für die FAZ berichtete Verena Lueken so routiniert, als ob es um die Bamberger Kurzfilmtage gegangen wäre. Und auch Susan Vahabzadeh langweilte zumindest mich in der Süddeutschen. Für Tobias Kniebe gab es keinen Skandalfilm zu verteidigen, also hing auch er in der Luft. Und Rüdiger Suchsland hatte sein Artechock-Tagebuch nach der "Robin Hood"-Premiere verwaisen lassen, nur um bei critic.de überwiegend als Pressekonferenz-Referent in Erscheinung zu treten. Mit Erschrecken musste ich feststellen, in deutscher Sprache am aller meisten von Jan Schulz-Ojala gelesen zu haben, der seine Texte gleichzeitig für Zeit und Tagesspiegel recycelte.
Screen Daily veröffentlicht eine der ersten Kritiken zu Apichatpong Weerasethakuls mit sehr viel Spannung erwarteten thailändischen Wettbewerbsbeitrag "Uncle Boonmee", der vor allem über Twitter eine Menge Buzz generierte. Was mich unter anderem an diesem Film fasziniert, ist, dass er beinahe eine deutsche Produktion ist: Sowohl die innovative Produktionsschmiede Match Factory, als auch die Firma von "Lindenstraßen"-Godfather Hans W. Geißendörfer waren beteiligt. Der Brite Nick James (Sight & Sound) twittert: "A gorgeous, funny and mysterious meditation on how death is received by a shaman in a jungle."
Eine Premiere: Der erste Total Film-Link. Movie Geek Sam Ashurst gibt dem französischen Film "Lights Out" ("Simon Werner a disparu") die Höchstwertung, beschreibt ihn nach dem ersten Sehen, als ob Mario Bava "Donnie Darko" verfilmt, nach dem zweiten Sehen, als ob Doug Liman "Elephant" neuaufgelegt hätte. Seine Karriere wird er aber, wenn er sie denn antreten darf, als französischer "Brick" machen.
Der Guardian hat eine illustre sowie launige Runde, bestehend unter anderem aus dem Guardian-Chefkritiker Peter Bradshaw und Variety-Arbeitsbiene Leslie Felperin, zusammengestellt, die über Highlights und Palmen-Favoriten debattiert. Die Devise heißt, fast immer auf den unmöglichsten Außenseiter zu tippen.
... link (0 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 20. Mai 2010

schwanenmeister, 02:00h
Nach spätestens einer Woche Filmfestival-Watching geht bei mir die Aufmerksamkeitsspanne merklich nach unten. So passt es mir gut in den Kram, dass die meisten Kritiker langsam mit ihren Fazits beginnen. Der bedachte Brite Nick James vom Sight & Sound-Magazin fasst sich angenehm kurz: Goldene Palmen-Favoriten seien "Of Gods and Men" und "Another Year", den die Oscar-Schmiede Sony Pictures Classics als einzigen würdigen Nachfolger von "Das weiße Band" und "Un prophète" auserkoren hat. Vom offiziellen Wettbewerb weitgehend enttäuscht worden, bezeichnet James die Un certain regard-Reihe als überlegen. Die kleineren Hypes um Filme wie "Aurora", "Tuesday, After Christmas", "The Strange Case of Angelica", "Blue Valentine", "Unter dir die Stadt" und "Les amours imaginaires" sprechen für sich.
Aus der hippen Bloggersicht von Alex Billington, in seinem zweiten Jahr, schaut das doch ähnlich aus, auch wenn er dann völlig andere Konsequenzen daraus gezogen hat. Anstatt abseits des Wettbewerbs Filmperlen zu entdecken, träumte der Kopf hinter FirstShowing dem letztjährigen, saftigeren Angebot hinterher. Na ja, wenn man Filme wie "Dogtooth" nicht zu schätzen weiß, hat man es wohl auch nicht besser verdient.
Jan Schulz-Ojala bringt noch mal in der Zeit auf den Punkt, warum Entertainment Magazine wie Empire, Total Film und Welt so wenig von der Croisette berichteten, weil nämlich die Hollywoodstars fehlten. Kein Grund zur Sorge, meint Ojala, solange man dafür Filme wie Life, Above All entdecken darf. Auch wenn mich dieses Filmprojekt nicht unbedingt interessiert hat, habe ich doch so ein bisschen die Daumen gedrückt für den Regisseur, Oliver Schmitz, der bei einigen der besten "Türkisch für Anfänger"-Episoden das Zepter geschwungen und auch "Doctor's Diary" (unterschätzt) ab und an seine Visionen aufgedrückt hat. Roger Ebert bezeichnete übrigens "Life, Above All" als echten Tear-Jerker, meinte das jedoch als größtmögliches Kompliment.
Olivier Assayas' aufwendiges "Carlos"-Biopic war offenbar genauso Pflichttermin an der amerikanischen Ostküste. Sowohl N.Y. Times' Manohla Dargis, als auch Boston Globes' Wesley Morris stürzten sich sofort auf das TV-Opus - mit gemischten Resultaten. Da gefiel mir der bereits heute Abend verlinkte Todd McCarthy deutlich besser. Noch ein paar Stunden später, am frühen Donnerstagmorgen, gibt es die Mubi-Zusammenfassung, die mir zeigt, dass Richard Corliss in Cannes war, aber in irgendeiner Special-Abteilung des Time Magazine versteckt wurde. Und Blickpunkt:Film findet zum Abschluss die Überschrift, die den Nagel auf den Kopf trifft: "'Carlos' kam, sah und würde siegen, wenn er dürfte." Der zweite Cargo Film-Podcast handelt unter anderem auch davon. Alexander Horwath schwärmt gegenüber Bert Rebhandl aber ebenso von "Of Gods and Men" und "Poetry".
Aus der hippen Bloggersicht von Alex Billington, in seinem zweiten Jahr, schaut das doch ähnlich aus, auch wenn er dann völlig andere Konsequenzen daraus gezogen hat. Anstatt abseits des Wettbewerbs Filmperlen zu entdecken, träumte der Kopf hinter FirstShowing dem letztjährigen, saftigeren Angebot hinterher. Na ja, wenn man Filme wie "Dogtooth" nicht zu schätzen weiß, hat man es wohl auch nicht besser verdient.
Jan Schulz-Ojala bringt noch mal in der Zeit auf den Punkt, warum Entertainment Magazine wie Empire, Total Film und Welt so wenig von der Croisette berichteten, weil nämlich die Hollywoodstars fehlten. Kein Grund zur Sorge, meint Ojala, solange man dafür Filme wie Life, Above All entdecken darf. Auch wenn mich dieses Filmprojekt nicht unbedingt interessiert hat, habe ich doch so ein bisschen die Daumen gedrückt für den Regisseur, Oliver Schmitz, der bei einigen der besten "Türkisch für Anfänger"-Episoden das Zepter geschwungen und auch "Doctor's Diary" (unterschätzt) ab und an seine Visionen aufgedrückt hat. Roger Ebert bezeichnete übrigens "Life, Above All" als echten Tear-Jerker, meinte das jedoch als größtmögliches Kompliment.
Olivier Assayas' aufwendiges "Carlos"-Biopic war offenbar genauso Pflichttermin an der amerikanischen Ostküste. Sowohl N.Y. Times' Manohla Dargis, als auch Boston Globes' Wesley Morris stürzten sich sofort auf das TV-Opus - mit gemischten Resultaten. Da gefiel mir der bereits heute Abend verlinkte Todd McCarthy deutlich besser. Noch ein paar Stunden später, am frühen Donnerstagmorgen, gibt es die Mubi-Zusammenfassung, die mir zeigt, dass Richard Corliss in Cannes war, aber in irgendeiner Special-Abteilung des Time Magazine versteckt wurde. Und Blickpunkt:Film findet zum Abschluss die Überschrift, die den Nagel auf den Kopf trifft: "'Carlos' kam, sah und würde siegen, wenn er dürfte." Der zweite Cargo Film-Podcast handelt unter anderem auch davon. Alexander Horwath schwärmt gegenüber Bert Rebhandl aber ebenso von "Of Gods and Men" und "Poetry".
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 19. Mai 2010
Todd McCarthy schwärmt von Assayas' "Carlos"
schwanenmeister, 20:41h
Überhaupt die weit über fünf Stunden Filmzeit für eine Produktion frei zu machen, die nicht im offiziellen Wettbewerb läuft, erscheint mir lobenswert. Umso schöner, dass Olivier Assayas' "Carlos"-Biopic das auch offenbar wert ist. Der bisher sehr zurückhaltend agierende Todd McCarthy hat sich jedenfalls in einen Rausch geschrieben, der Steven Soderberghs "Che" unter sich begräbt und Vergleiche zum jungen Marlon Brando anstellt.
Links: - Todd McCarthy, - "Carlos"-Poster
Links: - Todd McCarthy, - "Carlos"-Poster
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 19. Mai 2010

schwanenmeister, 01:06h
Aus! Aus! Alles aus! Alan Jones kann "Jerry Cotton" nicht leiden. Leider ist es kein deutscher "OSS 117" geworden. Jones versteht vor allem nicht, warum man eine EuroSpy-Parodie à la "Austin Powers" in die Gegenwart verlegen muss. Na ja. Dafür hat er einen nächsten heißen Ozploitation-Tipp im Köcher: David Michods australischer Gangsterfilm "Animal Kingdom" mit Guy Pearce über die Melbourner Unterwelt sei "gripping, chilling and beautifully directed."
Am siebten Tag hätte endlich der Wettbewerb gut angezogen, meint Wesley Morris im Boston Globe-Blog. Xavier Beauvois "Of Men and Gods" wäre demnach ein Palmen-Kandidat, wenn er auch nicht zu Morris' Lieblingen zählt: "But Beauvois demonstrates a patience, restraint, and sense of higher purpose that emotionally elevates what could have been the sort of middlebrow heart-tugger that the French have been known to submit for foreign-language Oscar consideration." Deutlich mehr gemocht hat er dafür Everybody's Darling, Kiorastamis "Certified Copy": "It's easily the most pleasurable movie I've seen this year."
Somit musste J.Hoberman dieses schuldige Vergnügen namens "The Certified Copy" schon aus Prinzip ablehnen und widmete sich lieber Godard. Aber ehrlich: Selbst bei den größten Fans und Godard-Liebhabern klingt das zu anstrengend. Bei Cargo Film gibt's dazu passend ein schön altmodisches Telefon-Interview zwischen Bert Rebhandl und Alexander Horwath. Nach Christoph Waltz und Michael Haneke im letzten Jahr also auch dieses Mal wieder die Österreicher unter sich!
Ich bin Kenneth Turan-Fan. Der gute Mann strahlt etwas wissendes, beruhigendes aus. Gelesen habe ich von ihm aus Cannes bisher nichts, glaube ich. Warum dann nicht einmal ein paar Sekunden lang Turan beim Schwärmen von der Doku zur Finanzkrise, Charles Fergusons "Inside Job", zuhören. Oh, and by the way, Michael Phillips is there, too.
Der verehrte Steadycam-Herausgeber Milan Pavlovic ist bereits in WM-Stimmung. Aktuell heißt das Duell Frankreich gegen England, das die Inselaffen haushoch führen: "Another Year", "Centurion", "The Disappearance of Alice Creed" und "Tamara Drewe" - dagegen stinkt die Grande Nation gewaltig ab. Hoffentlich kein schlechtes Omen für den Juni.
Am siebten Tag hätte endlich der Wettbewerb gut angezogen, meint Wesley Morris im Boston Globe-Blog. Xavier Beauvois "Of Men and Gods" wäre demnach ein Palmen-Kandidat, wenn er auch nicht zu Morris' Lieblingen zählt: "But Beauvois demonstrates a patience, restraint, and sense of higher purpose that emotionally elevates what could have been the sort of middlebrow heart-tugger that the French have been known to submit for foreign-language Oscar consideration." Deutlich mehr gemocht hat er dafür Everybody's Darling, Kiorastamis "Certified Copy": "It's easily the most pleasurable movie I've seen this year."
Somit musste J.Hoberman dieses schuldige Vergnügen namens "The Certified Copy" schon aus Prinzip ablehnen und widmete sich lieber Godard. Aber ehrlich: Selbst bei den größten Fans und Godard-Liebhabern klingt das zu anstrengend. Bei Cargo Film gibt's dazu passend ein schön altmodisches Telefon-Interview zwischen Bert Rebhandl und Alexander Horwath. Nach Christoph Waltz und Michael Haneke im letzten Jahr also auch dieses Mal wieder die Österreicher unter sich!
Ich bin Kenneth Turan-Fan. Der gute Mann strahlt etwas wissendes, beruhigendes aus. Gelesen habe ich von ihm aus Cannes bisher nichts, glaube ich. Warum dann nicht einmal ein paar Sekunden lang Turan beim Schwärmen von der Doku zur Finanzkrise, Charles Fergusons "Inside Job", zuhören. Oh, and by the way, Michael Phillips is there, too.
Der verehrte Steadycam-Herausgeber Milan Pavlovic ist bereits in WM-Stimmung. Aktuell heißt das Duell Frankreich gegen England, das die Inselaffen haushoch führen: "Another Year", "Centurion", "The Disappearance of Alice Creed" und "Tamara Drewe" - dagegen stinkt die Grande Nation gewaltig ab. Hoffentlich kein schlechtes Omen für den Juni.
... link (0 Kommentare) ... comment
Donnerstag ist Viertelfinale!
schwanenmeister, 21:14h
... link (0 Kommentare) ... comment
Deutscher Marktanteil bei 20,5 Prozent
schwanenmeister, 14:06h
Die Ballack-lose Fußball-WM bereits vor der Haustüre habend, halten die beiden Constantin-Filme "Vincent will Meer" und "Das Tiger-Team", welcher ein großartiges zweites Wochenende hatte, den deutschen Marktanteil selbst gegen Schwergewichte wie "Iron Man 2" und "Robin Hood" über der zwanzig Prozentmarke. Das Positive ist wohl, dass beide das noch eine ganze Weile tun werden, bis Ufas "Hanni & Nanni" anläuft.
- Henry 4 - $248k
01. Friendship! - 1,54 Mio. Zuschauer- Lourdes - $264k
02. Vorstadtkrokodile 2 - 0,67 Mio.
03. Zeiten ändern dich - 0,52 Mio.
04. Teufelskicker - 0,52 Mio.
05. Die Friseuse - 0,49 Mio.
06. Rock It - 0,47 Mio.
07. Vincent will Meer - 0,41 Mio.
08. Hier kommt Lola - 0,36 Mio.
09. Jerry Cotton - 0,24 Mio.
10. Nanga Parbat - 0,23 Mio.
11. 13 Semester - 0,16 Mio.
12. Same Same But Different - 0,15 Mio.
13. Boxhagener Platz - 0,15 Mio.
14. Das Tiger-Team - 0,13 Mio. (NEU)
15. Die Fremde - 0,10 Mio. (NEU)
- Henry 4 - $248k
... link (0 Kommentare) ... comment

schwanenmeister, 02:41h
Und wenn eine gewisse Anzahl von Kritikern zusammengefunden hat, die einen Film herausragend findet, dann gibt es die Möglichkeit, der eine Nicht-Begeisterte zu sein, was Todd McCarthy bei Mike Leighs "Another Year" für sich in Anspruch genommen hat. Hier also die neue Herausforderung, Todd: Wohin man blickt, ob zu Time Out London, Sasha Stone (AwardsDaily), dem Briten Guy Lodge (InContention) oder Ioncinema, alle unbekannteren Kritiker, die schneller schießen, lieben über Twitter Abbas Kiarostamis "Certified Copy" mit Juliette Binoche. Ohne dabei zu vergessen, die ansonstige, angebliche Ablehnung des buhrufenden Publikums zu betonen. Rossellinis "Reise nach Italien" und Linklaters "Before Sunrise/Sunset"-Double sind die am häufigsten genannten Referenzpunkte.
Wer stottert: Mir fällt auf, dass es um Empire's Damon Wise ganz still geworden ist. Der englische Spezi für die Hollywood-Blockbuster und Mega-Superstars hat bisher, für seine Verhältnisse mikrige drei Blogeinträge geschrieben. Wenn es um Tarantino, Spielberg und Clooney geht, ist er immer ganz vorne dabei. Cannes 2010 bot ihm aber nur "Robin Hood", "Wall Street 2" und tja ... dann verließen ihn die Götter. Seinem Eintrag zu "Another Year" spendierte er aus lauter Langeweile nicht mal mehr ein Bild. Ähnlich sieht es zum Beispiel bei der Welt aus. Ebenfalls bisher ganze drei Artikel, zwei davon über "Robin Hood", der letztes Wochenende übrigens katastrophale Zahlen in den USA geschrieben hat.
Mark Kermode von der BBC hat einen schrecklichen Filmgeschmack, aber er kann sehr schnell reden und bildet sich viel auf seine Urteile ein, was sie wiederum unterhaltsam macht. Länger stand ein einziges Video online. Am Montag waren es dann plötzlich vier. Aber - und das muss man Mark Kermode zugute halten - er mochte Gregg Arakis "Kaboom", der einfach fantastisch aussieht. Irgendwo habe ich aufgeschnappt, dass der Film eine Mischung aus "Nowhere" und "Mysterious Skin" sein soll. Das würde passen: Bin Fan von Arakis Frühwerke wie "The Doom Generation", zähle aber auch besagten "Mysterious Skin" zu den Meisterwerken und liebe "Smiley Face".
Alan Jones hat immer noch nicht "Jerry Cotton" gesehen. Er wird ihn vielleicht nie sehen, dieser Lügner. Und vielleicht ist das besser für die Welt und "Jerry Cotton". Ich träume trotzdem weiter von der ganz großen teutonischen Entdeckung am Rande, bis der aller letzte Tag verstrichen ist. Bayonas erwähnte "The Impossible" stellte sich als der eigene Film des "Orphanage"-Regisseurs heraus, den er mit Ewan McGregor und Naomi Watts in Thailand drehen wird. Klingt interessant. Und Jones hat sich nicht vom Horror-Reifen "Rubber" bezirzen lassen. Bin gespannt, was er von "The Silent House" und dem französischen "The Pack" halten wird.
Der Branchendienst Blickpunkt:Film sucht verzweifelt Meisterwerke an der Croisette: Lobt den schwer verdaulichen "Biutiful" von Inarritu, mochte Leighs "Another Year", feiert ein bisschen Kitanos Rückkehr ins Gangstergenre und schließt ab mit seinem Highlight, Xavier Dolans "Heartbeats" ("Les amours imaginaires"), der an die Nouvelle Vague und Wong Kar-wai erinnere und vom Cannes-Publikum Standing-Ovations erfuhr. Der wundervolle, gerade mal einminütige Trailer, unterlegt vom schmachtigen Dalida-Cover des Cher-Songs "Bang Bang", bestätigt das voll und ganz.
Wer stottert: Mir fällt auf, dass es um Empire's Damon Wise ganz still geworden ist. Der englische Spezi für die Hollywood-Blockbuster und Mega-Superstars hat bisher, für seine Verhältnisse mikrige drei Blogeinträge geschrieben. Wenn es um Tarantino, Spielberg und Clooney geht, ist er immer ganz vorne dabei. Cannes 2010 bot ihm aber nur "Robin Hood", "Wall Street 2" und tja ... dann verließen ihn die Götter. Seinem Eintrag zu "Another Year" spendierte er aus lauter Langeweile nicht mal mehr ein Bild. Ähnlich sieht es zum Beispiel bei der Welt aus. Ebenfalls bisher ganze drei Artikel, zwei davon über "Robin Hood", der letztes Wochenende übrigens katastrophale Zahlen in den USA geschrieben hat.
Mark Kermode von der BBC hat einen schrecklichen Filmgeschmack, aber er kann sehr schnell reden und bildet sich viel auf seine Urteile ein, was sie wiederum unterhaltsam macht. Länger stand ein einziges Video online. Am Montag waren es dann plötzlich vier. Aber - und das muss man Mark Kermode zugute halten - er mochte Gregg Arakis "Kaboom", der einfach fantastisch aussieht. Irgendwo habe ich aufgeschnappt, dass der Film eine Mischung aus "Nowhere" und "Mysterious Skin" sein soll. Das würde passen: Bin Fan von Arakis Frühwerke wie "The Doom Generation", zähle aber auch besagten "Mysterious Skin" zu den Meisterwerken und liebe "Smiley Face".
Alan Jones hat immer noch nicht "Jerry Cotton" gesehen. Er wird ihn vielleicht nie sehen, dieser Lügner. Und vielleicht ist das besser für die Welt und "Jerry Cotton". Ich träume trotzdem weiter von der ganz großen teutonischen Entdeckung am Rande, bis der aller letzte Tag verstrichen ist. Bayonas erwähnte "The Impossible" stellte sich als der eigene Film des "Orphanage"-Regisseurs heraus, den er mit Ewan McGregor und Naomi Watts in Thailand drehen wird. Klingt interessant. Und Jones hat sich nicht vom Horror-Reifen "Rubber" bezirzen lassen. Bin gespannt, was er von "The Silent House" und dem französischen "The Pack" halten wird.
Der Branchendienst Blickpunkt:Film sucht verzweifelt Meisterwerke an der Croisette: Lobt den schwer verdaulichen "Biutiful" von Inarritu, mochte Leighs "Another Year", feiert ein bisschen Kitanos Rückkehr ins Gangstergenre und schließt ab mit seinem Highlight, Xavier Dolans "Heartbeats" ("Les amours imaginaires"), der an die Nouvelle Vague und Wong Kar-wai erinnere und vom Cannes-Publikum Standing-Ovations erfuhr. Der wundervolle, gerade mal einminütige Trailer, unterlegt vom schmachtigen Dalida-Cover des Cher-Songs "Bang Bang", bestätigt das voll und ganz.
... link (2 Kommentare) ... comment
Montag, 17. Mai 2010
Der deutsche George Clooney
schwanenmeister, 13:16h
Zumindest ist Florian David Fitz jung, gutaussehend, und er schaffte über eine Arztserie den Absprung auf die große Kinoleinwand, wo er sich aktuell dazu aufmacht, hinter Matze Schweighöfer der größte deutsche Shooting Star des Jahres zu werden. Schon über 400.000 Zuschauer hat seine Tourette-Dramödie "Vincent will Meer" inzwischen gesammelt. Knapp einen Monat befindet sich der Sleeper-Hit in den Kinocharts. Und es scheint, als würde er jetzt gerade erst loslegen. Am vierten Wochenende erreicht der Film mit 95k Zuschauern sein bisher größtes Publikum. Platz 28 der Jahrescharts und kein Ende in Sicht.
... link (0 Kommentare) ... comment

schwanenmeister, 03:35h
'Unspektakulär' wäre die Untertreibung des Jahres, um den bisherigen Verlauf des Wettbewerbs zu beschreiben. Und es war erwartet. Die Rumänen in den Nebensektionen wurden wieder auf Rosen gebettet, und der Rest dümpelte so vor sich hin, bis "Another Year" von Mike Leigh anlief, womit klar war, wen es zu schlagen gilt. Für Roger Ebert ist es in seinem Tagebucheintrag #4 eher die Frage, ob der Film die Goldene Palme und die beste Darstellerin, nämlich Lesley Manville, gewinnen kann.
Das deutsche Feuilleton hängt wie immer so weit zurück, dass sich diese Frage noch gar nicht stellt. Da entdeckt beispielsweise Milan Pavlovic im Kölner Stadtanzeiger Neil Marshalls "Centurion", den schon auf der Berlinale nur wenige richtig leiden konnten. Und in der Zeit will Jan Schulz-Ojala die Berliner Schule zu deutlich mehr Story überreden. Und auch Rüdiger Suchsland bei critic.de, einer der größten Förderer dieser frischen Prise Wind, gerrät etwas ins Grübeln, wenn er "Unter dir die Stadt" weder verreißen, noch in den Himmel loben will. IndieWIRE's Anne Thompson macht Hoffnung: "There's good word on THE CITY BELOW [...] among the lower-profile fest pics." Und Sight & Sound's Nick James lobt sogar: "An engrossing mystery about a sex infatuation exposes new depths of financial corruption with the precision of a scalpel."
Ich mag Manohla Dargis von der New York Times hauptsächlich wegen ihrer Stimme. Ihre Texte sind zwar sorgfältig überlegt, aber unspektakulär. Da passt es, dass sie den französischen Film "A Screaming Man" von Mahamat-Saleh Haroun zu ihrem persönlichen Wettbewerbs-Liebling der ersten Tage auserkoren hat. Für ihre Verhältnisse ist das doch irgendwie spektakulär!
Der Pre-Cannes-Tipp von Fangoria, "The Silent House" ("La casa muda"), könnte heute durchbrechen. Der in einem Shot gedrehte, urugayische Horrorfilm würde Buzz haben, meint Anne Thompson. Arbeitstier Derek Elley (Film Business Asia) ruft unterdessen "The Dreamer" zu seinem Lieblings-Asiaten aus. Der indonesische Coming-of-Age-Film ist vom selben Team produziert und gedreht worden, das letztes Jahr auf der Berlinale "The Rainbow Troops" vorstellte, den Elley damals auch sehr mochte.
Schnellschüsse: Sight & Sound-Herausgeber Nick James steht auf italienische Ziegen. "The Four Times" ("Le quattro volte") sei der bisher beste Cannes-Film, meint der schweigsame Brite: "The movie follows Calabrian life with wit and a gorgeous sense of the sculptural." Und Alan Jones liebt einen von mir heiß erwarteten Film: "Adored Gregg Araki's KABOOM, sexy, smart, funny send-up of campus teen conspiracy horrors with electric visuals and hot cast." Damit ist der FrightFest-Chef der Erste, der Araki über den Durchschnitt hebt.
Das deutsche Feuilleton hängt wie immer so weit zurück, dass sich diese Frage noch gar nicht stellt. Da entdeckt beispielsweise Milan Pavlovic im Kölner Stadtanzeiger Neil Marshalls "Centurion", den schon auf der Berlinale nur wenige richtig leiden konnten. Und in der Zeit will Jan Schulz-Ojala die Berliner Schule zu deutlich mehr Story überreden. Und auch Rüdiger Suchsland bei critic.de, einer der größten Förderer dieser frischen Prise Wind, gerrät etwas ins Grübeln, wenn er "Unter dir die Stadt" weder verreißen, noch in den Himmel loben will. IndieWIRE's Anne Thompson macht Hoffnung: "There's good word on THE CITY BELOW [...] among the lower-profile fest pics." Und Sight & Sound's Nick James lobt sogar: "An engrossing mystery about a sex infatuation exposes new depths of financial corruption with the precision of a scalpel."
Ich mag Manohla Dargis von der New York Times hauptsächlich wegen ihrer Stimme. Ihre Texte sind zwar sorgfältig überlegt, aber unspektakulär. Da passt es, dass sie den französischen Film "A Screaming Man" von Mahamat-Saleh Haroun zu ihrem persönlichen Wettbewerbs-Liebling der ersten Tage auserkoren hat. Für ihre Verhältnisse ist das doch irgendwie spektakulär!
Der Pre-Cannes-Tipp von Fangoria, "The Silent House" ("La casa muda"), könnte heute durchbrechen. Der in einem Shot gedrehte, urugayische Horrorfilm würde Buzz haben, meint Anne Thompson. Arbeitstier Derek Elley (Film Business Asia) ruft unterdessen "The Dreamer" zu seinem Lieblings-Asiaten aus. Der indonesische Coming-of-Age-Film ist vom selben Team produziert und gedreht worden, das letztes Jahr auf der Berlinale "The Rainbow Troops" vorstellte, den Elley damals auch sehr mochte.
Schnellschüsse: Sight & Sound-Herausgeber Nick James steht auf italienische Ziegen. "The Four Times" ("Le quattro volte") sei der bisher beste Cannes-Film, meint der schweigsame Brite: "The movie follows Calabrian life with wit and a gorgeous sense of the sculptural." Und Alan Jones liebt einen von mir heiß erwarteten Film: "Adored Gregg Araki's KABOOM, sexy, smart, funny send-up of campus teen conspiracy horrors with electric visuals and hot cast." Damit ist der FrightFest-Chef der Erste, der Araki über den Durchschnitt hebt.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories