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Invictus
Nine
The Lovely Bones
A Serious Man
An Education ("Has a very special place in my heart")
Precious
Die beiden Sundance-Filme hat er gesehen und liebt vor allem "An Education", der, wenn jetzt schon Schluss wäre, sicher eingeloggt wäre. Joe Morgenstern vom Wall Street Journal ist auch ein gigantischer Fan von Lone Scherfigs Film. Von allen möglichen Oscarkandidaten in Telluride, Colorado verfiel er "An Education" am stärksten und leichtesten. Wer hätte gedacht, dass Nick Hornby jemals für einen Drehbuch-Oscar gehandelt werden würde. Und wenn man weiter auf Peter Travers hören will, dann scheint Kathryn Bigelows "The Hurt Locker" tatsächlich schon unter den zehn 'Best Picture'-Nominierungen zu sein.
Link: - Oscar Buzz Übersicht, - Oscar-Podcast #2
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Wer hätte das gedacht: Die positivste Kritik zu Fatih Akins "Soul Kitchen" schreibt Derek Elley im Branchenblatt Variety: "Returning to his native Hamburg, Turkish-German filmmaker Fatih Akin rediscovers the verve of his early 'Short Sharp Shock,' tempered by a mature warmth, in 'Soul Kitchen.' Nicely cast ensembler, centered on a hopelessly disorganized eatery owner and peopled by a weird collection of lovable eccentrics, is pacey entertainment that hardly puts a foot wrong. This is not the fest-laureled Akin of weighty fare like 'Head-On' and 'The Edge of Heaven' -- more the one of 'Solino' with a grungy, down-to-earth Hamburg edge."
19.55 Uhr - "Soul Kitchen"
Die angelsächsischen Quellen streiken. Vielleicht sind sie wegen Geldknappheit auch bereits nach Toronto abgezogen ... also die deutsche Presse ... Cristina Nords Text in der taz, der - ja - wie ein Pressetext klingt und sich vollkommen einer Wertung entzieht. Da lob' ich mir die Welt. Die bespricht nicht nur plötzlich im Dunstkreis von "Inglourious Basterds" und im Gedenken an den Kriegsausbruch in Polen locker flockig Nazi-Propagandafilme, sie hat auch ein Händchen für den aktuellen deutschen Film. Das bedeutet, sie ist ihm wohlgesonnen. Einerseits feiert Filmkritiker Peter Zander "Soul Kitchen" als echten, fast zu leichten Genuss, andererseits fragt er aber fürchterlich selbstkritisch, was solch ein Film im Wettbewerb von Venedig zu suchen hat.
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Halt, zumindest die Briten sind noch da. Lee Marshall von Screen International zuckte ganz kräftig mit den Schultern: "More feelgood than funny, Fatih Akin’s Hamburg-set food n’ soul music comedy is nevertheless a likeable, peppy between-projects divertissement for the German-Turkish director." Und Variety bleibt vorerst ohne Kritik, hat dafür ein paar nette Hintergrundinformationen aus der Pressekonferenz zu bieten.
14.28 Uhr - "Soul Kitchen"
Jetzt habe ich natürlich schon ein bisschen herumgelesen. Und am meisten fasziniert hat mich, nicht dass Hollywoodfilme oder Tarantino ausgeschlagen wurden, sondern dass Akin "Soul Kitchen" als Heimatfilm bezeichnet, ein Genre, das aktuell wieder heiß diskutiert wird und auch immer häufiger ins Kino zurückkommt. Außerdem spannend finde ich Akins Referenzpunkte "Absolute Giganten" und Hark Bohms 1970er-Kinderfilmklassiker "Nordsee ist Mordsee". Es hat einfach etwas frisches, wenn ein Filmemacher nicht Neorealismus, Nouvelle Vague oder gleich langweiligerweise Hollywood, sondern die deutsche Filmgeschichte als Inspiration nennt.
14.11 Uhr - "Soul Kitchen"
Den ersten hektischen Degenstich gegen "Soul Kitchen" führt Guy Lodge von InContention: "Fatih Akin’s candyfloss-light character comedy will come as a major shock to fans of the 36 year-old director’s solemn arthouse works 'Head-On' and 'The Edge of Heaven'." Immerhin ist ihm das noch drei von vier Sternen wert. Und ich würde ihn auch nicht zitieren, wenn er nicht die aller erste Meinung da draußen wäre. Da der Hollywood Reporter nur Amateure vor Ort hat, und Screen International so neutral wie nur möglich schreibt, warte ich hauptsächlich auf Variety, vielleicht die New York Times, um dann am Abend die deutschen Reaktionen eintrudeln zu sehen.
Vorschau - "Soul Kitchen"
Der Donnerstag wird ganz im Zeichen des einzigen deutschen Autorenfilmers von internationalem Rang stehen. Fatih Akin und seine Filme sind Rock 'n' Roll. Ich liebe "Kurz und schmerzlos" und "Gegen die Wand" sehr. Aber er ist eben auch ein Regisseur, der sich inszenieren kann, dem man gerne zuhört, weil er was zu erzählen hat, und das vor allem auf charmante Weise vermitteln kann. Filmfestivals, von der Berlinale bis zu Venedig, er hat sie alle gehabt. Und wäre sein letzter Film "Auf der anderen Seite" nur ein Jahr später eingereicht worden, wäre er inzwischen sogar oscarnominiert. Sein neuer Film heißt "Soul Kitchen", in dem viele alte Weggefährten Akins mitspielen sollen. Mehr weiß ich nicht, mehr will ich momentan noch nicht wissen. Ich will mich überraschen lassen, was da morgen kommen mag.
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02. Männersache - 1,84 Mio.
03. Operation Walküre - 1,30 Mio.
04. Inglourious Basterds - 1,27 Mio.
05. Hexe Lilli - 1,19 Mio.
06. Horst Schlämmer - 1,02 Mio.
07. Die wilden Hühner und das Leben - 0,97 Mio.
08. Maria, ihm schmeckt's nicht - 0,90 Mio.
09. Prinzessin Lillifee - 0,88 Mio.
10. The International - 0,69 Mio.
11. Vorstadtkrokodile - 0,64 Mio.
12. Die drei Fragezeichen - 0,57 Mio.
13. Mullewapp - 0,43 Mio.
14. Effi Briest -0,42 Mio.
15. Mord ist mein Geschäft, Liebling - 0,41 Mio.
16. Hilde - 0,40 Mio.
Hollywood bestimmt die echte Top Ten, aber die deutschen Erfolge (einschließlich der Co-Produktionen) lassen sich gerade in ihrer Breite sehen. Kinderfilme bilden weiterhin den Stamm. Aktuelle Produktionen wie "Inglourious Basterds", "Horst Schlämmer" und "Maria, ihm schmeckt's nicht" scheinen noch einen langen Chartsaufenthalt vor sich zu haben. Und die heißesten Eisen wie "Wicki und die starken Männer" sowie "Zweiohrküken" kommen erst in den nächsten Wochen heraus. Klar, könnte man beklagen, dass nicht "Alle Anderen" oder "Jerichow" unter den am häufigsten gesehenen deutschen Filmen auftauchen. Mache ich aber nicht. ;) Man darf dafür gespannt sein, welcher einheimische Marktanteil am Ende des Jahres herausspringen wird. Die magische 20-Prozentmarke ist mehr als möglich.
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Damon Wise, auch gerne 'Damo' gerufen, konzentriert sich im Empire-Blog fast ausschließlich auf Venedig-Filme, in denen entweder Matt Damon oder George Clooney eine Hauptrolle spielen oder Englisch gesprochen wird. Entweder ein Armutszeugnis für seine Leserschaft oder für Wise' klägliche Beurteilung der selbigen.
15.06 Uhr - "Lebanon"
Der deutsche Filme-Experte von Variety, Derek Elley, hat keinen meisterhaften, aber zumindest einen sehr guten israelischen Film gesehen: "Visceral, torn-from-the-memory filmmaking that packs every punch except one to the heart, 'Lebanon' is the boldest and best of the recent mini-wave of Israeli pics ('Beaufort,' 'Waltz With Bashir') set during conflicts between the two countries." Auch hier gibt es Zustimmung von Screen International: "A technical tour de force for camera, production designer and editor, uniformly well acted and obsessively directed by a man who is obviously still fighting the demons of his past, this may not qualify as entertainment, in the usual sense of the word, but movies are not always supposed to be fun."
1.03 Uhr - "I Am Love"
Während sein Variety-Chef Todd McCarthy einen kurzen Abstecher nach Telluride, Colorado machte, war Jay Weissberg, seine linke Hand in Venedig, fleißig. Er entdeckte nämlich mit "I Am Love" von Luca Guadagnino den ersten lohnenswerten italienischen Beitrag: "In every sense, 'I Am Love' is a stunning achievement. Luca Guadagnino does more than expertly craft space; he exposes the world of a wealthy Milanese family with astonishing accuracy, recalling Visconti in his ability to analyze upper-class mores and make them feel vital." Und Weissberg meint weiter, dass das einer dieser Filme wäre, nachdem man sich an den Kopf packen und fragen würde, warum man das gesamte Werk dieses Talents noch nicht entdeckt hätte.
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Einige Stunden später war Fionnuala Halligan von Screen International ähnlich begeistert: "An intriguing delight and so beautifully performed - particularly by lead Tilda Swinton - 'I Am Love' is a film of great formal elegance with much simmering underneath its patrician surface." Habe feststellen müssen, dass der umfeierte Film überhaupt nicht im Wettbewerb läuft. Schade.
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Links: - Variety, - Anne Thompson, - FirstShowing, - Slashfilm
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- USA - $91 Mio.
1. Frankreich - $16,1 Mio.
2. Deutschland - $14,1 Mio.
3. Großbritannien - $14,0 Mio.
4. Australien - $7,5 Mio.
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So, erste gewichtigere Meinung zu "White Material" eingetroffen, die erwartungsgemäß relativiert, aber auch recht euphorisch klingt. Jay Weissberg, Variety: "A powerful recognition of the continent’s tragic present that focuses on a white plantation owner desperate to hold on to her land, despite roving militias and child soldiers." Und Michael Althen schwärmt als jahrzehntelanger Denis-Fan rührend in der FAZ: "Die Faszination rührt daher, dass die Figuren nie um Aufmerksamkeit buhlen, sondern nur so viel preisgeben, wie man in die Begegnung mit ihnen zu investieren bereit ist. Durch ihre Welt bewegt man sich auf Augenhöhe, erst tastend, dann neugierig, bis man irgendwann gefangen ist."
13.06 Uhr - "White Material"
Very early buzz für Claire Denis' "White Material": Guy Lodge von InContention schreibt: "An unalloyed masterpiece that outstrips its seen Competition rivals by such a wide margin it’s almost a little embarrassing." Nun, die Seite habe ich nur durch Anne Thompsons Podcast entdeckt, und der Macher mag zum Beispiel "Inglourious Basterds" nicht, aber merke: Buzz von einer nicht vertrauenswürdigen Quelle ist immer noch besser als gar kein Buzz!
12.32 Uhr - "Capitalism: A Love Story"
Michael Moore is back und zwar mit einer ironischen Liebeserklärung an den Kapitalismus. Einst das enfant terrible der Dokuszene, umfeierter Oscar-Gewinner und Boxoffice-Abräumer, interessierten sich für seine gewitzte Abrechnung mit dem amerikanischen Gesundheitssystem, "Sicko", gar nicht mehr sonderlich viele Menschen. Dabei war das ein richtig guter Film. Und das soll auch sein Neuer, "Capitalism: A Love Story", sein, wenn man Leslie Felperin (Variety) Vertrauen schenken will, die von einem seiner besten Filme schreibt. Screen International-Chefkritiker Mike Goodridge ist eher halbbegeistert. Bei ihm klingt es recht unspannend und als ob sich Moore mehr oder weniger wiederholt. Zumindest eine leicht optimistische Note will Goodridge ausgemacht haben, die sich in Moores Film dank Obamas Wahlsieg eingeschmuggelt hat.
12.08 Uhr
Samstag war Stillstand in Venedig. Werner Herzog war mit gleich zwei Filmen im Wettbewerb vertreten. Sie entpuppten sich beide indes als nur interessant - irgendwo zwischen gescheitert und ansehenswert. Das war erwartet.
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Als einen jungen George Sanders-Typ der "The Saint"- und "Private Affairs of Bel Ami"-Jahre beschreibt ihn das Drehbuch, der Kritiken und Aufsätze für die fiktiven Filmzeitschriften Films and Filmmakers und Flickers Bi-Monthly geschrieben hat. Zwei Bücher hätte er auch veröffentlicht: 'Art of the Eye's, The Heart and the Mind: A Study of German Cinema in the Twenties' und 'Twenty-Four Frame Da Vinci', eine subtextuelle G.W. Pabst-Werkschau. Im Charlie Rose-Interview offenbarte Tarantino, dass diese Figur ein berühmtes Vorbild hat: Nämlich niemand anderes als Graham Greene. Und jeder weiß, dass Greene 'Der dritte Mann' und "Der stille Amerikaner' geschrieben hat. Weniger wissen, dass er in den 1930er-Jahren beruflich Filmkritiken schrieb, in denen er regelmäßig Alfred Hitchcock verriss (Danke Wikipedia!) und im Zweiten Weltkrieg im britischen Auslandsgeheim-dienst arbeitete.
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Link: - Basterds-Ticker
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Varietys Jay Weissberg ist großer Fan von "I Travel Because I Have To, I Come Back Because I Love You" geworden. Für ihn ist dieser kleine brasilianische Film mit dem riesigen Titel ein sehr bewegendes, unprätentiöses Roadmovie in seiner reinsten Form.
19.45 Uhr - "Lourdes"
Jessica Hausners "Lourdes" hat Buzz. Zwar bisher nur aus der sprachlichen Heimat, aber mal abwarten. Zumindest war es bereits einer der Filme, der seine Verleihrechte europaweit richtig gut vor (!) dem Festival los wurde. Blickpunkt Film nannte den Film preiswürdig, ebenso die nette Süddeutsche-Journalistin, die ansonsten mehr Viggo Mortensen nachstellte. Der wurde übrigens von Welt-Kritiker Peter Zander mit Mads Mikkelsen verwechselt. Dafür aber hielt Zander "Lourdes" auch für das bisherige Highlight des Wettbewerbs (Wohl noch nicht den neuen Todd Solondz gesehen). Inzwischen ist ebenso Fionnuala Halligan im Screen International-Blog begeistert, was die erste englischsprachige Meinung wäre: "A memorably accomplished work - another strong art-house film for Venice and a definite item of commercial interest from the Coproduction Office." Sogar Derek Elley von Variety muss zugeben, dass der Film Qualitäten hat: "The real miracle of 'Lourdes' is how Hausner and her small key cast maintain interest in Christine's odyssey with almost nothing happening onscreen and minimal dialogue."
19.34 Uhr - "Was du nicht siehst"
"Was du nicht siehst", ein deutscher Film vom Österreicher Wolfgang Fischer, begeistert Variety-Kritiker Ronnie Scheib. Die Lichtblick Film-Produktion wäre ein beeindruckender psychologischer Thriller und erinnere an Francois Ozon und Michael Haneke. Klingt doch gut.
19.26 Uhr - Start
Ich habe nach den ersten zwei Tagen Venedig Filmfestival festgestellt, dass sich ein Ticker, wie ich ihn auch zum Cannes Filmfestival installiert hatte, lohnen würde. Wahrscheinlich wird er nicht so detailliert ausfallen, vielleicht lasse ich auch den ein oder anderen Festivaltag weg, aber aktuell passiert dort einfach so viel, dass es unlogisch wäre, nicht mehr zu schreiben.
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Der Harry Knowles der professionellen Filmkritik, Empire-Arbeitsbiene Damon Wise, bloggt nun auch aus Venedig.
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Genauso wie die deutsche Hoffnung Rüdiger Suchsland drüben bei Artechock bloggt. Man ist gespannt, welchen negativen Superlativ er dieses Jahr für den Wettbewerb aus dem Hut zaubern kann.
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"Ja, es war ein russisches Schiff. Sie haben mich alles gelehrt über euch imperialistische Schweine! Ich bin mit den Werken großer Denker in Berührung gekommen: Karl Marx, Lenin, Johannes Mario Simmel, Freddie Laker."
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Link: - Variety
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Link: - Variety
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Nachbesprechung: "Inglourious Basterds"
DVD-Tipp: "Watchmen"
Insidertipp: "Wenn die Gondeln Trauer tragen"
Ausblick: "Avatar"
Ansehen: Hier
Kommentar: Reichhaltige Sendung, aber mir fehlen die Streitgespräche. Ihr müsst in Zukunft mal beide wieder den gleichen Film gesehen haben!
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Links: - Variety, - THR, - SI
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