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Samstag, 25. April 2009
Der deutsche Filmpreis 2009 - Eine unendliche Folterbank
schwanenmeister, 03:24h
Die Deutschen wollen viel, können es aber nicht. Jedenfalls können sie keinen deutschen Filmpreis nach amerikanischem Vorbild ausrichten. Warum man sich nicht mit den Oscars messen lassen sollte, ist doch offensichtlich: Das ist eine gigantische Show, die mit den Erfahrungen von Jahrzehnten, allen verfügbaren Filmstars dieser Welt und den besten Gagschreibern und Comedians Hollywoods aufgezogen wird. Dagegen fand sich heute Abend im Berliner Funkturm ein Bild wieder, als eigentlich die Kamera über das Gesicht des amerikanischen Charakterdarstellers Steve Buscemi schwenken sollte, der für die beste Nebenrolle in "John Rabe" nominiert war. Das sagt bereits alles.
Oder so: Wenn man es nicht einmal schafft, die Lolas am Freitag Abend live auszustrahlen, man wieder die Ergebnisse schon vorher im Videotext brühwarm präsentiert bekommt, so viel und stümperhaft herausgeschnitten wird, eine schreckliche Bildregie die Intelligenz beleidigt (bei Alterswitzen auf Artur Brauner schneiden …), man die Dramaturgie der Show gleich zu Anfang ruiniert, indem TV-Gott Loriot umgehend den Ehrenpreis erhält, dann darf man sich nicht wundern, dass abgeschaltet wird.
Warum tat man das? Um ein paar mehr Zuschauer des Heute-journal abzugreifen, die dann erst abschalteten? Oder weil das ZDF hoffte, dass Loriot den Marcel Reich-Ranicki machen würde? Oder um gar still und heimlich gegen diese Ehrung zu protestieren, indem man sie auf den Sendeplatz der Kategorie 'bester Schnitt' zieht, weil alle Welt vom skandalösen Missstand weiß, wie SigiGötz-Entertainment aufdeckte, dass Loriot nur zwei Filme selbst gedreht hat, Sigi Rothemund aber ganze sechzehn Stück?
Besonders schmerzhaft, weil die Veranstaltung mal wieder zwischen dem unbeschreiblichen Schrecken zeigte, dass die Talente und auszeichnungswürdigen Leistungen doch da sind, man es eben nur nicht versteht, sie auch würdevoll herzuzeigen. Die Gastgeberin Barbara Schöneberger konnte nicht retten. Zu schwache und platte Gags waren ihr aufgeschrieben worden; sie punktete vor allem, wenn sie sich selbst darüber lustig machte. Zum Ende hin wurde es besser, da stachen beispielsweise wenigstens mal die auf alt getrimmten Filmtitel. Und auch Schönebergers fesche Lola konnte überzeugen - ganz im Gegensatz zu ihren Tanz- und Gesangseinlagen des letzten Jahres. Das war einen Moment lang irgendwie schön, gerade weil sie für diese Nummer das besonders üppig erscheinende Dekolletè in Goldbänder gehüllt hatte und weil da die deutsche Filmgeschichte gut mit einer kleinen harmlosen Parodie der Show paktierte.
Man wunderte sich also: Über die völlige Missachtung des wundervollen Knef-Films mit Heike Makatsch, über den Nebendarstellerpreis für "Fleisch ist mein Gemüse", den mindestens schlechtesten Film des letzten Jahres, über die 750 Kopien, mit denen "John Rabe" demnächst in China anlaufen soll (Viel Erfolg!). Nur über eines wunderte man sich natürlich nicht, nämlich dass dieser "John Rabe" als bester Film ausgezeichnet wurde. Mit vier Siegen in den Schlüsselkategorien bestes Szenen- und Kostümbild wurden Erinnerungen an den ruhmreichen Oscartriumph des Musical-Rohrkrepierers "Chicago" wach.
War alles schlecht? Nein, es gab kleinere und größere Hoffnungsschimmer. Kleine Freuden bereiteten die neuen Hanni und Nanni-Zwillinge, die ich glaubte, im Publikum ausgemacht zu haben, Rüdiger Vogler, von dem ich gar nicht wusste, dass er für "Effi Briest" nominiert worden war, der verdiente Kamerapreis für "Nordwand" oder einfach Sven Regener zu erspähen, der für seinen wundervollen "Robert Zimmermann"-Soundtrack leider leer ausging. Eine richtig große Freude war Elmar Weppers niveauvolle Laudatio in der mit Wokalek, Werner und Mühe am stärksten besetzten Kategorie. Ursula Werners Dankesrede gehörte dann ebenso zu den emotionalen Perlen wie die überraschende Auszeichnung von Andreas Dresen als bester Regisseur. Schön war auch, dass der Dokupreis nicht an das baldige ZDF-Vorzeigegesicht Richard David Precht, sondern an den viel gepriesenen, aber kaum in der Öffentlichkeit wahrgenommenen Film "Nobody’s Perfect" ging, der die freimütigen Aktaufnahmen contergan-geschädigter Menschen dokumentierte.
Und ja, auch Gert Haucke, mein Lieblings-Chipsesser aus "Didi auf volle Touren" und der Filmkritiker Peter W. Jansen, dessen marineblauen Hanser-Bücher über bedeutende Regisseure ich tief in mein Filmherz geschlossen habe, sind die letzten Monate von uns gegangen. Schöner als mit Van Morrison kann man sie nicht in Erinnerung behalten.
Nachtrag: 1,82 Mio. Zuschauer und 10,2 % Marktanteil. Letztes Jahr waren es mehr Zuschauer (1,97 Mio.), aber weniger Marktanteil (8,8 %).
Oder so: Wenn man es nicht einmal schafft, die Lolas am Freitag Abend live auszustrahlen, man wieder die Ergebnisse schon vorher im Videotext brühwarm präsentiert bekommt, so viel und stümperhaft herausgeschnitten wird, eine schreckliche Bildregie die Intelligenz beleidigt (bei Alterswitzen auf Artur Brauner schneiden …), man die Dramaturgie der Show gleich zu Anfang ruiniert, indem TV-Gott Loriot umgehend den Ehrenpreis erhält, dann darf man sich nicht wundern, dass abgeschaltet wird.
Warum tat man das? Um ein paar mehr Zuschauer des Heute-journal abzugreifen, die dann erst abschalteten? Oder weil das ZDF hoffte, dass Loriot den Marcel Reich-Ranicki machen würde? Oder um gar still und heimlich gegen diese Ehrung zu protestieren, indem man sie auf den Sendeplatz der Kategorie 'bester Schnitt' zieht, weil alle Welt vom skandalösen Missstand weiß, wie SigiGötz-Entertainment aufdeckte, dass Loriot nur zwei Filme selbst gedreht hat, Sigi Rothemund aber ganze sechzehn Stück?
Besonders schmerzhaft, weil die Veranstaltung mal wieder zwischen dem unbeschreiblichen Schrecken zeigte, dass die Talente und auszeichnungswürdigen Leistungen doch da sind, man es eben nur nicht versteht, sie auch würdevoll herzuzeigen. Die Gastgeberin Barbara Schöneberger konnte nicht retten. Zu schwache und platte Gags waren ihr aufgeschrieben worden; sie punktete vor allem, wenn sie sich selbst darüber lustig machte. Zum Ende hin wurde es besser, da stachen beispielsweise wenigstens mal die auf alt getrimmten Filmtitel. Und auch Schönebergers fesche Lola konnte überzeugen - ganz im Gegensatz zu ihren Tanz- und Gesangseinlagen des letzten Jahres. Das war einen Moment lang irgendwie schön, gerade weil sie für diese Nummer das besonders üppig erscheinende Dekolletè in Goldbänder gehüllt hatte und weil da die deutsche Filmgeschichte gut mit einer kleinen harmlosen Parodie der Show paktierte.
Man wunderte sich also: Über die völlige Missachtung des wundervollen Knef-Films mit Heike Makatsch, über den Nebendarstellerpreis für "Fleisch ist mein Gemüse", den mindestens schlechtesten Film des letzten Jahres, über die 750 Kopien, mit denen "John Rabe" demnächst in China anlaufen soll (Viel Erfolg!). Nur über eines wunderte man sich natürlich nicht, nämlich dass dieser "John Rabe" als bester Film ausgezeichnet wurde. Mit vier Siegen in den Schlüsselkategorien bestes Szenen- und Kostümbild wurden Erinnerungen an den ruhmreichen Oscartriumph des Musical-Rohrkrepierers "Chicago" wach.
War alles schlecht? Nein, es gab kleinere und größere Hoffnungsschimmer. Kleine Freuden bereiteten die neuen Hanni und Nanni-Zwillinge, die ich glaubte, im Publikum ausgemacht zu haben, Rüdiger Vogler, von dem ich gar nicht wusste, dass er für "Effi Briest" nominiert worden war, der verdiente Kamerapreis für "Nordwand" oder einfach Sven Regener zu erspähen, der für seinen wundervollen "Robert Zimmermann"-Soundtrack leider leer ausging. Eine richtig große Freude war Elmar Weppers niveauvolle Laudatio in der mit Wokalek, Werner und Mühe am stärksten besetzten Kategorie. Ursula Werners Dankesrede gehörte dann ebenso zu den emotionalen Perlen wie die überraschende Auszeichnung von Andreas Dresen als bester Regisseur. Schön war auch, dass der Dokupreis nicht an das baldige ZDF-Vorzeigegesicht Richard David Precht, sondern an den viel gepriesenen, aber kaum in der Öffentlichkeit wahrgenommenen Film "Nobody’s Perfect" ging, der die freimütigen Aktaufnahmen contergan-geschädigter Menschen dokumentierte.
Und ja, auch Gert Haucke, mein Lieblings-Chipsesser aus "Didi auf volle Touren" und der Filmkritiker Peter W. Jansen, dessen marineblauen Hanser-Bücher über bedeutende Regisseure ich tief in mein Filmherz geschlossen habe, sind die letzten Monate von uns gegangen. Schöner als mit Van Morrison kann man sie nicht in Erinnerung behalten.
Nachtrag: 1,82 Mio. Zuschauer und 10,2 % Marktanteil. Letztes Jahr waren es mehr Zuschauer (1,97 Mio.), aber weniger Marktanteil (8,8 %).
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Freitag, 24. April 2009
Charts-Ticker: Hollywoodfilme, die nicht zünden
schwanenmeister, 12:27h

Monsters vs. Aliens: Drüben der erfolgreichste Film des Jahres (165 Mio. Dollar), hier gleichauf mit "Saw V" und weniger Zuschauer als die Jim Carrey-Komödie "Der Ja-Sager" (0,57 Mio.). Der Animationssektor scheint leicht übersättigt, wenn es kein neuer Pixar oder die x-te Fortsetzung von "Ice Age" und Co. ist.
Watchmen: Drüben zwar auch ein Flop, aber eben ein Flop der wenigstens 100 Mio. Dollar eingespielt hat. Angesichts der deutschen Comicmuffel mit 0,52 Mio. fast ein Achtungserfolg.
Friday the 13th: Jason Vorhees' Wiederbelebung brachte Michael Bay in Amerika ein phänomenal gutes erstes Wochenende und insgesamt 65 Mio. Dollar ein. Bei uns interessierte sich, abgesehen von ein paar Videoleichen und Horror-Aficionados aus den 1980er-Jahren, fast niemand dafür (0,19 Mio.).
Race to Witch Mountain: Klar, mit 63 Mio. Dollar kein wirklicher Blockbuster in den USA, aber bei uns noch deutlich schlechter angekommen. Warum? Weil the Rock kein Star in Deutschland ist, und niemand die Disney-Vorlage kannte.
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Freitag, 24. April 2009

schwanenmeister, 01:44h
Johnnie To ist ein Arbeitstier. 46 Filme hat der emsige Chinese die letzten 25 Jahre eiskalt heruntergekurbelt. Der ganz große internationale Durchbruch wollte ihm leider nie gelingen. Immer noch dienen seine Actionfilme auf Festivals als Geheimtipps, die es selten in die deutschen Kinos schaffen, immer noch bieten sie die Spielwiese für austobsüchtige Filmkritiker, die sich in einem enttäuschenden Wettbewerb treu auf den Genrespezialisten verlassen können. Er ist immer in Hongkong geblieben und hat sich nie nach Hollywood verkauft. Nun: Vielleicht gab es auch nie die richtigen Angebote. Seinen neuesten Coup, den 66-jährigen, französischen Popstar Johnny Hallyday als Hauptdarsteller in seinem Rachethriller "Vengeance" zu besetzen, könnte man ungefähr damit vergleichen, als ob Herbert Grönemeyer im nächsten Takashi Miike-Film mitspielen würde. Trailer gibt's schon - sieht nach straighter, stilsicherer Rachekost aus.
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schwanenmeister, 20:40h
Der Film ist natürlich noch nirgends besprochen worden, schon gar nicht von Filmkritikern, die man online lesen könnte. Was es aber gibt, ist ein kleines lesenswertes Special vom britischen Filmmagazin Total Film.
Gaspar Noè ist einer der wenigen französischen Hoffnungsbringer der letzten Jahre gewesen. Ein Filmemacher, dessen rückwärts erzählte Vergewaltigungs-Raserei "Irreversibel" international große Wellen schlug. Ein Autor, auf dessen neuestes Werk der Cinephile gemeinsam mit dem Filmredakteur sehnsüchtig hinfiebert. Und dann das: "Enter the Void" würde Noès "2001: Odyssee im Weltraum" werden. Fünfzehn Jahre hätte er daran gearbeitet. Wie ein Bewusstseinsstrom aus der Ego-Shooter-Perspektive soll er aufgebaut sein. Tokio wäre das Setting. Klingt alles verdammt spannend.
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Gaspar Noè ist einer der wenigen französischen Hoffnungsbringer der letzten Jahre gewesen. Ein Filmemacher, dessen rückwärts erzählte Vergewaltigungs-Raserei "Irreversibel" international große Wellen schlug. Ein Autor, auf dessen neuestes Werk der Cinephile gemeinsam mit dem Filmredakteur sehnsüchtig hinfiebert. Und dann das: "Enter the Void" würde Noès "2001: Odyssee im Weltraum" werden. Fünfzehn Jahre hätte er daran gearbeitet. Wie ein Bewusstseinsstrom aus der Ego-Shooter-Perspektive soll er aufgebaut sein. Tokio wäre das Setting. Klingt alles verdammt spannend.
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schwanenmeister, 19:34h
Der neue Pedro Almodòvar-Film mit Penèlope Cruz startete bereits am 17. März in seiner Heimat Spanien. Der Tenor war einstimmig: Gut, aber keiner seiner besten Filme. Am Box-Office lief es solide (bis Mitte April 4,5 Mio. Dollar).
"A lavish, noirish melodrama sparkling with Pedro Almodóvar's trademark humour, 'Broken Embraces' - the director's eagerly awaited 17th feature - will thrill his loyal fanbase but perhaps leave a more general public dazed rather than dazzled. Ravishing in its artifice and outfitted with all of Almodóvar's stylistic tricks, this tale of desire, power, duplicity and fate is self-consciously steeped in noir conventions and provides Penelope Cruz with a sleek post-Oscar vehicle."(Barry Byrne, Screen Daily)
"Partly a film about films and partly a film about love, Pedro Almodovar's 'Broken Embraces' can't quite decide where its allegiances lie. A restless, rangy and frankly enjoyable genre-juggler that combines melodrama, comedy and more noir-hued darkness than ever before, the pic is held together by the extraordinary force of Almodovar's cinematic personality. But while its four-way in extremis love story dazzles, it never really catches fire. The Spanish helmer's biggest-budgeted and longest movie to date will get warm hugs from local auds."(Jonathan Holland, Variety)Klingt alles nach keinem ernsthaften Kandidaten für Auszeichnungen in Cannes. Es sieht auch mehr nach einer respektablen Würdigung eines alten Weggefährten aus, indem Almodòvar mit diesem, wenn auch teuren Nebenwerk vor allem wegen der früheren Erfolge und des Starrummels um die Cruz an die Croisette eingeladen wurde.
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schwanenmeister, 14:45h
... Warten auf Cannes ...
... Heute Verkündigung des offiziellen Wettbewerbsprogramms. Möglicherweise schon am frühen Nachmittag ...
Die Jury:
Isabelle HUPPERT, President (Actress - France)
Asia ARGENTO (Actress, Director, Screenwriter- Italy)
Nuri BILGE CEYLAN (Director, Screenwriter, Actor - Turkey)
Lee CHANG-DONG (Director, Writer, Screenwriter - Korea)
James GRAY (Director, Screenwriter – United States)
Hanif KUREISHI (Writer, Screenwriter – United Kingdom)
Shu QI (Actress - Taiwan)
Robin WRIGHT PENN (Actress - United States)
Opening Film:
Up (Pete Docter)
Offizieller Wettbewerb:
Broken Embraces (Pedro Almodovar)
Fish Tank (Andrea Arnold)
Un Prophète (Jacques Audiard)
Vincere (Marco Bellocchio)
Bright Star (Jane Campion)
Map of the Sounds of Tokyo (Isabel Coixet)
A L'Origine (Xavier Giannoli)
Das weiße Band (Michael Haneke)
Taking Woodstock (Ang Lee)
Looking for Eric (Ken Loach)
Spring Fever (Lou Ye)
Kinatay (Brillante Mendoza)
Enter the Void (Gaspar Noe)
Thirst (Park Chan-Wook)
Les herbes folles (Alain Resnais)
The Time That Remains (Eli Suleiman)
Inglourious Basterds (Quentin Tarantino)
Vengeance (Johnnie To)
Face (Tsai Ming-Liang)
Antichrist (Lars von Trier)
***
Closing Film:
Coco Chanel & Igor Stravisnky (Jan Kounen)
Deutsche Filme sucht man vergeblich. Nicht einmal in der angesehenen Nebenreihe 'Un certain regard' laufen Akin, Glasner oder von Trotta. Der offizielle Wettbewerb besteht aus dem Who's Who der Goldenen Palmen-Gewinner der letzten Jahre. Dass Coppola nicht dabei sein würde, dementierte der Gerüchtemacher Variety gleich selbst am nächsten Tag seiner Spekulation. Somit gibt es einzig und allein Quentin Tarantino, der die amerikanische Flagge schwenken soll, und das mit einem Film, der quasi der einzige irgendwie doch 'deutsche' Beitrag im wichtigsten Filmwettbewerb der Welt geworden ist.
... Heute Verkündigung des offiziellen Wettbewerbsprogramms. Möglicherweise schon am frühen Nachmittag ...
Die Jury:
Isabelle HUPPERT, President (Actress - France)
Asia ARGENTO (Actress, Director, Screenwriter- Italy)
Nuri BILGE CEYLAN (Director, Screenwriter, Actor - Turkey)
Lee CHANG-DONG (Director, Writer, Screenwriter - Korea)
James GRAY (Director, Screenwriter – United States)
Hanif KUREISHI (Writer, Screenwriter – United Kingdom)
Shu QI (Actress - Taiwan)
Robin WRIGHT PENN (Actress - United States)
Opening Film:
Up (Pete Docter)
Offizieller Wettbewerb:
Broken Embraces (Pedro Almodovar)
Fish Tank (Andrea Arnold)
Un Prophète (Jacques Audiard)
Vincere (Marco Bellocchio)
Bright Star (Jane Campion)
Map of the Sounds of Tokyo (Isabel Coixet)
A L'Origine (Xavier Giannoli)
Das weiße Band (Michael Haneke)
Taking Woodstock (Ang Lee)
Looking for Eric (Ken Loach)
Spring Fever (Lou Ye)
Kinatay (Brillante Mendoza)
Enter the Void (Gaspar Noe)
Thirst (Park Chan-Wook)
Les herbes folles (Alain Resnais)
The Time That Remains (Eli Suleiman)
Inglourious Basterds (Quentin Tarantino)
Vengeance (Johnnie To)
Face (Tsai Ming-Liang)
Antichrist (Lars von Trier)
***
Closing Film:
Coco Chanel & Igor Stravisnky (Jan Kounen)
Deutsche Filme sucht man vergeblich. Nicht einmal in der angesehenen Nebenreihe 'Un certain regard' laufen Akin, Glasner oder von Trotta. Der offizielle Wettbewerb besteht aus dem Who's Who der Goldenen Palmen-Gewinner der letzten Jahre. Dass Coppola nicht dabei sein würde, dementierte der Gerüchtemacher Variety gleich selbst am nächsten Tag seiner Spekulation. Somit gibt es einzig und allein Quentin Tarantino, der die amerikanische Flagge schwenken soll, und das mit einem Film, der quasi der einzige irgendwie doch 'deutsche' Beitrag im wichtigsten Filmwettbewerb der Welt geworden ist.
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Mittwoch, 22. April 2009
Alle Branchenpäpste einig: J.J. Abrams' "Star Trek" ist gelungen und wird ein Hit
schwanenmeister, 18:00h
Die Fakten:
Dt. Kinostart: 7. Mai
Budget: 150 Mio. Dollar
Cast: Simon Pegg, Eric Bana, Winona Ryder, Karl Urban, John Cho, Leonard Nimoy, Chris Pine, Zachary Quinto
Specials: Großes Star Trek-Vorglühen auf Kabeleins. Der Privatsender zeigt noch mal alle zehn Vorgänger. Ich empfehle gesondert das Meisterwerk "Zorn des Khan" und die charmante Screwball Comedy "Zurück in die Gegenwart".
Und das denken die privilegierten Filmkritiker der amerikanischen Branchenblätter:
"Blasting onto the screen at warp speed and remaining there for two hours, the new and improved 'Star Trek' will transport fans to sci-fi nirvana. Faithful enough to the spirit and key particulars of Gene Roddenberry's original conception to keep its torchbearers happy but, more crucially, exciting on its own terms in a way that makes familiarity with the franchise irrelevant, J.J. Abrams' smart and breathless space adventure feels like a summer blockbuster that just couldn't stay in the box another month." (Todd McCarthy, Variety)
"Putting a much-loved but over-the-hill vehicle back in shape takes more than a new battery and a lick of paint. It demands a full-bore refit, and that's exactly what J.J. Abrams has given 'Star Trek'."
(Ray Bennett, Hollywood Reporter)
"JJ Abrams injects a gigantic dose of energy into this long-running franchise to bring it roaring back to life with an immensely satisfying Star Trek prequel. Going boldly where many have been before, the talented film and TV-maker hardly puts a foot wrong in his quest for renewal, creating a new mythology complete with pin-up stars, invigorating humour and juicy on-board melodrama. Destined to be the summer's first and one of its biggest global hits, Star Trek essentially paves the way for a brand new series of films and will keep Paramount in summer tentpoles for years to come."
(Mike Goodridge, Screen Daily)
Wenn das so weitergeht, kann das fertige Produkt nur enttäuschen. Wenigstens hat noch niemand den Film zum besten des Jahres ausgerufen. ;)
Dt. Kinostart: 7. Mai
Budget: 150 Mio. Dollar
Cast: Simon Pegg, Eric Bana, Winona Ryder, Karl Urban, John Cho, Leonard Nimoy, Chris Pine, Zachary Quinto
Specials: Großes Star Trek-Vorglühen auf Kabeleins. Der Privatsender zeigt noch mal alle zehn Vorgänger. Ich empfehle gesondert das Meisterwerk "Zorn des Khan" und die charmante Screwball Comedy "Zurück in die Gegenwart".
Und das denken die privilegierten Filmkritiker der amerikanischen Branchenblätter:
"Blasting onto the screen at warp speed and remaining there for two hours, the new and improved 'Star Trek' will transport fans to sci-fi nirvana. Faithful enough to the spirit and key particulars of Gene Roddenberry's original conception to keep its torchbearers happy but, more crucially, exciting on its own terms in a way that makes familiarity with the franchise irrelevant, J.J. Abrams' smart and breathless space adventure feels like a summer blockbuster that just couldn't stay in the box another month." (Todd McCarthy, Variety)
"Putting a much-loved but over-the-hill vehicle back in shape takes more than a new battery and a lick of paint. It demands a full-bore refit, and that's exactly what J.J. Abrams has given 'Star Trek'."
(Ray Bennett, Hollywood Reporter)
"JJ Abrams injects a gigantic dose of energy into this long-running franchise to bring it roaring back to life with an immensely satisfying Star Trek prequel. Going boldly where many have been before, the talented film and TV-maker hardly puts a foot wrong in his quest for renewal, creating a new mythology complete with pin-up stars, invigorating humour and juicy on-board melodrama. Destined to be the summer's first and one of its biggest global hits, Star Trek essentially paves the way for a brand new series of films and will keep Paramount in summer tentpoles for years to come."
(Mike Goodridge, Screen Daily)
Wenn das so weitergeht, kann das fertige Produkt nur enttäuschen. Wenigstens hat noch niemand den Film zum besten des Jahres ausgerufen. ;)
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Samstag, 18. April 2009
Movie Connections: "Inglourious Basterds" & "Das Blut der Anderen"
schwanenmeister, 16:24h
Eine kurze Zeitungsnotiz:
"Und dann wieder, als wäre ihm das zu artifiziell, hat Tarantino darauf bestanden, ein paar Außenaufnahmen in Paris zu drehen. Er ließ nicht locker, bis man endlich im 18. Arrondissement das Bistro gefunden hatte, an das er sich so lebhaft aus Chabrols 'Das Blut der Anderen' erinnerte." (Peter Körte, FAZ)
Oben sieht man Jodie Foster ins Original-Cafe schlendern, unten Tarantino samt Crew vor dem möglicherweise selben, wenn auch augenscheinlich veränderten Bistro sitzen.
Wenn man sich heute Claude Chabrols "Das Blut der Anderen", eine ursprünglich fürs Fernsehen geplante mehrteilige Serie nach einem Roman von Simone de Beauvoir, ansieht, stellt man zuerst entgeistert fest, was für ein genaues filmisches Gedächtnis dieser Teufelskerl doch haben muss. Das verträumte Cafe taucht im Film vielleicht zwei, drei Mal für nur kurze Zeit auf, spielt in der Handlung keine weitere Rolle. Es ist einfach da, und es ist schön anzusehen, und es kommt ganz zufällig in einem Chabrol-Kriegsdrama mit Jodie Foster und Sam Neill vor.
Warum "Das Blut der Anderen", obwohl es nicht wirklich ein toller Film ist, trotzdem lohnt, hat dreierlei Gründe:
1. Es ist ein Film, der zu sehr großen Anteilen im Studio entstanden ist. Sehr viele Aufnahmen wurden in Räumen, in gebauter Kulisse gedreht. Und Claude Chabrol verstand es daraus ganz kunstvoll, eine eigene filmische Realität zu erschaffen, die glaubhaft erscheint.
2. Jodie Foster hat eine extrem passende deutsche Synchronstimme; aber ihre Originalstimme ist noch viel schöner, vor allem wenn sie so geschliffen scharfe Dialoge wie in der ersten Hälfte dieses Films aufsagen darf.
3. Sam Neill, der schlapphuttragende Neuseeländer aus "Jurassic Park", spielt hier einen der schleimigsten und widerlichsten Filmnazis, die ich bisher kennenlernen durfte. Herrlich! Hätte Klaus Kinski nicht besser hinbekommen.
"Und dann wieder, als wäre ihm das zu artifiziell, hat Tarantino darauf bestanden, ein paar Außenaufnahmen in Paris zu drehen. Er ließ nicht locker, bis man endlich im 18. Arrondissement das Bistro gefunden hatte, an das er sich so lebhaft aus Chabrols 'Das Blut der Anderen' erinnerte." (Peter Körte, FAZ)
Oben sieht man Jodie Foster ins Original-Cafe schlendern, unten Tarantino samt Crew vor dem möglicherweise selben, wenn auch augenscheinlich veränderten Bistro sitzen.
Wenn man sich heute Claude Chabrols "Das Blut der Anderen", eine ursprünglich fürs Fernsehen geplante mehrteilige Serie nach einem Roman von Simone de Beauvoir, ansieht, stellt man zuerst entgeistert fest, was für ein genaues filmisches Gedächtnis dieser Teufelskerl doch haben muss. Das verträumte Cafe taucht im Film vielleicht zwei, drei Mal für nur kurze Zeit auf, spielt in der Handlung keine weitere Rolle. Es ist einfach da, und es ist schön anzusehen, und es kommt ganz zufällig in einem Chabrol-Kriegsdrama mit Jodie Foster und Sam Neill vor.
Warum "Das Blut der Anderen", obwohl es nicht wirklich ein toller Film ist, trotzdem lohnt, hat dreierlei Gründe:
1. Es ist ein Film, der zu sehr großen Anteilen im Studio entstanden ist. Sehr viele Aufnahmen wurden in Räumen, in gebauter Kulisse gedreht. Und Claude Chabrol verstand es daraus ganz kunstvoll, eine eigene filmische Realität zu erschaffen, die glaubhaft erscheint.
2. Jodie Foster hat eine extrem passende deutsche Synchronstimme; aber ihre Originalstimme ist noch viel schöner, vor allem wenn sie so geschliffen scharfe Dialoge wie in der ersten Hälfte dieses Films aufsagen darf.
3. Sam Neill, der schlapphuttragende Neuseeländer aus "Jurassic Park", spielt hier einen der schleimigsten und widerlichsten Filmnazis, die ich bisher kennenlernen durfte. Herrlich! Hätte Klaus Kinski nicht besser hinbekommen.
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Freitag, 17. April 2009
TV-Tipp: Filme mit Marianne Hoppe
schwanenmeister, 19:21h
"Als der Zweite Weltkrieg begann, besorgte ich mir sofort zwei Sachen: Ein Fahrrad und eine Pistole!"
Am 26. April wäre die deutsche Katharine Hepburn einhundert Jahre alt geworden. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen feiert sie.
Auf Wiedersehen, Franziska
(25.04. - 3sat - 15.55 Uhr)
Selten gezeigte Nazikomödie vom großen Helmut Käutner.
Capriolen
(26.04. - 3sat - 14.35 Uhr)
Fabelhafte deutsche Screwballkomödie von und mit ihrem Ehemann Gustaf Gründgens.
Romanze in Moll
(27.04. - HR - 23.45 Uhr)
Ein deutsches Meisterwerk frei nach Guy de Maupassant.
Am 26. April wäre die deutsche Katharine Hepburn einhundert Jahre alt geworden. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen feiert sie.
Auf Wiedersehen, Franziska
(25.04. - 3sat - 15.55 Uhr)
Selten gezeigte Nazikomödie vom großen Helmut Käutner.
Capriolen
(26.04. - 3sat - 14.35 Uhr)
Fabelhafte deutsche Screwballkomödie von und mit ihrem Ehemann Gustaf Gründgens.
Romanze in Moll
(27.04. - HR - 23.45 Uhr)
Ein deutsches Meisterwerk frei nach Guy de Maupassant.
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Charts-Ticker: "Crank 2"
schwanenmeister, 15:02h

Jahrescharts:
1. Twilight ... 2,47 Mio. Besucher
2. Benjamin Button ... 2,03 Mio.
3. Der Vorleser ... 1,84 Mio.
4. Männersache ... 1,68 Mio.
5. Transporter 3 ... 1,35 Mio.
6. Walküre ... 1,30 Mio.
7. Bolt ... 1,23 Mio.
8. Fast & Furious ... 1,17 Mio.
9. Hexe Lilli ... 1,11 Mio.
10. Sieben Leben ... 1,10 Mio.
Deutsche (Co-)Produktionen bestimmen das ruhige Frühjahr.
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Donnerstag, 16. April 2009

schwanenmeister, 19:25h
In genau einer Woche wird Cannes-Festivalchef Thierry Fremaux das offizielle Wettbewerbsprogramm bekannt geben. Für Varietys Todd McCarthy ein gegebener Anlass, ein letztes Mal zu spekulieren.
Eröffnungsfilm:
Up (Pete Docter)
Offizieller Wettbewerb:
Inglourious Basterds (Quentin Tarantino)
Taking Woodstock (Ang Lee)
Tetro (Francis Ford Coppola)
Bad Lieutenant (Werner Herzog)
Drag Me to Hell (Sam Raimi)
The Imaginarium of Doctor Parnassus (Terry Gilliam)
Bright Star (Jane Campion)
Antichrist (Lars von Trier)
Looking for Eric (Ken Loach)
Vengeance (Johnnie To)
Fish Tank (Andrea Arnold)
The White Ribbon (Michael Haneke)
Broken Embraces (Pedro Almodovar)
Vincere (Mario Bellocchio)
Asien:
Mother (Bong Joon-Ho)
Thirst (Park Chan-Wook)
Spring Fever (Lou Ye)
Face (Tsai Ming-Liang)
Air Doll (Hirokazu Koreeda)
The Time That Remained (Elia Suleiman)
Franzosen:
Mr Nobody (Jaco von Dormael)
Les Herbes folles (Alain Resnais)
A Prophet (Jacques Audiard)
Hadewijch (Bruno Dumont)
In the Beginning (Xavier Giannoli)
The Army of Crime (Robert Guediguian)
Leaving (Catherine Corsini)
Un certain regard:
Police, Adjective (Corneliu Porumboiu)
Tales from the Golden Age (Cristian Mungiu)
Außer Konkurrenz:
Angels & Demons (Ron Howard)
McCarthy verzichtet auf deutsche Kandidaten (Akin, Glasner, von Trotta), lässt einige amerikanische Favoriten links liegen (Jarmusch, Solondz, Coens, Soderbergh), weil er wahrscheinlich weiß, was wann rechtzeitig fertig wird. Kein Tanovic, Amenabar, Noe oder Michael Moore mehr in dieser Spekulationsblase. Dafür prominente Neuzugänge wie die Altmeister Herzog und Coppola, die auch möglicherweise außer Konkurrenz laufen könnten.
Eröffnungsfilm:
Up (Pete Docter)
Offizieller Wettbewerb:
Inglourious Basterds (Quentin Tarantino)
Taking Woodstock (Ang Lee)
Tetro (Francis Ford Coppola)
Bad Lieutenant (Werner Herzog)
Drag Me to Hell (Sam Raimi)
The Imaginarium of Doctor Parnassus (Terry Gilliam)
Bright Star (Jane Campion)
Antichrist (Lars von Trier)
Looking for Eric (Ken Loach)
Vengeance (Johnnie To)
Fish Tank (Andrea Arnold)
The White Ribbon (Michael Haneke)
Broken Embraces (Pedro Almodovar)
Vincere (Mario Bellocchio)
Asien:
Mother (Bong Joon-Ho)
Thirst (Park Chan-Wook)
Spring Fever (Lou Ye)
Face (Tsai Ming-Liang)
Air Doll (Hirokazu Koreeda)
The Time That Remained (Elia Suleiman)
Franzosen:
Mr Nobody (Jaco von Dormael)
Les Herbes folles (Alain Resnais)
A Prophet (Jacques Audiard)
Hadewijch (Bruno Dumont)
In the Beginning (Xavier Giannoli)
The Army of Crime (Robert Guediguian)
Leaving (Catherine Corsini)
Un certain regard:
Police, Adjective (Corneliu Porumboiu)
Tales from the Golden Age (Cristian Mungiu)
Außer Konkurrenz:
Angels & Demons (Ron Howard)
McCarthy verzichtet auf deutsche Kandidaten (Akin, Glasner, von Trotta), lässt einige amerikanische Favoriten links liegen (Jarmusch, Solondz, Coens, Soderbergh), weil er wahrscheinlich weiß, was wann rechtzeitig fertig wird. Kein Tanovic, Amenabar, Noe oder Michael Moore mehr in dieser Spekulationsblase. Dafür prominente Neuzugänge wie die Altmeister Herzog und Coppola, die auch möglicherweise außer Konkurrenz laufen könnten.
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Sonntag, 12. April 2009
Who the fuck is Alfred Hitchcock?
schwanenmeister, 01:41h
Wie sich die Wahrnehmung des Edgar-Wallace-Regisseurs Alfred Vohrer in den letzten Jahren unter deutschen Filmfans verändert hat
Wartezimmer zum Jenseits (Alfred Vohrer)
Gelegentliche Leser dieses Blogs werden den Namen nicht unbedingt kennen. Aber gerade dieser Alfred Vohrer gewinnt in der letzten Zeit immer mehr Fans und Aufmerksamkeit. Ein Umstand, der Quentin Tarantino zu verdanken ist. Als naiver Fünftklässler stolperte er in einem Drive-in-Kino in Tennessee über Vohrers Krimi "Die blaue Hand". Vohrer war für ihn seitdem der deutsche Hitchcock, ein verkanntes Genie, das er irgendwann, wenn er etwas zu sagen hätte, einer breiteren Öffentlichkeit wiederbringen wollte. Die Gelegenheit kam 2003, auf der Promotour für "Kill Bill". Zum einen programmierte er für den ominösen TV-Sender Trio ein kleines Filmfestival mit Double Features, unter denen sich "The Creature with the Blue Hand" befand, zum anderen widmete er Vohrer seine "Kill Bill"-Deutschlandpremiere in Berlin und bezeichnete ihn als Genie.
Nun ist es richtig, dass die Deutschen immer schon ihre Edgar-Wallace-Filme geliebt haben, meistens jedoch hauptsächlich aus nostalgischer Verklärung, so wie man sich gerne an die Zeit als Kind erinnert oder um sie mehr schlecht als recht zu parodieren (siehe die Wixxer-Reihe). Bis 2003 habe ich den Namen Alfred Vohrer in keinem deutschen Filmkanon, in keiner Lieblingsfilmliste wieder gefunden. Jetzt ist er eine große Nummer. Letztes Jahr schob Tarantino noch mal nach, als er auf die Frage, wer seine deutschen Lieblingsregisseure seien, meinte, es wären vor allem die alten wie Leni Riefenstahl, Dr. Arnold Fanck, Bernhard Wicki und eben Alfred "Genius" Vohrer.
Neben Tarantino kümmert sich auch eine andere Koryphäe der Filmgeschichte um das Ansehen von Alfred Vohrer: Tim Lucas, Herausgeber der englischsprachigen Kultpostille Video Watchdog. Er ist ein großer, großer Fan. Letztes Jahr feierte Ausgabe Nr. 134 in einem glänzenden Artikel von Kim Newman das Phänomen 'Edgar-Wallace-Krimis'. Spätestens da wurde Vohrer offiziell zum Meister erklärt und abgesegnet. Keine deutsche Filmzeitschrift wäre auch nur auf die Idee gekommen, den wunderschönen Ufa-DVD-Boxen solch einen ausführlichen Themenschwerpunkt zu widmen. Der erwähnte Tim Lucas hat auch einen Blog, auf dem er immer wieder gerne mit kindlicher Entdeckungsfreude deutsche Filmgeschichte zelebriert. Sein letzter Coup ist ein kleines, liebevolles Vohrer-Portrait:
His Name Rhymed With Horror
Ich finde, seine Besessenheit wirkt ansteckend. Muss mir, egal ob er über vergessene Winnetou-Filme oder den verstorbenen Edgar-Wallace-Schauspieler Dieter Eppler mit Zitaten aus "Das neue Blatt" schreibt, immer einen deutschen Film anschauen. Und das sollten vor allem junge Filmfans wider ihrer Vorurteile, dass Schwarzweiß-Filme oder allgemein deutsche Filme langweilig seien, häufiger tun und einfach ausprobieren.
(Geschrieben am 03.06.2008 im Giga-Forum)
Auch gut: - Edgar Wallace-Doku "German Grusel"
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Spielt Alexandra Maria Lara die Hauptrolle in Siegfried Lenz' "Schweigeminute"?
schwanenmeister, 22:43h
Das "Baader Meinhof Komplex"-Team um Produzent Bernd Eichinger und Regisseur Uli Edel verfilmt diesen Sommer an der Ostsee Siegfried Lenz’ sehr erfolgreiche, ganz wundervolle Novelle "Schweigeminute". Sogar eine Schauspielerin aus dem alten Team wäre wieder dabei, wenn alles klappt. Wer ist damit gemeint?
Eine Auswahl des damaligen Cast, die größten weiblichen Rollen: Martina Gedeck (47), Johanna Wokalek (34), Nadja Uhl (36), Alexandra Maria Lara (30), Hannah Herzsprung (27) und Katharina Wackernagel (30). Wenn also alles klappt, und eine dieser Damen wieder dabei wäre, sollte sie nicht viel älter als Lenz’ 18-jähriger Ich-Erzähler Christian sein, der sich in seine eben nur wenige Jahre ältere Lehrerin verliebt. Martina Gedeck wäre raus, aber die Auswahl bliebe die Crème de la Crème der deutschen Schauspielerinnen. Nun heißt die schöne Englischlehrerin und Hauptfigur Stella Petersen. Und das passt nicht so recht auf Herzsprung oder Wackernagel. Johanna Wokalek kann alles spielen, das weiß man spätestens seit ihrer Gudrun Ensslin. Wenn ich wetten würde, fiele meine Wahl entweder auf Alexandra Maria Lara oder Nadja Uhl. Lara, Uhl und Wokalek wären alle frei, haben momentan nur Filme in der Postproduktion. Bei Eichinger und Edel würde ich die populärste Darstellerin sehen, was Alexandra Maria Lara wäre, der bisher noch die erste explosive, richtig tolle Hauptrolle versagt blieb.
Ein wirklich spannendes Projekt, nicht nur aufgrund der traumhaften Vorlage, sondern weil diese Liebesgeschichte das genaue Gegenteil von Eichingers durchgeplanten Blockbustern der letzten Jahre sein wird. Eichinger über Edel: "Uli kommt vom Drama. Er ist nicht nur ein Action-Regisseur. Er ist ein sehr sensibler Typ und perfekt für diese intensive, persönliche und zarte Love Story. Wir beide sind stark vom italienischen Neorealismus beeinflusst - ein gewichtiges Drama zwischen Junge und Mädchen, und dieser Film wird genau das werden."
Eine Auswahl des damaligen Cast, die größten weiblichen Rollen: Martina Gedeck (47), Johanna Wokalek (34), Nadja Uhl (36), Alexandra Maria Lara (30), Hannah Herzsprung (27) und Katharina Wackernagel (30). Wenn also alles klappt, und eine dieser Damen wieder dabei wäre, sollte sie nicht viel älter als Lenz’ 18-jähriger Ich-Erzähler Christian sein, der sich in seine eben nur wenige Jahre ältere Lehrerin verliebt. Martina Gedeck wäre raus, aber die Auswahl bliebe die Crème de la Crème der deutschen Schauspielerinnen. Nun heißt die schöne Englischlehrerin und Hauptfigur Stella Petersen. Und das passt nicht so recht auf Herzsprung oder Wackernagel. Johanna Wokalek kann alles spielen, das weiß man spätestens seit ihrer Gudrun Ensslin. Wenn ich wetten würde, fiele meine Wahl entweder auf Alexandra Maria Lara oder Nadja Uhl. Lara, Uhl und Wokalek wären alle frei, haben momentan nur Filme in der Postproduktion. Bei Eichinger und Edel würde ich die populärste Darstellerin sehen, was Alexandra Maria Lara wäre, der bisher noch die erste explosive, richtig tolle Hauptrolle versagt blieb.
Ein wirklich spannendes Projekt, nicht nur aufgrund der traumhaften Vorlage, sondern weil diese Liebesgeschichte das genaue Gegenteil von Eichingers durchgeplanten Blockbustern der letzten Jahre sein wird. Eichinger über Edel: "Uli kommt vom Drama. Er ist nicht nur ein Action-Regisseur. Er ist ein sehr sensibler Typ und perfekt für diese intensive, persönliche und zarte Love Story. Wir beide sind stark vom italienischen Neorealismus beeinflusst - ein gewichtiges Drama zwischen Junge und Mädchen, und dieser Film wird genau das werden."
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Freitag, 10. April 2009
Charts-Ticker: "Knowing", "Taras Bulba", "Safari"
schwanenmeister, 12:53h

Weltweit: Slow business ... Großbritannien: Klassische 6 Mio. Dollar für den neuesten Hollywoodblockbuster, in diesem Fall "Monsters vs. Aliens". Die neue Komödie von Drehbuchlegende Richard Curtis, "The Boat That Rocked", startet solide bis schwach (2,7 Mio. Dollar). Da braucht's Steherqualitäten. Der Fußballfilm "The Damned United" funktioniert auch nicht wirklich. Und die "Lesbian Vampire Killers" verlieren über siebzig Prozent am zweiten Wochenende. Angesichts dessen, wie momentan auf einheimische Filme reagiert wird, muss man die insgesamt 6,7 Mio. Dollar der "Young Victoria" als Achtungserfolg feiern. In Spanien läuft der neue Almodovar "Broken Embraces" solala (3,9 Mio. Dollar nach 3 Wochen). Russland hat mit "Taras Bulba" den nächsten eigenen Publikumserfolg produziert (6,4 Mio. Dollar). Und die Franzosen sind auf "Safari" - wiedermal eine neue einheimische Nummer eins (4,0 Mio. Dollar).
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Dienstag, 7. April 2009
Geekasm: Verschollenes Quentin Tarantino-Interview aufgefunden
schwanenmeister, 23:32h
Ich bin bekennender Tarantino-Aficionado. Ich höre und lese alle seine gegebenen Interviews, an die ich rankommen kann. Denn keiner schwärmt schöner und begeisternder von Filmgeschichte als das Original. Nach dem "Death Proof"-Flop war er sich 2008 nicht zu schade, für seinen alten Freund und Weggefährten, den Ex-New York Times Filmkritiker Elvis Mitchell, einen der ersten Gäste für dessen neues Interview-Format "Under the Influence" auf TCM zu geben.
Und genau das ist vor ungefähr einem Monat auf Youtube aufgetaucht. Gerade erst 522 mal wurde der erste Teil bisher angeklickt, der dritte nur noch ganze 356 mal. Wäre doch gelacht, wenn wir dem Ganzen nicht noch zwei, drei Klicks mehr einbringen könnten.
1. Teil: "Last House on the Left" als erster echter Horrorfilm; warum er Exploitationfilme mag; Douglas Sirk & Pedro Almodovar.
2. Teil: Judy Garland auf Laser Disc; "A Star Is Born"-Virgin; Lieblingsschauspieler und -schauspielerinnen des klassischen Hollywood.
3. Teil: Nie ein großer John Huston-Fan, liebt aber Humphrey Bogart; "Pieces of Time" von Peter Bogdanovich und ein Woody Allen-Diss.
Und genau das ist vor ungefähr einem Monat auf Youtube aufgetaucht. Gerade erst 522 mal wurde der erste Teil bisher angeklickt, der dritte nur noch ganze 356 mal. Wäre doch gelacht, wenn wir dem Ganzen nicht noch zwei, drei Klicks mehr einbringen könnten.
1. Teil: "Last House on the Left" als erster echter Horrorfilm; warum er Exploitationfilme mag; Douglas Sirk & Pedro Almodovar.
2. Teil: Judy Garland auf Laser Disc; "A Star Is Born"-Virgin; Lieblingsschauspieler und -schauspielerinnen des klassischen Hollywood.
3. Teil: Nie ein großer John Huston-Fan, liebt aber Humphrey Bogart; "Pieces of Time" von Peter Bogdanovich und ein Woody Allen-Diss.
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J.J. Abrams' "Star Trek" gesichtet
schwanenmeister, 13:51h
Quint von den Aintitcool-News hat als einer der ersten den neuen "Star Trek"-Film sehen dürfen. Das ist insofern spannend, weil sein Text erstens keine reine Superlativsammlung und sich anbiedernde Werbeschrift geworden ist und zweitens ganz wunderbar beschreibt, wie die Produzenten in Austin, Texas gemeinsam mit Trekkie-Urgestein Leonard Nemoy eine fantastische Pre-Show inszeniert haben, die herrlich fies mit den Erwartungen der Zuschauer gespielt hat.
Ich bleibe skeptisch, freue mich gleichzeitig aber wie ein Schnitzel auf den deutschen Kinostart. Wie wir anhand von "Lost" wissen, liegen J.J. Abrams Stärken eher in der Geheimniskrämerei, als in der Wunscherfüllung seiner Fans. Seit den ersten beiden "Lost"-Staffeln versprechen seine Projekte immer mehr, als sie dann letztlich halten können. Und "Fringe" ist nach der vierten Folge immer noch nicht so der Bringer.
Dt. Kinostart ist am 7. Mai.
Ich bleibe skeptisch, freue mich gleichzeitig aber wie ein Schnitzel auf den deutschen Kinostart. Wie wir anhand von "Lost" wissen, liegen J.J. Abrams Stärken eher in der Geheimniskrämerei, als in der Wunscherfüllung seiner Fans. Seit den ersten beiden "Lost"-Staffeln versprechen seine Projekte immer mehr, als sie dann letztlich halten können. Und "Fringe" ist nach der vierten Folge immer noch nicht so der Bringer.
Dt. Kinostart ist am 7. Mai.
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Wechselt KK zu Werder Bremen?
juergendose, 12:36h
Ein ganz heißes neues Gerücht ist im Umlauf. Dem zur Folge steht Kevin Kuranyi kurz vor einem Wechsel zu Werder Bremen. Die Norddeutschen wollen sich nach der bisher sehr enttäuschenden Saison verstärken und suchen einen neuen Sturmpartner für Claudio Pizarro. Der Vertrag des ehemaligen deutschen Nationalspielers läuft 2010 aus, so dass es für die zum Sparen gezwungenen Schalker, die letzte Chance wäre noch eine Ablöse zu kassieren. Der 52fache Nationalspieler ist seit Monaten auf Schalke umstritten und zählt zu den Spitzenverdienern. Als Ablöse sind 5 Mio. Euro im Gespräch.
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