Mittwoch, 22. April 2009
Alle Branchenpäpste einig: J.J. Abrams' "Star Trek" ist gelungen und wird ein Hit
schwanenmeister, 18:00h
Die Fakten:
Dt. Kinostart: 7. Mai
Budget: 150 Mio. Dollar
Cast: Simon Pegg, Eric Bana, Winona Ryder, Karl Urban, John Cho, Leonard Nimoy, Chris Pine, Zachary Quinto
Specials: Großes Star Trek-Vorglühen auf Kabeleins. Der Privatsender zeigt noch mal alle zehn Vorgänger. Ich empfehle gesondert das Meisterwerk "Zorn des Khan" und die charmante Screwball Comedy "Zurück in die Gegenwart".
Und das denken die privilegierten Filmkritiker der amerikanischen Branchenblätter:
"Blasting onto the screen at warp speed and remaining there for two hours, the new and improved 'Star Trek' will transport fans to sci-fi nirvana. Faithful enough to the spirit and key particulars of Gene Roddenberry's original conception to keep its torchbearers happy but, more crucially, exciting on its own terms in a way that makes familiarity with the franchise irrelevant, J.J. Abrams' smart and breathless space adventure feels like a summer blockbuster that just couldn't stay in the box another month." (Todd McCarthy, Variety)
"Putting a much-loved but over-the-hill vehicle back in shape takes more than a new battery and a lick of paint. It demands a full-bore refit, and that's exactly what J.J. Abrams has given 'Star Trek'."
(Ray Bennett, Hollywood Reporter)
"JJ Abrams injects a gigantic dose of energy into this long-running franchise to bring it roaring back to life with an immensely satisfying Star Trek prequel. Going boldly where many have been before, the talented film and TV-maker hardly puts a foot wrong in his quest for renewal, creating a new mythology complete with pin-up stars, invigorating humour and juicy on-board melodrama. Destined to be the summer's first and one of its biggest global hits, Star Trek essentially paves the way for a brand new series of films and will keep Paramount in summer tentpoles for years to come."
(Mike Goodridge, Screen Daily)
Wenn das so weitergeht, kann das fertige Produkt nur enttäuschen. Wenigstens hat noch niemand den Film zum besten des Jahres ausgerufen. ;)
Dt. Kinostart: 7. Mai
Budget: 150 Mio. Dollar
Cast: Simon Pegg, Eric Bana, Winona Ryder, Karl Urban, John Cho, Leonard Nimoy, Chris Pine, Zachary Quinto
Specials: Großes Star Trek-Vorglühen auf Kabeleins. Der Privatsender zeigt noch mal alle zehn Vorgänger. Ich empfehle gesondert das Meisterwerk "Zorn des Khan" und die charmante Screwball Comedy "Zurück in die Gegenwart".
Und das denken die privilegierten Filmkritiker der amerikanischen Branchenblätter:
"Blasting onto the screen at warp speed and remaining there for two hours, the new and improved 'Star Trek' will transport fans to sci-fi nirvana. Faithful enough to the spirit and key particulars of Gene Roddenberry's original conception to keep its torchbearers happy but, more crucially, exciting on its own terms in a way that makes familiarity with the franchise irrelevant, J.J. Abrams' smart and breathless space adventure feels like a summer blockbuster that just couldn't stay in the box another month." (Todd McCarthy, Variety)
"Putting a much-loved but over-the-hill vehicle back in shape takes more than a new battery and a lick of paint. It demands a full-bore refit, and that's exactly what J.J. Abrams has given 'Star Trek'."
(Ray Bennett, Hollywood Reporter)
"JJ Abrams injects a gigantic dose of energy into this long-running franchise to bring it roaring back to life with an immensely satisfying Star Trek prequel. Going boldly where many have been before, the talented film and TV-maker hardly puts a foot wrong in his quest for renewal, creating a new mythology complete with pin-up stars, invigorating humour and juicy on-board melodrama. Destined to be the summer's first and one of its biggest global hits, Star Trek essentially paves the way for a brand new series of films and will keep Paramount in summer tentpoles for years to come."
(Mike Goodridge, Screen Daily)
Wenn das so weitergeht, kann das fertige Produkt nur enttäuschen. Wenigstens hat noch niemand den Film zum besten des Jahres ausgerufen. ;)
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Samstag, 11. April 2009
Spielt Alexandra Maria Lara die Hauptrolle in Siegfried Lenz' "Schweigeminute"?
schwanenmeister, 22:43h
Das "Baader Meinhof Komplex"-Team um Produzent Bernd Eichinger und Regisseur Uli Edel verfilmt diesen Sommer an der Ostsee Siegfried Lenz’ sehr erfolgreiche, ganz wundervolle Novelle "Schweigeminute". Sogar eine Schauspielerin aus dem alten Team wäre wieder dabei, wenn alles klappt. Wer ist damit gemeint?
Eine Auswahl des damaligen Cast, die größten weiblichen Rollen: Martina Gedeck (47), Johanna Wokalek (34), Nadja Uhl (36), Alexandra Maria Lara (30), Hannah Herzsprung (27) und Katharina Wackernagel (30). Wenn also alles klappt, und eine dieser Damen wieder dabei wäre, sollte sie nicht viel älter als Lenz’ 18-jähriger Ich-Erzähler Christian sein, der sich in seine eben nur wenige Jahre ältere Lehrerin verliebt. Martina Gedeck wäre raus, aber die Auswahl bliebe die Crème de la Crème der deutschen Schauspielerinnen. Nun heißt die schöne Englischlehrerin und Hauptfigur Stella Petersen. Und das passt nicht so recht auf Herzsprung oder Wackernagel. Johanna Wokalek kann alles spielen, das weiß man spätestens seit ihrer Gudrun Ensslin. Wenn ich wetten würde, fiele meine Wahl entweder auf Alexandra Maria Lara oder Nadja Uhl. Lara, Uhl und Wokalek wären alle frei, haben momentan nur Filme in der Postproduktion. Bei Eichinger und Edel würde ich die populärste Darstellerin sehen, was Alexandra Maria Lara wäre, der bisher noch die erste explosive, richtig tolle Hauptrolle versagt blieb.
Ein wirklich spannendes Projekt, nicht nur aufgrund der traumhaften Vorlage, sondern weil diese Liebesgeschichte das genaue Gegenteil von Eichingers durchgeplanten Blockbustern der letzten Jahre sein wird. Eichinger über Edel: "Uli kommt vom Drama. Er ist nicht nur ein Action-Regisseur. Er ist ein sehr sensibler Typ und perfekt für diese intensive, persönliche und zarte Love Story. Wir beide sind stark vom italienischen Neorealismus beeinflusst - ein gewichtiges Drama zwischen Junge und Mädchen, und dieser Film wird genau das werden."
Eine Auswahl des damaligen Cast, die größten weiblichen Rollen: Martina Gedeck (47), Johanna Wokalek (34), Nadja Uhl (36), Alexandra Maria Lara (30), Hannah Herzsprung (27) und Katharina Wackernagel (30). Wenn also alles klappt, und eine dieser Damen wieder dabei wäre, sollte sie nicht viel älter als Lenz’ 18-jähriger Ich-Erzähler Christian sein, der sich in seine eben nur wenige Jahre ältere Lehrerin verliebt. Martina Gedeck wäre raus, aber die Auswahl bliebe die Crème de la Crème der deutschen Schauspielerinnen. Nun heißt die schöne Englischlehrerin und Hauptfigur Stella Petersen. Und das passt nicht so recht auf Herzsprung oder Wackernagel. Johanna Wokalek kann alles spielen, das weiß man spätestens seit ihrer Gudrun Ensslin. Wenn ich wetten würde, fiele meine Wahl entweder auf Alexandra Maria Lara oder Nadja Uhl. Lara, Uhl und Wokalek wären alle frei, haben momentan nur Filme in der Postproduktion. Bei Eichinger und Edel würde ich die populärste Darstellerin sehen, was Alexandra Maria Lara wäre, der bisher noch die erste explosive, richtig tolle Hauptrolle versagt blieb.
Ein wirklich spannendes Projekt, nicht nur aufgrund der traumhaften Vorlage, sondern weil diese Liebesgeschichte das genaue Gegenteil von Eichingers durchgeplanten Blockbustern der letzten Jahre sein wird. Eichinger über Edel: "Uli kommt vom Drama. Er ist nicht nur ein Action-Regisseur. Er ist ein sehr sensibler Typ und perfekt für diese intensive, persönliche und zarte Love Story. Wir beide sind stark vom italienischen Neorealismus beeinflusst - ein gewichtiges Drama zwischen Junge und Mädchen, und dieser Film wird genau das werden."
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Dienstag, 7. April 2009
J.J. Abrams' "Star Trek" gesichtet
schwanenmeister, 13:51h
Quint von den Aintitcool-News hat als einer der ersten den neuen "Star Trek"-Film sehen dürfen. Das ist insofern spannend, weil sein Text erstens keine reine Superlativsammlung und sich anbiedernde Werbeschrift geworden ist und zweitens ganz wunderbar beschreibt, wie die Produzenten in Austin, Texas gemeinsam mit Trekkie-Urgestein Leonard Nemoy eine fantastische Pre-Show inszeniert haben, die herrlich fies mit den Erwartungen der Zuschauer gespielt hat.
Ich bleibe skeptisch, freue mich gleichzeitig aber wie ein Schnitzel auf den deutschen Kinostart. Wie wir anhand von "Lost" wissen, liegen J.J. Abrams Stärken eher in der Geheimniskrämerei, als in der Wunscherfüllung seiner Fans. Seit den ersten beiden "Lost"-Staffeln versprechen seine Projekte immer mehr, als sie dann letztlich halten können. Und "Fringe" ist nach der vierten Folge immer noch nicht so der Bringer.
Dt. Kinostart ist am 7. Mai.
Ich bleibe skeptisch, freue mich gleichzeitig aber wie ein Schnitzel auf den deutschen Kinostart. Wie wir anhand von "Lost" wissen, liegen J.J. Abrams Stärken eher in der Geheimniskrämerei, als in der Wunscherfüllung seiner Fans. Seit den ersten beiden "Lost"-Staffeln versprechen seine Projekte immer mehr, als sie dann letztlich halten können. Und "Fringe" ist nach der vierten Folge immer noch nicht so der Bringer.
Dt. Kinostart ist am 7. Mai.
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Dienstag, 31. März 2009
Alles Gute, alter Babbsack - Volker Schlöndorff wird 70
schwanenmeister, 13:52h
Die Criterion Collection - der Stolz jeder DVD-Sammlung - verzeichnet im Ganzen spärliche dreizehn deutsche Filmveröffentlichungen. Die Rangliste ist wie folgt: Georg Wilhelm Pabst und Fritz Lang sind mit jeweils zwei, Volker Schlöndorff mit vier und Fassbinder mit fünf Werken vertreten. Dieser Ausnahmestatus hat mich immer verwundert und zutiefst fasziniert, bis ich denn endlich begann, seine Filme zu sehen. Das kann man jetzt auch wieder tun.
z. B. heute Nacht: "Der Fangschuss" (2.25 Uhr, ARD)
morgen Nacht: "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (0.35 Uhr, ARD) & "Der junge Törless" (0.40 Uhr, Arte)
und von Sonntag auf Montag: "Die Blechtrommel" (0.05 Uhr, ARD)
Oder man zappt nur mal rein. Oder man nimmt es auf. Oder man hat die Kinowelt Arthaus-Collection als Neuer Deutscher Film-Aficionado sowieso im Regal stehen.
Oder man liest Michael Althens Marathonmann.
z. B. heute Nacht: "Der Fangschuss" (2.25 Uhr, ARD)
morgen Nacht: "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (0.35 Uhr, ARD) & "Der junge Törless" (0.40 Uhr, Arte)
und von Sonntag auf Montag: "Die Blechtrommel" (0.05 Uhr, ARD)
Oder man zappt nur mal rein. Oder man nimmt es auf. Oder man hat die Kinowelt Arthaus-Collection als Neuer Deutscher Film-Aficionado sowieso im Regal stehen.
Oder man liest Michael Althens Marathonmann.
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Mittwoch, 25. März 2009
"Wo die wilden Kerle wohnen"-Trailer online
schwanenmeister, 19:59h
Wunderschöner erster Trailer zu Spike Jonzes Verfilmung des Maurice Sendak-Kinderbuchklassikers "Wo die wilden Kerle wohnen" gerade online gegangen. Spike Jonzes letzter Film, "Adaptation", ist ganze sieben Jahre her. Und wenn man mich fragt, wird das jetzt sein Blockbuster - mit Herz - werden.
Der Song: "Wake Up" von Arcade Fire
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Dienstag, 17. März 2009
Neuer Tony Gilroy-Film "Duplicity" schlägt ein wie eine Bombe
schwanenmeister, 02:32h
Das Wiedersehen von Julia Roberts und Clive Owen auf der großen Leinwand, fünf Jahre nach "Hautnah", scheint mehr als geglückt zu sein. Auf das oscarprämierte, sehr sinnliche Debüt "Michael Clayton" lässt Regisseur Tony Gilroy den möglicherweise nächsten Hammer folgen. Zumindest wenn man den Schnellschüssen der Kritikergrößen Todd McCarthy und Kirk Honeycutt Glauben schenken will. Und das will ich als treues Todd McCarthy-Groupie auf jeden Fall tun.
"An ultra-sophisticated love story between two corporate spies with pronounced mutual trust issues, 'Duplicity' is a brainy, non-violent 'Mr. and Mrs. Smith,' the film 'Intolerable Cruelty' wanted to be, a 'Trouble in Paradise' for modern times. Smart, droll and dazzling to look at and listen to, writer-director Tony Gilroy's effervescent, intricately plotted puzzler proves in every way superior to his 2007 success 'Michael Clayton.' The twisty, time jumping narrative forces viewers to keep on their toes, and it could well be that 'Duplicity' is too smart for its own good as far as the popcorn masses are concerned. Still, this is about as good as it gets these days for sharp-minded Hollywood entertainment made for an intelligent audience", schwärmt McCarthy.
Und Honeycutt haut in die selbe Kerbe: "Gilroy is truly one of Hollywood's best filmmakers when it comes to story. He can create strong characters and breathtaking situations that throw off extreme tension. But his view of humanity contains enough misanthropic cynicism that human tenderness escapes him. [...] Gilroy employs nearly every key crew head who made 'Clayton' such a slick and compelling thriller. They might have topped themselves here."
Und wem der dreiste "Trouble in Paradise"-Vergleich noch nicht reichte, der kann gleich mit Mike Goodridge und seinem Name dropping bei Screen Daily weitermachen: "Gilroy's smartest move was reteaming Closer's Clive Owen and Julia Roberts, whose whipsmart back-and-forth repartee and sexy chemistry bring to mind caper couplings of old such as Michael Caine and Shirley MacLaine in 'Gambit,' Steve McQueen and Faye Dunaway in 'The Thomas Crown Affair' or even Cary Grant and Grace Kelly in 'To Catch A Thief.'"
Deutscher Kinostart ist am 30. April.
"An ultra-sophisticated love story between two corporate spies with pronounced mutual trust issues, 'Duplicity' is a brainy, non-violent 'Mr. and Mrs. Smith,' the film 'Intolerable Cruelty' wanted to be, a 'Trouble in Paradise' for modern times. Smart, droll and dazzling to look at and listen to, writer-director Tony Gilroy's effervescent, intricately plotted puzzler proves in every way superior to his 2007 success 'Michael Clayton.' The twisty, time jumping narrative forces viewers to keep on their toes, and it could well be that 'Duplicity' is too smart for its own good as far as the popcorn masses are concerned. Still, this is about as good as it gets these days for sharp-minded Hollywood entertainment made for an intelligent audience", schwärmt McCarthy.
Und Honeycutt haut in die selbe Kerbe: "Gilroy is truly one of Hollywood's best filmmakers when it comes to story. He can create strong characters and breathtaking situations that throw off extreme tension. But his view of humanity contains enough misanthropic cynicism that human tenderness escapes him. [...] Gilroy employs nearly every key crew head who made 'Clayton' such a slick and compelling thriller. They might have topped themselves here."
Und wem der dreiste "Trouble in Paradise"-Vergleich noch nicht reichte, der kann gleich mit Mike Goodridge und seinem Name dropping bei Screen Daily weitermachen: "Gilroy's smartest move was reteaming Closer's Clive Owen and Julia Roberts, whose whipsmart back-and-forth repartee and sexy chemistry bring to mind caper couplings of old such as Michael Caine and Shirley MacLaine in 'Gambit,' Steve McQueen and Faye Dunaway in 'The Thomas Crown Affair' or even Cary Grant and Grace Kelly in 'To Catch A Thief.'"
Deutscher Kinostart ist am 30. April.
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Donnerstag, 5. März 2009
Hör- und Filmtipp: "Two Lovers"
schwanenmeister, 15:40h
Die drei besten Kinofilme des Frühjahrs heißen "The Curious Case of Benjamin Button", "Rachel Getting Married" und natürlich "Two Lovers".
James Grays ("The Yards", "We Own the Night") autobiografisch gefärbtes, sehr persönliches Liebesdrama über einen jungen, selbstmordgefährdeten Mann (furchtlos: Joaquin Phoenix), der sich zwischen zwei Frauen entscheiden muss, hat noch keinen deutschen Verleih gefunden.
Die Franzosen dagegen lieben Gray seit seinem Debüt "Little Odessa" so, dass sich regelmäßig die ganze Welt verwirrt fragt, warum gerade dieser amerikanische Regisseur wieder in den begehrten Wettbewerb des Cannes-Filmfestivals eingeladen wird. "Two Lovers" spielte bei unseren Nachbarn über sechs Millionen Dollar ein, was, trotz Phoenix' inzwischen legendären David Letterman-Auftritt, weit mehr sein wird als das amerikanische Box-Office.
In Elvis Mitchells The Treatment-Interview spricht James Gray über Melodramen der 1950er-Jahre (Nicholas Ray & Elia Kazan), Neorealismus ("Rocco und seine Brüder"), die Dostojewski-Vorlage "Weiße Nächte", sein Leben und seine Familie in Queens, New York. Mich hat "Two Lovers" am stärksten an Billy Wilders "The Apartment" erinnert, und das ist als echtes Kompliment gemeint. Grays Figuren wirken wie aus Glas, so zerbrechlich und empfindlich scheinen sie. Wenn sie jedoch mit voller Kraft getroffen werden, erstarren sie zu furchtbaren, unzerstörbaren Fratzen, die perfekt die Realität reflektieren.
US-DVD-Premiere ist am 9. Juni.
James Grays ("The Yards", "We Own the Night") autobiografisch gefärbtes, sehr persönliches Liebesdrama über einen jungen, selbstmordgefährdeten Mann (furchtlos: Joaquin Phoenix), der sich zwischen zwei Frauen entscheiden muss, hat noch keinen deutschen Verleih gefunden.
Die Franzosen dagegen lieben Gray seit seinem Debüt "Little Odessa" so, dass sich regelmäßig die ganze Welt verwirrt fragt, warum gerade dieser amerikanische Regisseur wieder in den begehrten Wettbewerb des Cannes-Filmfestivals eingeladen wird. "Two Lovers" spielte bei unseren Nachbarn über sechs Millionen Dollar ein, was, trotz Phoenix' inzwischen legendären David Letterman-Auftritt, weit mehr sein wird als das amerikanische Box-Office.
In Elvis Mitchells The Treatment-Interview spricht James Gray über Melodramen der 1950er-Jahre (Nicholas Ray & Elia Kazan), Neorealismus ("Rocco und seine Brüder"), die Dostojewski-Vorlage "Weiße Nächte", sein Leben und seine Familie in Queens, New York. Mich hat "Two Lovers" am stärksten an Billy Wilders "The Apartment" erinnert, und das ist als echtes Kompliment gemeint. Grays Figuren wirken wie aus Glas, so zerbrechlich und empfindlich scheinen sie. Wenn sie jedoch mit voller Kraft getroffen werden, erstarren sie zu furchtbaren, unzerstörbaren Fratzen, die perfekt die Realität reflektieren.
US-DVD-Premiere ist am 9. Juni.
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Donnerstag, 26. Februar 2009
Schlechter Buzz für "Watchmen"
schwanenmeister, 20:31h
Als aller erstes gab es ominöse englischsprachige Blogs, die sich der Veröffentlichungsfrist widersetzten und unbedingt zum Meinungsmacher mutieren wollten. Deren Einträge sparte ich mir. Bizarr, aber wahr: Meine erste "Watchmen"-Kritik war Daniel Sanders schlanker, eher negativ gefärbter Text im KulturSPIEGEL. Schon eine Leistung, dachte ich mir, sich so früh auf Deutsch und in einem nur monatlich erscheinenden Heft zu Wort zu melden. Dann kam der Dreierpack der Aintitcool-News, allen voran Head Geek Harry Knowles, dessen Text ich überflog, sicherlich keine ernsthafte Kritik erwartete und auch nicht enttäuscht wurde. Nein, dieser Ausstoß war zu kalkuliert, er sollte einzig und allein für den weltweit gleichzeitig erfolgenden Kinostart trommeln.
Heute kommen endlich die ersten 'seriösen' amerikanischen Kritiken in den Branchenblättern Variety und Hollywood Reporter heraus. Und das überraschende dabei: sie fallen tendenziell negativ aus. Der Tenor ist ähnlich: Vor allem für Nicht-Kenner der Comicvorlage werde ein Kinogenuss schwer werden. Zu verwirrend wäre die Geschichte gestaltet, schreibt Justin Chang. Bezeichnend, dass der Variety-Text nicht vom Chef Todd McCarthy stammt. Kirk Honeycutt ist dagegen der wichtigste Hollywood Reporter und geht gleich einen Schritt weiter, ruft "Watchmen" als ersten großen Flop des Jahres aus. Ich bin gespannt.
Weitere Schnellschüsse: Wenn es um die heißesten Filme der Saison geht, ist das britische Filmmagazin Empire immer fix und meistens positiv gestimmt: Ian Nathan gibt vier von fünf Sternen und nennt Zack Snyders Comic-Adaption smart und stylish. Das kultige Fanzine CHUD.com und ihr Vorzeige-Kritiker Devin Faraci jubeln bisher am stärksten und lautesten. Und das deutsche Manifest grummelt wie immer, dafür aber eben früh.
Heute kommen endlich die ersten 'seriösen' amerikanischen Kritiken in den Branchenblättern Variety und Hollywood Reporter heraus. Und das überraschende dabei: sie fallen tendenziell negativ aus. Der Tenor ist ähnlich: Vor allem für Nicht-Kenner der Comicvorlage werde ein Kinogenuss schwer werden. Zu verwirrend wäre die Geschichte gestaltet, schreibt Justin Chang. Bezeichnend, dass der Variety-Text nicht vom Chef Todd McCarthy stammt. Kirk Honeycutt ist dagegen der wichtigste Hollywood Reporter und geht gleich einen Schritt weiter, ruft "Watchmen" als ersten großen Flop des Jahres aus. Ich bin gespannt.
Weitere Schnellschüsse: Wenn es um die heißesten Filme der Saison geht, ist das britische Filmmagazin Empire immer fix und meistens positiv gestimmt: Ian Nathan gibt vier von fünf Sternen und nennt Zack Snyders Comic-Adaption smart und stylish. Das kultige Fanzine CHUD.com und ihr Vorzeige-Kritiker Devin Faraci jubeln bisher am stärksten und lautesten. Und das deutsche Manifest grummelt wie immer, dafür aber eben früh.
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Samstag, 14. Februar 2009
He's Back the Man Behind the Mask: Neuer "Friday the 13th"-Film wird Blockbuster
schwanenmeister, 11:48h
Zumindest wenn man den frühen Prognosen des amerikanischen Box-Office glauben schenken mag. Zwanzig Millionen Dollar an einem einzigen Tag und hochgerechnete fünfzig Millionen Dollar am viertägigen Presidents' Day-Wochenende lassen die Herzen der Horrorfans höher schlagen. Egal wie schlecht die Neuauflage um Jason auch sein könnte (Regisseur Marcus Nispel!), sie öffnet wieder den R-Rated-Horrorfilmen die Türen Hollywoods, die die erstarrte Tortureporn-Welle vor einiger Zeit zugeschlagen hatte. Selbst die magische 100 Millionen Dollar-Marke scheint kein Problem zu sein. Der Mann mit der Hockeymaske ist eben doch untersterblich, vor allem wenn ihn Michael Bay produziert.
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Mittwoch, 4. Februar 2009
Schwarz-Rot-Geil: Wie erfolgreich ist der deutsche Film wirklich?
schwanenmeister, 16:34h
Die Filmförderungsanstalt FFA hat offizielle Zahlen zum Kinojahr 2008 veröffentlicht. Demnach liegt der deutsche Marktanteil bei starken 26,6 Prozent und wäre somit der höchste Wert seit 1991. Insgesamt elf deutsche Produktionen erreichten mehr als eine Million Besucher, auch dies eine neue Rekordmarke seit der Wiedervereinigung. Dazu die vielen Oscarnominierungen und -siege für deutsche Produktionen in den letzten Jahren ("Die Fälscher", "Das Leben der Anderen", "Sophie Scholl", "Der Untergang", "Nirgendwo in Afrika"). Es stellt sich also einmal wieder angesichts der morgen startenden Berlinale die Frage, wie erfolgreich der deutsche Film wirklich ist.
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