Sonntag, 21. Juni 2009
Reboot-Alarm für "Die unendliche Geschichte"
"This is the greatest case of false advertising I've seen since I sued the movie The Neverending Story."

(Lionel Hutz, The Simpsons)
Erfolgsproduzent Frank Marshall will "Die unendliche Geschichte" neuverfilmen lassen. Hauptsächlich weil damals Buchfiguren gestrichen wurden, die mit heutigen Spezialeffekten zu machen wären. Stelle ich mir schlimm vor. Umso amerikanischer Michael Endes Vision ausgelegt wurde, umso schlechter wurden auch die Filme. Zum Glück hat Hollywood noch keine Rechte, was bekanntlich dauern kann. Zumindest mal wieder ein Anlass, die alten Filme zu schauen.

Außerdem im Internetbuzz:

- "Indy V" kommt. Dass das passieren würde, stand außer Frage. Dass es aber so fix von Shia Labeouf bei der "Transformers"-Promotour hinausposaunt werden musste, halte ich für fraglich. Schließlich hatte der letzte Teil erst gerade genügend Menschen verschreckt. Na ja, man muss es sich dann ja nicht mehr antun. Lieber "Tim & Struppi" schauen!

- Ein gewisser Paul Scheuring, Autor der Knastserie "Prison Break" und nun Drehbuchschreiber vom amerikanischen "Experiment"-Remake darf auch Regie führen. Unter seiner Fuchtel werden Adrien Brody, Forest Whitaker und Elijah Wood den Bleibtreu machen.

- M. Night Shyamalan scheint nach den letzten Strohhalmen zu greifen, nachdem "The Lady in the Water" und "The Happening" so gut beim Zuschauer ankamen: Ohne dass Samuel L. Jackson oder Bruce Willis davon wüssten, plant er bereits die Fortsetzung von "Unbreakable". Eigentlich keine so schlechte Idee, da das Original ein unterschätztes Meisterwerk ist, aber dann wiederum ist Shyamalan so außer Form, dass es auch ein Desaster werden könnte.

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Samstag, 20. Juni 2009
"The Hangover" weiter auf Rekordjagd
Die Komödie um besoffene Freunde, die auf ihrer Bachelorparty in Las Vegas den Bräutigam verlieren, zeigt erneut enorme Steherqualitäten: Bis jetzt spielte der Todd Phillips-Film 126 Millionen Dollar in die Kassen. Nikki Finke berichtet nun, dass "The Hangover" am dritten Wochenende mit weiteren 26 Millionen Dollar rechnen darf. Aus nur zwanzig Prozent könnten so bald einstellige Prozenteinbußen werden. Dann scheint sogar die magische 200 Millionen Dollar-Marke in Reichweite zu sein. Den Rekord für 'R-Rated Youth Comedies' hält bisher der Vaughn & Wilson-Film "Wedding Crashers" (209 Millionen Dollar). Angesichts der guten Mundpropaganda ist das wohl auch kein Ding der Unmöglichkeit mehr für "The Hangover", der bisherigen Erfolgsgeschichte des amerikanischen Box-Office.

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Freitag, 19. Juni 2009
"Alle Anderen" auf Erfolgskurs - Babyschritte bis zum Hit
Der in ganzen 38 Kinos dieser Republik (davon allein sechs Stück in Berlin) angelaufene Festivalhit und mögliche deutsche Vertreter für den Auslandsoscar käme nach ersten Schätzungen von InsideKino auf etwa 25.000 Zuschauer. Für das erste Wochenende ergäbe das einen guten, wenn auch nicht überragenden 658er-Kopienschnitt. Um richtig ausbrechen zu können, gilt die magische 1000er-Marke als Ziel so genannter Arthouse-Hits. Jetzt braucht es solide Mundpropaganda, um aus "Alle Anderen" auch eine Erfolgsgeschichte am deutschen Box-Office zu machen. Aktuell schwächelt die Hollywood Konkurrenz: Die erfolgreichsten US-Produktionen schaffen gerade mal knapp sechsstellige Zahlen. Kommende Woche rollt dann der zweite Transformers-Teil in die Kinos. Aber auch da droht keine direkte Gefahr: Schließlich hat "Alle Anderen" eine völlig andere Zielgruppe als der Nostalgietrip für die Generation 'Spielkind', wobei schon der erste Teil im direkten Ländervergleich hier recht schwach lief (14 Mio. Dollar). "Transformers" spielte beispielsweise bereits mehr ein in Ländern wie Australien oder Mexiko.

Update: Die zweite Prognose geht sogar von 30.000 Zuschauern aus. Das würde für "Alle Anderen" einen 789er-Kopienschnitt und Platz acht der deutschen Kinocharts bedeuten.

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Dienstag, 16. Juni 2009
Wer spielt Erzfeind Blofeld im neuen Bond?
Seit dem völlig misslungenen "Star Wars: Episode 1" galten Prequels als mindestens überflüssig, seit "Batman Begins" sind sie spätestens in Hollywood wieder der neue heiße Scheiß. Nun wird alles rebootet und geprequelt, was mindestens zwei Jahre alt ist. Und seit "The Dark Knight" spielen zusätzlich die Fantasien der Filmfans verrückt: Nicht nur ist es seit Heath Ledgers Joker-Performance verdammt hip, sich würdevoll an einer der ikonografischsten Figuren der Filmgeschichte zu probieren. Man kann es unter Umständen sogar noch besser machen als die großen Vorbilder und bei Gelegenheit einen Oscar abräumen. Die Bond-Serie war dagegen immer schon Trittbrettfahrer, wenn es um Hollywood-Trends ging. Das neueste Gerücht zum 23. Bondfilm besagt, dass Michael Sheen, der bekannte britische Newcomer aus Oscar-Filmen wie "The Queen" und "Frost/Nixon", für die Rolle des Ernst Stavro Blofeld im Gespräch ist. Es würde auch deshalb passen, weil das neue Bond-Script von keinem geringeren als Peter Morgan mitgeschrieben wird, seines Zeichens langzeitiger Mentor Sheens und Drehbuchautor seiner letzten drei Hits. Blofeld war immer die Königsklasse der Filmbösewichte. Donald Pleasence, Telly Savalas, Max von Sydow und Mike Myers gaben sich bereits die Ehre. Doch immer schien noch Platz nach oben. Möglicherweise kann sich Sheen jetzt für die letzten Prozent beim Joker inspirieren lassen.

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Sonntag, 14. Juni 2009
Der neue Transformers: Was die Kritiker denken
Als Erstes laut 'Hier' schrien die Jungs von Total Film. Was dabei auffällt: Für die erste Meinung zu einem der am heißesten erwarteten Blockbustern der Saison klingt der Text ungemein verhalten:
"But Fallen so frequently approaches the first pic’s all-out awesomeness, and even occasionally surpasses it - notably in an opening blitzkrieg in Shanghai and a forest face-off between Optimus Prime and three Decepticons impressive enough to merit comparison with King Kong’s multiple T-Rex smackdown - that it's this close to being the perfect summer flick. The problem is, it’s the parts you remember, not the whole."
(Mark Samuels, Total Film)
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Berlinale-Gewinner "Alle Anderen" startet im Kino - Findet Berliner Schule ihr Publikum?
"Alle Anderen" heimste im Februar auf der Berlinale Regie- und Darstellerpreis ein. Zuletzt gelang das dem deutschen Film "Sophie Scholl", der dann um die Welt ging, für den Oscar nominiert wurde, drei europäische Filmpreise gewann und allein bei uns über eine Million Menschen ins Kino lockte. Nicht das schlechteste Omen. THR-Filmkritiker Peter Brunette, der in Cannes als Erster vom französischen Festivalliebling "Un prophète" schwärmte und sich erdreistete, den späteren Palmen-Gewinner Michael Haneke auf sein TV-Frühwerk "Lemminge" anzusprechen, lobte "Alle Anderen" in den höchsten Tönen: "Everything in this film seems new, yet at the same time, completely recognizable and completely right."

Ist also die Zeit nach Christian Petzold gekommen, dass ein weiterer Vertreter der so genannten Berliner Schule aus dem Höllenkreis ausbricht, den Regiekollege Oskar Roehler pointierterweise wie folgt beschrieb: "Die sind immer spröde, immer streng. In den Filmen passiert eigentlich nichts. Sie sind langsam, trist und es wird nie etwas wirklich gesagt. Das ist dann die Berliner Schule. Die kommen bei der Kritik immer gut weg und haben dann so 5.000 bis 10.000 Zuschauer." Die Nouvelle Vague Allemande bräuchte ein neues Aushängeschild. Und "Alle Anderen" scheint mir, der geeignete Kandidat zu sein. Die deutsche Filmkritik hat sich längstens verführen und auf ihre Seite ziehen lassen. Nun wird es Zeit, dass sich auch ein zählbares Publikum findet.

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Freitag, 12. Juni 2009
Tony Scott-Remake besser als gedacht
Tony Scotts "Taking of Pelham 123"-Remake mit Denzel Washington und John Travolta bekommt überraschend positive Kritiken, nachdem der Internet-Buzz zuerst nach einem trashigen Rohrkrepierer klang. Peter Travers (Rolling Stone) schreibt von einem "first-class ride". Und auch Todd McCarthy (Variety) ist leicht begeistert: "More than anything a fascinating portrait of how much New York has changed in 35 years, the film delivers the goods in excitement and big-star charisma, with the contrasting low-key and cranked-up acting styles of Denzel Washington and John Travolta playing off one another nicely." Die Entführung der Pelham 123 startet bei uns am 13. August.

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Montag, 8. Juni 2009
R-Rated-Comedy "The Hangover" macht über 43 Mio. Dollar am ersten Wochenende
"Old School"-Regisseur Todd Phillips ist nach dem Ausrutscher "Schools of Scoundrels" wieder oben auf. Und dieses Mal ganz oben und vor allem ohne Stars wie Ben Stiller oder Will Ferrell, sondern durch die pure Ideenpower. Das High Concept lautet: Auf der Bachelor Party in Las Vegas verlieren drei Freunde nicht nur den Bräutigam, sondern dank Unmengen an Alkoholika auch die Erinnerung an die wohl geilste Nacht ihres Lebens. Klingt schlecht geklaut bei den Simpsons oder nach einer Daddy-Version von "Dude, Where's My Car", hatte aber vergangenes Wochenende riesigen Zulauf am amerikanischen Box-Office. Mit nur etwas Konstanz könnte das Einspielergebnis in diesen verrückten Zeiten in die Regionen eines "Verrückt nach Mary" (176 Mio. Dollar) vorstoßen. Die magische 100 Mio. Dollar-Grenze scheint Pflicht zu sein. Die amerikanischen Kritiken lesen sich überschwänglich: Die Branchenblätter Hollywood Reporter und Variety jubeln, Peter Travers will den Sommerparty-Film des Jahres gesehen haben, Ty Burr vom Boston Globe stimmt dem zu. Für mich ist "The Hangover" doch lediglich eine kommende Komödie, auf die ich mich freuen werde. Nicht so sehr wie auf "Observe and Report", aber doch überdurchschnittlich.

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Mittwoch, 3. Juni 2009
Eine kleine Revolution entpuppt sich als Scheinrevolution
Woran man sehen kann, dass es auch in Deutschland vorangeht? Mediabiz.de hat ein zeitgemäßeres Webdesign erhalten. Und nicht nur das. Der Internetauftritt des Branchenblatts Blickpunkt:Film ist auch plötzlich wieder lesbar für Jedermann. Bis vor kurzem musste man angemeldetes und zahlendes Mitglied sein, um in den Genuss der für die Industrie gestutzten Kritiken und recht fixen Nachrichten zu kommen. Nun orientiert man sich, wie so häufig, am amerikanischen Vorbild. Die englischsprachigen Branchenseiten von Variety, Screen International und The Hollywood Reporter hatten ihre Relaunches schon lange hinter sich. Dort bietet man seitdem die Inhalte kostenlos und unbeschränkt an. Auf Mediabiz gibt es dagegen noch Beschränkungen, was beispielsweise die Chartsabteilung betrifft (Boxofficemojo, anyone?), aber nun wirkt alles natürlich viel einladender als noch vor ein paar Tagen. Herzlich Willkommen im Internet, Blickpunkt:Film!
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Etwas vorschnell geschrieben: Sobald die Nachrichten ein paar Tage alt sind, scheinen sie wieder alleiniges Gut der willigen Abonnenten zu werden. Und deren Filmdatenbank zu neustartenden Filmen ist jetzt gar nicht mehr zu gebrauchen. Aus kleiner Revolution wird Scheinrevolution!

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Montag, 4. Mai 2009
And now for something completely different: Ben Stiller produziert "Little Britain"-Kinofilm
Vor einiger Zeit sah ich zum vielleicht siebten oder achten Mal "Guesthouse Paradiso" und meinte nachdenklich: Eine Schande, dass die Briten damals nicht mehr solcher Kultkomödien wie auch "Kevin und Perry ... tun es" gedreht haben. Das ändert sich jetzt Gott sei Dank. Weg mit Sacha Baron Cohens "Brüno": The Sun berichtet vom baldigen Kinofilm der "Little Britain"-Macher Matt Lucas und David Walliams. Das gerade fertiggeschriebene Script soll in Las Vegas spielen (schlechte Erinnerungen an den vierten Grisworld-Teil werden wach) und wird von Ben Stillers eigener Produktionsfirma Red Hour betreut.

Die Serie "Little Britain" ist in den letzten Monaten von Comedy Central totgesendet worden. Davor war sie aber das witzigste und zitierungswürdigste, was ich lange Zeit im TV gesehen habe. Könnte mir sehr gut vorstellen, dass die beiden Macher für den Kinofilm die Episodenstruktur auflösen und sich höchstwahrscheinlich auf ihre bekanntesten und beliebtesten Charaktere Lou & Andi konzentrieren werden. The Brits Are Coming: Nach Sacha Baron Cohen und Russell Brand wären die beiden die nächsten angelsächsischen Comedystars, die den Sprung über den großen Teich packen würden. Zweifel sind aber angebracht, ob der Kinofilm in Amerika wirklich angenommen wird. Rief ihre extra für die USA konzipierte letzte "Little Britain"-Staffel auf HBO doch eher verhaltenes Echo hervor. Europa, genauer Großbritannien und ich, warten dagegen schon sehr lange auf diese höchst erfreuliche Nachricht.

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