Mittwoch, 13. Januar 2010
Christian Ditter dreht 3D-Fortsetzung "Wickie auf großer Fahrt"
schwanenmeister, 13:33h
Sehr smarter Zug der Constantin: Auf der Münchner Filmwoche kündigte der erfolgreichste deutsche Filmverleih des letzten Jahres eine baldige Fortsetzung seines größten Hits an. "Wickie auf großer Fahrt" soll bereits am 11. November 2011 in die Kinos kommen. Und zwar in 3D, berichtet Blickpunkt:Film. Diese fast logische Konsequenz hätte an nur an einer Personalie scheitern können, nämlich am nicht mehr zur Verfügung stehenden Michael Bully Herbig als Regisseur. Der Ersatz scheint nun sogar eine evidente Aufwertung des Franchise zu versprechen: Regisseur Christian Ditter vediente sich seine Sporen in genial verkannten deutschen TV-Serien wie "Türkisch für Anfänger" und "Doctor's Diary". Im letzten Jahr zeigte sein "Vorstadtkrokodile" Revival, wie gut eigentlich deutsche Kinderfilme sein können, wenn sie nur wollen. Diese Nachricht könnte sogar mich dazu bewegen, einmal einen Blick in "Wickie und die starken Männer" zu werfen.
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Schweighöfer-Komödie "Friendship!" startet mit 370 Kopien
schwanenmeister, 12:16h
Für Möchtegern-Thor Matthias Schweighöfer hätte 2009 nicht besser laufen können: Komparse bei Tom Cruise' "Operation Walküre", Marcel Reich-Ranicki im TV-Ereignis "Mein Leben" dargestellt, Star der ungesehenen Störtebecker-Komödie "Zwölf Meter ohne Kopf", Sidekick in der Erfolgs-Fortsetzung "Zweiohrküken" und dann auch noch einen "Tatort" dazwischen gequetscht. Es schien so, als ob kein deutscher Film im Kino anlaufen könnte, wenn nicht der Matze kurz mal in die Kamera geblinzelt hätte. Auch bekannt als Daniel Brühl-Phänomen. Und selbst wenn Schweighöfer nicht mitspielte, sorgte er trotzdem für Schlagzeilen, etwa durch das inzwischen berüchtigte GQ-Interview, in dem er amerikanischen Filmblogs gratis Gerüchte über das Casting des nächsten Superhelden-Megablockbuster in Hollywood lieferte.
Zu den Feierlichkeiten um den Tag der deutschen Einheit sollte letztes Jahr auch die 'Ossies Go West'-Komödie "Friendship!" mit Schweighöfer in die Kinos kommen. Der Verleih Sony verschob den Start aber aus ungeklärten Gründen um zwei Monate - und tat gut daran. Die andere Einheits-Komödie, "Liebe Mauer", floppte nämlich mit altem Starttermin katastrophal. Dieses Wochenende erfolgt also der zweite Anlauf und zwar gekonnt, wie man am relativ stattlichen Kopienaufgebot von 370 deutlich erkennen kann. Ganz der scharfen Joseph Garncarz-Theorie entsprechend, dass sich der deutsche Film in den letzten Jahrzehnten, wenn er erfolgreich sein wollte, an den klebrigen Hollywood-Mainstream anpassen musste, sieht "Friendship!" nicht nur aus wie eine US-Komödie, sie spielt zusätzlich in Amerika mit, einmal von den beiden Hauptdarstellern abgesehen, überwiegend amerikanischen Schauspielern.
Die Chartsprofis Mark G. und Drebins von InsideKino tippten Anfang Januar eine erfolgsversprechende Marge von 800k-1 Mio. Zuschauer und damit den ersten deutschen Kinohit 2010. Vorzeigekritiker Rüdiger Suchsland erinnerte im Filmdienst daran, dass Regisseur Markus Goller noch 2002 die Naturkatastrophe "Planet B - Mask Under Mask" verbrochen hatte, wohl definitiv einen der schlechtesten Filme aller Zeiten. Aber Suchsland sah auch Qualitäten, eine sehr gelungene Exposition, ironisch abgefederte Ostalgie und nicht mehr sein zu wollen als eine Komödie zum schnellen Vergessen. Was schon mal sicher sein sollte: "Friendship!" wird erfolgreicher starten als der Reinhold Messner-Film "Nanga Parbat", weil dieser nur 240 Kopien auffährt. So simpel sind die Chartsgesetze.
Zu den Feierlichkeiten um den Tag der deutschen Einheit sollte letztes Jahr auch die 'Ossies Go West'-Komödie "Friendship!" mit Schweighöfer in die Kinos kommen. Der Verleih Sony verschob den Start aber aus ungeklärten Gründen um zwei Monate - und tat gut daran. Die andere Einheits-Komödie, "Liebe Mauer", floppte nämlich mit altem Starttermin katastrophal. Dieses Wochenende erfolgt also der zweite Anlauf und zwar gekonnt, wie man am relativ stattlichen Kopienaufgebot von 370 deutlich erkennen kann. Ganz der scharfen Joseph Garncarz-Theorie entsprechend, dass sich der deutsche Film in den letzten Jahrzehnten, wenn er erfolgreich sein wollte, an den klebrigen Hollywood-Mainstream anpassen musste, sieht "Friendship!" nicht nur aus wie eine US-Komödie, sie spielt zusätzlich in Amerika mit, einmal von den beiden Hauptdarstellern abgesehen, überwiegend amerikanischen Schauspielern.
Die Chartsprofis Mark G. und Drebins von InsideKino tippten Anfang Januar eine erfolgsversprechende Marge von 800k-1 Mio. Zuschauer und damit den ersten deutschen Kinohit 2010. Vorzeigekritiker Rüdiger Suchsland erinnerte im Filmdienst daran, dass Regisseur Markus Goller noch 2002 die Naturkatastrophe "Planet B - Mask Under Mask" verbrochen hatte, wohl definitiv einen der schlechtesten Filme aller Zeiten. Aber Suchsland sah auch Qualitäten, eine sehr gelungene Exposition, ironisch abgefederte Ostalgie und nicht mehr sein zu wollen als eine Komödie zum schnellen Vergessen. Was schon mal sicher sein sollte: "Friendship!" wird erfolgreicher starten als der Reinhold Messner-Film "Nanga Parbat", weil dieser nur 240 Kopien auffährt. So simpel sind die Chartsgesetze.
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Montag, 11. Januar 2010
642.851 Zuschauer für Kinohit "Soul Kitchen"
schwanenmeister, 12:17h
Fatih Akins Hitliste:
Update: Auch die Italiener mögen "Soul Kitchen": Am ersten Wochenende spielte Fatih Akins Partykomödie 362.630 Euro ein und belegte damit den zehnten Chartsplatz. Deutsche Filme hatten es in den letzten Jahrzehnten sehr schwer, in Italien Fuß zu fassen. Der erfolgreichste deutsche Film 2008 war die Komödie "Hui Buh - Das Schlossgespenst" mit gerade einmal 598.898 Dollar, vor dem "Baader Meinhof Komplex" mit 363.153 Dollar. Einzig und allein "Das Leben der Anderen" (5,2 Mio. Dollar) und "Das Parfum" (3,6 Mio. Dollar) konnten in den letzten Jahren begeistern.
Update #2: Ganz übersehen, dass "Soul Kitchen" am Neujahrstag Premiere in der Türkei gefeiert hat. In nur 39 Kinos auf Platz sechs gestartet, hielt die Komödie ihre Zuschauerzahl beinahe komplett in der zweiten Woche und hat somit nicht nur einen weiteren Chartsplatz hinzugewonnen, sondern auch insgesamt 338.748 Dollar eingespielt. Das ist ein fantastischer Wert, den im letzten Jahr keine einzige rein deutsche Produktion erreichte. Am erfolgreichsten lief noch "Lissi und der wilde Kaiser" mit 165.492 Dollar. Das kam nicht ganz überraschend, war Akins "Auf der anderen Seite" doch einer der Smash-Hits des türkischen Kinojahres 2007 gewesen, als er auf Platz 25 der Jahrescharts landete und überragende knapp zwei Millionen Dollar einspielte.
Update #3: Variety gibt das italienische Boxoffice bei $519.794 mit ganzen 80 Kopien an. Und in der dritten Woche Schweiz hält sich "Soul Kitchen" über geringe Verluste (-17%) in 11 Kinos unter den zehn erfolgreichsten Produktionen. Tolle 391.530 Dollar macht das insgesamt.
Update #4: Branchendienst The Numbers am 17. Januar: Letzte Woche stieg das internationale Boxoffice von "Soul Kitchen" um fünf Prozent und erreichte erstmals die weltweiten Top-30. Nach drei Wochen in sechs Märkten hat der Fatih Akin-Film bereits 8,81 Millionen Dollar eingespielt.
Update #5: 2. We Italien: 435.737 Dollar, nur -16%, insgesamt schon 1,21 Mio. Dollar.
Update #6: Wieder Italien, wieder Top Ten, in drei Wochen insgesamt 1,1 Mio. Euro (!).
Weitere Länder: Leider bekomme ich keine aktuellen Zahlen aus Griechenland, wo "Soul Kitchen" sogar noch eine Woche vor der deutschen Premiere gestartet wurde. Gespannt bin ich auf den Russland-Start am 21. Januar. Möglicherweise geht da was. Noch gespannter bin ich aber auf die erfolgsversprechenden europäischen Starts später im Jahr: vor allem Frankreich (03.03.), aber auch Belgien (17.03.), Spanien (26.03.) und die Niederlande (13.05.).
01. Gegen die Wand - 791.141 ZuschauerAm kommenden Wochenende sollte "Soul Kitchen" bereits zu Akins erfolgreichstem Film aufsteigen. Und es ist - nach drei Wochen - kein Ende in Sicht. Da kann die deutsche Konkurrenz kaum mithalten: "Albert Schweitzer" (130k) und "Dinosaurier" (175k) kämpfen gegen den Flopstatus. Und der für überaus günstige zwei Millionen Euro produzierte "13 Semester" kämpft mit zarten 50k Zuschauern um einen Top Ten-Platz.
02. Im Juli - 591.155
03. Solino - 582.523
04. Auf der anderen Seite - 521.215
05. Crossing the Bridge - 110.060
Update: Auch die Italiener mögen "Soul Kitchen": Am ersten Wochenende spielte Fatih Akins Partykomödie 362.630 Euro ein und belegte damit den zehnten Chartsplatz. Deutsche Filme hatten es in den letzten Jahrzehnten sehr schwer, in Italien Fuß zu fassen. Der erfolgreichste deutsche Film 2008 war die Komödie "Hui Buh - Das Schlossgespenst" mit gerade einmal 598.898 Dollar, vor dem "Baader Meinhof Komplex" mit 363.153 Dollar. Einzig und allein "Das Leben der Anderen" (5,2 Mio. Dollar) und "Das Parfum" (3,6 Mio. Dollar) konnten in den letzten Jahren begeistern.
Update #2: Ganz übersehen, dass "Soul Kitchen" am Neujahrstag Premiere in der Türkei gefeiert hat. In nur 39 Kinos auf Platz sechs gestartet, hielt die Komödie ihre Zuschauerzahl beinahe komplett in der zweiten Woche und hat somit nicht nur einen weiteren Chartsplatz hinzugewonnen, sondern auch insgesamt 338.748 Dollar eingespielt. Das ist ein fantastischer Wert, den im letzten Jahr keine einzige rein deutsche Produktion erreichte. Am erfolgreichsten lief noch "Lissi und der wilde Kaiser" mit 165.492 Dollar. Das kam nicht ganz überraschend, war Akins "Auf der anderen Seite" doch einer der Smash-Hits des türkischen Kinojahres 2007 gewesen, als er auf Platz 25 der Jahrescharts landete und überragende knapp zwei Millionen Dollar einspielte.
Update #3: Variety gibt das italienische Boxoffice bei $519.794 mit ganzen 80 Kopien an. Und in der dritten Woche Schweiz hält sich "Soul Kitchen" über geringe Verluste (-17%) in 11 Kinos unter den zehn erfolgreichsten Produktionen. Tolle 391.530 Dollar macht das insgesamt.
Update #4: Branchendienst The Numbers am 17. Januar: Letzte Woche stieg das internationale Boxoffice von "Soul Kitchen" um fünf Prozent und erreichte erstmals die weltweiten Top-30. Nach drei Wochen in sechs Märkten hat der Fatih Akin-Film bereits 8,81 Millionen Dollar eingespielt.
Update #5: 2. We Italien: 435.737 Dollar, nur -16%, insgesamt schon 1,21 Mio. Dollar.
Update #6: Wieder Italien, wieder Top Ten, in drei Wochen insgesamt 1,1 Mio. Euro (!).
Weitere Länder: Leider bekomme ich keine aktuellen Zahlen aus Griechenland, wo "Soul Kitchen" sogar noch eine Woche vor der deutschen Premiere gestartet wurde. Gespannt bin ich auf den Russland-Start am 21. Januar. Möglicherweise geht da was. Noch gespannter bin ich aber auf die erfolgsversprechenden europäischen Starts später im Jahr: vor allem Frankreich (03.03.), aber auch Belgien (17.03.), Spanien (26.03.) und die Niederlande (13.05.).
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Sonntag, 10. Januar 2010
US-Blog Slashfilm pusht "Jerry Cotton"
schwanenmeister, 15:16h
"Jerry Cotton" ist das heißeste Eisen, das die deutsche Filmindustrie resp. Constantin dieses Jahr im Feuer hat. Nach dem ersten echten Trailer und Christian Ulmens eddiemurphygleichen Verrenkungen habe ich mich sogar dazu hinreißen lassen, das deutsche Boxoffice auf fünf Millionen Zuschauer zu schätzen. Ein Wert, den letztes Jahr nicht einmal Bully mit seinen starken Männern erreichte. Dass "Jerry Cotton" sogar internationales Flair besitzen könnte, bestätigt jetzt eine weltweite Trailerschau des ultrapopulären US-Filmblog Slashfilm: "To see this trailer is to feel like a joke is being played on your country but it’s an interesting thing to just watch and soak in."
Neublogger Christopher Stipp sieht im deutschen Revival der Kultfigur Jerry Cotton die Möglichkeit eines wahren Spiegels, der Amis Facetten ihrer Kultur offenbaren könnte, die sie nur zu gerne ausblenden und vergessen möchten. Zwei Gedanken finde ich dabei besonders interessant: Zum einen, dass Stipp viele Szenen sehr lustig findet. Als Deutscher geht man ja prinzipiell davon aus, dass deutsche Comedy höchstens noch im eigenen Land funktioniert. Deswegen traute auch niemand Fatih Akins Komödie "Soul Kitchen" in Venedig einen Preis zu. Und zum anderen, dass Stipp sich an Ulmens Tarnung als asiatischer Stereotyp stößt. Als "Get Smart" auf Deutsch fasst er seinen schmeichelnden Gesamteindruck zusammen, der zeigt, dass der "Jerry Cotton"-Film zumindest auf internationalen Festivals ein Geheimtipp und echter Crowd Pleaser werden könnte.
Link: - Slashfilm
Neublogger Christopher Stipp sieht im deutschen Revival der Kultfigur Jerry Cotton die Möglichkeit eines wahren Spiegels, der Amis Facetten ihrer Kultur offenbaren könnte, die sie nur zu gerne ausblenden und vergessen möchten. Zwei Gedanken finde ich dabei besonders interessant: Zum einen, dass Stipp viele Szenen sehr lustig findet. Als Deutscher geht man ja prinzipiell davon aus, dass deutsche Comedy höchstens noch im eigenen Land funktioniert. Deswegen traute auch niemand Fatih Akins Komödie "Soul Kitchen" in Venedig einen Preis zu. Und zum anderen, dass Stipp sich an Ulmens Tarnung als asiatischer Stereotyp stößt. Als "Get Smart" auf Deutsch fasst er seinen schmeichelnden Gesamteindruck zusammen, der zeigt, dass der "Jerry Cotton"-Film zumindest auf internationalen Festivals ein Geheimtipp und echter Crowd Pleaser werden könnte.
Link: - Slashfilm
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Dienstag, 5. Januar 2010
Insgesamt 450.212 Zuschauer für "Soul Kitchen"
schwanenmeister, 16:49h
Update: In Österreich hält sich "Soul Kitchen" in der zweiten Woche in den Top Ten. Nur -11,8% und insgesamt schon 240.113 Dollar Boxoffice.
Update #2: In der Schweiz läuft es ähnlich gut. In zwei Wochen bereits 268.761 Dollar Boxoffice eingespielt. Und das aktuell in nur neun Kinos mit einem Plus zum letzten Wochenende von starken 54 Prozent. Respekt!
Update #2: In der Schweiz läuft es ähnlich gut. In zwei Wochen bereits 268.761 Dollar Boxoffice eingespielt. Und das aktuell in nur neun Kinos mit einem Plus zum letzten Wochenende von starken 54 Prozent. Respekt!
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Samstag, 2. Januar 2010
Januar-Showdown: Hollywood Vs. Babelsberg
schwanenmeister, 23:49h
Sieht man einmal vom neuen Coen-Film "A Serious Man" ab, geht es mit hochwertiger Cineastenkost erst wieder so richtig im Februar weiter. Der Januar indes steht ganz im Zeichen eines Zweikampfes, der sich im letzten Jahr bereits zart angedeutet hatte: Nämlich die relative Ausgeglichenheit der möglichen Zuschauererfolge von deutschen und amerikanischen Produktionen jenseits der heißen Blockbustersaison im Sommer, die dieses Mal auch noch fußball-vermint scheint. Gut, James Camerons "Avatar" wird den Januar hindurch weiter fantastische Zahlen schreiben. Schaut man aber auf die Neustarts, sehe ich beide Industrien zwar noch lange nicht auf Augenhöhe. Die deutschen Produktionen erscheinen jedoch zumindest auf dem Papier sehr konkurrenzfähig.
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