Samstag, 23. Juni 2018
„Der Unorthodoxe“ eröffnet Jerusalem

„The Unorthodox“: Die Gründung der Schas-Partei als Komödie

Das prestigeträchtige Jerusalem-Filmfestival eröffnet Ende Juli mit einem einheimischen Werk: „Der Unorthodoxe“ erzählt von der Gründung der religiösen Schas-Partei in Israel.

„The Unorthodox“ ist der Eröffnungsfilm des Festivals von Jerusalem. Es ist das Debütwerk des Regisseurs Eliran Malka, der in Israel durch die Erfolgsserie „Shababnikim“ bekannt wurde. In der Serie geht es um rebellierende Jeschiva-Schüler. Die Geschichte seines Debütfilms „Der Unorthodoxe“ wiederum ist an die Gründung der religiösen Schas-Partei in Israel angelehnt. Die Weltpremiere findet am 26. Juli in der traumhaft schönen Freilichtbühne Sultan's Pool statt.

Im Jahr 1983 setzt sich Yakov zur Wehr, weil seine Tochter aus ethnischen Gründen der Schule verwiesen wird. Gemeinsam mit zwei Freunden startet er die erste ethnische politische Gruppierung Israels, die sich für die Belange sephardischer Juden einsetzt. Malkas Serie „Shababnikim“ ist im Mai auf dem israelischen Comedy-Preis für den besten Darsteller und Regisseur sowie die beste Serie ausgezeichnet worden. Die Hauptrolle in der Komödie „The Unorthodox“ spielt Shuli Rand, der seit 2004 keinen neuen Film mehr gedreht hat und in dem israelischen Klassiker „Life According to AGFA“ von 1992 zum Kultstar wurde.

Das 35. Jerusalem Filmfestival unter der Leitung von Noa Regev findet vom 26. Juli bis 5. August statt. Als Abschlussfilm läuft Wes Andersons Stop-Motion-Film „Isle of Dogs“.

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Samstag, 2. Juni 2018
Lemke-Muse, Jakob Lass & Philipp Eichholtz zeigen neue Filme in München

"Yung" | © deutschfilm GmbH
Welche Filme werden die Nachfolger von so großen Highlights wie "Fikkefuchs" und "Blind & Hässlich"? Das Filmfest München hat jetzt seine Spitzenkandidaten des deutschen Filmjahrgangs bekannt gegeben.

Die Reihe Neues Deutsches Kino auf dem Filmfest München ist in den vergangenen Jahren zum kreativen Motor der deutschen Filmszene geworden. Von hier gehen neue Impulse aus, vielversprechende Talente verdienen sich ihre ersten Lorbeeren. 2017 feierten zum Beispiel Tom Lass' Film "Blind & Hässlich", "Fikkefuchs", "Die Vierhändige" und "A Thought of Ecstasy" ihre Weltpremieren in der Stadt an der Isar.

Im neuen Jahrgang, der am Freitag bekannt gegeben wurde, fallen sofort die frischen Filme von Jakob Lass ("Love Steaks", "Tiger Girl") und Philipp Eichholtz ("Rückenwind von vorn", "Liebe mich!") ins Auge. Lass' Film "So was von da" erzählt die Geschichte einer Silvesternacht auf St. Pauli, in der ein Musikclub schließen muss. Es ist wohl die erste komplett improvisierte Romanadaption, welche die Filmgeschichte bisher gesehen hat. Bei Eichholtz klingt der Titel "Kim hat einen Penis" nach sexueller Identitätskrise. Eben eröffnete der Hildesheimer noch die Perspektive Deutsches Kino auf der Berlinale. Schon hat er einen nächsten Film in München.
Kann Lemke-Darsteller auch Regie?
Sehr spannend sieht auch das Regiedebüt des Schauspielers Henning Gronkowski aus. Der war lange Zeit die Muse des Altmeisters Klaus Lemke ("Rocker"). So verwundert es auch nicht, dass es in seinem Film "Yung" um vier 17-Jährige geht, welche die Stadt Berlin als einzigen Rausch begreifen. "Es ist eine Achterbahnfahrt durch den Lebensstil der Millennial-Generation, aber vor allem ein pures, raues, authentisches Portrait von Freundschaft", verspricht das Filmfest München. Kann gut werden, kann aber auch katastrophal scheitern. Spannend ist es allemal.

Dazu läuft auch der Eröffnungsfilm des Filmfestes, der Brecht-Metafilm "Mackie Messer" mit Lars Eidinger und Hannah Herzsprung, in der Reihe Neues Deutsches Kino. Weiter gibt es neue Filme von Annekatrin Hendel ("Familie Brasch"), die 2015 die sorgfältige Dokumentation "Fassbinder" gedreht hat, Michael Klier ("Idioten der Familie") und Lola Randl ("Von Bienen und Blumen"). Generischer sehen Produktionen wie der Tinder-Film "Safari" oder der englischsprachige Thriller "A Young Man with High Potential" aus. Das Filmfest München findet vom 28. Juni bis 7. Juli statt.

Link: - Neues Deutsches Kino 2018

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Freitag, 11. August 2017
Locarno-Entdeckungen 2017
I. „Contes de juillet“ (Guillaume Brac)

© Locarno Film Festival
„Contes de juillet ist einer meiner zwei diesjährigen Lieblingsfilme in Locarno.“ (Lukas Foerster, Perlentaucher)
Nur 68 Minuten geht der neue Film von Guillaume Brac. Er handelt von Studentinnen im Großraum Paris, die einen Sommertag verleben. Unvergesslich ist mir das Werk, das Brac davor gedreht hat: die bittersüße Liebesgeschichte „Tonnerre“ mit Filmgöttin Solène Rigot. Über seinen neuen Film „Contes de juillet“ schreibt der Schweizer Kritiker Rafael Wolf von Radio Télévision Suisse: „Befreiend, vergnüglich, ein Hauch von frischer Luft.“
II. „Good Manners“ (Marco Dutra & Juliana Rojas)

© Locarno Film Festival
„The picture itself is a hybrid of art house and genre cinema, combining sharp social commentary with grand guignol fantasy.“ (Neil Young, The Hollywood Reporter)
Es gibt gewisse Referenzfilme im Genrebereich, die entlarvend sind: Wenn etwa auf einem Festival ein Horrorfilm als der neue heiße Scheiß verkauft wird und der Vergleich zu „The Babadook“ fällt, weiß ich, dass ich einen Bogen darum machen werde. Diese Form von Arthouse-Horror, wo der Subtext direkt zur Handlung gemacht wird, halte ich für eine Fehlentwicklung. Zum einen schadet sie dem Subtext, weil er dann mit dem Vorschlaghammer auf den Zuschauer einwirkt. Zum anderen nimmt es den Spaß aus dem Genre.

Wenn dagegen, wie jetzt bei „Good Manners“ in Locarno, der Vergleich zum schwedischen Vampirfilm „Let the Right One In“ fällt, bin ich sofort Feuer und Flamme. Das zeugt von Geschmack des Kritikers, in diesem Fall Neil Young. Gleichzeitig ist es ein Hinweis auf eine kluge, frische Herangehensweise an das Genre. Der brasilianische Werwolf-Film, der im Original „As Boas Maneiras“ heißt, wurde auf der Piazza Grande mit einer Warnung aufgeführt: Dieses Werk enthalte Szenen, die sensible Zuschauer schockieren könnten.
III. „A Skin So Soft“ (Denis Côté)

© Locarno Film Festival
„Denis Côté hat nichts zu sagen, er schaut und lässt den Zuschauer entdecken. Eine eingeölte, tätowierte, unnatürlich angespannte Oberfläche. Das ist Kino.“ (Jean-Michel Frodon, Slate.fr)
IV. „Freiheit“ (Jan Speckenbach)

© Locarno Film Festival
„Der Film macht seinen Titel zum gesuchten Zustand, den alle suchen, und mit dem sie alle herzlich wenig anfangen können.“ (Michael Sennhauser, SRF)
V. „The Dead Nation“ (Radu Jude)

© Locarno Film Festival
„Jude has pulled off that rare feat of crafting a highly accessible but complex, ambiguous and significant work of cinematic art.“ (Neil Young, The Hollywood Reporter)
Was die Kritiker über Locarno denken:

Der Kritiker des Hollywood Reporter, Boyd van Hoeij, lobt in seinem Fazit das Schweizer Kino. „Dene wos guet geit“, „Goliath“ und „Die göttliche Ordnung“ haben ihn besonders beeindruckt. Jean-Baptiste Morain vom französischen Filmmagazin Les Inrockuptibles dagegen schwärmt – ganz ohne patriotischen Hintergedanken, wie er sagt – vom französischsprachigen Kino: „Laissez bronzer les cadavres“, „9 Doigts“, „Milla“ und „Madame Hyde“ sind seine Entdeckungen in Locarno.

Der Kritiker der Cahiers du Cinema, Nicholas Elliot, empfand die Jacques-Tourneur-Retrospektive als so stark, dass es für die aktuellen Filme schwierig war, seine Aufmerksamkeit zu erhaschen. Am besten gelungen sei das bei „Madame Hyde“ mit Isabelle Huppert und dem brasilianischen Film „Good Manners“. Das habe auch daran gelegen, dass sich bei beiden Werken glücklicherweise der Schatten Tourneurs in der Inszenierung abzeichnete.

Link: - München-Entdeckungen 2017, - Locarno-Kritikerschaft

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Dienstag, 25. Juli 2017
Oberhausen zu einem der coolsten Filmfestivals der Welt gewählt

Oberhausen: vor der Lichtburg / LauraO, Wikipedia (CC BY-SA 3.0)
Das coolste Filmfestival Deutschlands? Der Hofbauer-Kongress? Das Around the World in 14 Films? Das Filmfest München? Nicht, wenn es nach dem amerikanischen Independent-Magazin MovieMaker geht.

Das Filmmagazin MovieMaker hat die 25 coolsten Filmfestivals der Welt gewählt. Darunter befinden sich vor allem jede Menge kleinere US-Festivals, was vielleicht eher etwas über die Reisekasse der Jury aussagt. Bei der Wahl des ausgezeichneten Genre-Mekka in Texas, dem Fantastic Fest, kann man nur zustimmen. Aber sie empfehlen beispielsweise auch das kolumbianische Festival in Cartagena, das Filme in alten Krankenhäusern, Kirchen und Gefängnissen zeigt. Ganz begeistert ist die Jury von den Oberhausener Kurzfilmtagen. Ständig laufe man hier in Freunde und fühle sich nie allein, weil es ein kleines, familiäres Festival sei. Hier gebe es nicht nur interessante Gäste und Panel-Diskussionen sowie spannende übergreifende Filmthemen, sondern auch die filmhistorischen Anfänge solcher berühmter Regisseure wie Martin Scorsese, Roman Polanski und Michel Gondry zu bestaunen.

Link: - Hans Schifferle über die 63. Kurzfilmtage

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Donnerstag, 29. Juni 2017
Filmfest-München-Entdeckungen 2017
„Die Freibadclique“ (Friedemann Fromm)

© Filmfest München
„Die außer­ge­wöhn­liche Verfil­mung eines außer­ge­wöhn­li­chen Sommer-Romans mit einer wunder­baren Riege von Jung­s­chau­spie­lern“ (Rüdiger Suchsland, Artechock)
„Blind & Hässlich“ (Tom Lass)

© Filmfest München
„Forsches wie verträumtes Coming-of-Age-Drama vom Münchner Multitalent Tom Lass“ (Süddeutsche Zeitung)
„Fikkefuchs“ (Jan Henrik Stahlberg)

© Filmfest München
„Ein wunderbarer Film mit einem wunderschönen Titel“ (Patrick Wellinski, Deutschlandfunk Kultur)
„A Thought of Ecstasy“ (RP Kahl)

© Filmfest München
„Ein Erotik-Wüsten-Thriller in bester Noir- und Pulp-Tradition“ (Harald Mühlbeyer, kino-zeit.de)
„Das Verschwinden“ (Hans-Christian Schmid)

© Filmfest München
„Eine achtteilige Serie, der eine angenehme gespannte Ruhe eigen ist, der es dennoch nicht an Innendruck fehlt.“ (Elmar Krekeler, Die Welt)
„Die Vierhändige“ (Oliver Kienle)

© Filmfest München
„Paranoia-Thriller à la Polanski, klar auf internationalem Niveau“ (Patrick Wellinski, Deutschlandfunk Kultur)

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Montag, 7. November 2016
Rund um die Welt in Berlin mit Auteur-Göttern wie Assayas, Schanelec & Diaz

Kristen Stewart in "Personal Shopper" © Weltkino/Carole Bethuel
Ende November haben die Berliner die Möglichkeit, einige der glänzenden Festivalperlen der vergangenen Monate in der KulturBrauerei zu bestaunen.

Das unabhängige Berliner Filmfestival Around the World in 14 Films zeigt vom 25. November bis 4. Dezember eine anregende Zusammenstellung aus Festival-Geheimtipps, die zum ersten Mal in Berlin zu sehen sind. Unter den Highlights sind der Olivier-Assayas-Film "Personal Shopper" (siehe Bild oben), Angela Schanelecs neuer Film "Der traumhafte Weg" und Albert Serras Werk "The Death of Louis XIV.". Aber auch neue Filme von Lav Diaz ("The Woman Who Left"), Radu Jude ("Scarred Hearts"), Amos Gitai ("Rabin, The Last Day") oder Pablo Larraín ("Neruda") erwarten die Zuschauer. "Neon Bull" gilt ebenso als kleiner Geheimtipp.

Das Berliner Festival wurde 2006 von Bernhard Karl, Nikola Mirza und Kathrin Bessert gegründet. Einmal im Jahr stellt es zehn Tage lang 14 besondere Werke des jungen Weltkinos vor. Around the World in 14 Films ist zugleich cineastische Weltreise und Jahresrückblick – ein subjektives Best-of des Jahres, wie die Festivalmacher schreiben. Die Werke kommen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen der Erde. Neben der Weltreise präsentiert das Festival immer auch einen bemerkenswerten deutschen Film des Jahres.

Gäste aus aller Welt werden mit ihren Filme persönlich erwartet. Dazu präsentieren deutsche Künstler, Regisseure, Schauspieler und Persönlichkeiten aus Kino, Kultur, bildender Kunst, Theater oder Politik als Paten jeweils einen der preisgekrönten Beiträge live im Kino. Wim Wenders, Andreas Dresen, Nicolette Krebitz oder Maria Schrader haben das Festival auf diese Weise schon begleitet. Das Festivalkino ist seit 2015 das Kino in der KulturBrauerei.

Link: - Around the World in 14 Days

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Donnerstag, 4. August 2016
Locarno-Kurator Olaf Möller empfiehlt 11 Geheimtipps des deutschen Nachkriegskinos

Filmtipps: Von "Rosen blühen auf dem Heidegrab" bis "Schwarzer Kies"

Vom 3. bis zum 13. August findet das Filmfestival von Locarno statt. Unter Insidern hat es sich gerade in den vergangenen Jahren den Ruf erarbeitet, die Auteurs von morgen zu entdecken. Regie-Exzentriker wie Hong Sang-soo, Lav Diaz oder Albert Serra empfingen hier ihre ersten Weihen. Dieses Jahr wandert mein Blick aber neidvoll auf die Locarno-Fahrer, die ihre Zeit in der Retrospektive verbringen werden. "Geliebt und verdrängt: Das Kino der jungen BRD von 1949 bis 1963" heißt das von Olaf Möller und Roberto Turigliatto kuratierte Programm.

"Das Kino der jungen BRD war vielfältig, konfliktfreudig und lebendig – und somit überraschend anders als die gängigen Ansichten und Urteile es beschreiben." Das steht im Klappentext der Begleitlektüre, die Möller gemeinsam mit dem deutschen Filminstitut auf die Beine gestellt hat. Retrospektive und Buch sind die längst überfällige Aufarbeitung der populären deutschen Genres, die als verpönt galten: Heimatfilme, Krimis, Melodramen, grob gesagt der Unterhaltungsfilm der Nachkriegszeit, der die Menschen in Scharen in die Kinos lockte.
Möller wählt Staudte, Käutner & Wisbar
Im oben verlinkten Video zählt Möller der Kino-Zeit.de-Filmkritikerin Beatrice Behn seine elf Geheimtipps dieser Epoche auf. Es sind: Der gläserne Turm (Harald Braun), Durch Nacht zum Licht (Hans Fischerkoesen), Rosen blühen auf dem Heidegrab (Hans H. König), Rose Bernd (Wolfgang Staudte), Schwarzer Kies (Helmut Käutner), Kommunikation (Edgar Reitz), Der Cornet (Walter Reisch), Den Einsamen allen (Franz Schömbs), Jetzt in der Stunde meines Todes (Konrad Petzolds), Nacht fiel über Gotenhafen (Frank Wisbar) und Es muss nicht immer Kaviar sein (Geza von Radvani).

Wie mir zugetragen wurde, werden im Herbst 20 ausgewählte Filmschätze der Retrospektive im Frankfurter Filmmuseum zu sehen sein. Auch das Berliner Zeughauskino, das Filmmuseum Düsseldorf, das Metropolis Kino in Hamburg und das Caligari in Wiesbaden werden Teile des Programms nachspielen. Ganze 73 deutsche Filme zeigt Locarno. Das ist ein wahres Schlaraffenland für Krautploitation-Fans und Cineasten. Es wird alles geboten, was das Herz begehrt: Der Arzt von Stalingrad, Der Tiger von Eschnapur, Die Rote, Endstation Liebe oder Viele kamen vorbei. Solch ein erlesenes Programm hätte der Berlinale auch ganz gut zu Gesicht gestanden.

Links: - Weitere Möller-Videos zur Retro, - Mamas Kino lebt, - Hans Helmut Prinzler zur Begleitlektüre

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Sonntag, 5. Juli 2015
Deutsche Welle auf dem Filmfest München 2015

© Dreifilm GbR
Der FIPRESCI-Preisträger 2015 auf dem Filmfest München heißt "Schau mich nicht so an" von Uisenma Borchu. Der Debütfilm gilt bereits als internationaler Geheimtipp für das baldige Locarno-Festival. Es geht um zwei Nachbarinnen aus deren Frauenfreundschaft sich eine leidenschaftliche Beziehung entwickelt. "A daring, unpredictable debut." (Carmen Gray, Sight & Sound) "Der Film bricht mit den üblichen Gender-Konventionen." (Beatrice Behn, kino-zeit.de)

© OOO-Films
"Eine moderne E.T.A. Hoffmann-Horrorstory im neonfarbenen Look der Bikini-Groteske 'Spring Breakers'." (David Steinitz, Süddeutsche) "Mein Lieblingsfilm des Festivals. Ein phänomenaler Techno-Monsterfilm." (Patrick Wellinski, Deutschlandradio) Es geht um ein 17-jähriges Mädchen, das nach einer Party von einem abgrundtief hässlichen Wesen heimgesucht wird. "Der Nachtmahr" war vielleicht der Überraschungsfilm des Filmfests. Sein Regisseur Akiz hieß im früheren Leben einmal Achim Bornhak und verzweifelte mit seinem Uschi Obermaier-Film "Das wilde Leben" am deutschen System.

Links: - "Schau mich nicht so an", - "Der Nachtmahr"

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Donnerstag, 11. Dezember 2014
Die Jury des Reflecta-Festival kürte 2 Gewinner – Das Publikum feierte „Bär“

Der Großvater als fremdes Raubtier (Pascal Flörks' "Bär")
Am Samstagabend, den 6. Dezember, kürte die Reflecta-Jury im Frankfurter Mousonturm ex aequo die Kurzfilme „Omul“ (Brigitte Drodtloff) und „Wheels of Change“ (Stefan Wagner) zu den Gewinnern des Reflecta Artist Award 2014. Der mit 500 Euro dotierte Kurzfilm-Preis, der erstmals 2011 im Museo Reina Sofia Madrid vergeben wurde, zählte dabei über zweihundert Einsendungen.

„Wheels of Change“-Regisseur Stefan Wagner bedankte sich auf der Bühne bei seinen Eltern, die ihm im Zusammenhang mit dem Projekt abgeraten hatten, nach Afrika zu fahren. Gerade das habe ihn aber besonders angespornt, es doch zu machen, scherzte der 24-jährige Preisträger. In „Wheels of Change“ zeigt Wagner, wie ghanaische Jungunternehmer Fahrräder aus Bambus für die eigene Bevölkerung und den Export herstellen. Der Jury gefiel besonders, dass hier ein stolzes, selbstständiges Afrika-Bild gezeigt werde, das sich ganz bewusst von der sonstigen Medienberichterstattung distanziere.

In „Omul“ (übersetzt: Mensch), dem zweiten Preisträger-Film, zieht ein Mann den Unmut anderer Händler auf sich, als er auf einem rumänischen Markt beginnt, seine Produkte zu verschenken anstelle sie zu verkaufen. Regisseurin Brigitte Drodtloff traf so den Nerv des Reflecta-Festival, das vor allem Filmkunst auszeichnen will, die bewegt und zur gesellschaftlichen Veränderung für eine sozialere Welt anregt.

Der Gewinner des Reflecta-Publikumspreises heißt „Bär“ von Pascal Flörks. Der Kurzfilm setzte sich in einem qualitativ hochwertigen, teils internationalen Wettbewerb gegen die anderen neun Finalisten durch, die allesamt mit englischen Untertiteln zu sehen waren. Der 32-jährige Filmemacher schaffte eine persönliche Hommage an seinen verstorbenen Großvater, indem er Fotos aus dem Familienalbum oder dem Archiv gekonnt nachbearbeitete. Statt des Mannes, der im Zweiten Weltkrieg als Fallschirmspringer kämpfte, ist auf den Bildern stets ein Braunbär zu sehen. Mit Humor, aber auch Nachdenklichkeit blickt der Film so auf die komplizierte Beziehung der Generationen zurück.

In der Jury des Reflecta Artist Award 2014 saßen die Arte-Redakteurin Dr. Catherine Colas, der Regisseur und Drehbuchautor Peter Altmann, der die nachhaltige Filmproduktion „ecofilm“ betreibt und Matthias Pees, der Intendant und Geschäftsführer des Mousonturms.

Das Reflecta-Filmfestival fand vom 5. bis 7. Dezember in Frankfurt am Main statt. Das sorgfältig ausgesuchte Dokumentarfilm-Programm wurde im Mousonturm ergänzt um Debatten, globalisierungskritische Stadtrundgänge und Konzerte. Das empfehlenswerte Kurzfilmprogramm sowie die Dokumentarfilme werden aktuell in Frankfurter Partnerkinos wie dem Orfeo's Erben oder dem Filmforum Höchst wiederholt.

Links: - Facebook, - Reflecta, - Partnerkinos

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Preisträger des 7. Fetisch Film Festival in Kiel

Julia Hummer in "Top Girl"
Das 7. Fetisch Film Festival fand vom 27. bis 29. November in Kiel statt. Die Hauptpreise gingen an:

Best Film of the Year:
TOP GIRL oder la déformation professionnelle
Directed by Tatjana Turanskyj

Best Actress:
Julia Hummer in TOP GIRL oder la déformation professionnelle

Best Actor:
RP Kahl in TOP GIRL oder la déformation professionnelle

Best Trans-Performance:
Nicolas Maury in
LES RENCONTRES D’APRES MINUIT

Best Documentary Film:
FOLSOM FOREVER
Directed by Mike Skiff

Link: - Die weiteren Preise 2014

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