Freitag, 29. Dezember 2017
Meine Top Ten 2017
schwanenmeister, 11:55h
01. CALL ME BY YOUR NAME – Luca Guadagnino
© Sony Pictures Classics
02. THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI – Martin McDonagh
03. JEUNE FEMME – Léonor Serraille
04. PIELES – Eduardo Casanova
05. RAW – Julia Ducournau
06. EIN TAG WIE KEIN ANDERER – Asaph Polonsky
07. GET OUT – Jordan Peele
08. 120 BPM – Robin Campillo
09. THE FLORIDA PROJECT – Sean Baker
10. ES – Andy Muschietti
Runners-Up: WESTERN – Valeska Grisebach, FIKKEFUCHS – Jan Henrik Stahlberg; Lieblings-Doku: EX LIBRIS: NEW YORK PUBLIC LIBRARY – Frederick Wiseman, MRS. FANG – Wang Bing, IN EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE – René Frölke & Ann Carolin Renninger, CHARLOTTESVILLE: RACE AND TERROR – Elle Reeve;
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Lieblings-Entdeckungen: Naomi Achternbusch in „Blind & Hässlich“, Ella Rumpf in „Tiger Girl“ & „Raw“, Candy Flip in „Fluidø“; Lieblings-Score: Benjamin Wallfisch & Hans Zimmer („Blade Runner 2049“); Lieblings-Filmposter: In Israel gekauftes Poster des italienisch-israelischen Maurizio-Lucidi-Kriegsfilms „La battaglia del Sinai“; Lieblingsmonolog: „I did not hit her. It’s not true. It’s bullshit. I did not hit her. I did not. Oh, hi Mark.“ (James Franco in „The Disaster Artist“)
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Lieblingsserien: Mindhunter (Staffel 1), 4 Blocks (Staffel 1), Dark (Staffel 1), Glow (Staffel 1), Enterprise (Staffel 1 & 2); Lieblingsepisode: Girl Cave (1x03 – Lass einen Drachen steigen!); Lieblingsszene: Die morbid-laszive Nachtklub-Musiknummer „Zu Asche, zu Staub“ von Severija Janusauskaite in „Babylon Berlin“; Lieblings-Kurvekriegen: Star Trek: Discovery (Staffel 1, Stand: Midseason); Lieblings-Captain: Jason Isaacs (Star Trek: Discovery);
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Lieblingsbuch: The Girls (Emma Cline); Lieblingskritiker: Etienne Gardé; Lieblings-Alf-Aficionado: Jobst Höche; Lieblings-Lehrmeisterin: Katharina Kütemeyer; Lieblings-Let’s-Play: Simon Krätschmer spielt Thimbleweed Park, Flonnie Vs. der Westenmann;
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Lieblings-Podcasts: Wollmilchcast #26: die Berlinale nach der Ära Dieter Kosslick, Karina Longworths zwölfteiliges You-Must-Remember-This-Special zu Charles Manson; Radio Ruf (Niels Ruf); Lieblings-Fiktion: „Flug der Pelikane“ von Peter Schwami; Lieblings-Sport: Basketball-EM mit Daniel Theis, Dennis Schröder & Co.; Lieblingssportler: Taleb Tawatha (Eintracht Frankfurt);
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Lieblingskonzerte: Kraftwerk & Air im Düsseldorfer Ehrenhof zum Tour-de-France-Auftakt, die Jazz-Wikinger um Mats Eilertsen mit „Rubicon“ im Hamburger Rolf-Liebermann-Studio, Bernd Begemann im Polittbüro; Lieblingsalbum: Pacific Ocean Blue (Dennis Wilson); Lieblings-Karaokesong: Mumford & Sons – Little Lion Man; Lieblings-Filmkaraoke: Raffey Cassidy singt „Burn“ in „The Killing of a Sacred Deer“; Lieblings-Abschiedssong: Vicky Leandros – Ich liebe das Leben.
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Kommentar (Michael Müller): Meine ersten beiden Plätze sind in Stein gehauen: Selten war mir spontan nach Kinobesuchen die Filmqualität so klar. Luca Guadagnino und Martin McDonagh überfordern mit ihren Werken auf die angenehmste Weise die cineastischen Sinne. „Call Me by Your Name“ schlug auf der Berlinale im Februar ein. „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ machte mich auf dem Filmfest Hamburg im Oktober erzählerisch fertig. Das sind die seltenen Perlen, für die man sich jedes Jahr aufs Neue unbeirrt auf die Suche begibt. Das sind die Leuchtfeuer in der Dunkelheit. Ein Doppelpack, das mich an das Jahr 2003 zurückdenken lässt: an Paul Thomas Andersons „Punch-Drunk Love“ und Quentin Tarantinos „Kill Bill: Vol. 1“.
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Für den deutschen Film war dieses Jahr kein Platz mehr in meiner Top Ten. Die Qualitätsdichte in der Spitze war zu hoch. Dafür gibt es deutsche Runners-Up, TV-Serien und einen Dokumentarfilm in den weiteren Kategorien. Besonders lieb sind mir unter meinen zehn Lieblingsfilmen 2017 die eigenen zufälligen Entdeckungen „Pieles“ aus Spanien und „Ein Tag wie kein anderer“ aus Israel.
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Ich habe ganz bewusst die siebte Staffel „Game of Thrones“ aus der Serien-Liste gelassen. Da war einfach der Qualitätsabfall zu gravierend. Natürlich macht das immer noch Spaß, aber die Ausnahmestellung ist futsch. 2017 war mein Netflix-Jahr: Wenn David Fincher, Star Trek, Cannes und Jerry Seinfeld zum US-Streaming-Riesen gehen, kann auch ich dem Hype nicht mehr widerstehen. Aber durch Disneys Monopol-Bestrebungen wird sich das demnächst schon wieder ändern. Es blieb nicht wirklich Zeit für Filmklassiker und Entdeckungen in der Filmgeschichte. Dafür saß ich bei Kinoplus auf der Couch und sprach mit dem Wollmilchcast. Ein fairer Tausch.
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