Und trotzdem wüsste man gerne, unabhängig vom Constantin-Programm, was da demnächst so alles aus Deutschland kommen wird. Und dafür gibt es keine bessere Orientierung als die fettesten Fördertöpfe, nämlich die Filmförderstätten aus Bayern, NRW und Berlin-Brandenburg. Drei ganz nette Projekte habe ich mir dabei herausgefischt, die unter Umständen etwas werden könnten, ja, die ich zumindest einmal auf dem Papier interessanter finde als den Rest.
DAS ERSTE SEMESTER - Von der Neuen Schönhauser Filmproduktion, offensichtlich eine deutsche Filmschmiede, die interessantere Genrefilme machen will, wird auch das zweite ausgewählte Projekt sein. Regie führt hier Rainer Matsutani, dessen letzten Ochsenknecht-Streich "Gangs" ich noch überprüfen muss und der sich verantwortlich zeigte für "Das Papstattentat" auf RTL und den immer noch besten deutschen Fantasy-Film der letzten Jahrzehnte, "Nur über meine Leiche". Das könnte nur ein mauer "7 Days to Live"-Aufguss oder ein astreines Asia-Horror-Ripoff werden, wie sich der Plot um das besessene WG-Zimmer eher liest. Generell positiv, dass es überhaupt einen neuen deutschen Horrorfilm mit brauchbarem Budget geben wird.
TOM SAWYER - Wieder Neue Schönhauser Filmproduktion, dieses Mal heißt der Regisseur Kai Wessel, dessen geniales Knef-Biopic letztes Jahr viel zu wenige Menschen gesehen haben und der vor ein paar Jahren den zweiteiligen Heimatknüller "Die Flucht" verbrochen hatte. Das Drehbuch stammt vom Duo Klehmet & Wehlings, das bisher quasi exklusiv für die Ochsenknechts geschrieben hat. "Rock It", "Gangs", "Sommer" - you name it. Die federführenden Götter der nur langsam bis gar nicht folgenden Jugendkultur. Besonders vorteilhaft: Es gab seit Äonen von Jahrzehnten keine einprägsame Tom Sawyer-Verfilmung mehr. Die letzten Auftritte feierte die literarische Figur im Zelluloid-Unfall "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" und in der kongenialen, aber wenig bekannten "Futurama"-Episode "The Day The Earth Stood Stupid".
DAS JAHR DES HUNDES - Regiestar Tom Tykwer dachte, sein "The International" wäre mehr Sydney Pollack als Francesco Rosi, was sich als folgenschwerer Irrtum herausstellte. Regietalent Dennis Gansel dagegen, auch bekennender Fan der Filme des New Hollywood, wird diesen Irrtum von Natur aus eher vermeiden können. Wenn diesen Herbst sein Vampirfilm "Wir sind die Nacht" die deutschen Kinos bespielt, werkelt der gute Gansel bereits gemeinsam mit der neu aufgelegten Ufa an seinem langjährigen zweiten großen Traum: Nach dem Vampirhorror einen echten Politthriller zu drehen, was er zu Beginn seiner Karriere in Ansätzen bei "Das Phantom" mit Jürgen Vogel bereits erproben konnte. Ältere Pläne verlagerten die Story um einen geschassten deutschen Journalisten, der im Ausland wieder Arbeit findet und dabei zwischen die Fronten von Geheimpolizei und Terroristen gerrät, nach Italien. Jetzt heißt das Ziel Moskau. Liebesgrüße aus Tschetschenien.
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Best PictureRunners Up: Oben, 500 Days of Summer, The Hangover, The Messenger, Julie & Julia
* The Hurt Locker
* Avatar
* Inglourious Basterds
* Up in the Air
* Precious
* Star Trek
* District 9
* A Serious Man
* An Education
* Invictus
Vorne werden wir einen Dreikampf zwischen Bigelow, Cameron und Tarantino bekommen. Zum jetzigen Zeitpunkt scheint beinahe die gesamte Top Ten klar zu sein, mit Ausnahme der Frage, ob nicht vielleicht doch ein Animationsfilm (und zwar der falsche) den Schnitt macht. Wenn es so käme, wäre es einerseits ein fabelhaftes Teilnehmerfeld für die weltweite Einschaltquote, andererseits nicht gerade ein qualitatives Aushängeschild für Hollywood. Für meinen Geschmack ist da viel zu viel Durchschnitt dabei: "Up in the Air", "Precious", "District 9" sowie "An Education". Und "Invictus" habe ich nicht einmal gesehen. Aber was soll ich großartig meckern: Letzten Mai, während des Cannes Filmfestival, träumte ich noch davon, dass es die Basterds zu den Oscars schaffen könnten. Es ist ein Wahnsinn, dass es der ultracoole "Star Trek"-Film reingeschafft hat. Noch etwas schöner ist vielleicht nur das extrem verdiente Comeback von Kathryn Bigelow.
Was ich mir weiterhin wünsche:
* Michael Stuhlbarg ("A Serious Man") als Best Actor
* Emily Blunt ("The Young Victoria") als Best Actress
* Abbie Cornish ("Bright Star") als Best Actress
* Paul Schneider ("Bright Star") als Best Supporting Actor
* Diane Kruger ("Inglourious Basterds") als Best Supporting Actress
* Melanie Laurent ("Inglourious Basterds") als Best Supporting Actress
* Nora Ephron ("Julie & Julia") für Best Screenplay
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Deutschland - $8,59 Mio. - 5. Wo.Von Österreich und Schweiz gibt es vorerst keine Aktualisierungen, weil "Soul Kitchen" dort aus der Top Ten gefallen ist. Und die Zahlen aus Russland werde ich in der Woche nachtragen, wenn sie denn messbar waren. Der besonders tolle Achtungserfolg in Italien zeigt indes, was man erreichen kann, wenn man das örtliche Filmfestival besucht und einen Co-Produzenten hat, der sich reinhängt. Damit ist "Soul Kitchen" der dritterfolgreichste deutsche Film der letzten Jahre, gleich hinter "Das Leben der Anderen" und "Das Parfum". Und die hatten Oscars oder ein Megabudget plus Hollywoodstars im Gepäck.
Italien - $1,61 Mio. - 3. Wo.
Griechenland - $0,86 Mio. - 5. Wo.
Türkei - $0,48 Mio. - 4. Wo.
Schweiz - $0,39 Mio. - 3. Wo.
Österreich - $0,24 Mio. - 2. Wo.
Russland - $0,104 Mio. - 1. Wo.
Update: Habe endlich Zahlen aus Griechenland, wo "Soul Kitchen" phänomenal läuft. Auf Platz 46 der Jahrescharts, viel erfolgreicher als etwa "Star Trek" oder "G.I. Joe". Seit fünf Wochen in der Top Ten. Im Dezember auf Platz drei in nur drei Kinos mit einem Kopienschnitt von fast 33k Dollar gestartet. Akins "Auf der anderen Seite" hatte 2008 schon schöne $0,57 Mio. Boxoffice geschafft. Was vielleicht die wenigsten wissen: 2006 verpasste "Das Leben der Anderen" nur knapp die Jahres-Top Ten mit $2,31 Mio. Boxoffice. Und "Das Parfum" spielte auf Platz 25 $1,42 Mio. ein. Eichingers "Der Untergang" ($0,41 Mio.) schlägt Akin dagegen locker und ist damit die dritterfolgreichste deutschen Produktion der letzten Jahre.
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"Distributors everywhere will be shy of this film, despite Winterbottom’s established reputation. Anyone releasing it will be dogged by its violence, especially towards women. Theatrical response should be similar to Antichrist, another film whose violence is at the extreme of what is watchable."&
"More violent than Chigurh, the killer in No Country for Old Men, Ford is also far more cerebral than American Psycho’s Patrick Bateman. In his ability to talk about almost anything, he is reminiscent of real killers like the well-groomed Ted Bundy."Link: - Screen International
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"You don't have to do board games, they should have a little pride!"Link: - More
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Viel besser sieht es auch nicht für den Regiestar Nancy Meyers aus, die in den vergangenen Jahren fabelhafte Zahlen in den deutschen Kinocharts erreichen konnte: 6,5 Millionen für "Was Frauen wollen", 3 Millionen für "Was das Herz begehrt" und noch 1,9 Millionen für "Liebe braucht keine Ferien". Ihr Neuester, "Wenn Liebe so einfach wäre", wurde jetzt von der kleinen deutschen Komödie "Friendship!" in dessen zweiten Woche geschlagen und krebst um die 250k Zuschauer herum. Alles lief schon mal flüssiger, der deutsche Markt war früher deutlich einfacher zu erobern und beherrschen.
Im letzten Jahr retteten Hollywood zu dieser Zeit die Oscarkandidaten den Schnitt, Filme wie "Slumdog Millionaire" oder "The Curious Case of Benjamin Button". Das kann man von den diesjährigen Filmchen wie "Up in the Air", "An Education", "In meinem Himmel", "Invictus", "Precious" und "Nine" kaum erwarten, vor allem weil die brandneue Zehnfachnominierung der Oscars den einzelnen Kandidaten die Boxoffice-Power nehmen wird. Und einmal davon abgesehen, dass dieser Jahrgang auch qualitativ nicht mithalten kann und somit auch nicht auf einen endlosen Chartsaufenthalt hoffen wird.
Und die Liste weiterer Flopaspiranten in den nächsten Wochen ist lang. Filme wie das neue Chris Columbus-Machwerk "Percy Jackson", der zweite "Iron Man", der nett dreinschauende Animationsspaß "How to Train Your Dragon", Komödien mit hier weniger bekannten US-Stars wie "Date Night", "Zahnfee auf Bewährung" oder Kevin Smiths "Cop Out", Footballdramen wie "Blind Side", die drüben über 200 Millionen Dollar einspielten, teures Starkino wie "The Book of Eli", "Alice im Wunderland", "Green Zone" oder "Valentinstag" ... man könnte fast ewig weiter aufzählen.
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Update: Die Zahlen von "Friendship!" werden immer fabelhafter. Im dritten D-Trend sind es runde 300k Zuschauer, was quasi einem Nullverlust gegenüber der Vorwoche gleichkommt. Es lohnt, die Frage in den Raum zu stellen, ob nun insgesamt nicht zwei, sondern sogar drei Millionen Zuschauer möglich wären.
Link: - Slashfilm
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IN THE BEGINNING
THE CONCERT
LA JOURNEE DE LA JUPE
RAPT
A PROPHET
WELCOME
WILD GRASS
Das sind die nominierten besten Filme: Drei Mal Cannes, zwei Mal Berlin - die Filmfestivals sind sehr präsent. "La journee de la jupe" aka "Heute trage ich Rock!" feierte auf der letztjährigen Berlinale Premiere und wurde ein paar Monate später bereits auf Arte in die Nacht ausgestrahlt. Den fand ich zunehmend anstrengender. Dafür interessieren mich weiterhin ganz besonders "A Prophet", "Welcome" und "Wild Grass". "Rapt" sagt mir gar nichts. "In the Beginning" ist der dritte Cannes-Film: Heist, based on a true story, Gerard Depardieu, count me in. Und "The Concert" ist mit Madame Mimieux, von daher auch fast Pflicht. Auch immer recht spannend ist die Kategorie des besten ausländischen Films:
AVATAR
GRAN TORINO
MILK
I KILLED MY MOTHER
A TOWN CALLED PANIC
THE WHITE RIBBON
SLUMDOG MILLIONAIRE
Eine bunte Mischung aus Preisabräumern wie "Das weiße Band", "Slumdog" und "Milk", der besonderen Vorliebe für Clint Eastwood und US-Blockbuster und dem Händchen für kleinere Produktionen und Festival-Lieblinge. In der Nominierungsliste sind jedenfalls Entdeckungen zu machen, obwohl sie meisten dann doch nur auf die Bestätigung sowieso schon gefasster Vorfreude hinauslaufen.
Link: - Screen International
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19./20. Februar
FERRIS BUELLER'S DAY OFF
ELECTION
21./22. Februar
SHAMPOO
BOOGIE NIGHTS
24./25. Februar
BREAKING AWAY (1979)
BOTTLE ROCKET
Einfach extrem anbiedernd an den Geschmack des coolen Filmgeek. Das wahrlich Teuflische daran: Leider funktioniert es viel zu gut.
Nur die Nennung des Radrenn-Dramas "Breaking Away" fasziniert mich ernsthaft, auch weil ich glaube, den Film einmal vor Urzeiten selbst gesehen und gemocht zu haben. Hier offenbart Reitman ein wenig mehr von seinem Charakter, als er in Interviews und Talkshows bereit ist zuzugeben. Es würde mich nicht wundern, wenn er in einigen Jahren das Lance Armstrong-Biopic machen würde ...
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01. Avatar ------------------------------ $85,83 Mio.Die 100 Millionen Dollarmarke sollte für "Avatar" auch in Deutschland kein Problem sein. Höchstens "Titanic" kann umsatztechnisch überhaupt noch mithalten.
02. Ice Age 3 --------------------------- $82,20 Mio.
03. Harry Potter 6 ---------------------- $64,71 Mio.
04. Illuminati --------------------------- $47,07 Mio.
05. Wickie und die starken Männer ----- $41,29 Mio.
06. Zweiohrküken ---------------------- $40,00 Mio.
07. 2012 -------------------------------- $37,71 Mio.
08. New Moon -------------------------- $35,20 Mio.
09. Pixar's Oben ------------------------ $29,42 Mio.
10. Die Päpstin ------------------------- $25,40 Mio.
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01. Deutschland - 7,69 Mio. Dollar (4 W.)Update: Filmecho bezeichnet "Soul Kitchen" schon als "Avatar" der Großstädte, so erfolgreich läuft Fatih Akins Komödie gerade in deren Kinos. Allein ins Hamburger Abaton pilgerten bisher zwanzigtausend Zuschauer, was fast ein neuer Hausrekord ist. In Großstädten über fünfhunderttausend Einwohner rangiert "Soul Kitchen" seit Kinostart jede Woche auf Platz zwei oder drei der örtlichen Kinocharts. Und in sieben Kinos brach das Wunderwerk sogar die Alltime-Wochenrekorde.
02. Italien - 1,21 Mio. Dollar (2 W.)
03. Türkei - 0,46 Mio. Dollar (3 W.)
04. Schweiz - 0,39 Mio. Dollar (3 W.)
05. Österreich - 0,24 Mio. Dollar (2 W.)
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* SAMSON & DELILIAH (Australien)
* THE WORLD IS BIG AND SALVATION ... (Bulgarien)
* UN PROPHÈTE (Frankreich)
* DAS WEISSE BAND (Germany)
* AJAMI (Israel)
* KELIN (Kasachstan)
* WINTER IN WARTIME (Niederlande)
* THE MILK OF SORROW (Peru)
Die Favoriten bleiben die Favoriten: Frankreich und Deutschland, nachdem Geheimfavorit Chile und Konkurrent Italien rausgeworfen wurden. Gute Chancen würde ich außerdem Israel, den Niederlanden und Peru einräumen. Die kleineren Sensationen sind wohl kein Italien ("Baaria"), kein Südkorea ("Mother"), kein Kanada ("I Killed My Mother"), wie erwähnt kein Chile ("The Maid") und kein Rumänien ("Police, Adjective") unter den letzten neun Kandidaten.
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Links: - Pressemitteilung, - Spekulationen, - Jud Süß
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Link: - Trailer
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Link: - Screen Daily, - Maximilian Brückner
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Top-3US-Erfolge: "Haben sie das von den Morgans gehört" (420k), "Das Kabinett des Doktor Parnassus" (288k), "Gamer" (98k)
01. Friendship! - 347.570 Zuschauer
02. 13 Semester - 102.591
03. Nanga Parbat - 69.741
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