Dienstag, 16. Juni 2009
Cahiers du Cinema-Interview mit Tarantino - Inspirationen für "Inglourious Basterds"
Hatte ich schon mal geschrieben, dass ich jeden Tarantino-Schnipsel sammle? Nicht zufällig habe ich in der rechten Spalte unter den so genannten "Highlights" eine eigene QT-Kategorie aufgemacht. Nun, was jetzt kommt, ist ein bisschen mehr als ein Schnipsel. Genau genommen ist es das erste offizielle "IB"-Interview seit der Cannes-Pressekonferenz. Und es ist auf Französisch. Natürlich! Eine Sprache, die ich ganz besonders nicht beherrsche und so gut wie gar nicht fließend spreche, was mich zumindest jetzt vor allzu dicken Spoilern schützt. Vielen Dank, Cahiers du Cinema, für die netten Ansehtipps!

Hier also die aus dem Artikel herausgefilterten Inspirationen, wobei man die Filmklassiker "Die Kanonen von Navarone", "Das dreckige Dutzend" und "Sein oder Nichtsein" sowieso kennen sollte. Renoir und Exilfilme hatte ich bereits eigenständig sehr gewinnbringend angegangen, aber von Lèonide Moguy las ich beispielsweise das erste Mal. Und auch den ein oder anderen George Sanders-Film hatte ich bisher nicht auf dem Radar:

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Dienstag, 9. Juni 2009
Kriegerische Zeiten für "Inglourious Basterds"
Erst das gespaltene Presseecho in Cannes, dann der Darstellerpreis für Christoph Waltz, nun neues Unheil: Sensationsbloggerin Nikki Finke berichtet von finanziellen Engpässen der Weinstein Company, dem Co-Produzenten von Tarantinos Weltkriegsepos "Inglourious Basterds". Wilde Spekulationen weisen auf ein nahes Ende (August) des jahrelang sehr erfolgreich laufenden Studios hin. Wer übernimmt dann die 30 Millionen Dollar teure Werbekampagne für den Kriegsfilm in den USA, fragt Finke scharfzüngig. Möglicherweise der andere Co-Produzent Universal, der ursprünglich nur die internationale Vermarktung übernehmen wollte? Für Finke ist der Fall klar: Es scheint so, als würde Harvey Weinstein mit "Inglourious Basterds" alles auf eine Karte setzen wollen. Er sammle sämtliche letzten Ressourcen, um noch einmal mächtig auf die Pauke zu hauen, um anschließend mit wehenden Fahnen unterzugehen. Ob der zweieinhalb stündige Gesprächsfilm mit weitgehend unbekannten internationalen Darstellern und jeder Menge untertitelter Originalsprache der richtige Kandidat für diese heldenmutige Selbstmordmission ist? Diese Frage stellt sich nicht mehr. Die Basterds scheinen das letzte Aufgebot der Weinsteins zu sein. Somit lastet auch ein immenser Druck auf Quentin Tarantino, gerade nach seinem grandiosen "Grindhouse"-Flop 2007. Umso gespannter darf man dem Kinostart am 21. August entgegenfiebern.

Update: Wenn man jetzt so mitliest, wie die Weinstein-Krise auch von den großen Blättern ausgeschlachtet wird, und tagtäglich neue Hiobsbotschaften veröffentlicht, ja, bereits Vorschläge unterbreitet werden, wo man "Inglourious Basterds" am besten um vierzig Minuten kürzen sollte, dann wünscht man sich die Zeiten zurück, als die breite Öffentlichkeit noch nicht mit diesem Gossip belästigt wurde. Als man noch an den Kiosk ging, um in der neuesten Cinema-Ausgabe zu erfahren, wie die Filme der kommenden Monate geworden sind. Das Waschen der schmutzigen Wäsche wird jetzt garantiert bis zum Kinostart gestreckt werden. Irgendwer hört irgendetwas von irgendwem, der im Produktionsprozess involviert ist und steckt es den Tratschtanten Nikki Finke und Anne Thompson. Die wiederum werden stündlich von den semipopulären Filmblogs CHUD.com und The Playlist auf neuen skandalträchtigen Content gescannt. Und einige Minuten später steht das Gleiche dann auch bei Slashfilm. Twitter hier, Twitter da: Und dann weiß es die ganze Welt.

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Freitag, 15. Mai 2009
Die Tracklist des "Inglourious Basterds"-Soundtrack
Das französische Press Kit des Films ist auf der offiziellen Cannes-Website online gegangen. Viel Ennio Morricone, aber nicht nur seine Italowestern, sondern auch beispielsweise "Die Schlacht um Algier". Zarah Leander und Lilian Harvey sind dabei, wie auch David Bowie.
Hier die Tracklist:

I. The Green Leaves of Summer ("The Alamo")
by Dimitri Tiomkin
--> Aus John Waynes "Kolberg". Ich gestehe: Diesen Western-Kelch habe ich bisher immer an mir vorüberziehen lassen.

II. Dopo la condanna ("Der Gehetzte der Sierra Madre")
by Ennio Morricone
--> Möglicherweise ist mit 'The Verdict' das Stück aus dem Sollima-Italowestern "Der Gehetzte der Sierra Madre" gemeint, das 'Dopo la condanna' heißt.

III. L’incontro con la figlia ("Ringo kommt zurück")
by Ennio Morricone
--> Der Track 'The Meeting with the Daughter' aus einem der schönsten Morricone-Soundtracks.

IV. White Lightning Theme ("White Lightning")
by Charles Bernstein
--> "Der Tiger hetzt die Meute" mit Burt Reynolds.

V. Ripresa ("Il Mercenario")
by Ennio Morricone
--> Corbuccis "Il Mercenario" plünderte Tarantino bereits erbarmungslos für seinen "Kill Bill".

VI. Slaughter
by Billy Preston
--> Jack Starretts Blaxploitation-Film "Slaughter" mit Jim Brown. Wie Wikipedia weiß, wurde Billy Preston als fünfter Beatle bezeichnet. Seine Single 'Slaughter' erreichte 1972 Platz 50 der amerikanischen Billboard-Charts.

VII. Algeri: 1 novembre 1954 ("Die Schlacht um Algier")
by Ennio Morricone,Gillo Pontecorvo
--> Tarantino greift tief in die Arthouse-Kiste und erwischt das Meisterwerk "Die Schlacht um Algier".

VIII. The Surrender ("Der Gehetzte der Sierra Madre")
by Ennio Morricone
--> 'La resa dei conti' wäre wieder "Der Gehetzte der Sierra Madre". Irgendwie traue ich dem Braten noch nicht.

IV. One Silver Dollar ("Ein Loch im Dollar")
by Gianni Ferrio
--> Weniger bekannter Italowestern mit Guiliano Gemma, den Tarantino seit ein paar Jahren unterstützt.

X. Bath Attack ("The Entity")
by Charles Bernstein
--> Charles Bernstein ist dieses Mal wohl sein Pino Donaggio. Erster echter Filmtipp für mich: Sidney Furie, 80's Horror, I'm so there!

XI. Davon geht die Welt nicht unter ("Die große Liebe")
by Zarah Leander
--> Ein Klassiker.

XII. The Man With The Big Sombrero ("Hi Diddle Diddle")
by Sam Shelton and the Michael Andrew Orchestra
--> ???

XIII. Ich wollt ich wär ein Huhn ("Glückskinder")
by Lilian Harvey, Willy Fritsch, Paul Kemp
--> Auch ein Klassiker. Ein selten gesehener Klassiker.

XIV. Putting Out The Fire ("Cat People")
by David Bowie, Giorgio Moroder
--> Wenn jemand jemals daran gezweifelt haben sollte, dass Tarantino ursprünglich Nastassja Kinski als deutsche Filmdiva Bridget von Hammersmarck besetzen wollte, hat er hier den endgültigen Beweis gefunden.

XV. Mystic and Severe ("Die Rechnung wird mit Blei bezahlt")
by Ennio Morricone
--> Auf Anhieb als Soundfile bei YouTube gefunden.

XVI. The Devil’s Rumble ("The Devil's Angels")
by The Arrows
--> Nachdem die Charles B. Griffith-Hommage bei "Death Proof" ins Wasser gefallen ist, vielleicht noch mal ein neuer Anlauf.

XVII. What I’d Say ("Zulu Dawn")
by Elmer Bernstein
--> Hiermit könnte die vergessene "Zulu"-Fortsetzung "Zulu Dawn" gemeint sein, dessen Regisseur Douglas Hickox einer Figur den Namen lieh.

XVIII. Un Amico ("Revolver")
by Ennio Morricone
--> Toller Film.

XIX. Tiger Tank ("Kelly's Heroes")
by Lalo Schifrin
--> Auch ein toller Film.

XX. Rabbia e Tarantella ("Eastern Condors")
by Ennio Morricone
--> Sammo Hungs "Eastern Condors" zählt zu den großen Inspirationen des "Inglourious Basterds"-Films.

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Montag, 4. Mai 2009
Tarantino & Kruger im New York Times Magazine
(thanks to Anne Thompson)

Vor dem Cannes-Filmfestival den alten Fußfetischisten gebend, hat sich Tarantino samt seiner Hauptdarstellerin Diane Kruger (die ursprünglich Nastassja Kinski heißen sollte) für das New York Times Magazine ablichten lassen und ein paar Sätze gesprochen.

Am interessantesten schienen mir folgende:

"There was one year when I visited Cannes, and I was so caught up in the spirit that I picked 12 movies that I had never seen from all different countries and I watched them and did my own little awards thing. Can I tell you the movie that won? ‘Perfume’ by Tom Tykwer. ‘Perfume’ won my own little Cannes Film Festival. Bryan Singer won best director for ‘Superman Returns.’ I am a big fan of ‘Returns.’ I’m working on what is now a 20-page review of that movie, and I’m not done yet."

Dabei handelte es sich offensichtlich um das Filmjahr 2006. Und die Frage lautet, wie schlecht die anderen elf Filme gewesen sein müssen. Nein, gelungen ist die "Parfum"-Verfilmung natürlich. Ich denke aber, diese kleine Geschichte soll vor allem seine Begeisterung für den Regisseur Tom Tykwer unterstreichen, dessen Filme er erst vor ein paar Jahren nachgeholt hat. Und mit seiner geplanten – und wahrscheinlich nie veröffentlicht werdenden - "Superman Returns"-Kritik habe auch ich endlich den richtigen Anreiz, den damals entsetzlich vermöbelten neuen Superman nachzuholen.

Geschichte wäre bereits gestern online gegangen, aber der Blog sträubte sich.

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Samstag, 18. April 2009
Movie Connections: "Inglourious Basterds" & "Das Blut der Anderen"
Eine kurze Zeitungsnotiz:

"Und dann wieder, als wäre ihm das zu artifiziell, hat Tarantino darauf bestanden, ein paar Außenaufnahmen in Paris zu drehen. Er ließ nicht locker, bis man endlich im 18. Arrondissement das Bistro gefunden hatte, an das er sich so lebhaft aus Chabrols 'Das Blut der Anderen' erinnerte." (Peter Körte, FAZ)

Oben sieht man Jodie Foster ins Original-Cafe schlendern, unten Tarantino samt Crew vor dem möglicherweise selben, wenn auch augenscheinlich veränderten Bistro sitzen.

Wenn man sich heute Claude Chabrols "Das Blut der Anderen", eine ursprünglich fürs Fernsehen geplante mehrteilige Serie nach einem Roman von Simone de Beauvoir, ansieht, stellt man zuerst entgeistert fest, was für ein genaues filmisches Gedächtnis dieser Teufelskerl doch haben muss. Das verträumte Cafe taucht im Film vielleicht zwei, drei Mal für nur kurze Zeit auf, spielt in der Handlung keine weitere Rolle. Es ist einfach da, und es ist schön anzusehen, und es kommt ganz zufällig in einem Chabrol-Kriegsdrama mit Jodie Foster und Sam Neill vor.

Warum "Das Blut der Anderen", obwohl es nicht wirklich ein toller Film ist, trotzdem lohnt, hat dreierlei Gründe:

1. Es ist ein Film, der zu sehr großen Anteilen im Studio entstanden ist. Sehr viele Aufnahmen wurden in Räumen, in gebauter Kulisse gedreht. Und Claude Chabrol verstand es daraus ganz kunstvoll, eine eigene filmische Realität zu erschaffen, die glaubhaft erscheint.

2. Jodie Foster hat eine extrem passende deutsche Synchronstimme; aber ihre Originalstimme ist noch viel schöner, vor allem wenn sie so geschliffen scharfe Dialoge wie in der ersten Hälfte dieses Films aufsagen darf.

3. Sam Neill, der schlapphuttragende Neuseeländer aus "Jurassic Park", spielt hier einen der schleimigsten und widerlichsten Filmnazis, die ich bisher kennenlernen durfte. Herrlich! Hätte Klaus Kinski nicht besser hinbekommen.

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Sonntag, 12. April 2009
Wer hat Angst vor Tarantino?
"Bang Bang My Baby Shot Me Down"
Wie die Briten einen Artikel der Süddeutschen zum alten Mär vom aufgebrachten Deutschen aufbliesen und der US-Blog Slashfilm das Thema weiter steigen ließ

Letzten Mittwoch, den 13.08., veröffentlichte die Süddeutsche den Artikel
Eine Prozedur namens Skalpieren
Dort schrieb der recht zuverlässige Autor Tobias Kniebe angeregt über Quentin Tarantinos neuen Film "Inglourious Basterds". Es war endlich der erste ausführlichere deutschsprachige Artikel über das gesamte Projekt und nicht mehr nur die fanboyhafte Auflistung von Tarantinos Hotelaufenthalten in Berlin, seinen Castingideen oder dem Location Scouting in Görlitz. Detailliert wurde auf das im Internet kursierende Drehbuch eingegangen, seine Echtheit anhand von Quentin-typischen Rechtschreibfehlern, Sprachrhythmus und unter Mithilfe amerikanischer Artikel überprüft. Die Handlung wurde gespoilert, viele Kleinigkeiten enthüllt und die sich jetzt schon abzeichnende Realität ausformuliert, dass "Inglourious Basterds" unter anderem Tarantinos Liebesbrief an die deutsche Filmgeschichte sein würde.

Zwei Tage später reagierte die britische Presse. Der Daily Telegraph titelte:
Quentin Tarantino angers Germans with film about slaying Nazis
Und der Guardian schrieb im selben Zusammenhang, Tobias Kniebe zitierend, von einer Undifferenziertheit zwischen 'guten' und 'bösen' Deutschen. Es sind zwei sehr unterschiedliche Artikel: Der Daily Telegraph suhlt sich in den Gräueltaten von Tarantinos Bastarden und möchte erfahren haben, dass viele Deutsche verärgert wären und Angst hätten, der Film würde aus dem Zweiten Weltkrieg ein Comicbuchabenteuer und aus allen Deutschen gnadenlose Monster machen. Es wäre angeblich ein Rückfall in die dumpfeste Anti-Deutschland-Kriegspropaganda. Zwei Kniebe-Zitate führte der Artikel, die die britischen Eigeninterpretationen natürlich nicht stützten, aber aus dem Zusammenhang gerissen zumindest als Bestätigung verstanden werden könnten. Der sachlichere Guardian-Artikel war zwar schlechter recherchiert ("Inglourious Basterds" ist definitiv kein Remake des Castellari-Kriegsfilms), aber fokussierte sich eher auf allgemeine Informationen, die man sich schnell im Internet zusammensuchen kann. Kniebe wurde ebenfalls zitiert, nur in einem ehrlicheren Zusammenhang. Das Problem des Guardian-Artikels lag im daran anschließenden Absatz, der nicht klar machte, dass das nicht mehr Tobias Kniebes Gedanken, sondern die der britischen Berlin-Korrespondentin waren, in denen die Undifferenziertheit der deutschen Figuren angemerkt wurde.

Daraus wiederum machte der amerikanische Filmblog Slashfilm noch am selben Tag:
"German critics are getting into a fuss about the leaked script’s depiction of all Germans as evil people who need to be crushed. Apparently, the lack of a distinction between Nazi soldiers and regular German ones causes concern. Blah blah. We’ll let the Bear Jew decide."
Und da hätten wir es wieder, das alte Märchen vom ängstlichen Deutschen, der doch bitte nicht als monströser Nazi dargestellt werden will. Es gab bisher eben nicht die deutschen Kritiker, sondern nur einen einzigen. Und der lobte das "Inglourious Bastards"-Script durchgehend. Die britischen Artikel brachten die Undifferenziertheit der deutschen Figuren auf den Tisch. Der Slashfilm-Artikel scheint mir dem gängigen Klischee zu entsprechen, so wie die ewigen Mythen, dass Deutsche immer noch über Leslie Nielsen lachen und große David Hasselhoff Fans wären. Ich sage, dahingehend sind wir abgehärtet - was Hasselhoff und Nielsen betrifft, aber auch, wenn Deutsche die letzten Jahrzehnte als Bösewichte in Hollywoodfilmen herhalten mussten. Wer auch nur den Hauch eines Filmsachverstandes hat, weiß, es gibt wenige Filme über Nazis als Sympathieträger – und das zu Recht. Spätestens in den 1960er-Jahren hatte man das auch in Deutschland akzeptiert und freute sich z. B. schon über Gerd Fröbe in "Goldfinger", weil er weltweit anerkannt einen der besten Filmschurken aller Zeiten spielte.

Gleichzeitig treffen diese englischsprachigen Artikel unterschwellig schon einen Nerv, der über das plakative Angsthaben der Krauts vor den Amis hinausgeht. Die deutschen Zuschauer sind lange die Eindimensionalität der Darstellung Deutscher im Zweiten Weltkrieg leid, schauen sich interessiert und in großer Anzahl TV-Events wie "Dresden" oder "Die Flucht" über Deutsche als Opfer an. Im Kino boomen die Nazi-Widerständler, die Geschwister Scholl und Stauffenberg. Der Oscargewinner Florian Gallenberger verfilmt gerade das Leben vom Nazi John Rabe, der in den 1930er-Jahren, ähnlich wie später Oskar Schindler, mehreren tausend Chinesen das Leben rettete, indem er sie vor der einfallenden japanischen Armee schützte. Nicht zu vergessen Frank Schirrmacher, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dem im Frühjahr einer abging, als er Tom Cruise den Ehrenbambi für Courage verleihen durfte, für einen Film, der noch nicht einmal gedreht wurde.

(Geschrieben am 18.08.2008)

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Dienstag, 7. April 2009
Geekasm: Verschollenes Quentin Tarantino-Interview aufgefunden
Ich bin bekennender Tarantino-Aficionado. Ich höre und lese alle seine gegebenen Interviews, an die ich rankommen kann. Denn keiner schwärmt schöner und begeisternder von Filmgeschichte als das Original. Nach dem "Death Proof"-Flop war er sich 2008 nicht zu schade, für seinen alten Freund und Weggefährten, den Ex-New York Times Filmkritiker Elvis Mitchell, einen der ersten Gäste für dessen neues Interview-Format "Under the Influence" auf TCM zu geben.

Und genau das ist vor ungefähr einem Monat auf Youtube aufgetaucht. Gerade erst 522 mal wurde der erste Teil bisher angeklickt, der dritte nur noch ganze 356 mal. Wäre doch gelacht, wenn wir dem Ganzen nicht noch zwei, drei Klicks mehr einbringen könnten.

1. Teil: "Last House on the Left" als erster echter Horrorfilm; warum er Exploitationfilme mag; Douglas Sirk & Pedro Almodovar.



2. Teil: Judy Garland auf Laser Disc; "A Star Is Born"-Virgin; Lieblingsschauspieler und -schauspielerinnen des klassischen Hollywood.



3. Teil: Nie ein großer John Huston-Fan, liebt aber Humphrey Bogart; "Pieces of Time" von Peter Bogdanovich und ein Woody Allen-Diss.

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Samstag, 7. Februar 2009
Sehr großzügige deutsche Filmförderung für "Inglourious Basterds"
Der deutsche Filmförderungsfond (DFFF) unterstützt Quentin Tarantinos Kriegsepos mit umgerechnet fast 9 Millionen Dollar. Die seit 2007 aktive staatliche Institution für deutsche sowie internationale Projekte, welche vor allem den Filmstandort Deutschland und die heimische Wirtschaft stärken soll, vergab in den vergangenen drei Jahren nur ein einziges Mal einen höheren Zuschuss: nämlich für den gigantischen Wachowski-Flop "Speed Racer". Wenn die Förderungsgröße Rückschlüsse auf das "Inglourious Basterds"-Budget zulässt, könnte Tarantinos Film im teuersten Fall zwischen 70 bis 100 Mio. Dollar kosten.

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Samstag, 31. Januar 2009
"Not Quite Hollywood - The Wild, Untold Story of Ozploitation"
Bereits am 7. Januar erschien die mit Audiokommentaren und Interviews voll gepackte Doppel-DVD in Australien, ich habe das Schmuckstück heute erst ansehen können. Edgar Wrights viertliebster Film 2008 ist eine liebevoll gestaltete, prominent besetzte Dokumentation über das ozeanische Genrekino der 1970er und 1980er-Jahre jenseits der Mad Max-Reihe. Aber keine Angst: Auch George Millers Klassiker wird behandelt, nur geht es Filmemacher Mark Hartley, der vor "Not Quite Hollywood" z. B. DVD-Extras für australische Filmklassiker wie "Picknick am Valentinstag" zusammen schraubte, vor allem um die anderen, längst vergessenen oder niemals von einer größeren Masse von Menschen gesehenen Sexploitation-, Slasher-, Horror- und Car-Chase-Perlen.

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Donnerstag, 15. Januar 2009
Fleischklops & Spaghetti: Quentin Tarantinos Italowestern-Hitliste
Da der Wahlkalifornier und leidenschaftliche "Schulmädchenreport"-Fan die Dreharbeiten zu seinem Weltkriegsepos "Inglourious Basterds" in den Babelsberger Filmstudios und dem Brandenburger Umland wieder aufgenommen hat, warum keinen genaueren Blick auf das Subgenre riskieren, das ihn bei der Ausgangsidee ganz offensichtlich angetrieben hat. Immer wieder bezeichnete der zuletzt durch "Grindhouse" schwer am Boxoffice gestrauchelte Regisseur sein kommendes Men-on-a-Mission-Movie als "The Good, the Bad and the Ugly" im Zweiten Weltkrieg. Und klingt da nicht der verspielte Filmuntertitel 'Once upon a time in nazi-occupied France …' wie eine verheißungsvolle Anknüpfung an Sergio Leones Meisterwerk "Once Upon a Time in the West". QT war so nett, einmal seine liebsten Spaghetti Western in Reihenfolge zu bringen und etwas tiefer blicken zu lassen.

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