Donnerstag, 3. November 2011
DVD-Tipp: "Männer sind zum Lieben da"
Am 25. November veröffentlicht JAM Entertainment, das Münchner DVD-Label hinter dem "Hollywood Fling"-Coup, den seltenen Eckhart Schmidt-Sexploitation-Film "Männer sind zum Lieben da" aka "Atlantis - Ein Sommermärchen". Schmidts Frühwerk ist auf DVD noch praktisch unerschlossen. Diese Veröffentlichung lässt nun aber hoffen, dass auch sein Debütfilm "Jet Generation" und der Compilation-Film "Erotik auf der Schulbank" eines Tages das Licht der Welt wieder erblicken werden. Schmidt damals selbst über "Männer sind zum Lieben da": "Eine Reflexion über Liebe und Sex in unserer Zeit im Gewand eines Science Fiction-Märchens." Für German Sexploitation-Fans wie mich ist das bereits jetzt eine der DVD-Veröffentlichungen des Jahres. Außerdem lädt das Ganze zum Träumen von Schmidts "Das Gold der Liebe" ein.

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In der Tat eine der erfreulichsten DVD-Nachrichten der letzten Zeit, und mein Favorit unter Schmidts Frühwerken. Ein ziemlich hinreißender Film. JET GENERATION ist auch fein (assoziere den immer ein bisschen mit NEGRESCO, vielleicht wegen den Fotoshooting-Szenen, hast du den Lemke eigentlich mal gesehen?), während ich EROTIK AUF DER SCHULBANK eher als "ganz nett" abgespeichert habe, auch weil die drei Episoden nicht alle gleichermaßen gelungen sind. Für Schmidt-Fans natürlich trotzdem interessant, zumal Roger Fritz ja auch dabei ist, dessen Frühwerk eigentlich fast noch spannender als das von Schmidt ist. Im Gegensatz zu Schmidt glückte bei ihm leider das Comeback in den 80ern nicht recht, obwohl FRANKFURT KAISERSTRASSE ein herrlich wahnsinniger Film ist. Leider lässt ja auch die angekündigte DVD von MÄDCHEN - NUR MIT GEWALT auf sich warten, der gehört definitiv zu meinen Most-Wanted-Titeln.

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Ja, habe ich. Und nein, du willst nicht wirklich wissen, wie mir damals "Negresco" gefallen hat. ;) Da ist in meinem Gedächtnis auch nichts kleben geblieben. Klaus Lemke wäre ja auch so ein Fall, wo ich mal gerne richtig viel in kurzer Zeit nachholen wollte, wenn es denn die Möglichkeiten gäbe. Immerhin habe ich sowas wie "Amore" auf Halde. Wird dann vielleicht hinterhergeschoben, wenn "Drei Kreuze für einen Bestseller" im ZDF laufen. Und zu Roger Fritz habe ich bisher überhaupt keine persönlichen Anknüpfungspunkte. Vielleicht ja dann durch "Erotik auf der Schulbank".

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Meine ET-Mitautoren Alex S. und Anika waren von NEGRESCO auch überhaupt nicht angetan, wobei sie ihn aus unerfindlichen Gründen zusammen mit nicht wirklich filminteressierten und sich offenbar ständig missmutig über den Film äußernden Leuten gesehen haben, was natürlich nicht gerade förderlich ist. Für mich war's vor rund sechs Jahren eindeutig eine Lust auf mehr machende Lemke-Erstbegegnung, auch wenn ich ihn seither nicht nochmal gesehen habe. Und bei Lemke auch nur knapp zwei Hände voll über die Jahre gesehene Filme verbuchen kann. Gibt's eigentlich schon einen BESTSELLER-Termin? Fand den in Wien großartig und nochmal eine ganze Ecke stärker als SCHMUTZIGER SÜDEN (von dem ich zwar kein so riesiger Fan wie du war, aber ihn doch ziemlich gerne mochte* und vor allem entschieden lieber als die ganzen Nörgler, die es bei dem ja reichlich gab). Roger Fritz stand Ende der 60er, Anfang der 70er häufiger vor als hinter der Kamera, hatte einige Hauptrollen in heute kaum noch bekannten bzw. zu sehenden Filmen, später z.B. aber auch eine Nebenrolle in Peckinpahs STEINER. Die drei mir bekannten Filme seiner übersichtlichen Regisseurs-Filmografie sind alle super, und gehen ähnlich wie die Anfänge von Schmidt oder Thome in die Richtung eines Nouvelle-Vague-inspirierten und mit Genre-Elementen angereicherten Pop-Kinos. Vielleicht kommt ja nochmal Schwung in die Sache, wenn die "Edition deutscher Film" von filmArt endlich in die Gänge kommt. Eine weitere Schmidt-Box und eine Fritz-Box (sic!) wären jedenfalls traumhaft.

PS: Zum *: Vielleicht bei der Gelegenheit noch eine späte Klarstellung zu deiner Aussage in einer damals versandeten Diskussion, dass die letztjährige Hofbauer-Kommando-Liste ein Genuss gewesen wäre, wenn man nicht in meiner langen Liste hätte sehen können, wo dort die Filme stünden: 1) besteht das HK ja nicht nur aus mir, 2) konzentriert sich das HK bewusst auf bestimmte Aspekte von Filmen und erfreut sich daran, was aber nicht in allen Fällen zwingend heißt, dass diese Filme unter anderen Blickwinkeln automatisch immer gleich hoch geschätzt würden (eigentlich gerade schön, auf diese Weise gelegentlich auch mal Filme würdigen zu können, die man insgesamt vielleicht gar nicht übermäßig mochte, die in manchen Einzelteilen aber sehr reizvoll waren), und 3) braucht es bei Filmen, die schon vom HK besonders gefeiert wurden, dann m.E. nicht unbedingt nochmal eine besondere Betonung auf der Einzelliste. Dass außerdem ein meinetwegen "Platz 80" zwar in der Relation ungünstig aussieht, aber man den Film vielleicht trotzdem prima findet, wenn man einfach Unmengen toller Filme gesehen hat, stellst du dieses Jahr ja offenbar auch tendenziell fest, wenn man sieht, was bei deinem letzten Listen-Zwischenstand an ursprünglich gefeierten Titeln schon längst völlig rausgefallen ist. Hab mir für 2011 sowieso ein anderes System für die eigene Liste überlegt, weil man mit einer überlangen sortierten Liste den einzelnen Filmen einfach nicht gerecht wird (war letztes Jahr ziemlich unbefriedigend), zumal dieses Jahr sowieso mein Pensum an neuen Filmen schon allein durch drei Hardcore-Festival-Exzesse sowie durch sonstiges am-Ball-bleiben nochmal neue Höchstwerte erreicht hat. Bin gespannt, wie du es angehst.

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Ich sage zu der Thematik nur noch so viel: Auf Platz 80 der Fifa-Weltrangliste steht aktuell Sambia, im Damen-Tennis hält die Ukrainerin Kateryna Bondarenko Platz 80. Und ich hatte letztes Jahr auf Platz 80 den Gähner "Date Night". Bin dann auch mal ein bisschen gespannt, wie du dieses Jahr jeden einzelnen der 300 gesehenen neuen Filme würdigen wirst und was dann das Hofbauer-Kommando noch retten kann. ;)

P.S. Der alte Fritz ist vorgemerkt. Vielleicht ja dann als Initialzündung über die DVD-Box.

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Du tust gerade so, als wären Platzierungen etwas absolutes. Genau das Gegenteil ist doch der Fall, es hängt alles von der Relation ab. Ein Platz 80 kann bei mir eine höhere Wertschätzung bedeuten (bei über 200 gesehenen Filmen), als Platz 8 bei jemandem, der wiederum nur 15 Filme gesehen hat (Sam Spade hatte das Problem ja häufiger). Genauso der Unterschied zwischen jemandem, der zwar viel, aber trotzdem sehr selektiv schaut, und jemandem, der einfach jede Woche in die Sneak geht oder sich meist unzufrieden durchs DTV-Angebot schlägt. Sano meint sogar, dass eine Liste im Grunde nichts aussagt, wenn man nicht gleichzeitig weiß, wieviele und welche Filme der Listenersteller insgesamt überhaupt gesehen hat, aus welchem Fundus die Liste sich also speist. Würde ich nicht ganz so radikal sehen, aber finde ich prinzipiell plausibel. Das war jedenfalls auch letztes Jahr meine Motivation zur Gesamtliste, auch wenn der Schuss wohl - zumindest in dieser Form - eher nach hinten los ging... ;)

Mal schauen, ob ich mit meinem diesjährigen System langfristig zufriedener bin. Und es wird diesmal auch wieder mehr Genre und Sleaze weit oben in meiner eigenen Liste landen, dahingehend zeigte sich 2011 bei den neuen Filmen meines Erachtens doch einen merklicher Aufwärtstrend, auch wenn der kürzliche und höchst ergiebige 4. außerordentliche Filmkongress des Hofbauer-Kommandos wieder zeigte, dass es dahingehend früher eben doch noch mal um einiges wilder, wahnwitziger und aufregender zuging, was sich dann auch in der Entdeckungsliste niederschlagen wird :)

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Ehrlich: Sams Platz acht würde mich mehr interessieren als dein Platz achtzig. Selbst wenn er nur acht Filme im Jahr gesehen hätte, fände ich seinen letzten Platz sogar noch interessanter als - sagen wir mal - deinen Platz sechzig. Jemand könnte 3000 Filme im Jahr gesehen haben - es würde seinen Platz achtzig nicht ein Jota interessanter machen. Das hat etwas mit der Aufmerksamkeitsspanne zu tun. Die richtigen Hardcore-Profis vermögen ihren Filmgeschmack in eine Top-5 zu quetschen (siehe Sight & Sound). Über Jahrzehnte hat sich aber die Top Ten als ultimative Listenform herauskristallisiert. Etwas mehr Platz und künstlerische Freiheit. Darin liegt doch die Kunst: Das persönliche Filmjahr in nur zehn Filmen widerzuspiegeln. Eine gewertete Top-20 verliert schon viel von ihrer Wirkungskraft. Deswegen schätze ich auch die Catch-22-Liste deutlich mehr, wenn es denn reinpasst. Letztlich geht es hier doch um das Vergleichen von Geschmäckern. Man sucht nach anregenden Anknüpfungspunkten. Man sucht sich in den anderen Listen. Und wenn ich dann anknüpfen will, dann gewiss nicht bei 200 Empfehlungen, sondern bei zwei, drei erlesenen Nennungen. Und wenn diese "Geheimtipps" einschlagen, durchstöbere ich vielleicht bei glüchlicher Fügung auch noch die Runners-Up für eine Entdeckung. Du hattest doch mal diesen spanischen Film "Princesas" auf Platz eins, oder? Das war damals quasi dein Tipp an mich. Deine Visitenkarte. Ich habe ihn mir angesehen und danach gesagt, dass ich vorerst mit einer anderen Top Ten-Liste weitermache. ;) So schnell geht das. Halte auch nichts von einem Gesamtverzeichnis. Ich mag das Geheimnisvolle an Listen. Warum ist zum Beispiel "Super 8" auf der Liste der Cahiers du Cinema gelandet? Ich kann es nicht nachlesen, aber ich denke mir meinen Teil, spinne mir meine eigene kleine Geschichte zusammen, die vielleicht sogar interessanter ist als die eigentliche Begründung. Nein, nein, wenn uns irgendwann die Themen ausgehen sollten, werden wir immer noch über Listen diskutieren können!

P.S. Hatte zwei Mal versucht, Christoph eine launige Antwort im Hofbauer-Groupie-Thread bei den Eskalierenden Träumen zu hinterlassen. Funktionierte aber jeweils nicht. Der Text verschwand im Nichts. Schade.

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Das Kommentare-Problem hat sich mit etwas Verzögerung dann doch gelöst. Und auch meine Antwort hier hat sich leider ungeahnt verzögert. So sehr ich den Rückfall in alte Zeiten vermeiden wollte, machten es mir Weihnachtsstress, Köln-Trip, ein Autounfall und obendrein auch noch DÖS- und Entdeckungslisten leider nicht einfach, die Blog-Diskussionen im Auge zu behalten :(

Will das trotzdem nicht einfach versanden lassen, zumal ich über deinen letzten Satz im vorletzten Absatz sehr schmunzeln musste. Da ist viel Wahres dran, und mir würde zu deiner Antwort schon direkt wieder ein ganzer Listenfetisch-Essay einfallen ;) Versuche mich aber zurück zu halten. Und wie so oft gibt es im Kern natürlich Berührungspunkte, aber einiges sehe ich doch entschieden anders. Die fixe Top-10 hat fraglos Reiz und Tradition, trotzdem geht mir die pauschale Gleichmacherei oft auch gegen den Strich. Wie ein Film sollte sich auch eine Liste die Zeit und den Platz nehmen dürfen, den sie braucht. Bin nicht umsonst großer Fan des „World Poll“ von Senses of Cinema, wo sich niemand um eine Auswertung schert, sondern die Einzellisten zählen und sich jeder nach Belieben austoben kann. Die Sight&Sound-Top-5 finde ich dagegen eher nichtssagend, irgendwie scheint es bei einer derart reduzierten Zahl auch einen zusätzlichen Hang zum Konsens zu geben, ausgefallenere und persönlichere Favoriten scheinen dann meist erst auf ausführlicheren Listen aufzutauchen. Robert Koehler ist ein gutes Beispiel, ich fand in seinem film-journey-Blog diese komplette nach Rang sortierte Locarno-Sichtungsliste mit über 50 Filmen super. Da wird ein Profil sichtbar, das gewährt wirklich einen Einblick – und hat mir ein paar feine Tipps für mein Wien-Programm beschert. Seine Top-5 nehme ich dagegen interessiert, aber letztlich eher achselzuckend entgegen. Von seiner Locarno-Liste hat es nichts drauf geschafft, und auch sonst scheint mir das wenig von seinem Filmjahr zu spiegeln, für Vielfalt und Seitengassen bleibt da einfach kein Platz. Die Aufmerksamkeitsspanne ist für mich meist auch kein großes Problem, wenn mich eine Liste wirklich interessiert. Und ich studiere lieber ausgewählte Listen eingehender, als Unmengen von Listen zu überfliegen, die auf Dauer dann sowieso zum monotonen Gleichklang zu werden drohen.

Es hängt natürlich zugegeben auch sehr viel davon ab, wie gut man sich in dem Bereich, den eine Liste beackert, auskennt. Das merke ich selbst z.B. bei Olaf Möllers „World Poll“-Listen sehr anschaulich. Nachdem ich momentan ja doch ziemlich gut dabei bin mit aktuellen Filmen, kann es da schon vorkommen, dass ich rund die Hälfte seiner eigentlich eher abseitigen aktuellen Nennungen kenne und mir die meisten anderen zumindest was sagen. Bei seinen älteren gelisteten Filmen kann’s wiederum durchaus passieren, dass mir reihenweise Titel nicht mal ansatzweise vertraut sind, was dann in der erschlagenden Fülle schnell zum Weiterscrollen verleiten kann. Insofern sind mir beide Seiten vertraut. Doch gerade bei den aktuellen Filmen ist durch den letztlich eben doch noch eher überschaubaren Pool, aus dem da jeder schöpft, bei mir schon verstärkt Interesse an längeren eigenen und fremden Listen vorhanden (die Legitimation bei den älteren Filmen aber eigentlich umso höher, weil man da gleich aus der ganzen Filmgeschichte schöpft). Und wenn jemand tatsächlich 3000 (womöglich aktuelle) Filme gesehen hätte, würde mich sein Platz 80 durchaus brennend interessieren :)

PRINCESAS hatte ich damals glaube ich auf Platz 5 (hab kürzlich extra nochmal nachgesehen, es aber schon wieder vergessen^^), weiß auch ehrlich gesagt nicht, wo der heute stünde, vielleicht durch das Anwachsen des zugrunde liegenden aktuellen Sichtungspensums irgendwo auf Platz 50?! =) Dadurch hättest du die Empfehlung immerhin erstmal nicht so schnell beachtet ;) Kann auch sein, dass ich den heute ähnlich toll fände, oder aber gar nicht mehr viel damit anfangen könnte. Bei bestimmten Arten von Kino bin ich mittlerweile in Zu- und Abneigung vermutlich doch nochmal etwas radikaler geworden. Um nochmal auf das Visitenkarten-Beispiel zu kommen: so ein Ding taugt aber halt auch nicht viel, wenn dann quasi die halbe Adresse wegen Platzmangel fehlt. ;) Und klar hat die Beschränkung auch ihren Reiz, aber wenn man halt doch immer noch und immer mehr aus verschiedenen Gründen sehr verschiedene Filme sehr mag, wird das Pressen und Sieben hart und die Repräsentanz des Zurückbleibenden immer fraglicher. Umgekehrt dachte ich kürzlich aber z.B. mal wieder über eine all-time-Liste nach, und finde da eine Top-30 nach wie vor eigentlich ziemlich reizvoll. Eine Top-100, wie sie ET-Kollege Sano demnächst mal wieder neu auflegen will, schweift mir da schon wieder zu weit, gerade weil man auf dieser Ebene ab einer gewissen Zahl tatsächlich an den Punkt kommt, wo dann plötzlich wahnsinnig viel unbedingt rein und repräsentiert sein muss. Dann lieber weit vorher Schluss machen und gleich nur auf elementare Eckpfeiler beschränken. Dahingehend kommen wir dann vermutlich wieder eher zusammen.

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Erstaunlich hohe, treffsichere Gagdichte!

Dann betone ich zum Abschluss noch mal die Gemeinsamkeiten: Ja, ich finde auch die Listen an sich wichtiger als ihre etwaigen Auswertungen, obwohl das für neutralere Leser von außen eher autistisch wirken mag. Wenn ich aber ein Blatt mache, brauche ich am Ende ein zusammenfassendes Ergebnis, das einen repräsentativen Mehrwert an die wie klein auch immer seiende Öffentlichkeit bringt, die sich dafür interessiert. Ich finde die Top-5 der Sight & Sound ebenfalls extrem unbefriedigend, aber es ist besser als Schweigen (siehe Steadycam, Hans Schifferle, Eric Vespe, Quentin Tarantino). Was die Listensichtung betrifft, unterscheiden wir uns dagegen doch gewaltig. Ich horte und überfliege, bis ich dann einen bestimmten Film sehe, den ich dann wiederum bei anderen Gleichgesinnten suche, was mir im besten Fall neue Anknüpfungspunkte bringt. Wenn die Listen zu ausführlich werden, schalte ich ab. So interessant ist kein Kritiker der Welt, dass ich über die Lieblinge hinaus seine hundert Auch-noch-gemocht-Filme kennenlernen bräuchte. Da lese ich lieber einen knackigen Festivalbericht mit einer Handvoll Empfehlungen. Der FrightFest-Chef Alan Jones hatte das eine Zeitlang zur echten Kunst mit anschwellender Dramaturgie erhoben, als er ein paar Jahre die Zusammenfassungen von Cannes für Fangoria schrieb. Das Tolle an den Jahreslisten sind für mich auch unter anderem die verschiedenen Geschmäcker: Arthouse-Junkies neben Popcornhedonisten, Spezialisten des asiatischen Kinos Hand in Hand mit Verfechtern des deutschen Kinos, Fanboys neben Leitartiklern usw.

P.S. "Princesas" kann damals möglicherweise Platz eins einer deiner Zwischenlisten gewesen sein. Halbjahresliste??? Ich würde es ja nachschlagen ... ;)

P.P.S. Bei einer Top-30 der absoluten Lieblingsfilme, die sich aus der gesamten Filmgeschichte speist, hat sich bei mir die letzten Jahre nicht wirklich viel getan. Ich hätte eigentlich nur den deutschen Filmen einen größeren Anteil zuzusprechen, wobei ich es ziemlich schwer fände, die Lieblinge dort gegeneinander abzuwiegen, gerade weil ich die meisten neu entdeckten Klassiker bisher nur einmal gesehen habe.

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Das Stöber-Paradies „World Poll“ ist vor zwei Wochen dann ja auch noch online gegangen. Und dort hat sich mit Christoph Huber ziemlich überraschend doch noch eine gewichtige Stimme zu THE RAID bekannt! ;) Mit seiner Liste und der von Daniel Kasman kann ich mich 2011 ohnehin sehr gut identifizieren, auffällig viele Übereinstimmungen, gerade auch im Vergleich zu vielen anderen. Stimme zu, dass starke Beschränkung immer noch besser als demonstrative Verweigerung à la Thomas Groh ist. :) Tarantino kam dann mit etwas Verspätung ja doch noch, Hans Schifferle sicherlich in der bald erscheinenden neuen SGE-Ausgabe. Zweifelhaft hingegen, ob wir ein weiteres Steadycam-Heft bzw. -Buch erleben werden... Und klar, Diversität ist die Würze der Listen. Und Ausführlichkeit macht zumindest mir am meisten Spaß, wenn es keine Parade abgedroschener Titel ist, aber man gleichzeitig natürlich auch nicht völlig im Nebel stochert. Also partiell vertrautes Terrain und Anknüpfungspunkte da sind, gleichzeitig aber frischer Wind in der Durchmischung und neuen Impulsen. Hängt eben dann individuell stark davon ab, wie sehr man im jeweiligen Listen-Bezugsfeld „drin“ ist.

PRINCESAS und Halbjahresliste, das kann tatsächlich gut sein. Und bei der all-time-Top-30 hat sich bei mir die letzten Jahre doch einiges getan: Neuerschließungen, nachhaltige Erlebnisse, nicht zuletzt einige Offenbarungen mit wiederholt gesehenen Filmen. Da kommt schon was zusammen. Vielleicht motiviert mich Sanos Top-100-Update.

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Dann kann man sich ja jetzt endlich so richtig-richtig auf "The Raid" freuen, nachdem Adrenalinexperte Huber letztes Jahr erst die unwiderstehlichen Action-Highlights "The Expendables" und "Survival of the Dead" in seiner Top Ten abfeierte. ;)

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Da gilt für mich "das-Nachteilige-ins-Positive-Verdreher" das Gleiche, was ich vor ein paar Monaten bei der RAID-Buzz-Diskussion in Bezug auf Robert Koehler schrieb. ;)
Und auch wenn gerade SURVIVAL OF THE DEAD sicher nicht gerade wegen seiner Action- und Adrenalin-Qualitäten von Huber geschätzt wurde, und ich durchaus ein paar kleinere Probleme mit dem Film habe, sind SURVIVAL und EXPENDABLES alles in allem (vor allem in ihrer Unbeirrtheit und ihrem Figurenarsenal) doch ziemlich dufte! :)

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