Dienstag, 6. September 2011
Fantasy Filmfest-Fazit 2011
schwanenmeister, 15:16h
Das sind doch mal Erkenntnisse: Ich bin definitiv noch nicht zu alt für diesen Scheiß! Aber die Jahre, in denen ich mir vier Filme am Stück hinter die Binde kippen konnte, scheinen unwiederbringlich vorbei zu sein. Gediegene Double Features dominierten mein so kleines wie feines Programm. Große Teile des Fantasy Filmfest-Angebots gibt es mittlerweile ja schon vorher auf ausländischen DVDs einzusammeln, was ein Abturner sein kann. Und doch gibt es fast nichts schöneres, als einige der wichtigsten Genreperlen des Jahres, wie etwa "The Innkeepers", "Kill List" oder "Urban Explorer", vorzeitig im vollbesetzten Kinosaal unter Gleichgesinnten entdecken zu dürfen. Mit minimalem Vorwissen und offenen, kindlichen Augen. Da mag das Frankfurter Metropolis durch Wegrationalisierung der Meinungs-Pinnwände noch so sehr daran arbeiten, das Fantasy Filmfest optisch komplett in den trüben Blockbuster-Alltag des Multiplexes einzugliedern - der nerdige Spirit der Dauerkartenträger ist nicht klein zu kriegen.
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schwanenmeister,
Dienstag, 6. September 2011, 15:40
Ganze fünf Kinobesuche schaffte ich. Und ich habe nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Das mag damit zusammenhängen, dass ich im Vorfeld bereits Lucky McKees kongeniales Rape 'n' Revenge-Movie "The Woman", den Vampir-Endzeitfilm "Stake Land" und den harten Nägelkauer "The Yellow Sea" gesehen hatte. Und dass ich das Wochenende danach mit "Attack the Block" und "Shaolin" sowie den beiden soliden französischen Thrillern "Point Blank" und "The Prey" weitermachte. Habe ich etwas übersehen? Vom Gefühl her nicht wirklich. Klar doch, wie man sich einen israelischen Slasherfilm ("Rabies") vorzustellen hat, hätte mich schon interessiert. Und ich hatte auch noch weitere Kandidaten wie "3D Sex & Zen", "American Translation", "Norwegian Ninja" oder "Cold Fish" auf der Liste. Aber auch die gibt es und gab es zum Teil sogar vor dem Fantasy Filmfest auf DVD, und ich hatte sie trotzdem nicht angerührt.
Wenn ich alles zusammen nehme, hält das Fest das gute Niveau vom Vorjahr. Da feierte ich den mexikanischen Kannibalenfilm "We Are What We Are" als Meisterwerk und war besonders begeistert von "The Last Exorcism" und "The Human Centipede". Wenn man so will, gab es dieses Jahr sogar zwei Meisterwerke mit "Kill List" und "The Woman" und zwei sehr begeisternde Genrebeiträge mit "Saint" und "Urban Explorer". Und Schauspieler gab es 2011 zu entdecken: John Boyega ("Attack the Block"), Sara Paxton ("The Innkeepers"), Neil Maskell & Michael Smiley ("Kill List"), Klaus Stiglmeier ("Urban Explorer") und die furchtlose Pollyanna McIntosh ("The Woman"). Ein bisschen ärmlich fand ich es dagegen schon, dass zum 25. Jubiläum nicht mehr drin war als die Plakatsammlung im Programmheft und das treffende Grußwort von Thomas Schultze von Blickpunkt:Film. Wie ich gesehen habe, zeigt zum Beispiel das Fantastic Fest dieses Jahr eine Lucio Fulci-Retrospektive. Zum Niederknien. Aber na ja.
Mich hat das Fantasy Filmfest 2011, die Genreaffinität und das ganze Drumherum im Netz sogar soweit eingehüllt, dass mir jetzt noch überhaupt nicht der Sinn nach den Entdeckungen des Venedig-Festivals steht. Was interessieren mich aktuell die Filme von Roman Polanski oder David Cronenberg, wenn ich "Cabin Fever 2" nachhole und eine wichtige Ti West-Lücke geschlossen habe. Ja, wenn ich eigentlich nach "Saint" mehr Lust auf alte Dick Maas-Klassiker habe, Ben Wheatleys Erstling "Down Terrace" entdecken will oder weiter Ausschau nach französischen Genrefilme halte. Dann kann das Fantasy Filmfest wieder mal nicht ganz schlecht gewesen sein, auch wenn der erste Satz, der mir am ersten Tag entgegenschlug, war, wie schlecht doch das diesjährige Programm sei. Gut, man hatte nicht den neuen Schocker der "Inside"-Macher - den hat Toronto. Und man hatte nicht die Fortsetzung von "The Human Centipede" - den hat aber auch noch niemand gesehen. Und die ein oder andere Genreperle aus Berlin oder Cannes wäre auch nicht verkehrt gewesen. Aber eigentlich kann ich doch rundum zufrieden sein.
- KILL LIST (10/10)
- THE WOMAN (10/10)
- SAINT (9/10)
- URBAN EXPLORER (8/10)
- THE INNKEEPERS (7/10)
- THE YELLOW SEA (6/10)
- HELL (6/10)
- ATTACK THE BLOCK (6/10)
- POINT BLANK (6/10)
- STAKE LAND (6/10)
- THE PREY (6/10)
- SHAOLIN (3/10)
Links: - FFF-Fazit 2010, - Fantasy Filmfest Topic
Wenn ich alles zusammen nehme, hält das Fest das gute Niveau vom Vorjahr. Da feierte ich den mexikanischen Kannibalenfilm "We Are What We Are" als Meisterwerk und war besonders begeistert von "The Last Exorcism" und "The Human Centipede". Wenn man so will, gab es dieses Jahr sogar zwei Meisterwerke mit "Kill List" und "The Woman" und zwei sehr begeisternde Genrebeiträge mit "Saint" und "Urban Explorer". Und Schauspieler gab es 2011 zu entdecken: John Boyega ("Attack the Block"), Sara Paxton ("The Innkeepers"), Neil Maskell & Michael Smiley ("Kill List"), Klaus Stiglmeier ("Urban Explorer") und die furchtlose Pollyanna McIntosh ("The Woman"). Ein bisschen ärmlich fand ich es dagegen schon, dass zum 25. Jubiläum nicht mehr drin war als die Plakatsammlung im Programmheft und das treffende Grußwort von Thomas Schultze von Blickpunkt:Film. Wie ich gesehen habe, zeigt zum Beispiel das Fantastic Fest dieses Jahr eine Lucio Fulci-Retrospektive. Zum Niederknien. Aber na ja.
Mich hat das Fantasy Filmfest 2011, die Genreaffinität und das ganze Drumherum im Netz sogar soweit eingehüllt, dass mir jetzt noch überhaupt nicht der Sinn nach den Entdeckungen des Venedig-Festivals steht. Was interessieren mich aktuell die Filme von Roman Polanski oder David Cronenberg, wenn ich "Cabin Fever 2" nachhole und eine wichtige Ti West-Lücke geschlossen habe. Ja, wenn ich eigentlich nach "Saint" mehr Lust auf alte Dick Maas-Klassiker habe, Ben Wheatleys Erstling "Down Terrace" entdecken will oder weiter Ausschau nach französischen Genrefilme halte. Dann kann das Fantasy Filmfest wieder mal nicht ganz schlecht gewesen sein, auch wenn der erste Satz, der mir am ersten Tag entgegenschlug, war, wie schlecht doch das diesjährige Programm sei. Gut, man hatte nicht den neuen Schocker der "Inside"-Macher - den hat Toronto. Und man hatte nicht die Fortsetzung von "The Human Centipede" - den hat aber auch noch niemand gesehen. Und die ein oder andere Genreperle aus Berlin oder Cannes wäre auch nicht verkehrt gewesen. Aber eigentlich kann ich doch rundum zufrieden sein.
- KILL LIST (10/10)
- THE WOMAN (10/10)
- SAINT (9/10)
- URBAN EXPLORER (8/10)
- THE INNKEEPERS (7/10)
- THE YELLOW SEA (6/10)
- HELL (6/10)
- ATTACK THE BLOCK (6/10)
- POINT BLANK (6/10)
- STAKE LAND (6/10)
- THE PREY (6/10)
- SHAOLIN (3/10)
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