Freitag, 13. November 2009
Propagandakrieg gegen Hollywood
SI-Chefkritiker Mike Goodridge hat mal wieder einen erstklassigen Propaganda-Artikel gegen Hollywood rausgehauen. Darin schwärmt er unter anderem von der weltweit gewachsenen Konkurrenz für die alteingesessenen US-Studios. Hollywood Companies straucheln, während in Europa und Asien mit EuropaCorp, StudioCanal, CJ Entertainment und Huayi Brothers neue Sterne am Filmhorizont aufgetaucht sind, die, wie es Goodridge so gerne schreibt, eine Revolution lostreten könnten.

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Mal sehen, möchte man ihm gleich entgegenschreien und ein 'ob das wirklich bessere Filme in der Zukunft verspricht' hinterherschicken. Nur wobei ich Goodridge sofort Recht gebe, ist, dass es nach dreißig Jahren Hollywood-Alleinherrschaft nicht schaden könnte, wenn etwas mehr Farbe ins Spiel käme. Das US-System der Megakonzerne, das hauptsächlich nur noch Franchises, Sequels und Prequels produziert und als neuesten Megatrend die Brettspiel-Verfilmung ausgemacht haben will, bedarf einer Ablösung. Und eigentlich waren die Jahrzehnte, in denen die Stars Spencer, Hill und Belmondo hießen, doch sogar ziemlich fruchtbar. Und darauf folgte schließlich die wichtige amerikanische Erneuerung, New Hollywood, auf die noch heute fast jeder Filmemacher schwört. Jedenfalls sprach mich bei Goodridges Artikel ein Absatz ganz besonders an:
"By maintaining strong ties with Hollywood studios, films such as 'Taken' and 'The Transporter' series have delivered impressive numbers in North America. But EuropaCorp’s French films have also hit the mark, some - such as Luc Besson’s 'Arthur' franchise and 'Tell No One' - achieving great success at home and overseas. As Europa chairman Pierre-Ange Le Pogam will tell you, the company is French first and foremost and its 2010 slate is full of ambitious, expensive French-language titles."
Luc Besson und seiner Produktionsfirma EuropaCorp hatte ich im Blog bereits zwei kleine Artikel gewidmet. Der Mann und seine Träume interessieren mich, gerade weil er damit im Moment so erfolgreich ist. Und noch etwas mehr interessieren mich seine exorbitant ambitionierten, teuren, französischen Projekte. Von der Comicverfilmung "Adeles ungewöhnliche Abenteuer", die kommendes Frühjahr in Frankreich laufen wird, habe ich also bereits geschwärmt. Diese Fantasy-Abenteuer-Mischung aus "Amelie" und "Indiana Jones" klingt sehr, sehr spannend und scheint mit Shootingstar Louise Bourgoin ("The Girl from Monaco") als Hauptdarstellerin einen absoluten Volltreffer zu landen. Es wird Bessons Antwort auf Hollywoods "Tim und Struppi" werden.

Was haben sie weiter in der Pipeline: Einen 42 Millionen Dollar teuren 3D-Animationsfilm, "Un Monstre à Paris", von Bibo Bergeron, seines Zeichens französischer Allstar in Hollywood, der irgendwie überall seine Finger drin hatte und es schon ganze zwei Mal auf den Regiestuhl schaffte ("The Road to El Dorado", "A Shark Tale"). Den dritten Teil von "Arthur und die Minimoys", eine "Taken"-ähnliche Actionsgranate namens "From Paris with Love" von Pierre Morel mit John Travolta und Jonathan Rhys Meyers und das Drogenepos "Volcano" über Pablo Escobar, geschrieben vom Emmy-nominierten Michael Caleo ("The Sopranos"). Vieles davon und noch mehr will Besson dann in seinem 224 Millionen Dollar günstigen Giganto-Studiotempel 'La Cite du Cinema" bei Paris produzieren lassen.

Link: - Mike Goodridge, - Adele Blanc-Sec

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hoffentlich ist diese Revolution bald abgeschlossen, so das man sich wieder den Filmen widmen kann. ....egal ob sie aus L.A., New York, Paris, Bombay oder Wanne-Eickel kommen. ;-)

...just my 2 cents....

PS: mmmmh, ich liebe The Godfather!!! :-)))

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