Dienstag, 23. Juli 2019
Anzeichen für Katrin Gebbes "Pelikanblut" in Venedig

Regiehoffnung Katrin Gebbe | © J.-H. Janßen, Wikipedia (CC BY-SA 3.0)
Anzeichen verdichten sich, dass die deutsche Regisseurin Katrin Gebbe ihren Film "Pelikanblut" mit Hauptdarstellerin Nina Hoss auf dem Filmfestival von Venedig vorstellt.

Es ist ein Hauen und Stechen, wer im Herbst welche Weltpremiere bekommt. Das ist die einzig harte Währung unter Filmfestivals. Daran liest sich der Stellenwert ab. Das wichtigste Filmfestival der amerikanischen Kritiker, nämlich Toronto, hat nicht die exklusive Vorführung von Katrin Gebbes neuem Film "Pelikanblut" gekriegt. Der ist am Dienstag auf der Webseite nur als Nordamerika-Premiere gelistet worden. Somit bleibt eigentlich allein die Option Venedig für die Weltpremiere. Ob es die deutsche Regisseurin Gebbe mit ihrer Hauptdarstellerin Nina Hoss auch in den prestigeträchtigen Wettbewerb geschafft hat oder "Pelikanblut" doch eher in der Nebenreihe Orrizonte läuft, wissen wir am Donnerstag um ungefähr 12 Uhr. Dann ist die offizielle Programm-Pressekonferenz von Venedig schon fortgeschritten.

In "Pelikanblut" geht es um die 45-jährige Reitlehrerin Wiebke (Nina Hoss), welche die fünfjährige Melva adoptiert. Wie sich zeigt, hat das Mädchen aber eine Bindungsstörung. Gleichzeitig ist sie ein steter Unruheherd in der Familie. Der Arzt diagnostiziert lebenslange Probleme mit der Empathie. Das stellt Wiebke vor schwerwiegende Probleme. Sie hält für ihre Adoptivtochter ein antikes Exorzismusritual für den einzigen Ausweg, bei dem sie selbst ein großes Opfer eingehen muss.

Laut der Produktionsnotizen geht der Filmtitel auf das christliche Symbol einer Pelikanmutter zurück, die ihrem toten Sprössling eigenes Blut füttert und ihn so wieder ins Leben zurückbringt. Es sei eine Metapher für bedingslose Liebe und den Glauben. Für Regisseurin Gebbe geht es bei der durch wahre Begebenheiten inspirierten Geschichte um die Frage, was die Menschen bereit sind zu opfern, um die eigenen Ideale und Träume zu erreichen.

Gebbe gehört seit ihrem Debütfilm "Tore tanzt", der im Jahr 2013 gleich in die Un-Certain-Regard-Reihe in Cannes eingeladen wurde, zu den verheißungsvollsten deutschen Regie-Talenten. Sie würde damit in die Fußstapfen von Florian Henckel von Donnersmarck treten, der vergangenes Jahr "Werk ohne Autor" im Wettbewerb präsentierte. Erziehung, Horror, Familie und Kinder lotete bereits die Berlinale-Debütantin Nora Fingscheidt furios mit ihrem Film "Systemsprenger" im Februar aus. Das klingt doch nach einem passenden Double Feature mit "Pelikanblut".

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Die attraktive Venedig-Nebenreihe Venice Days

"The Weeping Woman" | © Giornate degli Autori
Jayro Bustamante, Dominik Moll und ein echter polnischer Geheimtipp laufen in der Mostra-Nebenreihe Venice Days.

Das Schöne ist, wenn man das erste Mal nach Venedig auf den Lido fährt: Man lernt die Nebenreihen jenseits des allseits bekannten Wettbewerbs kennen, wo sich immer die Hollywoodstars tummeln. Da wäre zum Beispiel die Reihe Venice Days, die nach dem Vorbild der Directors Fortnight in Cannes aufgebaut wurde. Die Sektion gibt es erst seit dem Jahr 2004. Beim Blick über die elf ausgewählten Filme habe ich mich aber gefragt, warum ich nicht schon mal vorher davon gehört oder gelesen habe. Denn das Angebot ist exklusiv und teils hochattraktiv.

Drei Filme stechen besonders heraus: Da wäre der Berlinale-Newcomer Jayro Bustamante aus Guatemala, der erst im Februar in Berlin seinen Film "Temblores" im Panorama präsentierte. Sein neuer Film heißt "La Llorona" aka "The Weeping Woman" und soll eine Mischung aus Horror und Fantasy sein. Klingt spannend. Dann gibt es einen neuen Film von Dominik Moll ("Harry meint es gut mit dir"). Der macht eigentlich immer höchst schaubare Genrefilme, zuletzt die tolle Komödie "News from Planet Mars".

Sein neuer Film heißt "Only the Animals", es geht in der deutsch-französische Co-Produktion um eine Frau, die im Schnee verschwindet. Ein weiterer Geheimtipp ist der polnische Beitrag "Corpus Christi", den Über-Cineast Cédric Succivalli sehr empfehlen kann. Es geht um einen Kriminellen, der sich in einer Kleinstadt als Priester ausgibt. Weitere Empfehlungen von ihm sind „They Say Nothing Stays the Same“, „Lingua Franca“ und „Beware of Children“.

Link: - Der ganze Wettbewerb

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Mick Jagger schließt die Mostra mit Charles-Willeford-Adaption

Claes Bang und Elizabeth Debiki | © Jose Haro
Als Rauschmeißer spielt Venedig die Charles-Willeford-Adaption "The Burnt Orange Heresy" mit Claes Bang. Wobei dem sicherlich Rockstar Mick Jagger die Show stehlen wird.

Mick Jagger war der Superstar im britischen Gangsterfilm "Performance" im Jahr 1970. Der heute 75-Jährige blieb einer der größten Superstars der Welt bei den Rolling Stones und kehrt jetzt im Venedig-Abschlussfilm "The Burnt Orange Heresy" zurück auf die Leinwand. Wobei der Neo-noir gar nicht so sehr nach Fallobst riecht, das nur wegen seines Superstars eingeladen wurde.

Erste Bilder versprechen ein schönes kleines Genrewerk, bei dem auch die "The Square"-Berühmtheit Claes Bang und Großmeister Donald Sutherland mitspielen. Als "elegant" und "erotisch" preist das Festival das Heist-Movie um einen Kunstraub an. Jagger spielt den exzentrischen Kunstsammler, dem Kunstkritiker Bang und die australische Newcomerin Elizabeth Debicki ein Schnippchen schlagen wollen.

Da die Drehbuchvorlage auf dem amerikanischen Krimi-Gott Charles Willeford basiert, kann das eigentlich nur mindestens recht spaßig werden. Bei uns hieß die Buchvorlage übrigens mal "Die Kunst des Tötens", mal "Ketzerei in Orange". Regie geführt hat der Italiener Giuseppe Capotondi, der in den letzten Jahren vor allem an der Netflix-Serie "Suburra" arbeitete. "The Burnt Orange Heresy" läuft am Samstag, den 7. September, nach der offiziellen Löwenvergabe.

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Sonntag, 21. Juli 2019
Letzte Spekulationen vor der Venedig-PK

Waititis „Jojo Rabbit“ | © Fox Searchlight
Letzte Venedig-Spekulationen vor der offiziellen Verkündigung: Wie wäre es mit Polanski, Waititi, Reichardt, Larraín, Gray, Soderbergh oder Baumbach?

Am Donnerstag um 11 Uhr ist es endlich wieder soweit: Dann wird offiziell die Herbstsaison mit der Verkündigung des Wettbewerbs von Venedig eingeleitet und damit die Oscar-Jagd eröffnet. Für Venedig-Chef Alberto Barbera wird es nicht einfach sein, zwischen dem Überangebot der Streaming-Riesen Netflix und Amazon, der Star-gespickten Oscar-Beute, dem prestigeträchtigen Kunstkino und den Gender-Ansprüchen der Öffentlichkeit ein glückliches Händchen zu beweisen. Nach dem letztjährigen Jahrhundertwurf im Wettbewerb kann es eigentlich nur einen Schritt zurückgehen. Mit Blick auf die potenziellen Kandidaten bleibt das Teilnehmerfeld aber sehr attraktiv.

Nach den Trade Papers Hollywood Reporter, Variety und Deadline hat auch Über-Cineast Cédric Succivalli wieder seinen persönlichen Tipp für die 20 möglichen Wettbewerbsslots abgegeben. Es zeigen sich diverse Überschneidungen.

Wobei Succivalli offen lässt, ob einige dieser Werke eventuell doch außer Konkurrenz oder in der Orrizonti-Nebenreihe laufen werden. Dazu nennt er als weitere mögliche Attraktionen einen neuen Cut zu Gaspar Noés „Irreversibel“ und eine noch längere Fassung zu Abdellatif Kechiches „Mektoub, My Love: Intermezzo“, als die in Cannes lief. Wenn alles so käme, liefen zwei Frauen im Wettbewerb der Mostra: die amerikanische Veteranin Kelly Reichardt („First Cow“) und die australische Debütantin Shannon Murphy („Babyteeth“). Dieses Aufgebot würde dazu viele Hollywoodstars und spannende Auteurs aufbieten, aber auch Martin Scorsese („The Irishman“), die Safdie Brothers („Uncut Gem“), Greta Gerwig („Little Women“) und Todd Phillips „The Joker“ vermissen lassen. Vielleicht haben da Festivals wie Telluride, Toronto oder New York dem ältesten Festival der Welt ein Schnippchen geschlagen. Gerade Toronto soll den Druck auf die Filmfirmen erhöht haben, um mehr exklusive Weltpremieren zu bekommen.

Nichtsdestotrotz gäbe es viel, auf dass man sich freuen könnte: Roman Polanski etwa mit seinem Film zur Dreyfus-Affäre („An Officer and a Spy“), Taika Waititi, der sich Adolf Hitler annimmt („Jojo Rabbit“), James Gray, der Brad Pitt ins Weltall schickt („Ad Astra“), Fernando Meirelles, der Papst Benedikt auf Papst Franziskus treffen lässt („The Pope“), Auteurs wie Roy Andersson, die schon genannte Reichardt, Pablo Larraín, Noah Baumbach oder Steven Soderbergh. Spannend sähen auch der chinesische Anime „No. 7 Cherry Lane“, Kristen Stewart als Pop-Ikone Jean Seberg („Seberg“) und das Holocaust-Drama „The Painted Bird“ des tschechischen Regisseurs Vaclav Marhoul aus.

Kore-eda Hirokazus Werk „The Truth“ mit Catherine Deneuve, Juliette Binoche und Ethan Hawke steht bereits als Eröffnungsfilm der Mostra am 28. August fest. Das Festival von Venedig läuft bis zum 7. September. Wir berichten live vor Ort.

Links - Variety, - THR, - Deadline, - Screen Daily

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Samstag, 20. Juli 2019
Kore-edas „The Truth“ eröffnet die Mostra

© 3B Productions/Bun-Buku/MI Movies/France 3 Cinéma
Besser als Hollywood: Das Filmfestival von Venedig eröffnet mit dem neuen Werk des Gewinners der letztjährigen Goldenen Palme in Cannes.

Der letztjährige Gewinner der Goldenen Palme, der japanische Regisseur Kore-eda Hirokazu, eröffnet mit seinem neuen Werk „The Truth“ („La vérité“) das Filmfestival von Venedig. Der Film mit Catherine Deneuve, Juliette Binoche und Ethan Hawke wurde bereits in Cannes erwartet. Aber den Zuschlag bekam jetzt Venedig-Chef Alberto Barbera. Die Deneuve spielt eine französische Schauspielerin, die ihre Memoiren veröffentlicht. Binoche ist ihre Tochter und mit Ethan Hawke verheiratet. Als die beiden Frauen sich wiedersehen, kommt es zu Konflikten.

Kore-edas grandioser Vorgängerfilm „Shoplifters“ wurde nach dem Gewinn der Goldenen Palme auch für den Golden Globe und den Oscar nominiert. In seiner Heimat sahen ihn 3,6 Millionen Menschen. „The Truth“ ist nicht nur der Eröffnungsfilm am 28. August, sondern auch im offiziellen Wettbewerb. Wenn nicht schon der Regiename für Euphorie ausreichen würde, könnte die gleichzeitige Einladung in den Wettbewerb als weiteres Qualitätskriterium verstanden werden.
Barbera: Poetische Mutter-Tochter-Reflexion
„Wir haben den Film vergangenen Herbst in zehn Wochen gedreht“, sagte Kore-eda. Die Besetzung sei prestigeträchtig, aber es sei eine kleine Familiengeschichte, die hauptsächlich in einem Haus spiele. Festivaldirektor Barbera betont, dass es Kore-edas erster Spielfilm außerhalb Japans ist. Er bezeichnet seinen Eröffnungsfilm als „poetische Reflexion der Beziehung zwischen Mutter und Tochter und über den komplexen Beruf des Schauspielers“.

Venedig lud Kore-eda, der 1962 in Tokio geboren wurde, bereits mit seinem Debütfilm „Maborosi“ in den Internationalen Wettbewerb ein. Der Film gewann auch gleich die Goldene Osella für die beste Kamera. Dann machte er aber bis zum Jahr 2017 mit „The Third Murder“ eine Pause. Sein Stammfestival wurde Cannes, wo er regelmäßig im Wettbewerb lief („Our Little Sister“, „Nobody Knows“, „After Life“).

Die 76. Mostra findet vom 28. August bis 7. September statt. Jurypräsidentin ist die argentinische Regisseurin Lucrecia Martel, Ehrenpreisträger der spanische Regisseur Pedro Almodóvar. Der Blog Negative Space wird vor Ort berichten.

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Sonntag, 14. Juli 2019
Petzolds „Undine“-Projekt mit Paula Beer prädestiniert für die Berlinale 2020

Petzold, Beer & Rogowski | © ZDF/Marco Krüger
Einen neuen Petzold zur sagenhaften Nixen-Figur Undine mit Paula Beer? Da würde Carlo Chatrian zur Berlinale-Premiere nicht Nein sagen.

Der „Transit“-Regisseur Christian Petzold tritt in die Fußstapfen von legendären deutschen Filmemachern wie Rolf Thiele oder Eckhart Schmidt und wagt sich an den Undine-Mythos. In den Hauptrollen spielen wie bereits in „Transit“ Paula Beer („Frantz“, „Bad Banks“) und Franz Rogowski („Fikkefuchs“, „A Hidden Life“).

Petzolds Plot lautet wie folgt: Als die geheimnisvolle Undine (Paula Beer), die studierte Historikerin ist und in Berlin als Stadtführerin arbeitet, von ihrem Freund (Jacob Matschenz) verlassen wird, stürzt sie sich in eine neue Liebe. Doch ihr Schicksal holt sie ein, während sie eine Beziehung mit Christoph (Franz Rogowski) beginnt. Der Sage nach ist die Undine ein jungfräulicher Wassergeist, der dem untreuen Ehegatten den Tod bringt. Bei Petzold soll sich Undine gegen ihre Bestimmung wehren.

Die Kino-Dreharbeiten finden gerade für das ZDF in Berlin und Nordrhein-Westfalen statt. Drehende soll Mitte August sein. So könnte Petzolds „Undine“ rechtzeitig für Carlo Chatrians erste Berlinale fertig sein. „Wolfsburg“, „Gespenster“, „Yella“, „Barbara“ und „Transit“ liefen jeweils auch schon im Wettbewerb des wichtigsten deutschen Festivals.

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Sonntag, 14. Juli 2019
Skandalfilm „Extase“ mit Hedy Lamarr leitet Venedig ein

Hedy Kiesler in „Extase“ | © ASAC - La Biennale di Venezia
Für Cineasten zaubert das Filmfestival von Venedig noch vor dem offiziellen Start den erotischen Klassiker „Extase“ in einer neuen Restaurierung aus dem Hut.

Am 27. August, vor der offiziellen Eröffnung, zeigt das Filmfest von Venedig den Skandal umwitterten Film „Extase“ als Weltpremiere in einer restaurierten 4K-Digitalkopie. Das Werk aus dem Jahr 1932 erlangte Weltruhm, weil es die erste Ganzkörper-Nacktszene in einer Mainstream-Produktion aufbot. Die Berüchtigkeit des Films ebnete auch der Hauptdarstellerin Hedy Kiesler den Weg nach Hollywood, wo sie als Hedy Lamarr bekannt wurde. Der Skandal um den Film des tschecheslowakischen Regisseurs Gustav Machatý ereignete sich auf dem zweiten Venedig-Festival 1934.

Die Wienerin Kiesler war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten von „Extase“ noch keine zwanzig Jahre alt. Die berüchtige Szene zeigt sie beim Nacktbaden. Ihr damaliger Mann, der Waffenhändler Fritz Mandl, versuchte vergeblich alle Filmkopien aufzukaufen. In vielen Ländern hatte der Film Zensurprobleme. Der am 7. August 1934 an der Mostra gezeigte Film erhielt den Regiepreis, und das Publikum wählte ihn zum besten fremdsprachigen Film. Der spätere Regisseur und damalige junge Filmkritiker Michelangelo Antonioni schrieb: „Im Garten des Excelsior in dieser Nacht konnte man das Atmen der begeisterten Zuschauer hören und den Schauder spüren, der dem Publikum über den Rücken lief.“
Floh vor den Nazis nach Hollywood
Kiesler hieß mit Vornamen eigentlich Hedwig. Der Berliner Theatergott Max Reinhardt entdeckte sie. Die Jüdin floh vor den Faschisten und den Nazis in den 1930er-Jahren über London nach Hollywood, wo der Produzent Louis B. Mayer sie in Hedy Lamarr umtaufte und sie eine ansprechende Karriere bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges genoss. Im vergangenen Jahr erschien die Dokumentation „„Geniale Göttin – Das Geheimnis der Hedy Lamarr“ in den deutschen Kinos.

Die Restaurierung von „Extase“ nahm das tschechische Filmarchiv mit der Unterstützung des Filmfestivals in Karlovy Vary vor. Ein großer Anteil der Arbeit passierte dazu in Bologna. Da keine Originalkopie in tschechischer Sprache mehr existiert, setzte sich die Restaurierung aus Kopien verschiedener anderer Sprachen zusammen. Die Filmarchive Großbritanniens, der Schweiz, Dänemarks, Österreichs, Frankreichs und der Slowakei halfen aus.

Die 76. Mostra findet vom 28. August bis 7. September statt. Jurypräsidentin ist die argentinische Regisseurin Lucrecia Martel, Ehrenpreisträger der spanische Regisseur Pedro Almodóvar. Der Blog Negative Space wird vor Ort berichten.

Link: - Karina Longworth über Hedy Lamarr

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Donnerstag, 4. Juli 2019
Tarantino spricht in dreistündigem Podcast über selbst kuratiertes Juli-Kinoprogramm

Foto: Georges Biard, Wikipedia (CC BY-SA 3.0)
Drei Stunden Podcast mit Quentin Tarantino über seinen selbst programmierten Juli im New-Beverly-Kino.

Seit einiger Zeit hat Quentin Tarantinos New-Beverly-Cinema in Los Angeles seinen eigenen Podcast. Passend zum „Once Upon a Time in Hollywood“-Kinostart Ende Juli spricht Tarantino jetzt in einer knapp dreistündigen Ausgabe des Pure Cinema Podcast über die Filme, welche die Zuschauer auf sein neuestes Werk vorbereiten sollen. Es geht um Doube Features zu Raquel Welch, Ann-Margret, Jane Fonda, George Hamilton, Natalie Wood und Vince Edwards.

Link: - Pure Cinema Podcast mit QT

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Dienstag, 2. Juli 2019
Negative Space berichtet vor Ort von der Mostra

Foto: Mansour Nasiri, Wikipedia (CC BY-SA 3.0)
Es wurde aber auch Zeit: Negative Space berichtet Ende August live vor Ort und exklusiv vom Venedig-Festival.

Der Blog Negative Space wird dieses Mal nicht die Internationalen Filmfestspiele von Venedig aus der Ferne mit einem Kritiker-Ticker beobachten. Chefredakteur Michael Müller wird vor Ort von der 76. Ausgabe des ältesten Filmfestival der Welt berichten, das vom 28. August bis 7. September stattfindet. Das ist eine Premiere.

Aber angesichts der Tatsache, dass in der Festivalwelt so viel in Bewegung ist, die Berlinale sich mit Carlo Chatrian sehr spannend neu aufgestellt hat und Venedig in den vergangenen Jahren auf Cannes so aufgeschlossen hat, ist der Besuch vor Ort zwingend notwendig. Es gilt mit eigenen Augen herauszufinden, wie gering der Abstand zum Klassenprimus wirklich geworden ist. Cannes hatte mit Filmen wie „Once Upon a Time in Hollywood“, „Portrait of a Lady on Fire“, „Parasite“, „A Hidden Life“ oder „The Wild Goose Lake“ einen bärenstarken Jahrgang. Vielleicht pushen sich die beiden besten Festivals der Welt auch gegenseitig durch die Konkurrenzsituation in neue Sphären.
Spekulationsblase mit Scorsese, Gray & Joker
In der Spekulationsblase für den Wettbewerb der Mostra befindet sich Martin Scorseses Netflix-Gangsterepos „The Irishman“, wobei die indieWIRE-Filmjournalistin Anne Thompson Zweifel gesät hat, ob die aufwendigen Aging-Spezialeffekte der Superstars Robert De Niro, Al Pacino und Joe Pesci rechtzeitig fertig werden. Todd Phillips „Joker“ mit Joaquin Phoenix wird genauso gehandelt wie James Grays Sci-Fi-Film „Ad Astra“ mit Brad Pitt.

Negative Space berichtete am 12. Juni, dass Roman Polanskis Dreyfus-Affäre-Film „J'accuse“ ziemlich sicher für den Wettbewerb eingeloggt ist. Das Gleiche gilt für den Franzosen Robert Guédiguian und seinen Film „Gloria Mundi“. Wahrscheinlich sind auch die Safdie-Brothers mit dem Netflix-Film „Uncut Gems“ und Pablo Larraíns Netflix-Einkauf „Ema“. Weitere heiße Kandidaten sind Hirokazu Koreedas „La verité“ mit Catherine Deneuve, Juliette Binoche und Ludivine Sagnier, Roy Anderssons „About Endlessness“, Justin Kurzels „The True History of the Kelly Gang“ mit Nicholas Hoult und Russell Crowe, Greta Gerwigs „Little Women“, Mia Hansen-Løves „Bergman Island“, Ulrich Seidls „Böse Spiele“, Chloé Zhaos „Nomadland“ mit Frances McDormand, Sam Mendes' „1917“ und Katrin Gebbes „Pelikanblut“.

Das Line-Up des Wettbewerbs und der Nebenreihen wird am 25. Juli um 11 Uhr in Rom bekannt gegeben. Jurypräsidentin ist in diesem Jahr die argentinische Regisseurin Lucrecia Martel. Ihr spanischer Kollege Pedro Almodóvar, dessen neuester Film „Leid und Herrlichkeit“ in Cannes für Furore gesorgt hat, wird mit dem Goldenen Löwen für das Lebenswerk geehrt.

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Donnerstag, 27. Juni 2019
Angela Schanelec macht ödipale „Musik“
© Hermine Engel, Wikipedia (CC BY-SA 4.0)
Die deutsche Regisseurin Angela Schanelec erzählt in ihrem neuen Projekt „Musik“ wieder von Identität und Familie.

Das nächste Projekt der diesjährigen Gewinnerin des Silbernen Bären für die beste Regie auf der Berlinale, Angela Schanelec („Ich war zuhause, aber ...“, „Orly“), ist bekannt gegeben worden. Das von der FFA mit 35.000 Euro geförderte Drehbuch heißt „Musik“. Offenbar widmet sich Schanelec damit dem Ödipus-Mythos. Es geht im Script um einen 20-jährigen Griechen, der unwissentlich den leiblichen Vater ermordet, den er nie kennengelernt hat. Im Gefängnis verliebt der Protagonist sich in eine Angestellte, mit der er nach seiner Entlassung zusammenlebt und eine Tochter bekommt. Keiner der beiden ahnt, dass sie seine Mutter ist. Deutscher Produzent ist die Berliner Faktura Film GmbH. Französischer Co-Produzent ist Les Films de l`Après-midi.

Link: -Abschluss-Podcast Berlinale 2019

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Mittwoch, 26. Juni 2019
Arte-Tipp: Pasolinis Skandalfilm „Teorema“ am 8. Juli

Der britische Kurz-Trailer zu „Teorema“

Sommernachtsfantasien auf Arte im Juli mit Pier Paolo Pasolinis Skandalfilm „Teorema“.

Am 8. Juli um 22.15 Uhr strahlt der Sender Arte Pier Paolo Pasolinis Skandalfilm „Teorema“ aus. Danach ist der Film einen Monat lang in der Mediathek anzuschauen. Der Film spielt im Jahr 1968. In eine Mailänder Industriellenfamilie kommt ein fremder Gast (der britische Schauspieler Terence Stamp), der alles durcheinander würfelt. Nach und nach unterliegen alle seinem Charme.

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Kultfilm „Die Tote von Beverly Hills“ ab 26. Juli auf DVD

„Gesellschaftskritische Seitenhiebe bleiben folgenlose Spielerei“ (Filmdienst)

Ab dem 26. Juli bietet sich die Chance, den deutschen Kultfilm „Die Tote von Beverly Hills“ auf DVD einzusammeln.

Die Unternehmen UCM.ONE und moviemax bringen am 26. Juli Michael Pfleghars deutschen Kultfilm „Die Tote von Beverly Hills“ auf DVD heraus. Die HD-restaurierte Version dieser satirischen Filmperle nach einer Vorlage von Curt Goetz hat den Geist der Gebrüder Zucker und Helge Schneiders vorweggenommen. Das schreiben zumindest die DVD-Produzenten. Aber „Die Tote von Beverly Hills“ genießt unter Cineasten wirklich einen hervorragenden Ruf. Nur war der Film mit Klausjürgen Wussow, Horst Frank und den Kessler-Zwillingen bislang schwer zu bekommen.

Im Jahr 1964 wurde Pfleghar damit in den Internationalen Wettbewerb von Cannes eingeladen, obwohl er nicht Teil des Neuen Deutschen Films war. Gefilmt wurde ohne Drehgenehmigung in Beverly Hills und Umgebung. Pfleghar ist heute eher durch seine Regie bei Fernseh-Klassikern wie „Klimbim“ oder „Zwei himmlische Töchter“ bekannt. Seinen Film soll es ab dem 26. Juli auch als Video on Demand geben.

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Montag, 24. Juni 2019
Lucrecia Martel wird Venedig-Jurypräsidentin
© Secretaría de Cultura de la Nación, Wikipedia (CC BY-SA 2.0)
Die argentinische Regisseurin Lucrecia Martel entscheidet mit ihrer Jury Anfang September über den Goldenen Löwen des Venedig-Filmfestivals.

Wie das Venedig-Filmfestival am Montag bekannt gegeben hat, wird die argentinische Regisseurin Lucrecia Martel („The Headless Woman“, „Zama“) Ende August die Präsidentin der Internationalen Jury bei der 76. Ausgabe des Festivals. Venedig-Chef Alberto Barbera nannte Martel die wichtigste zeitgenössische lateinamerikanische Regisseurin und eine der wichtigsten Regisseurinnen weltweit.

„Es ist eine Ehre, eine Verantwortung und ein Vergnügen, Teil dieser Feier des Kinos zu sein – und des menschlichen Verlangens, sich selbst zu verstehen“, sagte Martel zu ihrer Berufung. Die Entscheidung Venedigs, eine Frau den wichtigsten Juryposten zu geben, kann durchaus als Reaktion auf die letztjährige Kritik verstanden werden, dass Frauen im Wettbewerb marginalisiert waren. Jennifer Kent mit dem umstrittenen „The Nightingale“ war die einzige Regisseurin in der Konkurrenz.

2018 wurde Martel auf dem Filmfest München mit einer Retrospektive geehrt. In knapp zwei Jahrzehnten drehte sie nur vier Filme und eine Handvoll Kurzfilme. Trotzdem gehört sie seit längerem zu den heißesten Festivaltipps auf diesem Erdball. Einen ihrer ersten wichtigen Preise gewann Martel auf der Berlinale: Für ihren Film „Der Morast“ erhielt sie 2001 den Alfred-Bauer-Preis. Das Festival von Venedig findet vom 28. August bis 7. September statt.

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