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Dienstag, 12. Mai 2009
Cannes-Ticker: 12. - 14. Maischwanenmeister, 19:57h
16.32 Uhr, 14. Mai
Mehr Fish Tank-Reviews. Ray Bennett (THR) war ebenfalls begeistert, kam aber noch zu keiner Kritik.
13.59 Uhr, 14. Mai
Fragwürdig: Screen Daily schießt schnell, aber einfallslos. Fish Tank besprochen.
--
Empfehlenswert: Die bunten, unglaublichen Dailies des Hollywood Reporter. Nie sieht man so viele obskure Poster zu Filmen, die man nie zu Gesicht bekommen wird. Mein Favorit des zweiten Tages ist "Run, Bitch, Run".
--
Empire schlägt Total Film, jedenfalls bei den Video Blogs. Denn hier bekommt man tatsächlich kurze Eindrücke von Cannes und John Lasseter, dessen Frau verrät, dass er keine Fliege binden kann.
13.50 Uhr, 14. Mai
Entdeckt: Todd McCarthy findet Francis Ford Coppolas neuen Film "Tetro" solala, proklamiert dafür den 18-jährigen Alden Ehrenreich als würdigen Leonardo Di Caprio-Nachfolger.
12.19 Uhr, 14. Mai
Konstant: Rüdiger Suchslands Artechock-Tagebuch ist online gegangen. Auch er schafft keinen ersten Beitrag ohne Tarantino. Dafür diniert er mit niederländischen Journalisten von der Zeitschrift "Filmkrant" (Herrlicher Titel!). Der philippinische Regisseur Brillante Mendoza ist sein Geheimtipp.
--
Erster: Screen Daily veröffentlicht beinahe wertfreie Review zum Wettbewerbsfilm "Spring Fever".
18.12 Uhr, 13. Mai
Cool: Auf der offiziellen Cannes-Website gibt es die knapp vierzig minütige Pressekonferenz mit den "Up"-Machern zu bestaunen. Manno, was für sympathische Movie Geeks!
12.38 Uhr, 13. Mai
Stimmungsvoll: Deutschlandradio Kultur spricht mit Gabriele Flossmann (ORF), die ebenfalls dem Spiegel-Artikel widerspricht, Michael Haneke die Daumen drückt und sich melancholisch an die Zeiten zurückerinnert, als man in Cannes noch die Stars auf der Straße traf.
--
Kindisch: Anke Leweke freut sich über den scheinbaren Konflikt, ob der neue Haneke nun ein deutscher oder ein österreichischer Film sei. Und sie weiß, dass der Horrorwald im neuen von Trier-Film aus deutschen Landen stammen soll.
17.57 Uhr, 12. Mai
Überraschungsarm: Alle drei Branchendienste, Screen Daily, Variety und THR, loben Pixars "Up", einen Tag vor der offiziellen Eröffnung, in höchsten Tönen.
Mehr Fish Tank-Reviews. Ray Bennett (THR) war ebenfalls begeistert, kam aber noch zu keiner Kritik.
13.59 Uhr, 14. Mai
Fragwürdig: Screen Daily schießt schnell, aber einfallslos. Fish Tank besprochen.
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Empfehlenswert: Die bunten, unglaublichen Dailies des Hollywood Reporter. Nie sieht man so viele obskure Poster zu Filmen, die man nie zu Gesicht bekommen wird. Mein Favorit des zweiten Tages ist "Run, Bitch, Run".
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Empire schlägt Total Film, jedenfalls bei den Video Blogs. Denn hier bekommt man tatsächlich kurze Eindrücke von Cannes und John Lasseter, dessen Frau verrät, dass er keine Fliege binden kann.
13.50 Uhr, 14. Mai
Entdeckt: Todd McCarthy findet Francis Ford Coppolas neuen Film "Tetro" solala, proklamiert dafür den 18-jährigen Alden Ehrenreich als würdigen Leonardo Di Caprio-Nachfolger.
12.19 Uhr, 14. Mai
Konstant: Rüdiger Suchslands Artechock-Tagebuch ist online gegangen. Auch er schafft keinen ersten Beitrag ohne Tarantino. Dafür diniert er mit niederländischen Journalisten von der Zeitschrift "Filmkrant" (Herrlicher Titel!). Der philippinische Regisseur Brillante Mendoza ist sein Geheimtipp.
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Erster: Screen Daily veröffentlicht beinahe wertfreie Review zum Wettbewerbsfilm "Spring Fever".
18.12 Uhr, 13. Mai
Cool: Auf der offiziellen Cannes-Website gibt es die knapp vierzig minütige Pressekonferenz mit den "Up"-Machern zu bestaunen. Manno, was für sympathische Movie Geeks!
12.38 Uhr, 13. Mai
Stimmungsvoll: Deutschlandradio Kultur spricht mit Gabriele Flossmann (ORF), die ebenfalls dem Spiegel-Artikel widerspricht, Michael Haneke die Daumen drückt und sich melancholisch an die Zeiten zurückerinnert, als man in Cannes noch die Stars auf der Straße traf.
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Kindisch: Anke Leweke freut sich über den scheinbaren Konflikt, ob der neue Haneke nun ein deutscher oder ein österreichischer Film sei. Und sie weiß, dass der Horrorwald im neuen von Trier-Film aus deutschen Landen stammen soll.
17.57 Uhr, 12. Mai
Überraschungsarm: Alle drei Branchendienste, Screen Daily, Variety und THR, loben Pixars "Up", einen Tag vor der offiziellen Eröffnung, in höchsten Tönen.
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Herr Wolfgang Höbel, wie haben sie das gemacht?
schwanenmeister, 19:21h
Im aktuellen Spiegel soll Wolfgang Höbels giftig geschriebener Artikel „Bibbern in der Wagenburg“ auf das kommende Cannes-Filmfestival einstimmen. Natürlich Pustekuchen. Es ist sein gutes Recht – wenn nicht gar seine Pflicht – auf die Missstände und Fehlentwicklungen in der Filmbranche hinzuweisen, gerade wenn es sich dabei um das prestigeträchtigste Filmfestival der Welt handelt. Aber manche Aussagen sind mir doch übel aufgestoßen, so dass ich nicht umhinkomme, beim Anblick dieser Zeilen an eine beleidigte Leberwurst zu denken, die lieber Werbung für ein Cannes-Buch und eine Ausgabe des Filmmagazins „Schnitt“ macht, als ordentlich den Einpeitscher für den sicherlich spannenden Wettbewerb zu spielen. Und der Filmtitel „Inglourious Basterds“ ist auch noch falsch geschrieben …
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DVD-Tipp: "Tarzoon - Schande des Dschungels"
schwanenmeister, 15:29h
Der Filmspezialist WVG-Medien ist eher bekannt für seine pseudo-aufklärerische "Lover's Guide"-Serie und die kostengünstige Weiterverarbeitung der Daily Soap "Anna und die Liebe". Ende 2007 landete man aber einen Coup: Man einigte sich mit Alois Brummers Erben, packte noch alle Hausfrauen-Reports drauf und kündigte so in der "Erotik Classics"-Reihe den größten Ausstoß deutscher Sexploitation der 1970er-Jahre auf DVD an. Für diese echte Aufklärungsarbeit, die zeigte, dass auch Liselotte Pulver nicht immer schon im Spessarter Wirtshaus nächtigte und was überhaupt ein Ostfriesen-Report ist, wird man ewig dankbar sein müssen. Und auch dafür: Am 29. Mai veröffentlichen diese Teufelskerle den nächsten Knaller, nämlich die vielleicht bizarrste Zeichentrickperle der Animationsgeschichte. "Tarzoon - Schande des Dschungels" muss man gesehen haben, um es zu glauben. Und da hört es nicht auf, wie man bei QVC sagen würde: Mitte Juli werden Pichas weitere Glanzleistungen, "Das fehlende Glied" und "Der große Knall", nachgeschossen.
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Montag, 11. Mai 2009
schwanenmeister, 02:52h
Eine meiner prägendsten Hörspielkassetten der Kindheit war "Robinson Crusoe". Ich war damals ganz besonders fasziniert von Robinsons Ehrgeiz, als das alte Wrack seines Schiffs vor der Küste auftauchte, und er sich daran machte, in so vielen Floßfahrten wie eben nötig waren, die wichtigsten und vor allem noch brauchbaren Werkzeuge, Nahrungsmittel und Fässer auf die Insel herüber zu retten. Ähnlich komme ich mir heute vor, wenn ich jetzt nach und nach Einträge und Kommentare aus dem ehemaligen Screen-Forum bzw. dem späteren SCREENblog hier her übertrage. Dieses Wrack von Giga-Forum ist ein unstabiles Biest geworden, auf das man nur ungern geht und bei dem man nur mit viel Glück an das herankommt, was einen interessiert. Außerdem gibt es in naher Zukunft Etienne Gardès neues DVD- und Kinoformat "Seen" gemeinsam mit Colin Gäbel auf Bunch TV zu bewundern. Was wäre also naheliegender, als Listen aufzubewahren, die man eines Tages noch mal gegen den Moderator verwenden könnte, weil er sie früher einmal spontan und unüberlegt herausgerotzt hatte. ;)
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Sonntag, 10. Mai 2009
Pixars "Up" eröffnet Cannes-Filmfestivalschwanenmeister, 02:46h
Der Blick wandert über eine sonnendurchflutete Korallenlandschaft. In den prächtigsten Farben leuchtet das Meer wie eine bis obenhin gefüllte Schatztruhe. Hier, in der Nähe von Sydney, befindet sich das zu Hause von Marlin, dem Clownfisch, und seinem Sohn Nemo. Gleichzeitig beschreibt es auch perfekt die idyllische Oase, die sich in Hollywood um den animierten Trickfilm gesammelt hat. Was diese Idylle bereits jetzt leicht langweilig werden lässt, sind nicht nur die durchgängig hohen Einspielergebnisse und Lobeshymnen der Kritiker, sondern auch die stets konstant perfekte Unterhaltung. Schreibt man über Animationsfilme der neuen Generation, schreibt man über saubere, unkomplizierte Erfolgsgeschichten. Man schreibt über unzählige Filmzitate und Hommagen, über die brillanten Drehbücher, die wundervollen Charaktere und revolutionären Computertechniken. Immer das gleiche Spiel! Das schrieb ich zumindest damals zur "Finding Nemo"-Kinopremiere 2003. Und es hat sich bei Pixar nichts geändert. Immer noch keinen Flop produziert, immer noch Liebling aller Kritiker. Was für ein Vorwurf! Dabei habe ich selbst "Ratatouille" auf Platz vier meiner Top Ten 2007 gewählt. Pixar bleibt irgendwie unwiderstehlich.
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Samstag, 9. Mai 2009
Cannes-Geheimtipps abseits des Wettbewerbsschwanenmeister, 03:18h
Wie die Berlinale wiederholt gezeigt hat, kann der Wettbewerb fürchterlich langweilig sein - zumindest für besonders verwöhnte Filmkritiker. Ich hoffe auch auf Perlen abseits des Weges: Let's Go, Fangoria, Artechock, GreenCine Daily und indieWIRE!
Es gibt die angesehene Nebenreihe 'Un certain regard', es gibt mögliche Entdeckungen 'out of competition', Special Screenings, Martin Scorseses 'Master Class' und den Cannes Market.
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Es gibt die angesehene Nebenreihe 'Un certain regard', es gibt mögliche Entdeckungen 'out of competition', Special Screenings, Martin Scorseses 'Master Class' und den Cannes Market.
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Freitag, 8. Mai 2009
Cannes-Kandidaten: Weitere Wettbewerbsfilmeschwanenmeister, 01:41h
Links gibt's ein Setfoto aus Ming-Liang Tsais Filmfilm Visage mit Fanny Ardant, die aber (leider) nicht im Bild ist. Und hier oben sehen wir zwei Nachwuchsschauspieler aus dem neuen Jane Campion-Film Bright Star über den Londoner Poeten John Keats und seine Liaison mit der frechen, modebewussten Nachbarin.
Beide Filme interessieren mich momentan nur marginal. Das mag sich ändern, wenn die ersten Kritiken eintreffen. Bis dahin bleiben sie optischer Aufhänger für meine kleine Sammelpresseschau zu den Filmen, die keinen seperaten Beitrag spendiert bekommen haben.
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Beide Filme interessieren mich momentan nur marginal. Das mag sich ändern, wenn die ersten Kritiken eintreffen. Bis dahin bleiben sie optischer Aufhänger für meine kleine Sammelpresseschau zu den Filmen, die keinen seperaten Beitrag spendiert bekommen haben.
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Timetable für den Wettbewerb ist online gegangenschwanenmeister, 15:00h
Mi, 13. - 23.00 Uhr Up (Eröffnungsfilm)
Do, 14. - 8.30 Uhr Fish Tank - 12.00 Uhr Spring Fever - 13.30 Uhr Air Doll
Fr, 15. - 8.30 Uhr Bright Star - 11.00 Uhr Politist, Adjective - 11.30 Uhr Thirst - 20.00 Uhr The Thorn in the Heart
Sa, 16. - 8.30 Uhr Un Prophète - 12.00 Uhr Taking Woodstock - 14.00 Uhr Mother
So, 17. - 8.30 Uhr Vengeance - 11.30 Uhr Agora - 16.30 Uhr Kinatay
Mo, 18. - 8.30 Uhr Looking for Eric - 11.30 Uhr Antichrist
Di, 19. - 8.30 Uhr Broken Embraces - 12.00 Uhr Vincere
Mi, 20. - 8.30 Uhr Inglourious Basterds - 16.00 Uhr Les Herbes Folles - 23.30 Uhr Drag Me to Hell
Do, 21. - 8.30 Uhr À L'Origine - 12.00 Uhr Das weiße Band
Fr, 22. - 8.30 Uhr The Imaginarium of Doctor Parnassus - 11.30 Uhr The Times That Remains - 14.30 Uhr Enter the Void
Sa, 23. - 8.30 Uhr Visage - 12.00 Uhr Map of the Sounds of Tokyo
Do, 14. - 8.30 Uhr Fish Tank - 12.00 Uhr Spring Fever - 13.30 Uhr Air Doll
Fr, 15. - 8.30 Uhr Bright Star - 11.00 Uhr Politist, Adjective - 11.30 Uhr Thirst - 20.00 Uhr The Thorn in the Heart
Sa, 16. - 8.30 Uhr Un Prophète - 12.00 Uhr Taking Woodstock - 14.00 Uhr Mother
So, 17. - 8.30 Uhr Vengeance - 11.30 Uhr Agora - 16.30 Uhr Kinatay
Mo, 18. - 8.30 Uhr Looking for Eric - 11.30 Uhr Antichrist
Di, 19. - 8.30 Uhr Broken Embraces - 12.00 Uhr Vincere
Mi, 20. - 8.30 Uhr Inglourious Basterds - 16.00 Uhr Les Herbes Folles - 23.30 Uhr Drag Me to Hell
Do, 21. - 8.30 Uhr À L'Origine - 12.00 Uhr Das weiße Band
Fr, 22. - 8.30 Uhr The Imaginarium of Doctor Parnassus - 11.30 Uhr The Times That Remains - 14.30 Uhr Enter the Void
Sa, 23. - 8.30 Uhr Visage - 12.00 Uhr Map of the Sounds of Tokyo
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Mittwoch, 6. Mai 2009
Cannes-Kandidaten Vol. IX: "Antichrist" von Lars von Trierschwanenmeister, 18:05h
Aus Prinzip nicht das Bild gewählt, das alle gewählt haben, um den neuen Lars von Trier-Film vorzustellen: Charlotte Gainsbourg und Willem Dafoe im leidenschaftlichen Sex verbunden auf dem Leichenhaufen, sondern lieber deutsche Romantik im Spätherbst. Ty Burrs Azubi beim Boston Globe, Wesley Morris, fragte nett ketzerisch, ob sich ein offizieller Lars von Trier-Horrofilm überhaupt von seinen regulären Filmen unterscheiden würde. Eines ist klar: Von Triers letzter aufsehenerregender Film "Dogville" ist ein paar Jährchen her. Und es wäre mal wieder Zeit für einen Paukenschlag. Den Trailer mit Gänsehautgarantie gibt es beispielsweise bei kino-zeit.de: erinnert an den australischen Suspense-Thriller "Long Weekend". Ich freue mich drauf!
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Dienstag, 5. Mai 2009
Cannes-Kandidaten Vol. VIII: "Inglourious Basterds" von Quentin Tarantinoschwanenmeister, 20:21h
"Death Proof" hat Tarantino angreifbar gemacht. Der Druck hat sich verdoppelt. Jetzt muss er nicht mehr allein dem eigenen Ego Rechenschaft ablegen, sondern auch den Menschen, die seine Filme finanzieren. Ob das "Inglourious Basterds" besser gemacht hat, werden wir sehen. Dass es aber das Projekt insgesamt spannender werden lässt, ist klar. Es steht mehr auf dem Spiel, als dass der Meister versuchen wird, sich selbst zu übertreffen. Sein Ruf ist angekratzt. Wird er sich wieder hinter endlosen Dialogen und der Filmgeschichte verstecken, oder zeigt er den Zuschauern etwas Neues?
Eigentlich ist völlig egal, wie positiv oder negativ die Kritiker in Cannes auf das Weltkriegsepos reagieren werden. "Grindhouse" brachte Tarantino die mit besten Kritiken seiner Karriere. Wichtiger ist, ob die Zuschauer Mitte August wieder in die Kinos strömen werden. Indes freue ich mich neben der Filmerfahrung ganz besonders auf die unzähligen Interviews und kleinen Filmlektionen am Rande, auf Monologe über Leni Riefenstahl, Lilian Harvey und Marlene Dietrich. Tarantino meinte einmal, wenn er sein Mojo verschossen hätte, würde er das Filmemachen einstellen und nur noch als verrückter, alter Mann ein kleines Kino betreiben wollen, wo er täglich seine unzähligen Lieblingsfilme spielen würde. Ich wäre sofort da. Aber noch ist dieser Tag nicht gekommen! Noch soll er weiter geniale Filme drehen! Und wenn die Amis ihn nicht mehr wollen, werden ihn die Europäer mit Kusshand nehmen.
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Eigentlich ist völlig egal, wie positiv oder negativ die Kritiker in Cannes auf das Weltkriegsepos reagieren werden. "Grindhouse" brachte Tarantino die mit besten Kritiken seiner Karriere. Wichtiger ist, ob die Zuschauer Mitte August wieder in die Kinos strömen werden. Indes freue ich mich neben der Filmerfahrung ganz besonders auf die unzähligen Interviews und kleinen Filmlektionen am Rande, auf Monologe über Leni Riefenstahl, Lilian Harvey und Marlene Dietrich. Tarantino meinte einmal, wenn er sein Mojo verschossen hätte, würde er das Filmemachen einstellen und nur noch als verrückter, alter Mann ein kleines Kino betreiben wollen, wo er täglich seine unzähligen Lieblingsfilme spielen würde. Ich wäre sofort da. Aber noch ist dieser Tag nicht gekommen! Noch soll er weiter geniale Filme drehen! Und wenn die Amis ihn nicht mehr wollen, werden ihn die Europäer mit Kusshand nehmen.
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Trash-Talk am heiligen Samstag-Nachmittag: DSF startet neue Fußball-Talkshow
juergendose, 15:49h
Was kommt dabei raus, wenn man die Allzweckwaffe des DSF, Jörg „Mütze“ Dahlmann, zusammen mit Fußballlegenden früherer Tage, a la Axel „ich bin der dünne Zwilling von Axel Schulz“ Kruse und Edgar „ ich habe mal vier Touchdowns respektive Tore in einem Spiel gegen Valencia geschossen“ Schmitt in ein Studio steckt? Diese Frage stellten sich immerhin eine gute Handvoll Zuschauer am letzten Samstag gegen 15.15 Uhr, als sie den Fernseher anschalteten. Zu diesem Zeitpunkt nämlich startete der neueste Quotenhit aus der Ideentonne des DSF. Mit geballtem Fußball-Sachverstand also versucht sich die Sendung „Samstag Live mit digibet.tv“ gegen das bunte Kontrast-Programm des Pay-TV seinen Marktanteil zu erkämpfen. Aufgrund der eher schwierigen Ausgangssituation wurde die Sendung mit einem zusätzlichen Schmankerl aufgewertet. In jeder Sendung erhält ein Auserwählter die Chance gegen den Genussmittel-Experten und ehemaligen Nationalspieler Mario Basler, heute Trainer bei Eintracht Trier (Anm. d. Red. sicherer 9. Platz in der Regionalliga West), den Spieltag zu tippen und einen riesigen Batzen Geld bei minimalem Einsatz zu gewinnen. Abgerundet wird die Sendung mit brandaktuellen Meldungen, Meinungen und Diskussionen der Studiobewohner zu den aktuellen Themen im Fußball, die so aktuell sind, dass sie nach jedem gefallenen Tor korrigiert und relativiert werden. Es ist also für alle etwas dabei und jeder Zuschauer muss für sich entscheiden, ob er diesem Angebot wiederstehen kann und überhaupt will.
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Cannes-Kandidaten Vol. VII: "Thirst" von Park Chan-wookschwanenmeister, 13:59h
Screen Daily schreibt heute vom großen koreanischen Box-Office-Erfolg des mit Spannung erwarteten neuen Films von Ausnahmeregisseur Park Chan-wook: "X-Men Origins: Wolverine" geschlagen, über eine Millionen Zuschauer und 5,36 Mio. Dollar Einspielergebnis am ersten Wochenende gehabt. Außerdem sei der Vampirfilm erst ab 18 Jahren freigegeben und sorge in der Presse aufgrund von einer Full Frontal-Nacktszene des Hauptdarstellers und Stars Song Kang-ho für weiteres Aufsehen. Man kann deutlich schlechtere Schlagzeilen machen und schwächer starten.
Internetguru Harry Knowles entdeckte damals "Joint Security Area" und "Sympathy for Mr. Vengeance" im Festivaldschungel, empfahl sie seiner Anhängerschaft. Ein paar Jahre später gewann "Oldboy" dann bereits den großen Preis der Jury in Cannes. Das war der endgültige Durchbruch. Park Chan-wook wurde cool und hip. Jeder halbwegs ernstzunehmende Filmfan musste seine Werke im Regal stehen haben. Und "Oldboy" steht heute auf Platz 118 der imdb-Top-250, ist einer der besten Filme des neuen Jahrtausends. Seine folgenden Filme "Sympathy for Lady Vengeance" und "I'm a Cyborg, But That's OK" riefen gespaltenes Echo hervor, die ersten Jünger wurden vergrault, fielen vom Glauben ab. Viele sahen auch ganz einfach gar nicht mehr die letzte, zu kurios wirkende Komödie. Einen Genrewechsel wollte man, aber so hatte man ihn sich nicht vorgestellt. "Thirst" und das Vampirgenre könnten dagegen nun wieder der Schritt in die richtige Richtung sein. Nach den Erfolgen von "Twilight" und vor allem "Let the Right One In" ist aktuell kein Genre mehr voll vorfreudig pulsierendes Blut gepumpt.
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Internetguru Harry Knowles entdeckte damals "Joint Security Area" und "Sympathy for Mr. Vengeance" im Festivaldschungel, empfahl sie seiner Anhängerschaft. Ein paar Jahre später gewann "Oldboy" dann bereits den großen Preis der Jury in Cannes. Das war der endgültige Durchbruch. Park Chan-wook wurde cool und hip. Jeder halbwegs ernstzunehmende Filmfan musste seine Werke im Regal stehen haben. Und "Oldboy" steht heute auf Platz 118 der imdb-Top-250, ist einer der besten Filme des neuen Jahrtausends. Seine folgenden Filme "Sympathy for Lady Vengeance" und "I'm a Cyborg, But That's OK" riefen gespaltenes Echo hervor, die ersten Jünger wurden vergrault, fielen vom Glauben ab. Viele sahen auch ganz einfach gar nicht mehr die letzte, zu kurios wirkende Komödie. Einen Genrewechsel wollte man, aber so hatte man ihn sich nicht vorgestellt. "Thirst" und das Vampirgenre könnten dagegen nun wieder der Schritt in die richtige Richtung sein. Nach den Erfolgen von "Twilight" und vor allem "Let the Right One In" ist aktuell kein Genre mehr voll vorfreudig pulsierendes Blut gepumpt.
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Dienstag, 5. Mai 2009
Cannes-Kandidaten Vol. VI: "Fish Tank" von Andrea Arnoldschwanenmeister, 01:03h
Andrea Arnolds Debütfilm "Red Road" war auf dem Cannes-Filmfestival 2006 eine kleine Sensation: Jury-Preis und verheißungsvolle Kritiken. Leider blieb das Meisterwerk ein Festivalhit und fand abseits davon nicht so recht seinen Zuschauerkreis. Wenn man aber Cannes eines nachsagen kann, dann, dass das wichtigste aller Festivals zu seinen Talenten hält. Die Story von "Fish Tank" klingt ein wenig nach Takashi Miikes "Visitor Q": Die 15-jährige Mia (Newcomerin Katie Jarvis) hat ständig Stress mit Schule und Freunden, bis ihre Mutter (Kierston Wareing) eines Tages einen Fremden (Michael 'Inglourious Basterd' Fassbender) mit nach Hause bringt, der alles verändern wird. Wünschen wir ihr dieses Mal, dass der Film gut ist, und noch mehr Zuschauer das mitbekommen werden.
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And now for something completely different: Ben Stiller produziert "Little Britain"-Kinofilm
schwanenmeister, 22:19h
Vor einiger Zeit sah ich zum vielleicht siebten oder achten Mal "Guesthouse Paradiso" und meinte nachdenklich: Eine Schande, dass die Briten damals nicht mehr solcher Kultkomödien wie auch "Kevin und Perry ... tun es" gedreht haben. Das ändert sich jetzt Gott sei Dank. Weg mit Sacha Baron Cohens "Brüno": The Sun berichtet vom baldigen Kinofilm der "Little Britain"-Macher Matt Lucas und David Walliams. Das gerade fertiggeschriebene Script soll in Las Vegas spielen (schlechte Erinnerungen an den vierten Grisworld-Teil werden wach) und wird von Ben Stillers eigener Produktionsfirma Red Hour betreut.
Die Serie "Little Britain" ist in den letzten Monaten von Comedy Central totgesendet worden. Davor war sie aber das witzigste und zitierungswürdigste, was ich lange Zeit im TV gesehen habe. Könnte mir sehr gut vorstellen, dass die beiden Macher für den Kinofilm die Episodenstruktur auflösen und sich höchstwahrscheinlich auf ihre bekanntesten und beliebtesten Charaktere Lou & Andi konzentrieren werden. The Brits Are Coming: Nach Sacha Baron Cohen und Russell Brand wären die beiden die nächsten angelsächsischen Comedystars, die den Sprung über den großen Teich packen würden. Zweifel sind aber angebracht, ob der Kinofilm in Amerika wirklich angenommen wird. Rief ihre extra für die USA konzipierte letzte "Little Britain"-Staffel auf HBO doch eher verhaltenes Echo hervor. Europa, genauer Großbritannien und ich, warten dagegen schon sehr lange auf diese höchst erfreuliche Nachricht.
Die Serie "Little Britain" ist in den letzten Monaten von Comedy Central totgesendet worden. Davor war sie aber das witzigste und zitierungswürdigste, was ich lange Zeit im TV gesehen habe. Könnte mir sehr gut vorstellen, dass die beiden Macher für den Kinofilm die Episodenstruktur auflösen und sich höchstwahrscheinlich auf ihre bekanntesten und beliebtesten Charaktere Lou & Andi konzentrieren werden. The Brits Are Coming: Nach Sacha Baron Cohen und Russell Brand wären die beiden die nächsten angelsächsischen Comedystars, die den Sprung über den großen Teich packen würden. Zweifel sind aber angebracht, ob der Kinofilm in Amerika wirklich angenommen wird. Rief ihre extra für die USA konzipierte letzte "Little Britain"-Staffel auf HBO doch eher verhaltenes Echo hervor. Europa, genauer Großbritannien und ich, warten dagegen schon sehr lange auf diese höchst erfreuliche Nachricht.
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Tarantino & Kruger im New York Times Magazine
schwanenmeister, 14:06h
(thanks to Anne Thompson)
Vor dem Cannes-Filmfestival den alten Fußfetischisten gebend, hat sich Tarantino samt seiner Hauptdarstellerin Diane Kruger (die ursprünglich Nastassja Kinski heißen sollte) für das New York Times Magazine ablichten lassen und ein paar Sätze gesprochen.
Am interessantesten schienen mir folgende:
"There was one year when I visited Cannes, and I was so caught up in the spirit that I picked 12 movies that I had never seen from all different countries and I watched them and did my own little awards thing. Can I tell you the movie that won? ‘Perfume’ by Tom Tykwer. ‘Perfume’ won my own little Cannes Film Festival. Bryan Singer won best director for ‘Superman Returns.’ I am a big fan of ‘Returns.’ I’m working on what is now a 20-page review of that movie, and I’m not done yet."
Dabei handelte es sich offensichtlich um das Filmjahr 2006. Und die Frage lautet, wie schlecht die anderen elf Filme gewesen sein müssen. Nein, gelungen ist die "Parfum"-Verfilmung natürlich. Ich denke aber, diese kleine Geschichte soll vor allem seine Begeisterung für den Regisseur Tom Tykwer unterstreichen, dessen Filme er erst vor ein paar Jahren nachgeholt hat. Und mit seiner geplanten – und wahrscheinlich nie veröffentlicht werdenden - "Superman Returns"-Kritik habe auch ich endlich den richtigen Anreiz, den damals entsetzlich vermöbelten neuen Superman nachzuholen.
Geschichte wäre bereits gestern online gegangen, aber der Blog sträubte sich.
Vor dem Cannes-Filmfestival den alten Fußfetischisten gebend, hat sich Tarantino samt seiner Hauptdarstellerin Diane Kruger (die ursprünglich Nastassja Kinski heißen sollte) für das New York Times Magazine ablichten lassen und ein paar Sätze gesprochen.
Am interessantesten schienen mir folgende:
"There was one year when I visited Cannes, and I was so caught up in the spirit that I picked 12 movies that I had never seen from all different countries and I watched them and did my own little awards thing. Can I tell you the movie that won? ‘Perfume’ by Tom Tykwer. ‘Perfume’ won my own little Cannes Film Festival. Bryan Singer won best director for ‘Superman Returns.’ I am a big fan of ‘Returns.’ I’m working on what is now a 20-page review of that movie, and I’m not done yet."
Dabei handelte es sich offensichtlich um das Filmjahr 2006. Und die Frage lautet, wie schlecht die anderen elf Filme gewesen sein müssen. Nein, gelungen ist die "Parfum"-Verfilmung natürlich. Ich denke aber, diese kleine Geschichte soll vor allem seine Begeisterung für den Regisseur Tom Tykwer unterstreichen, dessen Filme er erst vor ein paar Jahren nachgeholt hat. Und mit seiner geplanten – und wahrscheinlich nie veröffentlicht werdenden - "Superman Returns"-Kritik habe auch ich endlich den richtigen Anreiz, den damals entsetzlich vermöbelten neuen Superman nachzuholen.
Geschichte wäre bereits gestern online gegangen, aber der Blog sträubte sich.
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Samstag, 2. Mai 2009
Meine internationalen Quellen für die nahende Cannes-Presseschauschwanenmeister, 21:23h
DIE GEWINNER:
Variety
Todd McCarthy
Derek Elley
Alissa Simon
The Hollywood Reporter
Kirk Honeycutt
Ray Bennett
Screen Daily
Mike Goodridge
Entertainment Weekly
Liza Schwarzbaum
Owen Gleiberman
DIE ABENTEURER:
New York Times
A.O. Scott
Manohla Dargis
Stephen Holden
Los Angeles Times
Kenneth Turan
Boston Globe
Ty Burr
Wesley Morris
Wall Street Journal
Joe Morgenstern
DER KURIOSE REST:
indieWIRE
...
Artechock Film
Rüdiger Suchsland
FAZ
Michael Althen
Peter Körte
Verena Lueken
Süddeutsche
Susan Vahabzadeh
Tobias Kniebe
Spiegel Online, Frankfurter Rundschau, Tagesspiegel, taz
Empire, Fangoria, European Films, Time, salon.com, Slate
Welt, Zeit, Total Film
Variety
Todd McCarthy
Derek Elley
Alissa Simon
The Hollywood Reporter
Kirk Honeycutt
Ray Bennett
Screen Daily
Mike Goodridge
Entertainment Weekly
Liza Schwarzbaum
Owen Gleiberman
DIE ABENTEURER:
New York Times
A.O. Scott
Manohla Dargis
Stephen Holden
Los Angeles Times
Kenneth Turan
Boston Globe
Ty Burr
Wesley Morris
Wall Street Journal
Joe Morgenstern
DER KURIOSE REST:
indieWIRE
...
Artechock Film
Rüdiger Suchsland
FAZ
Michael Althen
Peter Körte
Verena Lueken
Süddeutsche
Susan Vahabzadeh
Tobias Kniebe
Spiegel Online, Frankfurter Rundschau, Tagesspiegel, taz
Empire, Fangoria, European Films, Time, salon.com, Slate
Welt, Zeit, Total Film
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Mittwoch, 29. April 2009
SGE-Glamour-Girl Nadeshda Brennicke im Sat.1-Movie "Frauen wollen mehr"
schwanenmeister, 02:21h
Die TV Spielfilm gab einen Daumen hoch und meinte: "Die Mischung aus 'Sweet Home Alabama' und 'Was Frauen wollen' strotzt vor Charme, Witz, tollen Darstellern und nimmt dabei genüsslich jedes Plattes-Land-Klischee aufs Korn. Darauf noch 'n Korn!" Die Moviesierung von "Bauer sucht Frau" hätte auch gepasst. Oder eigentlich ist diese romantische Komödie nichts anderes als "Die Zwillinge vom Immenhof" ohne Zwillinge: Nadeshda Brennicke in der Heidi Brühl-Rolle, die als erfolgreiche Geschäftsfrau in die Heimat zurückkehrt, den Hof resp. die Weberei der Familie rettet und nebenbei die einstige Jugendliebe abstaubt, die sie damals echt fies behandelt hatte. Die klassische Frauenfantasie.
Ich finde ja, dass TV-Movies die dumme Angewohnheit haben, ihre Stärke, das locker-leichte Kopieren amerikanischer Vorbilder mit attraktiven deutschen Darstellern in bekannteren Gefilden, bereits in der ersten halben Stunde zu verpulvern. Und dann zehren sie davon bis zum unvermeidlich schlecht gezimmerten Happy End. Ein paar Statisten zu Nebenfiguren und Running Gags aufgeblasen, einen "Pulp Fiction"-Song hier und da eingestreut - und fertig sind 2,81 Mio. Zuschauer und 12,5 % Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe gegen den unbezwingbaren Dr. House.
Spannender ist die Hauptdarstellerin. Nadeshda Brennicke. Schon einmal deshalb, weil sie es scheinbar wagte, sich als eine der wenigen nicht mit einem SGE-Heft in der Hand ablichten zu lassen. Dann weil sie von RP Online 'Deutschlands Angelina Jolie' geschimpft wurde. Und weil sie mich erst an TV-Sternchen Xenia Seeberg erinnerte, in manchen Momenten auch an Chiara Ohoven oder BB-Annina, etwas an Jessica Biel und nach der Lektüre unzähliger gleich verlaufender Portraits in boulevardesken Magazinen, die behaupteten, dass Brennicke in Frankreich längst ein großer Leinwandstar wäre, auch ein ganz kleines bisschen an Filmgöttin Emmannuelle Bèart.
Nun langweilen diese eindeutigen Schönheiten als Schauspielerinnen recht schnell, wenn sie nicht gegen ihren Typ anspielen, sondern immer verträumt in die Kamera schauen müssen. Und ich wunderte mich, dass mir diese Brennicke, von der ich später las, was für eine lange, anhaltende Karriere sie gemacht hatte, ohne dass sie mir jemals aufgefallen war, nicht überdrüssig wurde. In Petzolds "Pilotinnen", in Gansels "Das Phantom", in Grafs "Hotte im Paradies" hatte sie mitgespielt, war Grimme-Preis-nominiert. Dunkel erinnere ich mich an den deutschen Horrorfilm "Tattoo", wo sie das Mädchen mit dem Ganzkörpertattoo spielt, das eine wundervolle Regenszene hat. Ihr Name hat sich damals nicht eingeprägt, es veranlasste mich nicht, explizit nach Filmen mit ihr zu suchen. Das bewirkte jetzt erst, so idiotisch es klingen mag, "Frauen wollen mehr". Und das liegt vor allem an ihrer Stimme.
In der investigativen RBB-Talkshow "Thadeusz", in der sie letztes Jahr zu Gast war und ausführlichst nach ihrem Stallgeruch befragt wurde, merkte der Moderator treffend an, wie sie für unterschiedliche Rollen immer eine ganz eigene Stimmlage finden würde. Es ist eine ganz außergewöhnliche Stimme. Katja Nottke, meine liebste Synchronstimme, spricht manchmal so. Irgendwie süchtig machend. Sich über den gewöhnlichen Film erhebend. Wie von einem anderen Stern. Ich will jetzt brav so viele Filme wie möglich mit ihr nachholen.
Ich finde ja, dass TV-Movies die dumme Angewohnheit haben, ihre Stärke, das locker-leichte Kopieren amerikanischer Vorbilder mit attraktiven deutschen Darstellern in bekannteren Gefilden, bereits in der ersten halben Stunde zu verpulvern. Und dann zehren sie davon bis zum unvermeidlich schlecht gezimmerten Happy End. Ein paar Statisten zu Nebenfiguren und Running Gags aufgeblasen, einen "Pulp Fiction"-Song hier und da eingestreut - und fertig sind 2,81 Mio. Zuschauer und 12,5 % Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe gegen den unbezwingbaren Dr. House.
Spannender ist die Hauptdarstellerin. Nadeshda Brennicke. Schon einmal deshalb, weil sie es scheinbar wagte, sich als eine der wenigen nicht mit einem SGE-Heft in der Hand ablichten zu lassen. Dann weil sie von RP Online 'Deutschlands Angelina Jolie' geschimpft wurde. Und weil sie mich erst an TV-Sternchen Xenia Seeberg erinnerte, in manchen Momenten auch an Chiara Ohoven oder BB-Annina, etwas an Jessica Biel und nach der Lektüre unzähliger gleich verlaufender Portraits in boulevardesken Magazinen, die behaupteten, dass Brennicke in Frankreich längst ein großer Leinwandstar wäre, auch ein ganz kleines bisschen an Filmgöttin Emmannuelle Bèart.
Nun langweilen diese eindeutigen Schönheiten als Schauspielerinnen recht schnell, wenn sie nicht gegen ihren Typ anspielen, sondern immer verträumt in die Kamera schauen müssen. Und ich wunderte mich, dass mir diese Brennicke, von der ich später las, was für eine lange, anhaltende Karriere sie gemacht hatte, ohne dass sie mir jemals aufgefallen war, nicht überdrüssig wurde. In Petzolds "Pilotinnen", in Gansels "Das Phantom", in Grafs "Hotte im Paradies" hatte sie mitgespielt, war Grimme-Preis-nominiert. Dunkel erinnere ich mich an den deutschen Horrorfilm "Tattoo", wo sie das Mädchen mit dem Ganzkörpertattoo spielt, das eine wundervolle Regenszene hat. Ihr Name hat sich damals nicht eingeprägt, es veranlasste mich nicht, explizit nach Filmen mit ihr zu suchen. Das bewirkte jetzt erst, so idiotisch es klingen mag, "Frauen wollen mehr". Und das liegt vor allem an ihrer Stimme.
In der investigativen RBB-Talkshow "Thadeusz", in der sie letztes Jahr zu Gast war und ausführlichst nach ihrem Stallgeruch befragt wurde, merkte der Moderator treffend an, wie sie für unterschiedliche Rollen immer eine ganz eigene Stimmlage finden würde. Es ist eine ganz außergewöhnliche Stimme. Katja Nottke, meine liebste Synchronstimme, spricht manchmal so. Irgendwie süchtig machend. Sich über den gewöhnlichen Film erhebend. Wie von einem anderen Stern. Ich will jetzt brav so viele Filme wie möglich mit ihr nachholen.
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