Freitag, 16. Oktober 2009
Rudolf Thome-Reihe in der ARD
(Quelle: ARD)

Wer ist Rudolf Thome? Da gäbe es viele Antworten zu geben: Zuerst einmal ist er ein für die breite Öffentlichkeit unbekannter deutscher Regisseur. Dann ist er neben Klaus Lemke der Dauer-Geheimtipp ambitionierter deutscher Filmkritiker. Dabei war er in der Anfängen selber einer, als er 1962 nach München ging und mit besagtem Lemke und "Fan"-Regisseur Eckhart Schmidt die Gruppe der Münchner Sensibilisten bildete, wie man bei Joe Hembus nachlesen kann. Thome erweckte noch vor Sergio Corbucci die große Filmdiva Iris Berben zum Leben mit dem Film "Detektive". Seinen Vampirfilm "Rote Sonne" kennt man wenigstens vom Hörensagen, weil er Uschi Obermaier zum kurzzeitigen Kinostar machte. Und sein "Berlin Chamissoplatz" ist ein verdammtes Meisterwerk - das wusste schon Kritikerkoryphäe Hans-Christoph Blumenberg. Jedenfalls bietet Thomes Filmografie massig Möglichkeiten zum Entdecken. Das dachte sich auch die ARD und startet nun am 1. November anlässlich seines siebzigsten Geburtstags eine zwölfteilige Filmreihe:

01.11., 0.05 Uhr, Pink (2009)
01.11., 1.30 Uhr, Rote Sonne (1969)

04.11., 0.35 Uhr, Das Mikroskop (1988)

08.11., 0.05 Uhr, Du hast gesagt, dass du mich liebst (2005)
08.11., 2.00 Uhr, Rot und Blau (2002)

11.11., 0.50 Uhr Der Philosoph (1988)

15.11., 0.30 Uhr, Rauchzeichen - Zeitreisen - Die Zukunft (2005)
15.11., 2.40 Uhr, Frau fährt, Mann schläft (2004)

18.11., 0.35 Uhr, Sieben Frauen (1989)

22.11., 0.00 Uhr, Das Sichtbare und das Unsichtbare (2006)
22.11., 2.05 Uhr, Paradiso - Sieben Tage mit sieben Frauen (1999)

29.11., 2.25 Uhr, Berlin Chamissoplatz (1980)

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Dazu passend veröffentlicht der immer gute Marburger Schüren-Verlag im November das Buch "Formen der Liebe. Die Filme von Rudolf Thome". Das von Spitzenkraft Ulrich Kriest herausgegebene Werk konnte dafür auf genau zweihundert Seiten eine illustre Anzahl von Autoren versammeln: Von Theo Lingen-Biograf Rolf Aurich über das Cargo-Gesicht Ekkehard Knörer bis hin zu den Feuilleton-Stars Peter Körte und Rainer Gansera von FAZ und Süddeutsche sind sie alle vertreten. Sogar Globetrotter Olaf Möller lässt es sich nicht nehmen, für Thome ein paar Zeilen beizusteuern.

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Sonntag, 5. Juli 2009
Serientipp: "Eastbound and Down"
Wegen akuter Schreibunlust nur so viel: Habe vor einigen Tagen in zwei Sitzungen die erste Staffel (sechs 30-Minüter) der HBO-Serie "Eastbound and Down" verschlungen. Jody Hills neueste Komödie "Observe and Report" ist gut, wenn auch speziell. Aber der würdige Nachfolger zu Hills Meisterstück "The Foot Fist Way" ist nun mal dieses Erwartungen unterlaufende Biest von einem Film. Und ja, ich schreibe bewusst von einem 'Film', obwohl das Projekt als Serie ausgegeben wird. Und um frei nach der grenzdebilen Aschaffenburgerin aus dem Containerknast zu zitieren (nicht, dass ich das jemals gucken würde): Ich liebe die neue US-Serie "Party Down". "Eastbound and Down" liebe ich nicht - diese US-Serie verehre ich!

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Donnerstag, 18. Juni 2009
Arte feiert Lino Venturas neunzigsten Geburtstag
Lino Ventura ist einer der Giganten des europäischen Genrekinos der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre. Vor allem bekannt wurde er in den Gangsterfilmen von Jean-Pierre Melville. Dieses Knautschgesicht muss man einfach lieben. Und Mitte Juli bis August gibt einem der Kulturkanal die Möglichkeit, fünf seiner Filme wiederzusehen oder ganz neu zu entdecken. Für mich von besonderem Interesse sind die Gangsterkomödie "Die Abenteurer" und Jean-Pierre Melvilles "Der zweite Atem", der laut Arte-Pressetext seine deutsche Erstausstrahlung (!) erleben wird. Von "Die Abenteurer" schwärmte Michael Althen so schön in seinem Buch "Warte, bis es dunkel ist". Und "Der zweite Atem" will ich, für meine Verhältnisse, schon sehr, sehr lange sehen. Mal hören, vielleicht ja sogar mit deutscher Tonspur.

Hier die Filme im Überblick (jeweils um 21 Uhr):

Die hundert Tage von Palermo - 13.07.
Das Verhör - 27.07.
Der Kommissar und sein Lockvogel - 03.08.
Die Abenteurer - 10.08.
Der zweite Atem - 17.08.

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Donnerstag, 11. Juni 2009
26 neue Episoden "Futurama" - Wirklich ein Grund zur Freude?
Aufgrund der guten DVD-Verkäufe haben sich Comedy Central und Fox dazu hinreißen lassen, eine weitere Staffel "Futurama" zu bestellen. Das war vielen eine Nachricht wert. Liest man aber die Berichte genauer und zwischen den Zeilen, ist zumindest eine gewisse Grundskepsis unter den Hardcore-Fans nicht zu verleugnen. Klar, kann man eine quotentechnisch immer noch erfolgreiche Serie endlos weiterlaufen lassen, vielleicht sogar einen Kinofilm dranhängen, der weltweit über fünfhundert Millionen Dollar einspielt. Aber sind wir doch ehrlich: Ich gebe den "Simpsons" die elfte Staffel, geschenkt, dann ging es rapide bergab. Irgendwann gehen den Schreibern die Ideen aus. Es kommen neue, schlechtere Schreiber. Und bald sind die aktuellen Episoden nur noch als Lückenfüller da, um den Zuschauer daran zu erinnern, wie gut die Serie früher einmal war. Etwas ähnliches zeichnete sich auch bei "Futurama" ab. Es ging zu Ende, auch weil die Macher müde und ausgebrannt waren. TV-Serien haben ihre Zeit. Und die smarten Köpfe dahinter sollten wissen, wann diese vorbei ist, auch wenn ihre Kontoauszüge das anders sehen. Der Direct-to-DVD-Film "Bender's Big Score" war nach einer längeren Schaffenspause eine kleine Offenbarung, umso schwächer wurden dann nach und nach die Fortsetzungen.

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Sonntag, 7. Juni 2009
Grandioses "Party Down"-Staffelfinale dank Kristen Bell! Serie wird mein Geheimtipp!
"I'm usually free on Monday, which I know is a bad day for the better restaurants but it's shorter movie lines. I like art films. Nothing too depressing. No Holocaust shit. But you have to be to do this job. Something you should think about. You can't be a leader and a friend. -- I have a kid. But he's very quiet and no trouble." (Uda Bengt)

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Dienstag, 5. Mai 2009
Trash-Talk am heiligen Samstag-Nachmittag: DSF startet neue Fußball-Talkshow
Was kommt dabei raus, wenn man die Allzweckwaffe des DSF, Jörg „Mütze“ Dahlmann, zusammen mit Fußballlegenden früherer Tage, a la Axel „ich bin der dünne Zwilling von Axel Schulz“ Kruse und Edgar „ ich habe mal vier Touchdowns respektive Tore in einem Spiel gegen Valencia geschossen“ Schmitt in ein Studio steckt? Diese Frage stellten sich immerhin eine gute Handvoll Zuschauer am letzten Samstag gegen 15.15 Uhr, als sie den Fernseher anschalteten. Zu diesem Zeitpunkt nämlich startete der neueste Quotenhit aus der Ideentonne des DSF. Mit geballtem Fußball-Sachverstand also versucht sich die Sendung „Samstag Live mit digibet.tv“ gegen das bunte Kontrast-Programm des Pay-TV seinen Marktanteil zu erkämpfen. Aufgrund der eher schwierigen Ausgangssituation wurde die Sendung mit einem zusätzlichen Schmankerl aufgewertet. In jeder Sendung erhält ein Auserwählter die Chance gegen den Genussmittel-Experten und ehemaligen Nationalspieler Mario Basler, heute Trainer bei Eintracht Trier (Anm. d. Red. sicherer 9. Platz in der Regionalliga West), den Spieltag zu tippen und einen riesigen Batzen Geld bei minimalem Einsatz zu gewinnen. Abgerundet wird die Sendung mit brandaktuellen Meldungen, Meinungen und Diskussionen der Studiobewohner zu den aktuellen Themen im Fußball, die so aktuell sind, dass sie nach jedem gefallenen Tor korrigiert und relativiert werden. Es ist also für alle etwas dabei und jeder Zuschauer muss für sich entscheiden, ob er diesem Angebot wiederstehen kann und überhaupt will.

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Samstag, 25. April 2009
Der deutsche Filmpreis 2009 - Eine unendliche Folterbank
Die Deutschen wollen viel, können es aber nicht. Jedenfalls können sie keinen deutschen Filmpreis nach amerikanischem Vorbild ausrichten. Warum man sich nicht mit den Oscars messen lassen sollte, ist doch offensichtlich: Das ist eine gigantische Show, die mit den Erfahrungen von Jahrzehnten, allen verfügbaren Filmstars dieser Welt und den besten Gagschreibern und Comedians Hollywoods aufgezogen wird. Dagegen fand sich heute Abend im Berliner Funkturm ein Bild wieder, als eigentlich die Kamera über das Gesicht des amerikanischen Charakterdarstellers Steve Buscemi schwenken sollte, der für die beste Nebenrolle in "John Rabe" nominiert war. Das sagt bereits alles.

Oder so: Wenn man es nicht einmal schafft, die Lolas am Freitag Abend live auszustrahlen, man wieder die Ergebnisse schon vorher im Videotext brühwarm präsentiert bekommt, so viel und stümperhaft herausgeschnitten wird, eine schreckliche Bildregie die Intelligenz beleidigt (bei Alterswitzen auf Artur Brauner schneiden …), man die Dramaturgie der Show gleich zu Anfang ruiniert, indem TV-Gott Loriot umgehend den Ehrenpreis erhält, dann darf man sich nicht wundern, dass abgeschaltet wird.

Warum tat man das? Um ein paar mehr Zuschauer des Heute-journal abzugreifen, die dann erst abschalteten? Oder weil das ZDF hoffte, dass Loriot den Marcel Reich-Ranicki machen würde? Oder um gar still und heimlich gegen diese Ehrung zu protestieren, indem man sie auf den Sendeplatz der Kategorie 'bester Schnitt' zieht, weil alle Welt vom skandalösen Missstand weiß, wie SigiGötz-Entertainment aufdeckte, dass Loriot nur zwei Filme selbst gedreht hat, Sigi Rothemund aber ganze sechzehn Stück?

Besonders schmerzhaft, weil die Veranstaltung mal wieder zwischen dem unbeschreiblichen Schrecken zeigte, dass die Talente und auszeichnungswürdigen Leistungen doch da sind, man es eben nur nicht versteht, sie auch würdevoll herzuzeigen. Die Gastgeberin Barbara Schöneberger konnte nicht retten. Zu schwache und platte Gags waren ihr aufgeschrieben worden; sie punktete vor allem, wenn sie sich selbst darüber lustig machte. Zum Ende hin wurde es besser, da stachen beispielsweise wenigstens mal die auf alt getrimmten Filmtitel. Und auch Schönebergers fesche Lola konnte überzeugen - ganz im Gegensatz zu ihren Tanz- und Gesangseinlagen des letzten Jahres. Das war einen Moment lang irgendwie schön, gerade weil sie für diese Nummer das besonders üppig erscheinende Dekolletè in Goldbänder gehüllt hatte und weil da die deutsche Filmgeschichte gut mit einer kleinen harmlosen Parodie der Show paktierte.

Man wunderte sich also: Über die völlige Missachtung des wundervollen Knef-Films mit Heike Makatsch, über den Nebendarstellerpreis für "Fleisch ist mein Gemüse", den mindestens schlechtesten Film des letzten Jahres, über die 750 Kopien, mit denen "John Rabe" demnächst in China anlaufen soll (Viel Erfolg!). Nur über eines wunderte man sich natürlich nicht, nämlich dass dieser "John Rabe" als bester Film ausgezeichnet wurde. Mit vier Siegen in den Schlüsselkategorien bestes Szenen- und Kostümbild wurden Erinnerungen an den ruhmreichen Oscartriumph des Musical-Rohrkrepierers "Chicago" wach.

War alles schlecht? Nein, es gab kleinere und größere Hoffnungsschimmer. Kleine Freuden bereiteten die neuen Hanni und Nanni-Zwillinge, die ich glaubte, im Publikum ausgemacht zu haben, Rüdiger Vogler, von dem ich gar nicht wusste, dass er für "Effi Briest" nominiert worden war, der verdiente Kamerapreis für "Nordwand" oder einfach Sven Regener zu erspähen, der für seinen wundervollen "Robert Zimmermann"-Soundtrack leider leer ausging. Eine richtig große Freude war Elmar Weppers niveauvolle Laudatio in der mit Wokalek, Werner und Mühe am stärksten besetzten Kategorie. Ursula Werners Dankesrede gehörte dann ebenso zu den emotionalen Perlen wie die überraschende Auszeichnung von Andreas Dresen als bester Regisseur. Schön war auch, dass der Dokupreis nicht an das baldige ZDF-Vorzeigegesicht Richard David Precht, sondern an den viel gepriesenen, aber kaum in der Öffentlichkeit wahrgenommenen Film "Nobody’s Perfect" ging, der die freimütigen Aktaufnahmen contergan-geschädigter Menschen dokumentierte.

Und ja, auch Gert Haucke, mein Lieblings-Chipsesser aus "Didi auf volle Touren" und der Filmkritiker Peter W. Jansen, dessen marineblauen Hanser-Bücher über bedeutende Regisseure ich tief in mein Filmherz geschlossen habe, sind die letzten Monate von uns gegangen. Schöner als mit Van Morrison kann man sie nicht in Erinnerung behalten.

Nachtrag: 1,82 Mio. Zuschauer und 10,2 % Marktanteil. Letztes Jahr waren es mehr Zuschauer (1,97 Mio.), aber weniger Marktanteil (8,8 %).

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Freitag, 17. April 2009
TV-Tipp: Filme mit Marianne Hoppe
"Als der Zweite Weltkrieg begann, besorgte ich mir sofort zwei Sachen: Ein Fahrrad und eine Pistole!"

Am 26. April wäre die deutsche Katharine Hepburn einhundert Jahre alt geworden. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen feiert sie.

Auf Wiedersehen, Franziska
(25.04. - 3sat - 15.55 Uhr)

Selten gezeigte Nazikomödie vom großen Helmut Käutner.

Capriolen
(26.04. - 3sat - 14.35 Uhr)

Fabelhafte deutsche Screwballkomödie von und mit ihrem Ehemann Gustaf Gründgens.

Romanze in Moll
(27.04. - HR - 23.45 Uhr)

Ein deutsches Meisterwerk frei nach Guy de Maupassant.

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Montag, 9. März 2009
Meine Serienklassiker
01. Futurama
02. Seinfeld
03. Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI
04. Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert
05. Die Simpsons
06. Doogie Howser
07. Dawson's Creek
08. Ally McBeal
09. Spaced
10. Lost
11. Wunderbare Jahre
12. He-Man and the Masters of the Universe
13. Für alle Fälle Fitz
14. Picket Fences - Tatort Gartenzaun
15. Parker Lewis - Der Coole von der Schule
16. Alf
17. California Highschool - Pausenstress und erste Liebe
18. Gargoyles - Auf den Schwingen der Gerechtigkeit
19. Kickers
20. Mila Superstar
21. Scrubs - Die Anfänger
22. Eine schrecklich nette Familie
23. South Park
24. Ich heirate eine Familie
25. Blossom
26. Nicht von schlechten Eltern / Aus heiterem Himmel
27. Der fliegende Ferdinand
28. Curb Your Enthusiasm
29. Friends
30. Hercules / Xena

Stand: Ende März 2008

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