Sonntag, 13. August 2017
Jeanne-d'Arc-Musical von Bruno Dumont auf Arte
schwanenmeister, 15:31h
Trailer zu „Jeannette“ von Bruno Dumont
Nach der UFA-Retrospektive ist es der nächste Glanzpunkt im Programm von Arte: Der Sender strahlt ziemlich zeitnahe zur Weltpremiere in Cannes das Jeanne-d'Arc-Musical von Bruno Dumont aus.
Eben lief Bruno Dumonts gefeiertes Jeanne-D'Arc-Musical „Jeannette“ noch in der Directors Fortnight von Cannes. Schon strahlt der Sender Arte den Film am 30. August um 23.30 Uhr im Programm aus und packt ihn eine Woche lang in die Mediathek. Der Herausgeber des britischen Filmmagazins Little White Lies, David Jenkins, twitterte im Mai: „Best improvised industrial goblin emo treatise on teen theological anguish I've ever seen. Easily.“ Er nannte „Jeannette“ den bis dato besten Festivalfilm in Cannes 2017.
Arte schreibt: Inspiriert von Charles Pégys Werken „Jeanne d’Arc“ (1897) und „Le mystère de la charité de Jeanne d’Arc“ (1910) inszeniert Regisseur und Drehbuchautor Bruno Dumont die ländliche Kindheit der französischen Legende und katholischen Heiligen. Zusammen mit dem Komponisten Igorrr und dem Choreographen Philippe Decouflé erschafft er einen modernen Musicalfilm. Die historischen Figuren werden von jungen Laiendarstellern verkörpert, die zu einer Mischung aus Pop, Elektro, Symphonie und Hard Rock singen und tanzen.
Ich habe mich über die Jahre vom Skeptiker zum Bruno-Dumont-Fan entwickelt. Maßgeblich für diesen Wandel war die zum Schreien komische und originelle TV-Serie „Kindkind“ aus dem Jahr 2014. Darin geht es um einen Kuhmordfall in der französischen Provinz. Und dann wiederum doch gar nicht. Ich kann auch einiges mit Juliette Binoches feinsinnigem Portrait der französischen Bildhauerin und Malerin Camille Claudel in Dumonts gleichnamigen Film anfangen.
Weiterer Geheimtipp: Auch am 30. August läuft um 20.15 Uhr auf Arte der israelische Film „Ich habe ein Gedicht“. Es geht dabei um die Beziehung einer Kindergärtnerin zum fünfjährigen Yoav, der bereits eine ausgeprägte poetische Ader besitzt. Es ist die deutsche TV-Premiere des israelischen Films, der im Jahr 2014 in der Critics Week von Cannes seine Weltpremiere feierte – und sehr positiv besprochen wurde. Meines Wissens kam der nie in die deutschen Kinos.
Links: - 100 Jahre UFA auf Arte, - Cannes-Highlights 2017
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