Sonntag, 6. November 2016
"Willkommen bei den Hartmanns" erobert die Kinocharts-Spitze
schwanenmeister, 18:21h
"Sch'tis" + "Ziemlich beste Freunde" + "Monsieur Claude" = Jackpot?
Das generische Warner Brothers-Laufband hat seinen nächsten Hit gelandet: "Willkommen bei den Hartmanns" hängt sogar "Doctor Strange" ab.
Man nehme ein aktuelles Thema, etwa die Flüchtlingskrise, besetze die Schönlinge und Zuschauergaranten Elyas M'Barek und Florian David Fitz, nenne den Film so, als wäre er eine französische Hit-Komödie der vergangenen Jahre und schon hast du einen deutschen Publikumserfolg. Das klappt nicht immer, aber bei Simon Verhoevens neuem Film "Willkommen bei den Hartmanns", einer unfassbar generisch wirkenden Warner-Brothers-Komödie mit Til-Schweiger-Look und -Soundtrack hat das bestens funktioniert. Am ersten Wochenende läuft es wohl auf rund 485.000 Zuschauer hinaus.
Da ist auch eigentlich nichts Verwerfliches dran, wenn die Zuschauer nun einmal genau darauf anspringen. Ein bisschen Botox mit Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach, ein bisschen Romanze zwischen M'Barek und der Werbeikone Palina Rojinski und Sätze wie "Wir Deutschen sind immer noch so scheiß verkrampft über unsere eigene Identität, dabei sind wir ein freies, tolerantes Land". Mehr braucht's manchmal nicht. So hängt man dann auch US-Blockbuster wie "Doctor Strange" ab, der gerade in den USA rund 85 Millionen Dollar an seinem ersten Wochenende einspielte.
Der erfolgreichste deutsche Film des Jahres ist bisher "Bibi & Tina - Mädchen gegen Jungs" mit knapp 2 Millionen Zuschauern. Darauf folgt der Florian-David-Fitz-Film "Der geilste Tag" (1,7 Mio.) und der Karoline-Herfurth-Film "SMS für dich" (0,7 Mio.), die auch jeweils von Warner Brothers verliehen wurden. Coolerweise folgt dann schon "Toni Erdmann", den in Deutschland auch über 700.000 Menschen gesehen haben. Constantin Film hat dagegen ein mageres Jahr ohne eine neue "Fack Ju Göhte"-Fortsetzung.
Links: - Euro-Oscars für Erdmann, - Der Boxoffice-Schreck
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