Dienstag, 12. Januar 2016
Neue Berlinale-Wettbewerbsfilme von Mia Hansen-Løve, Lav Diaz und Thomas Vinterberg
schwanenmeister, 14:23h
Schon in einem Monat beginnt die 66. Berlinale (11. - 21.02.). Gestern wurde der zweite Stoß an Wettbewerbstiteln veröffentlicht. Das Programm kann sich sehen lassen. Der philippinische Auteur-Darling Lav Diaz, der 2014 den Goldenen Leoparden von Locarno für "From What Is Before" gewann, stellt seinen neuen Film "A Lullaby to the Sorrowful Mystery" vor. Allein der Filmtitel hätte bereits einen Preis verdient. Dazu gibt es neue Filme von Mia Hansen-Løve ("Things to Come") und Thomas Vinterberg ("The Commune"). Das ist auch insoweit interessant, als dass alle drei Filmemacher mit früheren Filmen ("Norte", "Die Jagd", "Der Vater meiner Kinder") in den wichtigsten Cannes-Reihen zu sehen waren. Wenn da nicht wieder einmal eine Abstrafaktion von Cannes-Chef Thierry Frémaux ansteht.
Screenshot "Fire at the Sea" © Luce Cinecittà
Dazu gesellen sich Werke aus so aufregenden Filmländern wie Portugal ("Letters from War") und dem Iran ("A Dragon Arrives!"). Gerade nach Jafar Panahis Gewinn des Goldenen Bären im vergangenen Jahr ("Taxi Teheran") ist man besonders gespannt, was Berlinale-Chef Dieter Kosslick als Nächstes aus dem Iran eingeladen hat. Gianfranco Rosi, der gefeierte Dokumentarfilmer aus Italien ("Das andere Rom"), bringt "Fire at the Sea" nach Berlin. Der französische Altmeister André Téchiné wurde mit "Being 17" eingeladen. Dort spielt Kacey Mottet Klein eine tragende Rolle, der vor einigen Jahren noch als kleiner Junge in Ursula Meiers "Winterdieb" auf der Berlinale für Furore sorgte. Und auch der bosnische Regisseur Danis Tanović ist nach "Aus dem Leben eines Schrottsammlers" wieder im Wettbewerb vertreten ("Death in Sarajevo"). Tomasz Wasilewskis polnischer Film "United State of Love" meldet derweil schon erste Rechteverkäufe.
Nimmt man die bereits am 11. Dezember bekannt gegebenen Wettbewerbstitel hinzu, schaut die diesjährige Berlinale sehr gut aufgestellt aus. Da freute man sich nämlich zum Beispiel über den neuen Jeff Nichols-Film "Midnight Special" mit Michael Shannon und Kirsten Dunst. Und auch, dass der Kanadier Denis Côté mit "Boris sans Béatrice" in den Wettbewerb zurückkehrt, wurde als positives Signal aufgefasst. Nicht zu vergessen der Amerikaner und Oscar-Gewinner Alex Gibney ("Taxi to the Dark Side"), der seine Dokumentation "Zero Days" vorstellen wird.
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