Montag, 31. März 2014
Quartals-Top Ten 2014: Vol. 1

"Blackfish": Ein snuffiger Greenpeace-Propagandastreifen für alle
Top-5:

01. DAS LIED VON EIS UND FEUER – George R. R. Martin
02. NYMPH()MANIAC: VOL. 2 - Lars von Trier
03. BLUTGLETSCHER - Marvin Kren
04. BLACKFISH - Gabriela Cowperthwaite
05. THE GRAND BUDAPEST HOTEL - Wes Anderson
Kommentar: Ich habe praktisch noch nichts gesehen. Was mich aber nicht davon abhält, eine Quartalsliste aufzustellen. Wenn ich denn die ersten drei Monate konstant am Ball geblieben bin, dann nur bei der TV-Serie "Community" und der epischen George R. R. Martin-Saga "Das Lied von Eis und Feuer". Ich fand "Nymphomaniac: Vol. 1" sogar noch einfältiger psychologisiert als "Feuchtgebiete". Wenn ich mir schon die mutzenbacher'schen Flegeljahre einer jungen Frau gebe, dann doch gleich von Meistern ihres Faches wie Kurt Nachmann oder Hans Billian. Der zweite Teil dagegen ist von Trier ziemlich meisterlich gelungen. Als ob aus Helen Memel zuerst die Klavierspielerin Isabelle Huppert wird, die später noch in Christina 'They Call Her One Eye' Lindberg morpht. Eine optische wie auch entwicklungstechnische Metamorphose, die mich deutlich mehr interessiert hat. Und der Film hat das witzigste Ende seit langer, langer Zeit. Dass Marvin Kren was kann, zeigte er mir bereits mit dem Micro-Budget-Zombie-Fernsehspiel "Rammbock". "Blutgletscher" ist die konsequente Fortführung dieses Talents, ein Film, der dem Horror wieder einen Körper schenkt. "Blackfish" hatte ich mir dagegen nur angesehen, weil Tieraktivisten im Netz das Gerücht verbreiteten, Wladimir Putin wolle zur Eröffungsfeier in Sotschi Schwertwale das Olympische Feuer anzünden lassen. Pustekuchen. "Blackfish" aber war dann eine Nature-Strikes-Back-Variante der snuffigen "Gesichter des Todes"-Reihe. Aufgezogen wie ein Greenpeace-Propagandastreifen und vielleicht gerade deswegen so faszinierend. Wahrlich ist das ein Reigen aus wackeligen Amateur-Kameraaufnahmen des Grauens, die den Atem stocken lassen. "The Grand Budapest Hotel" empfand ich in seiner deutschen Synchro leider nur als einen schwächeren Wes Anderson-Film, der trotzdem noch meilenweit über Oscar-Schlonz wie "American Hustle", "Twelve Years a Slave" oder "Wolf of Wall Street" thront. Der Versuch zählt, Wes, einen "Tim & Struppi" wie Filmgott Lubitsch gedreht haben zu wollen!

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