Montag, 6. August 2012
Tarantinos neue Sight & Sound-Liste
schwanenmeister, 03:18h
The Good, the Bad and the Ugly (Sergio Leone)
Apocalypse Now (Francis Ford Coppola)
The Bad News Bears (Michael Ritchie)
Carrie (Brian De Palma)
Dazed & Confused (Richard Linklater)
The Great Escape (John Sturges)
His Girl Friday (Howard Hawks)
Jaws (Steven Spielberg)
Pretty Maids All in a Row (Roger Vadim)
Rolling Thunder (John Flynn)
Sorcerer (William Friedkin)
Taxi Driver (Martin Scorsese)
Wieder sind zehn Jahre um. Und die altehrwürdige britische Filmpostille Sight & Sound bat um die zehn Lieblingsfilme der allerwichtigsten Filmemacher und Kritiker der Gegenwart. Eine nette Spielerei, ja, mehr eine lästige, verstaubte Tradition als eine inspirierende Listenschau, weil immer die gleichen Filme oben zu stehen scheinen. Als Sensation wird dann bereits verkauft, wenn "Citizen Kane" einmal bei den Filmkritikern von "Vertigo" überholt wurde. Na ja. Immerhin hat das Ganze den schönen Nebeneffekt, eine neue Lieblingsfilme-Liste von Quentin Tarantino zu lesen, der sich meistens etwas einfallen lässt. Keine groben Verrenkungen, um zu schocken. Gerade wenn es um die absoluten Lieblinge geht, kann Tarantino wie der Rest der Welt nicht aus seiner Haut. Aber bei ihm gibt es doch zumindest kleine, sehr interessante Geschmacksverschiebungen, die dann wiederum im direkten Zusammenhang mit seinem aktuellen Filmprojekt stehen.
Seit es das Internet für alle gibt, gab es genau zwei große Tarantino-Listen: die letzte Sight & Sound-Wahl von 2002 und die Jubiläumswahl der britischen Empire 2008. Die Empire-Liste stand ganz im Zeichen der Dreharbeiten zu seinem Kriegsepos "Inglourious Basterds". Kein Wunder also, dass sich unter anderem der deutsche Stummfilm "Die Büchse der Pandora" und Billy Wilders "Five Graves to Cairo" darauf wiederfanden. Beide Filme findet man jetzt gar nicht mehr unter Tarantinos Lieblingen. Aber das war damals die erste seiner Listen, die sich offen zu Steven Spielberg bekannte, indem sie "Jaws" auf den eher inoffiziellen Platz elf setzte. Spielberg ist jetzt in der aktuellesten Liste voll integriert. Und nicht nur das: Die neue Sight & Sound-Liste quillt geradezu über vor New Hollywood-Regisseuren. Martin Scorsese ("Taxi Driver") und Brian De Palma ("Carrie") sind Konstanten, die sich durch alle Listen ziehen, die Tarantino jemals öffentlich gemacht hat. Aber noch nie hatte er dazu Werke von Francis Ford Coppola, Michael Ritchie und William Friedkin unter seinen absoluten Lieblingsfilmen. Das ist eine sehr interessante Entwicklung.
Von 2002 haben sich ganze sieben Filme gehalten: "The Good, the Bad and the Ugly", "Carrie", "Dazed & Confused", "The Great Escape", "His Girl Friday", "Rolling Thunder" und "Taxi Driver". Premiere als offizielle Lieblingsfilme feiern "Apocalypse Now", "The Bad News Bears", "Pretty Maids All in a Row" und "Sorcerer". Allesamt kommen sie nicht wirklich überraschend. An allen vieren hängt bereits Tarantinos Cineastenblut. Roger Vadims Cheerleader-Extravaganza entwickelte etwa in den letzten Jahren einen kleinen Kult um sich, gerade weil ihn Tarantino höchstpersönlich auf dem eigenen Filmfestival einer breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein zurückholte. Coppola und Friedkin streifte er immer wieder als Filmreferenzen, zitierte sie aber dann nur in einzelnen Szenen oder in ihren obskureren Filmprojekten wie "Cruising" oder "One From the Heart". Wenn mir die Liste etwas über "Django Unchained" sagen will, verstehe ich sie noch nicht, was gut ist. Denn ich halte vieles von mir weg, um relativ wenig vor dem Kinobesuch zu wissen. Ich hätte ja eher mit einem Sergio Corbucci-Italowestern, einem Meisterwerk aus dem Hicksploitation-Kanon oder aber einer verkannten Filmperle wie "Mandingo" gerechnet. Trotzdem insgesamt eine Möglichkeit, vielleicht noch in den ein oder anderen eigenen Liebling reinzuschauen, der lange keinen Player mehr gesehen hat.
Links: - Quelle, - Alte Listen, - Sight & Sound
Apocalypse Now (Francis Ford Coppola)
The Bad News Bears (Michael Ritchie)
Carrie (Brian De Palma)
Dazed & Confused (Richard Linklater)
The Great Escape (John Sturges)
His Girl Friday (Howard Hawks)
Jaws (Steven Spielberg)
Pretty Maids All in a Row (Roger Vadim)
Rolling Thunder (John Flynn)
Sorcerer (William Friedkin)
Taxi Driver (Martin Scorsese)
Wieder sind zehn Jahre um. Und die altehrwürdige britische Filmpostille Sight & Sound bat um die zehn Lieblingsfilme der allerwichtigsten Filmemacher und Kritiker der Gegenwart. Eine nette Spielerei, ja, mehr eine lästige, verstaubte Tradition als eine inspirierende Listenschau, weil immer die gleichen Filme oben zu stehen scheinen. Als Sensation wird dann bereits verkauft, wenn "Citizen Kane" einmal bei den Filmkritikern von "Vertigo" überholt wurde. Na ja. Immerhin hat das Ganze den schönen Nebeneffekt, eine neue Lieblingsfilme-Liste von Quentin Tarantino zu lesen, der sich meistens etwas einfallen lässt. Keine groben Verrenkungen, um zu schocken. Gerade wenn es um die absoluten Lieblinge geht, kann Tarantino wie der Rest der Welt nicht aus seiner Haut. Aber bei ihm gibt es doch zumindest kleine, sehr interessante Geschmacksverschiebungen, die dann wiederum im direkten Zusammenhang mit seinem aktuellen Filmprojekt stehen.
Seit es das Internet für alle gibt, gab es genau zwei große Tarantino-Listen: die letzte Sight & Sound-Wahl von 2002 und die Jubiläumswahl der britischen Empire 2008. Die Empire-Liste stand ganz im Zeichen der Dreharbeiten zu seinem Kriegsepos "Inglourious Basterds". Kein Wunder also, dass sich unter anderem der deutsche Stummfilm "Die Büchse der Pandora" und Billy Wilders "Five Graves to Cairo" darauf wiederfanden. Beide Filme findet man jetzt gar nicht mehr unter Tarantinos Lieblingen. Aber das war damals die erste seiner Listen, die sich offen zu Steven Spielberg bekannte, indem sie "Jaws" auf den eher inoffiziellen Platz elf setzte. Spielberg ist jetzt in der aktuellesten Liste voll integriert. Und nicht nur das: Die neue Sight & Sound-Liste quillt geradezu über vor New Hollywood-Regisseuren. Martin Scorsese ("Taxi Driver") und Brian De Palma ("Carrie") sind Konstanten, die sich durch alle Listen ziehen, die Tarantino jemals öffentlich gemacht hat. Aber noch nie hatte er dazu Werke von Francis Ford Coppola, Michael Ritchie und William Friedkin unter seinen absoluten Lieblingsfilmen. Das ist eine sehr interessante Entwicklung.
Von 2002 haben sich ganze sieben Filme gehalten: "The Good, the Bad and the Ugly", "Carrie", "Dazed & Confused", "The Great Escape", "His Girl Friday", "Rolling Thunder" und "Taxi Driver". Premiere als offizielle Lieblingsfilme feiern "Apocalypse Now", "The Bad News Bears", "Pretty Maids All in a Row" und "Sorcerer". Allesamt kommen sie nicht wirklich überraschend. An allen vieren hängt bereits Tarantinos Cineastenblut. Roger Vadims Cheerleader-Extravaganza entwickelte etwa in den letzten Jahren einen kleinen Kult um sich, gerade weil ihn Tarantino höchstpersönlich auf dem eigenen Filmfestival einer breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein zurückholte. Coppola und Friedkin streifte er immer wieder als Filmreferenzen, zitierte sie aber dann nur in einzelnen Szenen oder in ihren obskureren Filmprojekten wie "Cruising" oder "One From the Heart". Wenn mir die Liste etwas über "Django Unchained" sagen will, verstehe ich sie noch nicht, was gut ist. Denn ich halte vieles von mir weg, um relativ wenig vor dem Kinobesuch zu wissen. Ich hätte ja eher mit einem Sergio Corbucci-Italowestern, einem Meisterwerk aus dem Hicksploitation-Kanon oder aber einer verkannten Filmperle wie "Mandingo" gerechnet. Trotzdem insgesamt eine Möglichkeit, vielleicht noch in den ein oder anderen eigenen Liebling reinzuschauen, der lange keinen Player mehr gesehen hat.
Links: - Quelle, - Alte Listen, - Sight & Sound
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