Mittwoch, 1. Februar 2012
Berlinale-Vorgeplänkel 2012
Welche Filme haben Buzz? Für die Kunstfreunde im Wettbewerb sicher "Aujourd'hui", "Barbara", "Captive", "Meteora" und "Tabu"; für Robert Pattinson-Fangirls auf jeden Fall "Bel Ami"; für mich auch "Just the Wind", "Die Königin und der Leibarzt", "A moi seule" und "Flying Swords of Dragon Gate". Auch interessant werden sein: "Death Row", "Herr Wichmann aus der dritten Reihe", "Iron Sky", "Keep the Lights On", "For Ellen", "Bestiaire", "Shadow Dancer", "Atomic Age" und "Hemel". Kritikerlieblinge wie Thomas Heise, Harun Farocki und Dominik Graf sind wieder am Start. Die Perspektive Deutsches Kino wird hoffentlich wieder etwas abwerfen. Nicht dabei sind leider Lieblinge wie Klaus Lemke und Rudolf Thome.

Nette Dieter Kosslick-Interviews in der Zeit mit Katja Nicodemus und im Tagesspiegel mit Christiane Peitz. Andreas Busche findet derweil den Wettbewerb in der taz recht vielversprechend. Sight & Sound-Herausgeber Nick James twittert: "Semi-excited about the Berlinale; the potential for a pretty good festival is there on paper, but will promise be thwarted as often before?" Er hat vor allem Angst vor der sibirischen Kälte. Auch der Hollywood Reporter Neil Young schlägt Alarm: "Es ist arschkalt!" Seine junge BBC-Kollegin Catherine Bray freut sich dagegen wetterunabhängig auf ihre allererste Berlinale. Der Variety-Kritiker Boyd van Hoeij klärt den TimeOut London-Kritiker David Jenkins darüber auf, dass das Panorama angeblich das Äquivalent zur Director's Fortnight von Cannes wäre. Nicht eher die Un certain regard-Reihe? Guy Lodge von InContention, der sich in den letzten Jahren zu einer beständigen Kritikergröße auf den europäischen Festivals hochgeschrieben hat, wurde seit Tagen vermisst, ist jetzt aber wieder an Bord. Rüdiger Suchsland befürchtet Schlimmes, was den Wettbewerb betrifft und zitiert eine Kollegin: "Dieter Kosslick hat Kreide gefressen." Wer das überprüfen will, schaut selbst bei der offiziellen Pressekonferenz zur Vorstellung des Programms rein. Wie man ebenfalls über die Berlinale berichten kann, zeigt dieses Interview mit Brillante Mendoza, das über die Größe des Wettbewerbs zwar etwas falsch informiert ist, dafür aber umso mehr Leidenschaft ins Betonen legt, wenn es um den letzten philippinischen Vertreter geht. Ganz großartiges Material und für mich vielleicht auch endlich die Gelegenheit, mit Mendoza durchzustarten. Und die kanadische Website Sound on Sight schickt die Berliner Filmstudentin Merle Fischer auf die Pirsch, die bisher nur ein bisschen vom Hamburger Filmfest berichtet hatte. Mal schauen, ob das brauchbar wird.

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