Sonntag, 22. Mai 2011
Ergebnis der Preisverleihung
schwanenmeister, 21:08h
Palme d'Or: "The Tree of Life" (Terrence Malick)
Grand Prix: "The Kid with a Bike" (Jean-Pierre & Luc Dardenne)
ex aequo "Once Upon a Time in Anatolia" (Nuri Bilge Ceylan)
Jury Prize: "Polisse" (Maiwenn Le Besco)
Best Director: Nicolas Winding Refn ("Drive")
Best Actor: Jean Dujardin ("The Artist")
Best Actress: Kirsten Dunst ("Melancholia")
Best Screenplay: "Footnote" (Joseph Cedar)
Das war wie die Enden von "The Sixth Sense", "Fight Club" und "Die üblichen Verdächtigen" zusammengenommen: Maïwenn Le Besco, der Regisseur des Wettbewerbsfilms "Polisse", entpuppte sich nicht nur als atemberaubend schöne Frau, die, als sie den Jurypreis entgegennahm, mit ihrer endlosen Stöhnrede alle anderen Preisträgern die Show stahl. Dem Genrefan war sie auch als einschlägige Schauspielerin in "High Tension" und "Das fünfte Element" (genau, das blaue Schlauchalien, das Opernarien singt) bekannt. Ansonsten schockierte Jurypräsident Robert De Niro auf die charmanteste Weise mit einem eher einsilbigen Französisch, das trotzdem viele Amerikaner vor Neid erblassen lassen hätte, wenn sie denn in größerer Zahl französische Preisverleihungen für Kunstfilme schauen würden.
So hätten diese Amis auch eine Kirsten Dunst auf der Bühne gesehen, die mit Ausnahme eines knackigen Oneliners zum Einstieg nur die besten Worte für ihren Regisseur Lars von Trier übrig hatte, was Spiegel Online dazu veranlasste, ihren Cannes-Artikel mit der Skandal-Kirsten und nicht mit dem Gewinner der Goldenen Palme, "The Tree of Life", aufzumachen. Auch erwähnt werden muss das unglaubliche blaue Kleid, das Jurorin Uma Thurman trug; und dass die Jury eine aus der Distanz sehr würdig wirkende Mischung aus coolen neuen und lässigen alten Auteurs gefunden hat. Freudenschreie für Nicolas Winding Refn und Jean Dujardin, der so vorerst keine köstlichen "OSS 117"-Filme mehr drehen wird, aber zumindest eine Weltkarriere vor sich hat, wenn Harvey Weinstein in den kommenden Monaten an den richtigen Rädchen dreht. Wieder wurde Pedro Almodóvar übergangen und wieder gewannen die Dardenne-Brüder etwas. Ja, so ist das eben in Cannes!
Link: - Jury erklärt sich
Grand Prix: "The Kid with a Bike" (Jean-Pierre & Luc Dardenne)
ex aequo "Once Upon a Time in Anatolia" (Nuri Bilge Ceylan)
Jury Prize: "Polisse" (Maiwenn Le Besco)
Best Director: Nicolas Winding Refn ("Drive")
Best Actor: Jean Dujardin ("The Artist")
Best Actress: Kirsten Dunst ("Melancholia")
Best Screenplay: "Footnote" (Joseph Cedar)
Das war wie die Enden von "The Sixth Sense", "Fight Club" und "Die üblichen Verdächtigen" zusammengenommen: Maïwenn Le Besco, der Regisseur des Wettbewerbsfilms "Polisse", entpuppte sich nicht nur als atemberaubend schöne Frau, die, als sie den Jurypreis entgegennahm, mit ihrer endlosen Stöhnrede alle anderen Preisträgern die Show stahl. Dem Genrefan war sie auch als einschlägige Schauspielerin in "High Tension" und "Das fünfte Element" (genau, das blaue Schlauchalien, das Opernarien singt) bekannt. Ansonsten schockierte Jurypräsident Robert De Niro auf die charmanteste Weise mit einem eher einsilbigen Französisch, das trotzdem viele Amerikaner vor Neid erblassen lassen hätte, wenn sie denn in größerer Zahl französische Preisverleihungen für Kunstfilme schauen würden.
So hätten diese Amis auch eine Kirsten Dunst auf der Bühne gesehen, die mit Ausnahme eines knackigen Oneliners zum Einstieg nur die besten Worte für ihren Regisseur Lars von Trier übrig hatte, was Spiegel Online dazu veranlasste, ihren Cannes-Artikel mit der Skandal-Kirsten und nicht mit dem Gewinner der Goldenen Palme, "The Tree of Life", aufzumachen. Auch erwähnt werden muss das unglaubliche blaue Kleid, das Jurorin Uma Thurman trug; und dass die Jury eine aus der Distanz sehr würdig wirkende Mischung aus coolen neuen und lässigen alten Auteurs gefunden hat. Freudenschreie für Nicolas Winding Refn und Jean Dujardin, der so vorerst keine köstlichen "OSS 117"-Filme mehr drehen wird, aber zumindest eine Weltkarriere vor sich hat, wenn Harvey Weinstein in den kommenden Monaten an den richtigen Rädchen dreht. Wieder wurde Pedro Almodóvar übergangen und wieder gewannen die Dardenne-Brüder etwas. Ja, so ist das eben in Cannes!
Link: - Jury erklärt sich
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johnbanville,
Dienstag, 24. Mai 2011, 01:48
Da ist es dann doch Terrence Malicks "The Tree of Life" geworden. Kann ich sehr gut mit leben und freu mich drauf.
Hab gerade Rüdiger Suchsland "Le Havre" Verriss gelesen. .....man, dass Kaurismäki so schlecht ist (Arthouse-Scheisse) wusste ich gar nicht, hab nur gedacht, dass das Thema interessant ist.
Suchsland schreib sehr nachvollziebar/sympathisch.
Musste auch bei seiner Abneigung bzgl. Sönke Wortmann und Doris Dörrie lachen.
Hab gerade Rüdiger Suchsland "Le Havre" Verriss gelesen. .....man, dass Kaurismäki so schlecht ist (Arthouse-Scheisse) wusste ich gar nicht, hab nur gedacht, dass das Thema interessant ist.
Suchsland schreib sehr nachvollziebar/sympathisch.
Musste auch bei seiner Abneigung bzgl. Sönke Wortmann und Doris Dörrie lachen.
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schwanenmeister,
Dienstag, 24. Mai 2011, 03:10
Nicht einschüchtern lassen! Rüdiger Suchsland kocht auch nur mit Wasser. Und gerade in Cannes spritzt er damit nur allzu gerne auf seine Kritikerkollegen, um sich abzuheben. Dafür schätze ich ihn aber ausdrücklich, weil er - völlig unnatürlich für die deutsche Kritikerlandschaft - den Dialog sucht. Jede Provokation gleicht einer nicht unsympathischen Einladung. Totale Ablehnung, wie sie zum Beispiel auch einer meiner liebsten britischen Kritiker, Peter Bradshaw, beim französischen Wettbewerbsbeitrag "L'Apollonide" gezeigt hat, regt mich eher dazu an, das Urteil zu überprüfen. Das Mittelmaß ist der eigentliche Todesstoß. "Le Havre" hat genügend Fürsprecher. Ein größeres Problem mit diesem Jahrgang wird das Ansehen an sich werden. Ich habe bis heute aus dem letzten Wettbewerb gerade einmal drei Filme geschaut. Das muss dieses Jahr besser werden! Werde gleich mal versuchen, mit dem koreanischen Thriller "The Yellow Sea" durchzustarten, den es bereits auf DVD gibt. Hong-jin Nas "The Chaser" war ja überhaupt nicht my cup of tea. Aber wenn jetzt Suchsland und Nick James ausflippen, muss ich einen weiteren Blick riskieren.
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johnbanville,
Dienstag, 24. Mai 2011, 22:45
Ja, dass mit der verfügbarkeit der Cannes-Filme ist so eine Sache, die mir auch schon durch den Kopf gegangen ist. Ich hoffe meine Liste in dem kommenden 12 Monaten abarbeiten zu können. ...Le Havre ist auch weiterhin drauf.... ;-)
Suchsland Ausflug zum Fußball im Negativ-Film Interview hat mich wieder versöhnt .....und die SPIEGEL-Kritik auch.
Suchsland Ausflug zum Fußball im Negativ-Film Interview hat mich wieder versöhnt .....und die SPIEGEL-Kritik auch.
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