Freitag, 1. April 2011
Kritiker-Sammelalbum #6: Todd Brown
schwanenmeister, 00:01h
Ich glaube, mich erinnern zu können, dass ich das erste Mal bewusst Twitch Film las, als der Regisseur Edgar Wright über Twitter den Trailer-Link zum teilweise brillanten Neo-Giallo "Amer" postete. Das ist noch gar nicht so lange her. Aber irgendwie las man Twitch Film, die Movie Site, die sich dem abseitigeren Genrefilm verschrieben hat, schon deutlich länger. Und auch der Arm des Betreibers Todd Brown reichte weiter in die eigene Vergangenheit, als einem lieb sein konnte. Todd Brown ist exakt das, was man einen Meinungsmacher nennt. Von seinem Riecher profitieren Movie Geeks und Genrefestivals weltweit - ob über Zitate seiner Seite oder Kritiken, die Festivalleiter auf obskure Entdeckungen aufmerksam machen. Seit sieben Jahren "macht" Todd Brown Twitch Film. Wenig ist über ihn bekannt.
Dass er unter anderem deutsche Wurzeln haben soll, verriet er einmal angesichts des zu peinlichen "Otto's Eleven"-Trailer. Dass der Kanadier vor und während Twitch Film für unzählige andere Genrepublikationen gearbeitet hat, ist keine Besonderheit, sondern Normalität. Dass er aber der internationale Chefscout des Fantastic Fest in Austin, Texas ist, lässt Brown aus dem Genresumpf herausragen. Seine Fantastic Fest-Filmauswahl war im letzten Jahr schlicht umwerfend. Brown entdeckte, präsentierte und pushte Filme wie "The Troll Hunter", "Rare Exports: A Christmas Tale", "Norwegian Ninja" oder "Kidnapped" für den amerikanischen Markt. Und von da aus geht bekanntlich immer noch die größte Strahlkraft für Produktionen ohne Lobby aus. Die Amis verstehen vor allem etwas vom Verkauf. Auch etwa hinter dem Phänomen "The Human Centipede" findet man, wenn man bis zum Anfang zurückgeht, den Namen Todd Brown. Von Seiten wie Twitch Film landen diese Sensationen letztlich sogar in Blogs deutscher Trittbrettfahrer.
Amerika mag schon lange nicht mehr das ruhmreiche Filmmekka aus der Erinnerung so vieler Junggebliebener sein. Die daraus entstandene Geek-Kultur aber hat einige atemberaubende Blüten getrieben, wozu ganz sicher eine Figur wie Todd Brown zu zählen ist. Er ist interessiert am Neuen, Aufregenden. Er verweigert sich dem amerikanischen Sequel-, Prequel- und Remake-Wahn, blickt lieber nach Europa und Asien, wo es viel zu entdecken gibt. Zusammen mit dem britischen FrightFest-Chef Alan Jones ist Brown im letzten Jahr zu meinem wichtigsten Fixpunkt herangewachsen, wenn es um originelle und andersartige Genrefilme aus aller Welt geht. Brown reist viel und sieht noch mehr. Wenn er gefragt wird, warum dieser oder jene seltene Film nicht auf seiner aktuellen Jahresliste steht, muss er auf die Liste vom letzten Jahr verweisen. Twitch Film ist keine Seite, die ich täglich lese. Dazu ist sie mir zu konfus und breit ausgerichtet. Aber wenn man etwas Obskures sieht oder etwas noch Obskureres sucht, wird man bei Twitch Film fündig. Todd Brown war nämlich meistens schon vorher da.
Links: - Todd Brown, - Lieblingsfilme 2010, - Sammelalbum
Dass er unter anderem deutsche Wurzeln haben soll, verriet er einmal angesichts des zu peinlichen "Otto's Eleven"-Trailer. Dass der Kanadier vor und während Twitch Film für unzählige andere Genrepublikationen gearbeitet hat, ist keine Besonderheit, sondern Normalität. Dass er aber der internationale Chefscout des Fantastic Fest in Austin, Texas ist, lässt Brown aus dem Genresumpf herausragen. Seine Fantastic Fest-Filmauswahl war im letzten Jahr schlicht umwerfend. Brown entdeckte, präsentierte und pushte Filme wie "The Troll Hunter", "Rare Exports: A Christmas Tale", "Norwegian Ninja" oder "Kidnapped" für den amerikanischen Markt. Und von da aus geht bekanntlich immer noch die größte Strahlkraft für Produktionen ohne Lobby aus. Die Amis verstehen vor allem etwas vom Verkauf. Auch etwa hinter dem Phänomen "The Human Centipede" findet man, wenn man bis zum Anfang zurückgeht, den Namen Todd Brown. Von Seiten wie Twitch Film landen diese Sensationen letztlich sogar in Blogs deutscher Trittbrettfahrer.
Amerika mag schon lange nicht mehr das ruhmreiche Filmmekka aus der Erinnerung so vieler Junggebliebener sein. Die daraus entstandene Geek-Kultur aber hat einige atemberaubende Blüten getrieben, wozu ganz sicher eine Figur wie Todd Brown zu zählen ist. Er ist interessiert am Neuen, Aufregenden. Er verweigert sich dem amerikanischen Sequel-, Prequel- und Remake-Wahn, blickt lieber nach Europa und Asien, wo es viel zu entdecken gibt. Zusammen mit dem britischen FrightFest-Chef Alan Jones ist Brown im letzten Jahr zu meinem wichtigsten Fixpunkt herangewachsen, wenn es um originelle und andersartige Genrefilme aus aller Welt geht. Brown reist viel und sieht noch mehr. Wenn er gefragt wird, warum dieser oder jene seltene Film nicht auf seiner aktuellen Jahresliste steht, muss er auf die Liste vom letzten Jahr verweisen. Twitch Film ist keine Seite, die ich täglich lese. Dazu ist sie mir zu konfus und breit ausgerichtet. Aber wenn man etwas Obskures sieht oder etwas noch Obskureres sucht, wird man bei Twitch Film fündig. Todd Brown war nämlich meistens schon vorher da.
Links: - Todd Brown, - Lieblingsfilme 2010, - Sammelalbum
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