Dienstag, 8. Februar 2011
Berlinale-Ticker: Vorgeplänkel
Die Zeit-Kritikerin Katja Nicodemus könnte auch die Pressesprecherin der Berlinale sein, so sehr sieht sie das Gute in den kritischen Fragen von D-Radio Kultur: Nicole Kidman koste eine Million Dollar pro Nacht. Da ist Monica Belucci mit hunderttausend Dollar geradezu preisgünstig. Auf Radioeins erinnert Dieter Kosslick an die eigene Talentpflege, wenn er sich besonders auf die Premiere von "El premio" freut. Die mexikanische Regisseurin Paula Markovitch war schon 2008 Gast der Berlinale als Drehbuchschreiberin des geschätzten Films "Lake Tahoe". Die andere Seite der Medaille schildert Cristina Nord in der aktuellen taz-Ausgabe, nämlich sehr viel Gemaule darüber, dass die Cannes-Regisseure lieber nach Cannes als nach Berlin pilgern. Wer will es ihnen verübeln? Dass sich Cristina Nord auch konstruktiv einbringen kann, zeigte sie übrigens erst vor kurzem in Rotterdam. Beim Perlentaucher stürzt sich Thomas Groh indes auf die Shibuya Minoru-Retrospektive im Forum.

Wettbewerb: Auch wenn etwa die deutsche Komödie "Almanya" einen ganz schrecklichen Trailer hat, sind zum aktuellen Stand überwiegend die deutschsprachigen Filme oder Filme mit deutscher Beteiligung die Hoffnungsträger. Werner Herzogs "Cave of the Forgotten Dreams", "Mein bester Feind" mit Moritz Bleibtreu, Wim Wenders' "Pina"-Film, Ulrich Köhlers "Schlafkrankheit", Diane Kruger im Hollywood-Thriller "Unknown" und Andres Veiels Debütfilm "Wer wenn nicht wir". Miranda Julys Film "The Future" schwebt auf einer Buzzwolke aus Sundance ein. Und unter den echten Hardcore-Kritikern ist "The Turin Horse" von Bèla Tarr der einzige ernstzunehmende Autorenfilm der Konkurrenz.

Volker Panzer lud zu einer Stunde Nachtstudio ein, um mit Dieter Kosslick, Wim Wenders, Hans-Christian Schmid, Dani Levy und Erwin Wagenhofer über das bedeutungsschwangere Thema "Kann Kino die Welt verbessern?" zu diskutieren. Das ist ziemlich entspannt und unterhaltsam geworden. Aber vor allem fielen für mich ganz nebenbei bereits zwei Berlinale-Tipps ab: der koreanische Wettbewerbsbeitrag "Come Rain, Come Shine" und der französische Bärenkandidat, das 3D-Animationsabenteuer "Tales of the Night". Der koreanische Film ist von Lee Yoon-ki, dessen Vorgängerfilm "My Dear Enemy" auf der Berlinale 2009 eine kleine Hymne von dem damalig noch für Variety tätigen Kritiker Derek Elley erhielt. Die Berlinale pflegt ihre Talente. Der Dank für den Nachtstudio-Fund geht an die Fünf Filmfreunde!

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Wird man Dich eigentlich auch in Berlin sehen? Bin ja zum 1. Mal auf der Berlinale und wie es bis jetzt aussieht, wird das u.a. auch ein großes Internetfilmblogger-Treffen ... ;-)

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Nö, ich motze lieber bequem von zu Hause aus! Hätte mir auch gar nicht in den Zeitplan gepasst. Ich werde dich im Auge behalten, ob du zur verlässlichen und damit zitierungswürdigen Quelle für den Blog taugst! ;)

Viel Spaß und wenig Schlaf!

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Schade. Aber danke, und ja, ich werde mein Bestes geben. ;-) Man liest mich primär übrigens bei F.LM, nicht im Blog.

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