Freitag, 3. September 2010
Weirs Gulagfilm "The Way Back" im Oscarrennen
Wer den Blog seit über einem Jahr verfolgt oder selbst so oscarverückt ist, dass er die wichtigsten Indikatoren kennt, wird es schon wissen: Das kleine Telluride-Filmfestival, in den meist schneebedeckten Bergen Colorados gelegen, ist gemeinsam mit den Festivals in Venedig und Toronto der Startschuss für die offizielle Oscarsaison und wichtigster Informationsgeber, wenn es um mögliche und unmögliche Kandidaten für die kommenden Monate geht. Unter den dieses Mal eingeladenen Filmen befinden sich frühe Cannes-Favoriten wie Mike Leighs "Another Year" und Inarritus "Biutiful", mehr Cannes-Filme wie "Carlos", "Of Gods and Men", "The Princess of Montpensier" und "Poetry", die für den Auslandsoscar interessant werden könnten und sogar zwei Berlinale-Perlen, "The Illusionist" und "If I Want to Whistle, I Whistle". Das ist alter, bestätigter, ja, verfestigter Buzz, wenn man so will. Frischen Buzz erhalten dagegen Projekte wie Tom Hoopers Historienschinken "The King's Speech", der die halbe britische Insel als Cast aufbietet, Stephen Frears' "Tamara Drew", "Never Let Me Go" von Mark Romanek und - man lese und freue sich - Peter Weirs seit der Berlinale heiß ersehnter, immer wieder aufgeschobener Gulagfilm "The Way Back" mit Colin Farrell. Endlich gibt es richtige Schwergewichte, die das bisher so ultralangweilige Oscarrennen ("Toy Story 3" oder "Inception"?) in Gang bringen.

Update: "The Way Back" wurde vom Verleih Newmarket Films für den 21. Januar 2011 programmiert. Damit ist er jetzt schon wieder aus dem Oscarrennen. Sehr schade!

Links: - Oscar-Übersicht, - Deadline Hollywood

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