Donnerstag, 2. September 2010
Venedig-Ticker: 2. September
schwanenmeister, 00:41h
"Norwegian Wood" ist der internationale Verleihtitel der japanischen Filmadaption des Haruki Murakami-Kultbuchs "Naokos Lächeln". Ein Buch, das mir mit der Zeit ganz besonders ans Herz gewachsen ist. Time Out London hat ihn gesehen, ist begeistert und gibt fast die Höchstwertung: "Intensely maudlin Murakami adap, transcends ropey opening 45 to build and build into something quite profound." Der Film, in dem Rinko Kikuchi ("Babel") eine der Hauptrollen spielt, wird morgen seine Premiere im Wettbewerb feiern.
Auf Deutsch lese ich momentan am liebsten Björn Lahrmann (Manifest) und seine irrwitzigen Kritiken vom Fantasy Filmfest. Auf Englisch bleibt mein aktueller Kritikerliebling neben Armond White (New York Press) klar Karina Longworth (Village Voice), deren Texte so wirken, als ob sie die kleine, süße Schwester von Pauline Kael wäre. Hier frühstückt sie genüsslich Robert Rodriguez' nächsten Megaflop, "Machete", ab.
Barbara Schweizerhof bloggt für epd-Film aus Venedig. Wie auch bei Jan Schulz-Ojala vom Tagesspiegel beherrscht hier noch ganz der Touristikblick den ersten Text. Dafür nicht ganz uninteressant: "Für Berlinale-Besucher mag das unglaublich klingen: das ganze Programm wird in vier großen und zwei winzigen Sälen gezeigt."
Im abendlichen Nachklapp des deutschen Feuilletons will Kritiker Peter Zander (Welt) ein gespaltenes Fachpublikum wahrgenommen haben, das "Black Swan" sowohl ausbuhte als auch bejubelte. Ansonsten ist auch dort Baustelle und gibt es zur Abwechslung unglaubliche vier Bilderserien zum Durchklicken. Für Cristina Nord (taz) ist Natalie Portman schlicht und ergreifend ein "gerupftes Huhn". Schöner kann das auch Christoph Huber (Presse) nicht zusammenfassen, aber folgendes schreiben: "Ob 'Black Swan', wie vorab kolportiert, wieder ein Oscar-Kandidat ist, darf bezweifelt werden. Denn trotz des respektablen Hochkulturanstrichs ist der Film im Herzen ein trashiger Sex-Schocker." Die Verrisse machen mehr Lust auf Aronofsky als die Lobeshymnen.
Auf Deutsch lese ich momentan am liebsten Björn Lahrmann (Manifest) und seine irrwitzigen Kritiken vom Fantasy Filmfest. Auf Englisch bleibt mein aktueller Kritikerliebling neben Armond White (New York Press) klar Karina Longworth (Village Voice), deren Texte so wirken, als ob sie die kleine, süße Schwester von Pauline Kael wäre. Hier frühstückt sie genüsslich Robert Rodriguez' nächsten Megaflop, "Machete", ab.
Barbara Schweizerhof bloggt für epd-Film aus Venedig. Wie auch bei Jan Schulz-Ojala vom Tagesspiegel beherrscht hier noch ganz der Touristikblick den ersten Text. Dafür nicht ganz uninteressant: "Für Berlinale-Besucher mag das unglaublich klingen: das ganze Programm wird in vier großen und zwei winzigen Sälen gezeigt."
Im abendlichen Nachklapp des deutschen Feuilletons will Kritiker Peter Zander (Welt) ein gespaltenes Fachpublikum wahrgenommen haben, das "Black Swan" sowohl ausbuhte als auch bejubelte. Ansonsten ist auch dort Baustelle und gibt es zur Abwechslung unglaubliche vier Bilderserien zum Durchklicken. Für Cristina Nord (taz) ist Natalie Portman schlicht und ergreifend ein "gerupftes Huhn". Schöner kann das auch Christoph Huber (Presse) nicht zusammenfassen, aber folgendes schreiben: "Ob 'Black Swan', wie vorab kolportiert, wieder ein Oscar-Kandidat ist, darf bezweifelt werden. Denn trotz des respektablen Hochkulturanstrichs ist der Film im Herzen ein trashiger Sex-Schocker." Die Verrisse machen mehr Lust auf Aronofsky als die Lobeshymnen.
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