Dienstag, 11. Mai 2010
Cannes-Ticker: 12. Mai
Morgen, um diese Zeit, wird die Weltpremiere von Ridley Scotts "Robin Hood"-Revival bereits Geschichte sein. Wegen einer neu eingesetzten Kniescheibe wird der 72-jährige britische Starregisseur nicht den roten Teppich entlang geschlendert sein. Der australische Hauptdarsteller Russell Crowe wird - wie immer - einen angenervten Eindruck gemacht und hoffentlich niemanden verprügelt haben. Über Twitter ließ der einmalige Oscargewinner quasi zum Aufwärmen verkünden, dass das Cannes-Festival bereits jetzt den gediegenen Charme eines Saugage Sandwich versprühe. Die Australierin Cate Blanchett dagegen wird als Hauptdarstellerin den einzigen visuellen Glanzpunkt des Abends gesetzt haben. Und keiner wird mehr über den Film reden, der einen Tag später sowieso weltweit in den Kinos anläuft.

Sonntag war die Qualität des neuen Robin Hoods eher ein Thema, wenn auch ein nebensächliches. Mit Ausnahme des immer getreuen Empire-Magazins (vier Sterne), das auch als erstes schoss und damit zuerst das Presse-Embargo für den normalsterblichen Filmjournalisten verletzte, waren die Reaktionen durchwachsen: ob von Total Film, The Hollywood Reporter oder Todd McCarthy, der zum ersten Mal seit Jahrzehnten nicht für das amerikanische Branchenblatt Variety, das ihn letztes Jahr fristlos vor die Tür setzte und durch eine günstigere Nachwuchskraft ersetzte, sondern für indieWIRE berichtete, und das so ausführlich und anregend tat, dass die gigantische Vorfreude auf seine fesselfreie Cannes-Berichterstattung ins schier Unermessliche gewachsen ist.

Links: - Ridley Scott, - Todd McCarthy

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