Mittwoch, 5. Mai 2010
Die FAZ will Meer
Die Dramödie "Vincent will Meer" ist bisher wirklich ein schöner kleiner Achtungserfolg, mit dem nur wenige gerechnet haben. Was aber der FAZ-Journalist Stefan Locke daraus machen will, geht dann doch ein Stückchen zu weit. Für ihn sei Florian David Fitz' Roadmovie gleich der erfolgreichste deutsche Film des Jahres. Angeblich habe "Vincent will Meer" dieses Wochenende die versammelte Hollywoodkonkurrenz auf die Plätze verwiesen und es sich auf Platz zwei der Kinocharts, hinter "Kampf der Titanen", gemütlich gemacht. Ja klar, würde da Schwester S. sagen. Die deutschen Kinocharts führt aktuell die Nicholas Sparks-Verfilmung "Mit dir an meiner Seite" an. Nicht zu verwechseln mit "Das Leuchten der Stille", der kommenden Nicholas Sparks-Verfilmung, die möglicherweise dieses Wochenende auf Platz eins landen wird. Gut, man könnte ein Auge zudrücken, weil "Kampf der Titanen" zumindest unter den Branchenfreaks dank des größeren Umsatzes inoffiziell ganz oben geführt wird, aber dann stünden immer noch drei weitere Hollywoodproduktion vor "Vincent will Meer".

Ich will den sehr netten Erfolg nicht kleiner reden, als er tatsächlich ist, möglicherweise meinte Stefan Locke auch eher die Platzierung, die der Film an den kommenden Wochenenden anpeilen wird, was ihm zu wünschen wäre. Jedoch zu behaupten, ein überraschend gut laufender Sleeper wie "Vincent will Meer" wäre mit noch nicht einmal 200.000 Besuchern der erfolgreichste deutsche Film 2010, würde selbst den größten Skeptikern der hiesigen Filmindustrie nicht gerecht werden. Schweighöfers "Friendship!" war ein echter Smash-Hit, die Kinderfilme "Vorstadtkrokodile 2", "Teufelskicker" und "Rock It" schöne Erfolge, der Bushido-Film "Zeiten ändern dich" eine hammermäßiger Flop, der aber immerhin eine halbe Million Besucher fand und "Die Friseuse" ein richtig netter Arthouse-Sleeper. Eigentlich will ich auch nur sagen: Ich hab' den Dicksten!

Link: - FAZ

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