Montag, 5. April 2010
Doris Dörrie trotzt Hollywoods 3D-Blockbustern
Es ist momentan schlimm. Und es wird demnächst noch schlimmer für deutsche Filme. Dank des 3D-Effekts, ob nun jahrelang geplant oder kurzfristig aufgepimpt, halten sich die sowieso schon viel zu sehr übervorteilten US-Schlachtschiffe doppelt und dreifach so lange in den Charts. "Avatar" etwa gewinnt in seiner sechzehnten Woche noch mal so viel, dass er auf fast 100k Zuschauer kommt. Trotzdem ist der 3D-Effekt, der sich vor allem durch ständige Überlastung und schlecht getrickste Überproduktion schneller abnutzen wird, als es den Verantwortlichen lieb sein kann, nur ein akutes Problem. Aber aktuell ist dagegen überhaupt kein teutonisches Kraut gewachsen. Deutsches floppt brav oder bleibt hinter der bereits geringen Erwartungshaltung zurück. Man kann es höchstens so machen wie Doris Dörrie: Ihre Komödie "Die Friseuse" fliegt tief unter dem Radar, außerhalb der Top Ten und das lange und konstant. Noch mal zwanzigtausend Zuschauer einsammelnd, knackt ihr Arthousehit wohl am kommenden Wochenende die beachtliche vierhunderttausend Zuschauermarke.

Doris Dörries Hitliste

01. Männer – 5,21 Mio. Zuschauer
02. Ich und er – 3,53 Mio.
03. Keiner liebt mich – 1,31 Mio.
04. Kirschblüten Hanami – 1,11 Mio.
05. Nackt – 0,97 Mio.
06. Bin ich schön? – 0,86 Mio.
07. Paradies – 0,61 Mio.
08. Die Friseuse – 0,39 Mio. (NEU)
09. Happy Birthday, Türke – 0,28 Mio.
10. Der Fischer und seine Frau – 0,27 Mio.
11. Erleuchtung garantiert – 0,27 Mio.
12. Geld – 0,19 Mio.

... comment