Dienstag, 16. Februar 2010

schwanenmeister, 12:25h
21.10 Uhr - "Der Räuber"
Screen International und Variety zeigten sich mal wieder resistent gegen den zugegebenermaßen nicht gerade offensichtlichen Charme der Berliner Schule. Der Hollywood Reporter lässt dagegen noch auf seine Wertung zu Heisenbergs "Der Räuber" warten. Ich weiß aber schon, wie sie ausfallen wird, nämlich sehr positiv. Drüben, bei indieWIRE nämlich, vergab Peter Brunette die Note B+. Brunette ist nicht nur der Autor der neuen Michael Haneke-Monografie, er ist auch Spezialist des Hollywood Reporter, wenn es um deutschsprachige Kunstwerke auf internationalen Festivals geht. Maren Ades "Alle Anderen" erhielt letztes Jahr eine ganz wundervolle Liebeserklärung.
--
Die deutsche Journaille jubelt sowieso, ob Daniel Kothenschulte in der Frankfurter Rundschau, Lukas Foerster im Perlentaucher-Blog, Feuilleton-Chefin Christiane Peitz im Tagesspiegel oder Sascha Westphal bei Filmstarts. Ein Königreich für den ersten deutschen Journalisten, der nicht den Goldenen Bären fordert!
15.54 Uhr - "Die Friseuse"
Der mögliche nächste Hit aus deutschen Landen, wenn man nach der Medienberichterstattung geht. Die fürsorglichen öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten pushen den neuen Doris Dörrie-Film, wo sie nur können. D-Radio Kultur macht ein längeres Interview. Mich erinnert die optimistische Protagonistin an Sally Hawkins in "Happy-Go-Lucky". Nachdem "Zeiten ändern dich" mehr oder weniger gefloppt ist, würde es der Constantin und Bernd Eichinger bestimmt schmecken, wenn "Die Friseuse" noch erfolgreicher laufen würde als der Sleeper-Hit "Hanami - Kirschblüten". THR's Ray Bennett hat eine ganz köstliche, bisweilen bösartige Review geschrieben: "The difficulty with Doris Dorrie's jolly and colorful romp 'The Hairdresser' is that when the fat lady sings, it still ain't over." Und auch SI's Howard Feinstein zeigt sich nicht ganz zufrieden, liefert aber nettes Detailwissen: "Dorrie evidently wore a fat suit around Berlin to discover for herself what tremendously large people endure and was moved by their shabby treatment."
Deutscher Marktanteil 2010 nur noch bei 32,8 %
- Dank Bushido-Flop und Hollywood-Schwemme
Auf Arte einige Minuten lang die Doku "Aufbruch der Filmemacher" über den Verlag der Autoren im Hintergrund laufen gehabt. Da war eigentlich alles dabei, was als Neuer Deutscher Film bezeichnet und gefeiert wurde. Und ich muss sagen: Einige sehr coole, seltenere Filmausschnitte ("Ich liebe dich - ich töte dich"), die zum Beispiel darüber aufklären, woher Herzog die "Bad Lieutenant"-Musik bei Nicolas Cages Ausraster genommen hat. Und: Was für ein affektierter, selbstverliebter, missgünstiger und einfach unsympathischer Haufen von Cinephilen.
Aufnahme-Tipp: Heute zeigt die ARD um 0.40 Uhr Hans Helmut Prinzlers und Michael Althens Liebeserklärung an das deutsche Kino, "Auge in Auge - Eine deutsche Filmgeschichte". Will ich schon seit seiner 2008er-Premiere auf der Berlinale sehen.
Screen International und Variety zeigten sich mal wieder resistent gegen den zugegebenermaßen nicht gerade offensichtlichen Charme der Berliner Schule. Der Hollywood Reporter lässt dagegen noch auf seine Wertung zu Heisenbergs "Der Räuber" warten. Ich weiß aber schon, wie sie ausfallen wird, nämlich sehr positiv. Drüben, bei indieWIRE nämlich, vergab Peter Brunette die Note B+. Brunette ist nicht nur der Autor der neuen Michael Haneke-Monografie, er ist auch Spezialist des Hollywood Reporter, wenn es um deutschsprachige Kunstwerke auf internationalen Festivals geht. Maren Ades "Alle Anderen" erhielt letztes Jahr eine ganz wundervolle Liebeserklärung.
--
Die deutsche Journaille jubelt sowieso, ob Daniel Kothenschulte in der Frankfurter Rundschau, Lukas Foerster im Perlentaucher-Blog, Feuilleton-Chefin Christiane Peitz im Tagesspiegel oder Sascha Westphal bei Filmstarts. Ein Königreich für den ersten deutschen Journalisten, der nicht den Goldenen Bären fordert!
15.54 Uhr - "Die Friseuse"
Der mögliche nächste Hit aus deutschen Landen, wenn man nach der Medienberichterstattung geht. Die fürsorglichen öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten pushen den neuen Doris Dörrie-Film, wo sie nur können. D-Radio Kultur macht ein längeres Interview. Mich erinnert die optimistische Protagonistin an Sally Hawkins in "Happy-Go-Lucky". Nachdem "Zeiten ändern dich" mehr oder weniger gefloppt ist, würde es der Constantin und Bernd Eichinger bestimmt schmecken, wenn "Die Friseuse" noch erfolgreicher laufen würde als der Sleeper-Hit "Hanami - Kirschblüten". THR's Ray Bennett hat eine ganz köstliche, bisweilen bösartige Review geschrieben: "The difficulty with Doris Dorrie's jolly and colorful romp 'The Hairdresser' is that when the fat lady sings, it still ain't over." Und auch SI's Howard Feinstein zeigt sich nicht ganz zufrieden, liefert aber nettes Detailwissen: "Dorrie evidently wore a fat suit around Berlin to discover for herself what tremendously large people endure and was moved by their shabby treatment."
Deutscher Marktanteil 2010 nur noch bei 32,8 %
- Dank Bushido-Flop und Hollywood-Schwemme
01. Friendship! - 1,33 Mio. Zuschauer--
02. Vorstadtkrokodile 2 - 0,44 Mio.
03. Zeiten ändern dich - 0,44 Mio.
04. Nanga Parbat - 0,20 Mio.
05. 13 Semester - 0,16 Mio.
Auf Arte einige Minuten lang die Doku "Aufbruch der Filmemacher" über den Verlag der Autoren im Hintergrund laufen gehabt. Da war eigentlich alles dabei, was als Neuer Deutscher Film bezeichnet und gefeiert wurde. Und ich muss sagen: Einige sehr coole, seltenere Filmausschnitte ("Ich liebe dich - ich töte dich"), die zum Beispiel darüber aufklären, woher Herzog die "Bad Lieutenant"-Musik bei Nicolas Cages Ausraster genommen hat. Und: Was für ein affektierter, selbstverliebter, missgünstiger und einfach unsympathischer Haufen von Cinephilen.
Aufnahme-Tipp: Heute zeigt die ARD um 0.40 Uhr Hans Helmut Prinzlers und Michael Althens Liebeserklärung an das deutsche Kino, "Auge in Auge - Eine deutsche Filmgeschichte". Will ich schon seit seiner 2008er-Premiere auf der Berlinale sehen.
... comment